Es wurde mir dringend nahegelegt, alle jene zu intensiverer Mitarbeit anzuspornen, welche die Broschüre «Die nächsten drei Jahre» (Siehe: Eine Abhandlung über Weisse Magie, deutsche Ausgabe, Seiten 434 bis 469. Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen, 2. Band, deutsche Ausgabe, Seiten 198 bis 219) mit Interesse gelesen haben. Was ich jetzt aufgrund dessen zu sagen habe, macht nicht den geringsten Anspruch auf Autorität geltend. Ich appelliere nur an euch in der Hoffnung, dass ihr eure Anstrengungen während der nächsten zwei Jahre (eines ist schon vorbei) verstärken werdet, da vom frühen Herbst 1936 an jede diesbezügliche Anstrengung entweder vergeblich war oder in dieser Form nicht mehr notwendig sein wird.

Meine einzige Verpflichtung besteht darin, den Weltaspiranten die günstige Gelegenheit vor Augen zu halten, ihnen die sich aus dieser besonderen Situation ergebenden Möglichkeiten aufzuzeigen und Richtlinien für eine hilfreiche Aktivität anzudeuten. Wenn ich das getan habe, ziehe ich meine Denkkraft zurück und überlasse es jedem Aspiranten, zu einem eigenen Entschluss zu kommen.

Die Broschüre «Die nächsten drei Jahre» geht jetzt (1934) in die Welt hinaus, um ihre Mission zu erfüllen; ihr Zweck und Ziel ist, die öffentliche Meinung zu erziehen. Sie bringt Inspiration und auch die Kraft, im Leben Spaltungen zu verursachen, die zu neuen Tätigkeiten führen und alte Denkweisen wegräumen. Es ist auch die Möglichkeit eines Ereignisses angedeutet, nämlich die Bildung jener Gruppe von Aspiranten und Jüngern, die eine unglückliche [23] Welt retten und der Menschheit das Licht des Verstehens bringen können, wenn sie dazu genügend Zeit und die Möglichkeit haben. Dazu brauche ich nicht mehr zu sagen.

Ihr alle habt den in der Broschüre entwickelten Plan gelesen; es liegt nun an euch, diesem Ruf mit Vertrauen zu folgen und den verlangten Dienst zu leisten. In den nächsten zwei Jahren wird es sich entscheiden, ob die Vereinigung der inneren und äusseren Gruppen der Weltdiener zustande kommt oder ob die Zusammenarbeit zwischen Hierarchie und Menschheit, wie sie einst einmal bestanden hat, erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden kann. Ich spreche aus mitfühlender Menschenliebe und fast mit Besorgnis, denn mein Wissen über die derzeitige Notlage ist grösser als das, das ihr haben könnt. Ich kleide das, was ich zu sagen habe, in die Form bestimmter Fragen, die ein jeder von euch sich selbst ruhig und aufrichtig stellen sollte.

1. Wünsche ich wirklich und wahrhaftig das Zustandekommen dieser engeren Wechselbeziehung zwischen den inneren und äusseren Welten? Was bin ich in diesem Fall bereit zu tun, um das zu ermöglichen?

2. Wie und womit kann ich zur Erreichung dieses erwünschten Zieles beitragen? Könnte ich unter meinen besonderen Umständen durch

a. Meditation

b. besseres Verstehen des grossen Planes

c. grössere Liebe zu meinen Mitmenschen einen grösseren Beitrag leisten?

Vergesst nicht, dass Meditation dem Denken Klarheit über die Tatsache und Natur des grossen Planes verschafft, dass richtiges Verstehen diesen Plan in die Welt des Wünschens bringt und dass Liebe die Form erschafft, in welcher der Pan auf der physischen Ebene Gestalt annimmt. Zu diesen drei Wesensäusserungen der Seele rufe ich euch auf. Ein jeder von euch kann, wenn er es nur will, in dieser dreifachen Art dienen.

3. Das Ziel aller zu leistenden Arbeit besteht jetzt darin, auf die öffentliche Meinung einzuwirken und die Denker in der Welt mit der drängenden Not und mit der guten Gelegenheit während der nächsten beiden Jahre bekannt und vertraut zu machen. Wenn sich das tatsächlich so verhält, was tue ich dazu, um dies zu ermöglichen? Zum Beispiel:

a. Habe ich [24] darüber zu allen Leuten in meinem Bekanntenkreis gesprochen? Oder habe ich dazu nicht den Mut aufgebracht?

b. Habe ich mich für die grösstmögliche Verbreitung dieser Broschüre eingesetzt? die Verbreitung in der jetzigen Fassung ist nur bis zum Herbst 1936 möglich, die Zeitspanne ist also kurz.

c. Habe ich diese Aktion nach bestem Vermögen und Können materiell und finanziell unterstützt? Könnte ich noch mehr dafür tun?

d. Könnte ich noch mehr Zeit für dieses Werk opfern, um die Verbreitung der Broschüre zu fördern oder um diesbezügliche Versammlungen zu arrangieren? Könnte ich für diesen Dienst nicht eine bestimmte Zeit täglich erübrigen?

Mein Appell verlangt Opfer. Aber alle, die den grossen Plan begreifen, verausgaben sich jetzt in dem angestrengten Bemühen, die Menschheit auf eine höhere Stufe und in eine grössere Lichtfülle zu bringen. Diesen Menschen muss man Kraft, und ihrem Werk Hilfe geben. Da ist keiner unter euch, der nicht mehr als bisher tun könnte - mit mehr Meditation, mehr Geld und Denkkraft -, um die Welt zu retten, auf die öffentliche Meinung einzuwirken und so die Neue Zeit einzuleiten.

Eine herausfordernde Gelegenheit

April 1935 Während der diesjährigen Wesak-Festtage werden alle diejenigen, die bestrebt sind, die Menschheit näher zum Licht zu bringen und das menschliche Bewusstsein zu erweitern, ihre Kräfte für eine erneute Annäherung sammeln, deren Folgen nicht ausbleiben können. Diese Folgen bestehen darin, die menschliche Familie aufs neue zu einer geistigen Anstrengung anzuspornen. Der Vorgang und die daran beteiligten erhabenen Persönlichkeiten wurden von mir in einer früheren Botschaft beschrieben. (Siehe: «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen», Band II, deutsche Ausgabe, S. 732-737). diese Grossen werden auch der Neuen Gruppe der Weltdiener die nötige Kraft geben, damit sie mit grösserer Wirksamkeit arbeiten, den grossen Plan klarer erschauen und innerhalb [25] ihrer eigenen Gruppe eine bessere Integration zustande bringen können. Auf diese Weise können sie helfen, die in der Ratsversammlung gefassten Pläne zur sofortigen Behebung der menschlichen Notlage durchzuführen. Wie schon öfters bemerkt sind diese Pläne nicht zwingend vorgeschrieben, denn die Menschheit bestimmt ihr Schicksal selbst. Die Bemühungen zielen darauf ab, zwischen der Menschheit und der Hierarchie eine engere Verbindung herzustellen.

Allen Aspiranten und Jüngern ist es möglich, sich an diesen Bemühungen zu beteiligen und den Meistern ihre Aufgabe zu erleichtern durch klares Denken, erneute geistige Anstrengungen und hingebungsvollen Dienst. Dazu rufe ich euch alle auf. Diese Bemühungen werden sich über eine Reihe von Jahren erstrecken. Allen wahrhaft dienenden und Aspiranten, insbesonders aber der Neuen Gruppe der Weltdiener, bietet sich die Gelegenheit mitzuhelfen, diesen Bestrebungen schon in diesem Zyklus die notwendige Durchschlagskraft zu verschaffen.

Ich rufe euch daher auf, einen Monat lang innerlich still zu sein, die Gedanken nach innen zu richten, Selbstbeherrschung zu üben, zu meditieren, die eigene Person hintanzusetzen und das Augenmerk auf die günstige Gelegenheit, nicht aber auf eigene geistige Bestrebungen zu richten. Konzentriert eure Gedanken darauf, dass die Welt Frieden, gegenseitiges Verständnis und Aufklärung braucht; vergesst ganz und gar eure eigenen - mentalen, emotionellen und physischen - Nöte und Erfordernisse. Betet und fastet, obgleich ich es euch überlasse, in welcher Hinsicht oder auf welchem Gebiet ihr Enthaltsamkeit üben wollt. Während der fünf Tage der Meditation sollt ihr in höherem Masse «fasten», ein feierliches Schweigen bewahren, euch innerlich sammeln, die Gedanken reinigen und einen Geist liebevoller Güte pflegen, damit ihr ein reiner Lichtschacht oder Durchlass werdet. So wird das Werk der Hierarchie erleichtert werden, und so können die Erneuerungskräfte jener ausserplanetarischen Wesenheiten hereinströmen, die ihre Hilfe jetzt, besonders im Jahr 1936, anbieten. Aufgrund der Resonanz, den diese Festtage erwecken werden, werden die Menschheitsführer die Chancen abschätzen können. (Dieses Thema ist ausführlich in dem Buch «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen», Band II, deutsche Ausgabe, S. 675-801 behandelt; es enthält die Artikel aus der Zeit zwischen Mai 1935 und April 1938).

Ich möchte euch noch um eine praktische Massnahme bitten. Sprecht jeden Morgen und Abend aus tiefstem Herzen und mit [26] Bedacht die folgenden Worte. Der vereinte Sprechchor schafft einen Rhythmus mit machtvoller Wirkungskraft.

«Mögen die Kräfte des Lichts der Menschheit Erleuchtung bringen.

Möge der Geist des Friedens überallhin verbreitet werden.

Mögen die Menschen guten Willens einander im Geiste der Zusammenarbeit begegnen.

Möge das jetzige Leitmotiv aller Menschen VERGEBEN sein.

Mögen die Anstrengungen der Grossen kraftvoll unterstützt werden.

Mögen wir alle unseren Teil dazu beitragen. Amen.»

Diese Worte hören sich einfach an, aber die «Kräfte des Lichts» sind der Name für gewisse neue Mächte, die jetzt von der Hierarchie angerufen werden und die zum Mai-Vollmond zu grosser Wirksamkeit gebracht werden können, wenn eine dementsprechende Anstrengung gemacht wird. Der angerufene Geist des Friedens ist ein interplanetarisches machtvolles Wesen, das Hilfe zugesagt hat, falls alle Aspiranten und Jünger das Ihre tun, um die Fesseln der Absonderung und des Hasses zu sprengen, die unseren Planeten in Knechtschaft halten.

Ich möchte mit den einfachen Worten schliessen: Meine Brüder, bitte helft und unterstützt uns!

Saatgruppen im Neuen Zeitalter

Juli 1937

In einem früheren Buch («Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen», 2. Band, deutsche Ausgabe, S. 201 - 222) brachte ich einige Gedanken über die Neuen Gruppen, die nach dem Gesetz des Gruppenfortschrittes wirksam aktiv werden. Dieses Gesetz hat eine besonders enge Beziehung zum neuen Wassermann-Zeitalter.

Seit jeher gab es Gruppen in der Welt, wie z.B. Die Familie als Gruppeneinheit, aber es waren zum grössten Teil Gruppen des dritten Strahls, die sich infolge ihres Wunschlebens äusserlich bemerkbar machten und Macht gewannen. Ihr Hauptaugenmerk war [27] vor allem auf materielle Dinge gerichtet, und das entsprach auch dem vorherbestimmten Plan. Die richtige Gestaltung und Manifestation der äusseren Welt sind und waren seit jeher das Ziel des Entwicklungsprozesses. Aber die sich jetzt bildenden Gruppen basieren auf dem zweiten Strahl und sind aufbauende Gruppen; sie erschaffen die Ausdrucksformen des Neuen Zeitalters. Sie entstehen nicht aus sehnsuchtsvollen Wünschen (im Sinn von Emotionen), sondern beruhen grundsätzlich auf mentalen Impulsen. Sie sind ihrem Wesen nach tatsächlich subjektiv (innerlich), nicht objektiv (äusserlich). Der Unterschied und ihre Bedeutung liegen mehr in der Qualität als in der äusseren Form. Dass sie vielleicht später einmal einen starken Einfluss erlangen werden, ist äusserst erwünscht, und das ist auch ihre Absicht; im derzeitigen Stadium des Keimens aber sind sie eine subjektive Gruppe, sie wirken (okkult gesprochen) im dunkeln. In ferner Zukunft werden Gruppen des ersten Strahls hervortreten, die vom Willensaspekt beseelt sein werden; diese werden demnach in noch höherem Grad ihrem Wesen nach subjektiv und ihrem Ursprung nach esoterisch sein. Mit diesen zukünftigen Gruppen brauchen wir uns aber jetzt nicht zu befassen.