Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 16 ff. (engl.) |
sollten einsehen, dass nur das Misstrauen gegenüber anderen Gruppenführern und
der Wunsch, die eigene Gruppe zur stärksten und wichtigsten zu machen, sie
häufig zu der Phrase veranlasst: «Das ist eine andere Denkrichtung.» Oder: «Sie
arbeiten nicht so, wie wir.» Gerade diese Einstellung oder Denkweise verhindert,
dass unter den vielen Studierenden in den äusseren Organisationen das geistige
Leben und Verstehen wirklich zunimmt. Diese separatistische Denk- und
Handlungsweise beeinträchtigt den Fortschritt. Die Führer und Mitglieder
sprechen von «unserem» oder von «eurem» Standpunkt, von der oder jener Richtung
und halten die eine Methode (meist die eigene) für richtig und eine andere, die
genauso richtig sein kann, für wahrscheinlich zweifelhaft, wenn auch nicht
direkt für falsch. Jede Gruppe vermeint, nur der eigenen Gruppe und Lehrmethode
verpflichtet zu sein, und den Mitgliedern werden schreckliche Folgen in Aussicht
gestellt, wenn sie mit Mitgliedern anderer Gruppen zusammenarbeiten. Statt
dessen sollten sie erkennen, dass alle, die in analogen Schulen studieren und
unter dem gleichen geistigen Impuls arbeiten, Mitglieder der einen Schule sind
und innerlich grundsätzlich eine Einheit bilden. Es wird und muss die Zeit
kommen, da diese verschiedenen (und jetzt noch) gesonderten esoterischen
Vereinigungen ihre wesentliche Einheit verkünden werden; die Gruppenführer,
Sekretäre und Mitarbeiter werden zusammenkommen, um einander kennen- und
verstehenzulernen. Eines Tages wird diese Erkenntnis und Einsicht sie dahin
bringen, dass sie sich bestreben werden, einander in ihren Bemühungen zu
unterstützen und ihre Ideen auszutauschen. So werden sie tatsächlich ein grosses
esoterisches Kollegium in der Welt bilden mit verschiedenen Klassen und Graden,
aber alle damit beschäftigt, Aspiranten zu schulen und für die Jüngerschaft
vorzubereiten oder die Arbeit der Jünger zu überwachen, die sich für eine
Einweihung [17] vorbereiten. Dann werden endlich die Versuche aufhören, die
Arbeit der anderen dadurch zu behindern, dass man Methoden und Techniken
vergleicht, dass man kritisiert und verleumdet, warnt und Angst einjagt und auf
der Selbstisolierung besteht. Gerade diese Geisteshaltungen und Methoden
verhindern das Einströmen des reinen Lichtes der Wahrheit.
Aspiranten in diesen Schulen bilden ein eigenes Problem, das sich von dem der gewöhnlichen psychischen und medialen Personen unterscheidet. Diese Männer und Frauen haben sich bereit erklärt, sich einem intellektuellen Training und einem Beschleunigungsprozess zu unterziehen, der die Seele zum vorzeitigen Erblühen bringen soll, um der Menschheit früher und wirksamer dienen und am Plan der Hierarchie mitarbeiten zu können. Diese Aspiranten setzen sich Gefahren und Schwierigkeiten aus, die sie hätten vermeiden können, wenn sie den langsameren und ebenso sicheren Weg gewählt hätten. Darüber sollten sich alle Mitarbeiter in solchen Schulen klar sein. Dem eintretenden Aspiranten sollte dieses Problem genau erklärt werden, damit er auf der Hut sei und die Regeln und Instruktionen sorgfältig beachte. Er sollte sich dadurch nicht abschrecken lassen oder weigern, sich diesem Beschleunigungsprozess zu unterwerfen; er sollte sich mit offenen Augen auf dieses Unternehmen einlassen, und man sollte ihn lehren, sich der angebotenen Sicherheitsmassnahmen und der Erfahrung älterer Studenten zu bedienen. In allen esoterischen Schulen steht natürlich - und mit Recht - die Meditation im Vordergrund. Technisch gesprochen ist die Meditation ein Vorgang, bei dem das Kopfzentrum erweckt, unter Kontrolle gebracht und benützt wird. Sobald dies der Fall ist, kommt zwischen Seele und Persönlichkeit eine harmonische Übereinstimmung, eine völlige Integration, zustande; diese bewirkt, dass in den Aspiranten ein gewaltiger Strom geistiger Energie hereinströmt, der sein ganzes Wesen belebt und anspornt und das latente Gute, aber auch das Böse an die Oberfläche bringt. Gerade darin liegt ein Grossteil des Problems und der Gefahr. Daher legt man in den wahren Schulen soviel Nachdruck auf Reinheit und Wahrheit. Der physischen Reinheit wurde zuviel Bedeutung beigemessen; dagegen wurde nur ungenügend die Notwendigkeit betont, jede Art von Fanatismus und Intoleranz zu meiden. Diese beiden Faktoren behindern den Studierenden weit mehr als unrichtige Diät, und sie [18] nähren das Feuer des separatistischen Denkens mehr als irgendein anderer Umstand. Meditation bedingt, dass man ständig und jeden Tag ein zielbewusstes Leben führt. Das überanstrengt zwangsläufig die Gehirnzellen, denn es bringt ruhende Zellen zur Aktivität und stimuliert das Gehirnbewusstsein für das Licht der Seele. Wenn die Meditation regelmässig und jahrelang ausgeübt und durch eine meditative Lebensweise sowie durch zielbewusstes dienen ergänzt wird, erfährt das ganze System einen guten Ansporn und Antrieb, so dass der niedere Mensch unter den Einfluss und die Kontrolle des geistigen Menschen kommt. Die Meditation erweckt auch die Kraftzentren im Ätherkörper und stimuliert die geheimnisvollen Energieströme, die am unteren Ende der Wirbelsäule schlummern. Wenn dieser Prozess bedachtsam unter Anleitung und Einhaltung der notwendigen Sicherheitsmassnahmen eine lange Zeit hindurch fortgesetzt wird, dann besteht kaum eine Gefahr; die Belebung erfolgt in normaler Weise gemäss dem Gesetz des Seins. Wenn jedoch diese Stimulierung forciert betrieben und durch verschiedenartige Übungen beschleunigt wird, bevor der Studierende dafür reif ist und bevor seine Körper koordiniert und entwickelt sind, dann droht dem Aspiranten Unheil. Atemübungen oder Pranayama-Training sollten erst nach einer jahrelangen geistigen Lebensweise, Hingabe und Diensttätigkeit unternommen werden, und auch dann nur unter fachmännischer Anleitung. Die Konzentration auf die Zentren im Kraftkörper (mit der Absicht, sie zu erwecken) ist unter allen Umständen zu vermeiden; das führt zu Überstimulierung und öffnet die Tore zur Astralebene, die der Studierende nur mit grosser Mühe wieder schliessen könnte. Den Aspiranten in allen okkulten Schulen kann ich nicht nachdrücklich genug ans Herz legen, dass der Yoga für diese Übergangszeit der Yoga zielbewussten Strebens, zielstrebiger Absicht, des ständig geübten Bewusstwerdens der göttlichen Gegenwart sowie der regelmässigen Meditation ist, die systematisch und jahrelang ausgeübt wird. Wenn dies mit innerer Losgelöstheit geschieht und gleichzeitig ein Leben liebenden dienens geführt wird, dann gehen das Erwecken der Zentren und das Emporheben des schlummernden Kundalinifeuers ungefährdet und vernünftig vor sich; das ganze System kommt so in den Zustand lebendiger Wirksamkeit. Ich möchte die [19] Studierenden nachdrücklich davor warnen, intensiv stundenlang zu meditieren oder Übungen zu betreiben mit dem Ziel, ein bestimmtes Zentrum zu erwecken oder das Kundalini-Feuer zu erregen. Die allgemeine Stimulierung in der Welt ist jetzt so stark, der Durchschnittsaspirant ist so sensitiv und so fein organisiert, dass übertriebenes Meditieren, fanatische Diät, verkürzte Schlafruhe oder ein übermässiges Interesse an psychischen Erlebnissen das mentale Gleichgewicht stört und oft einen nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichtet. Die Studenten in esoterischen Schulen sollen unbeirrt, still und ohne Emotionen ans Werk gehen; sie sollten allzulange Studien- und Meditationszeiten vermeiden. Ihre Körper können die erforderliche Spannung noch nicht aushalten und würden nur geschädigt. Sie sollen ein normales werktätiges Leben führen, jedoch im Drang der täglichen Pflichten und Dienstleistungen nicht vergessen, wer sie dem innersten Wesen nach sind und welche Ziele sie erstreben. Sie sollen jeden Morgen regelmässig meditieren, in der ersten Zeit fünfzehn Minuten lang, aber niemals länger als vierzig Minuten. Sie sollen selbstlos dienen, ohne an die eigene psychische Entwicklung zu denken. Sie sollen ihre Denkkraft durch ein Studium im normalen Rahmen schulen, sollen lernen, klug und verständig zu denken, so dass sie ihre Gefühle durch ihre Denkkraft im Gleichgewicht halten und all das richtig auslegen können, womit sie in Kontakt kommen, und zwar in dem Mass, in dem ihr Wahrnehmungsvermögen zunimmt und ihr Bewusstsein sich erweitert. Die Studierenden müssen bedenken, dass die Hingabe an den Pfad oder den Meister nicht genügt. Die Grossen Seelen sind mehr an intelligenten Mitarbeitern und Helfern als an einer schwärmerischen Verehrung ihrer Persönlichkeit interessiert; ein Student, der unabhängig im Licht der eigenen Seele wandert, ist für sie ein verlässlicheres Werkzeug als ein devoter Schwärmer. Das Licht der Seele wird dem ernsthaften Aspiranten die allen Gruppen zugrunde liegende Einheit offenbaren und ihn befähigen, das Gift der Unduldsamkeit auszustossen, das so viele verdirbt und behindert. Es wird ihn die geistigen Grundwahrheiten erkennen lassen, welche die Schritte der Menschheit lenken; es wird ihn zwingen, die [20] Intoleranz, den Fanatismus und den Separatismus, die charakteristischen Merkmale kleiner Geister und Anfänger, nicht zu beachten; es wird ihm helfen, seine Mitmenschen so zu lieben, dass sie die Wahrheit besser erkennen und ihren Horizont erweitern; es wird ihn befähigen, den esoterischen Wert des dienens wahrheitsgemäss einzuschätzen, und es wird ihn vor allem anderen die praktisch angewandte Harmlosigkeit (Harmlosigkeit bedeutet in diesem Buch die Geisteshaltung und das Bemühen, niemandem Unrecht oder Leid zuzufügen, niemanden zu verletzen oder zu benachteiligen) lehren, die eine charakteristische Qualität jedes Gottessohnes ist. Eine Harmlosigkeit, die nichts spricht, was jemandem schaden könnte, die nichts denkt, was vergiften oder Missverständnis schaffen könnte, die nichts tut, was den geringsten unserer Mitmenschen verletzen könnte, das ist die Haupttugend, die den Studenten der Esoterik befähigt, ungefährdet den schwierigen Pfad der Entwicklung zu gehen. Wenn Dienst an den Mitmenschen an erster Stelle steht und wenn sich die Lebenskraft nach aussen, zur Welt hinwendet, dann kann der Aspirant sicher und ungefährdet meditieren, streben und arbeiten. Sein Motiv ist lauter, und er bemüht sich, nicht im Mittelpunkt zu stehen, sondern sein ganzes Augenmerk auf die Gruppe zu richten. So kann ihn das seelische Leben durchströmen und als Liebe zu allen Wesen zum Ausdruck kommen. Er weiss, dass er ein Teil des grösseren Ganzen ist und dass das Leben dieses Ganzen bewusst durch ihn hindurchströmen kann. Das bringt ihn zu der Erkenntnis, dass alle Menschen Brüder sind und dass er mit allen manifestierten Lebewesen eine Einheit bildet. Die drängende Not der jetzigen Zeit 10. Oktober 1934 Ich möchte nun einige Worte an jene richten, die das, was ich in meinen Büchern und sonstigen Schriften gesagt habe, mit geistiger Anteilnahme lesen und aufnehmen, die meine Gedanken weiterverfolgen und nach Möglichkeit durchführen. Ich habe seit 1919 nach bestem Vermögen versucht zu helfen. Die Hierarchie (welche die werktätigen Jünger aller Grade umfasst) war und ist seit Hunderten von Generationen bestrebt, der Menschheit zu helfen. Seit dem fünfzehnten Jahrhundert ist sie der physischen [21] Ebene ständig nähergekommen und hat versucht, das menschliche Bewusstsein stärker zu beeindrucken. Das hat zu einer Erkenntnis geführt, die jetzt den Keim zur Rettung der Welt in sich trägt. Bis zum fünfzehnten Jahrhundert ging der magnetische Appell von den beobachtenden Älteren Brüdern aus. Heutzutage gibt es so viele Jünger auf den inneren und äusseren Ebenen, und die Aspiranten in der Welt sind so zahlreich, dass die magnetische Anziehungskraft und die Einflussnahme weitgehend ausgeglichen sind. Wie sich von jetzt an die Welt weiterentwickeln wird und zu welchen Erkenntnissen die Menschheit kommen wird, hängt von dem Ergebnis der wechselseitigen Einwirkung der beiden Bestrebungen ab (ich wähle meine Worte sorgfältig), nämlich von der zielstrebigen Absicht der Meister, der Menschheit zu helfen, und jener der Weltaspiranten und Jünger, die Meister darin zu unterstützen. Esoterisch gesprochen steht ein Augenblick der Berührung, ein Moment «geistigen Verkehrs», unmittelbar bevor, und aus diesem Moment heraus kann eine neue Welt geboren werden. Wenn das zustande käme, dann könnte auf Erden wieder jener Zustand hergestellt werden, der vor undenklichen Zeiten beendet wurde, als sich die Hierarchie hinter die Kulissen zurückzog, um die mentale Entwicklung der Menschen zu fördern. Wenn dieser geistige Kontakt erreicht würde, dann bliebe die Hierarchie nicht länger verborgen und unerkannt; ihre Anwesenheit auf der physischen Ebene würde wahrgenommen und anerkannt werden. Das würde anfangs natürlich nur in kleinem Ausmass der Fall sein, denn diese Anerkenntnis würde sich zunächst auf die Aspiranten und Jünger beschränken. Aber diese Neue Gruppe der Weltdiener wird in allen Nationen der Welt immer stärker aktiv und wirksam werden. Die beiden Gedanken, die ich euch (An A. A. B. und ihre Gruppe gerichtet; der Übersetzer). einprägen möchte, sind erstens die Wiederherstellung dieser engeren Verbindung und zweitens die Arbeit und Hilfe, die ein jeder von euch leisten kann, um diese allgemeine Anerkennung zu erreichen. Ich möchte nachdrücklich betonen, dass die abschliessende Tat oder Aktion, welche dieses geistige Ereignis herbeiführt, unbedingt von der äusseren physischen Welt aus erfolgen muss. Wir alle, die wir mit dem grossen Plan für die «drei nächsten Jahre» beschäftigt sind, halten eifrig Ausschau nach jenen, die uns helfen und an die wir uns wenden könnten, dass sie diese letzte Anstrengung machen, um zu diesem erhofften und erwünschten Ergebnis zu kommen. [22] Bevor ich zum Thema komme, möchte ich daran erinnern, dass ich lediglich Vorschläge mache und Anregungen gebe, ohne auch nur im geringsten meine Autorität geltend zu machen. Ich bin mir darüber klar, dass solche |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |