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Erziehung im Neuen Zeitalter, Seite 117 ff. (engl.)

3. Gewisse Männer und Frauen auf jedem Gebiet menschlichen Denkens geben der Kraftfülle ihrer errungenen Integration und (wenn ihr es nur glauben wolltet) dem tatsächlich verwirklichten Seelenkontakt dadurch Ausdruck, dass sie aus der breiten Masse der Menschheit hervortreten. Sie überragen ihre Mitmenschen durch die Strahlkraft ihrer integrierten Persönlichkeit und dadurch, dass sie als edle und idealistische [118] Wesen wirken können. Von der Höhe, auf der sie stehen (relativ hoch vom menschlichen Standpunkt aus und bemerkenswert vom Gesichtspunkt der Hierarchie) trachten sie danach, das Denken und Leben des Menschengeschlechtes nach einem grossen Muster zu formen, das ihnen - je nach ihrer Neigung, ihrem Typus und ihrem Strahl - wünschenswert erscheint.

Man findet diese Menschen in den Wirkungsbereichen der Regierungen, Religionen, Wissenschaften, des Wirtschaftslebens, der Philosophie und der Soziologie, und als ein Ganzes gesehen sind sie ausserordentlich einflussreich; dieser Einfluss ist teilweise edler und guter Art, teilweise weniger erfreulich. Sie beeinflussen ihre Zivilisation im materiellen Sinn, wenn sie das Materielle betonen; sie erzielen auf subjektive und geistige Weise eine kulturelle Wirkung, falls sie eine solche Beeinflussung anstreben. Ihre Beweggründe sind oft edel und gut, haben sie doch alle einen Anflug von wahrem Idealismus; aber da sie noch in den Dingen der Seele unerfahren sind, machen sie viele Fehler, werden auf gefährliche Wege abgelenkt und führen viele Leute in Irrtum und Verwirrung. Am Ende führt dies aber dazu, dass das öffentliche Bewusstsein geweckt wird, und das ist immer gut.

Zweitens: Das Hervortreten eines neuen Rassentypus. Die subjektiven Umrisse dieses neuen Typus können bereits klar erkannt werden. So verblendet sind wir aber von der Formseite, dass heute viele behaupten, die neue Rasse entstehe in Amerika. Die neue Rasse formt sich jedoch in aller Herren Länder, wenn auch zumeist in denen, die von der fünften oder kaukasischen Rasse bevölkert sind. Die Hierarchie entdeckt aber auch unter den Völkern der vierten Rasse, zumal unter den Chinesen und Japanern, einige wenige, deren esoterischer Beitrag für das Ganze wertvoll ist.

Ich möchte an dieser Stelle eine bestimmte Feststellung machen, die viele verwundern mag. Das fünfte Naturreich, das geistige Reich, wird aus der fünften Stammrasse hervorgehen. Das ist die esoterische Kontrolle des Gesetzes der Entsprechungen. Ich möchte euch [119] aber daran erinnern, dass die einzigen Völker, die auf unserem Planeten noch der vierten Stammrasse angehören, die Chinesen, die Japaner, die verschiedenen mongolischen Rassen in Zentralasien (die sich aber schon bis zu einem gewissen Grade mit den Kaukasiern vermischt haben) und die Mischlingsgruppen auf vielen Inseln in den südlichen Gewässern beider Ozeane und Halbkugeln sind; dazu gehören auch die Nachkommen jener Rassen, die vor einer Million Jahren den südamerikanischen Kontinent durch ihre Zivilisation berühmt gemacht haben. Natürlich kann ich hier nur sehr stark verallgemeinern.

Der neue Rassentypus ist mehr ein Bewusstseinszustand als eine physische Form; er ist mehr eine Geistesverfassung als ein mit besonderen Eigenschaften ausgestatteter Körper. Im Lauf der Zeit aber bedingt und bestimmt jeder entwickelte Bewusstseinszustand beständig die Natur des Körpers, und bringt schliesslich ganz bestimmte physische Merkmale hervor. Die kommende neue Rasse wird zu der überall anerkannten Erkenntnis kommen, dass das mystische Wahrnehmungsvermögen eine Tatsache ist. Ihre Hauptqualität wird das intuitive Verstehen und die Beherrschung von Energie sein; ihr Beitrag zur Entwicklung der Menschheit ist die Umwandlung selbstsüchtigen Begehrens in Gruppenliebe. Man kann das sogar heute schon an der Einstellung der grossen nationalen Führer erkennen, die zumeist nicht von selbstischem Ehrgeiz erfüllt sind, sondern sich von der Liebe zu ihrem Volke, somit von einer bestimmten Form des Idealismus, leiten lassen; daher das Hervortreten der weltweiten Ideologien. Denkt darüber nach, erlangt ein umfassenderes Bild über das Wachstum des menschlichen Bewusstseins und begreift wenigstens teilweise das Ziel des neuen und kommenden Erziehungswesens.

Drittens: Das Ende des Fische-Zeitalters, das alle Ausdrucksformen seiner Ideale zur endgültigen Kristallisation (und daher in das Stadium des Verfalls) gebracht hat. Diese Formen haben grosse und durchaus notwendige Arbeit geleistet, und haben ihren Zweck erfüllt. Man könnte an dieser Stelle fragen: Was waren denn die hauptsächlichsten Ideale des nun zu Ende gehenden Fische-Zeitalters?

1. Die Autoritätsidee. Sie führte zu den verschiedenen Formen des Paternalismus (väterliche Fürsorge), der den Menschen von [120] politischen, erzieherischen, sozialen und religiösen Obrigkeiten auferlegt wurde. Es kann sich um den menschenfreundlichen Paternalismus der privilegierten Klassen handeln, die bestrebt waren, die Lage der von ihnen Abhängigen zu verbessern (und das ist auch vielfach geschehen); oder um den Paternalismus der Kirchen und Weltreligionen, der in der Autorität der Priester und Geistlichen seinen Ausdruck fand; oder um den Paternalismus im Erziehungswesen.

2. Die Idee der Wichtigkeit von Leiden und Schmerzen.

In der Absicht, dem Menschengeschlecht die nötige Eigenschaft des Loslösens oder Nicht-Anhangens zu lehren, und um das Wünschen und Planen der Menschen von der Formseite des Lebens abzulenken, haben die Führer der Menschheit die Idee der Tugend des Leidens und den Erziehungswert der Schmerzen betont. Es handelt sich hier durchaus um wahre Tugenden, doch sind sie von kleindenkenden Lehrern der Menschheit allzu stark betont worden, so dass die Einstellung der heutigen Menschheit ein Fürchten und Bangen vor der Zukunft ist, gepaart mit einer schwachen Hoffnung, dass eine Belohnung (in irgendeiner wünschenswerten und zumeist materiellen Form, wie z.B. die Himmelslehren der verschiedenen Weltreligionen) nach dem Tod folgen wird, um einen für all das Schwere, was man im Leben durchgemacht hat, zu entschädigen. Viele Menschen leben heute noch versunken im Elend und in einer unglückseligen psychologischen Bejahung von Leiden und Schmerzen. Das klare Licht der Liebe muss all dies hinwegfegen, dann wird Freude das Leitmotiv des kommenden Zeitalters sein.

3. Der obige Gedanke muss sich aber mit der Idee verbinden, selber Opfer zu bringen. Seit kurzem ist diese Idee vom Opfer des Einzelmenschen auf die Gruppe übertragen worden. Das Wohlergehen des Ganzen erscheint schon heute theoretisch von solch ausschlaggebender Bedeutung, dass die Gruppe bereitwillig den Einzelmenschen oder kleinere Gruppen aufopfert. Idealisten dieser Art vergessen aber leicht, dass ein wahres Opfer stets auf eigener Initiative beruht, und dass ein erzwungenes Opfer (das von einer mit höherer Macht ausgestatteten [121] Person oder Gruppe auferlegt wurde) letzten Endes meistens eine Nötigung des Einzelmenschen ist, der sich dem Zwang eines stärkeren Willens beugen muss.

4. Die Idee der Wunschbefriedigung.

Das Fische-Zeitalter ist in erster Linie das Zeitalter materieller Produktion und der Ausbreitung des Welthandels gewesen; es war die Zeit, in welcher der Verkauf von kunstfertigen Erzeugnissen blühte, die (wie dem Publikum ständig wiederholt wird) zu seinem Wohlergehen unbedingt notwendig sind. Die alte Einfachheit und die wahren Werte sind zeitweilig in den Hintergrund gedrängt worden. Man liess diese Entwicklung ziemlich lange weiterlaufen ohne ihr «Halt» zuzurufen, da die Hierarchie der Weisheit beschlossen hatte, die Menschheit diesen Weg bis zur Übersättigung gehen zu lassen. Die heutige Weltlage beweist nur zu klar, dass Besitz und die unaufhaltsame Vermehrung materieller Güter sich zu einem schweren Hindernis auftürmen können und durchaus kein Anzeichen dafür sind, dass die Menschheit den Weg zum wahren Glück gefunden hat. Doch lernt die Menschheit die Lehre daraus sehr schnell, und der Umschwung zur Einfachheit gewinnt heute immer mehr Boden. Der Handelsgeist und seine Ausdrucksformen sind dem Untergang geweiht, obgleich seine Herrschaft noch keineswegs beendet ist. Dieser Geist des Besitzens und der ungestümen Besitzergreifung des Wünschenswerten hat sich als sehr weitreichend und umfassend erwiesen und kennzeichnete die Gesinnung von Völkern, Rassen und Einzelmenschen. «Angreifen, um zu besitzen» war das Leitmotiv unserer Zivilisation während der letzten 1500 Jahre.

Viertens: Das Hereinkommen des Wassermann-Zeitalters.

Diese Tatsache sollte einem tiefgehenden und überzeugten Optimismus Raum geben; nichts kann die wachsende, stabilisierende und entscheidende Wirkung der neu hereinströmenden Einflüsse hemmen. Diese werden unvermeidlich die Zukunft bestimmen; sie werden den Kultur- und Zivilisationscharakter prägen, die Regierungsformen ausgestalten und die ganze Menschheit beeinflussen, wie es das Fische-Zeitalter, die Christliche Ära, in seiner Weise getan hat, oder die vorherige Weltperiode, die von Aries, dem Widder, regiert worden war. Die Hierarchie rechnet mit Bestimmtheit auf diese [122] immer stärker in Erscheinung tretenden Einflüsse, und die Jünger in aller Welt müssen in gleicher Weise lernen, mit diesen Einflüssen zu rechnen. Das Bewusstsein universaler Verbundenheit, subjektiver Integration und einer erwiesenen und erlebten Einheit wird das krönende Geschenk der vor uns liegenden Epoche sein.

Im kommenden Weltstaat wird der Einzelbürger freudig, wohlbedacht und in vollem Bewusstsein seiner Handlungsweise - seine Persönlichkeit dem Wohle des Ganzen unterordnen. Die ständige Entwicklung und Zunahme neuer Gruppen und Bruderschaften, Orden und Parteien, die sich für ein bestimmtes Ideal oder Ziel einsetzen, ist ein weiteres Anzeichen für das Wirken der neu einströmenden Kräfte. Das Interessante daran ist aber, dass sie alle mehr eine erfasste Idee als den festgelegten und vorgeschriebenen Plan eines einzelnen Führers aufzeigen. Der Menschentypus des Fische-Zeitalters ist ein Idealist in irgend einer Richtung menschlichen Strebens. Die Menschen des Wassermann-Zeitalters werden die neuen Ideale und die aufkommenden Ideen aufnehmen und sie in gemeinsamer Gruppenarbeit gestalten und verwirklichen. Nach diesem Konzept wird auch die zukünftige Erziehung arbeiten. Der Idealismus des Menschen im Fische-Zeitalter und sein Lebensausdruck auf der physischen Ebene waren grundverschieden. Oft lag eine breite Kluft dazwischen, und nur selten waren sie zu einer Einheit verschmolzen. Der Wassermann-Mensch wird hohe Ideale verwirklichen können, da der Kontaktweg, der die Seele und das Gehirn über das Denkvermögen verbindet, immer mehr durch rechtes Verstehen gefestigt werden wird; dabei wird das Denkvermögen immer mehr in seiner doppelten Wirkungsweise benützt werden: als der Eindringer in die Welt der Ideen, und als der Erleuchter des Lebens auf der physischen Ebene. Das wird schliesslich eine Synthese menschlichen Strebens und eine Manifestierung wahrer Werte und der geistigen Wirklichkeiten herbeiführen, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Auch das ist das Ziel zukünftiger Erziehung.

Wie wird die so erlangte Synthese aussehen? Erlaubt mir einige Umstände kurz aufzuzählen:

1. Die Verschmelzung der verschiedenen geistigen Aspirationen, die heute in einer Vielzahl von Weltreligionen zum Ausdruck [123] kommen, zur einen neuen Weltreligion. Diese Religion wird die Form eines bewusst als Gruppe geeinten Hinstrebens zur Welt der geistigen Werte annehmen und dadurch in Wechselwirkung Massnahmen derjenigen auslösen, die Bürger jener Welt sind: der planetarischen Hierarchie und der mit ihr verbundenen Gruppen.

2. Die Verschmelzung grosser Menschenmengen zu verschiedenen

idealistischen Gruppen. Diese werden sich in allen Bereichen menschlichen Denkens bilden und werden sich dann zu immer grösseren Gruppeneinheiten zusammenschliessen. Ich möchte euch darauf aufmerksam machen, dass bei einem Vergleich der verschiedenen, über die ganze Welt und die einzelnen Länder zerstreuten Erziehungsgruppen sich bestimmte grundlegende und analoge Tendenzen zeigen würden, wie z.B. dass sie grosse Verschiedenheiten aufweisen, dass sie auf der grundsätzlichen Idee beruhen, das Los der Menschen zu verbessern, und dass sie in den Zielen übereinstimmen. Ihre vielen Verzweigungen und Hilfsgruppen bilden ein ineinandergreifendes, sich über die ganze Welt erstreckendes Netz, was auf zwei Faktoren hinweist:

a. die ständig wachsende Fähigkeit des Durchschnittsmenschen, in Idealbegriffen zu denken, die sich auf grosse Ideen gründen, und die von einem grossen Intuitiven an die Öffentlichkeit gebracht worden sind;

b. die durch diese Ideen bewirkte allmähliche Hebung des bewusst geistigen Strebens des Menschen auf eine höhere Stufe; er erkennt den Idealismus seiner Mitmenschen an und schult sich demzufolge im Geiste allumfassender Verbundenheit.

Diese wachsende Hinneigung zum Idealismus und zur Miteinbeziehung ist im Grunde genommen ein Hinneigen zur Liebe-Weisheit. Die Tatsache, dass die Menschen heute diese Ideale in falscher Weise anwenden, dass sie das geistig Erschaute herabmindern, das wahre Bild des erstrebten Zieles verzerren und die

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