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Erziehung im Neuen Zeitalter, Seite 46 ff. (engl.)
Menschheit hervorkommen wird. Das benötigt eine drastische Änderung unserer Methoden der geschichtlichen und geographischen Darstellung. Die Wissenschaft ist schon immer universell gewesen. Grosse Kunst- und Literaturwerke haben schon immer der ganzen Welt angehört. Auf diesen Grundlagen sollte die Erziehung der Kinder in aller Welt aufgebaut werden - auf unseren Gleichartigkeiten, unseren schöpferischen Leistungen, auf unserem geistigen Idealismus, und auf unseren Berührungspunkten. Solange das nicht geschieht, werden die Wunden, die sich die Völker geschlagen haben, nie heilen! und die Schranken, die seit Jahrhunderten bestanden haben, werden nie fallen.

Die Erzieher sollten angesichts der heutigen Möglichkeiten in der Welt [47] bestrebt sein, für die kommende Zivilisation eine feste Grundlage zu schaffen; sie müssen sich an die Probleme heranwagen, die in ihren Ausmassen allgemein und universell sind, und sie müssen diese wahrheitsgetreu darstellen und in schöpferischer Art anpacken. Die von den Erziehern in den einzelnen Ländern unternommenen Massnahmen werden unweigerlich die Wesensart der kommenden Zivilisation bestimmen. Sie müssen den Boden für die Erneuerung aller Künste und für eine neue und freie Entfaltung des schöpferischen Menschengeistes bereiten. Sie müssen mit allem Nachdruck die grossen Momente der Menschengeschichte betonen, in denen das Göttliche im Menschen hervorleuchtete, neue Wege des Denkens und menschlichen Planens wies und dadurch der menschlichen Lebensentfaltung für alle Zeiten eine neue Richtung gab. Solchen Momenten verdanken wir die Magna Charta, die im Feuer der Französischen Revolution geprägten Begriffe von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die amerikanische Unabhängigkeits-Urkunde und in unserer Zeit die auf hoher See verfasste Atlantik-Charta mit den «vier Freiheiten». Das sind die grossen Ideen, auf welche sich das neue Zeitalter mit seiner im Entstehen begriffenen Zivilisation und künftigen Kultur gründen sollte.

Wenn den heutigen Kindern die Bedeutung dieser fünf grossen Urkunden beigebracht und ihnen zugleich die Nutzlosigkeit von Hass und Krieg klargemacht wird, dann besteht Hoffnung auf eine Welt, die besser, glücklicher und auch sicherer sein wird.

Zwei Hauptideen sollten den Kindern eines jeden Landes ständig vor Augen gehalten werden. Diese sind: Der Wert des Einzelmenschen und die tatsächliche Einheit der Menschheit. Die Jungen und Mädchen, die den Krieg miterlebten, haben durch eigene Anschauung gelernt, dass ein menschliches Leben nur wenig wert ist; in faschistischen Ländern wurde gelehrt, dass der Einzelmensch nur insofern einen Wert hat als er den Plänen eines Diktators dienlich ist. In anderen Ländern werden gewisse Leute oder Gruppen - zufolge ihrer vererbten Stellung oder wegen ihres finanziellen Einflusses - als wichtig angesehen, während die übrigen Volksangehörigen nur von geringer Bedeutung sind. Wieder in anderen Ländern sieht sich der einzelne als so wichtig an und glaubt, dass sein Recht, nach eigenem Gutdünken zu leben, so ausschlaggebend ist, dass seine Beziehung zum Ganzen vollkommen verlorengeht. Die Wahrheit aber ist, dass der Wert des einzelnen und die Existenz der Gesamtheit, die wir die Menschheit nennen, [48] aufs engste verknüpft sind. Das muss betont werden. Wenn diese beiden Prinzipien richtig gelehrt und verstanden werden, dann werden sie zu einer intensiven Kultur des Einzelmenschen sowie zur Erkenntnis der Verantwortung führen, die er als integraler Bestandteil der gesamten Menschheit trägt.

An den heutigen Schulen (Elementarschulen, höheren Schulen, Universitäten und Hochschulen - die Begriffe sind ganz allgemein zu verstehen) findet man ein unvollkommenes und symbolisches Bild der dreifachen Ziele der neuen Erziehung: Zivilisation-Kultur-Vereinheitlichung.

Die Vor- oder Elementarschulen können als die Hüter der Zivilisation betrachtet werden; sie müssen das Kind zum Bürger erziehen, ihm seinen Platz als soziale Einheit anweisen und seine Gruppenbeziehungen betonen, um es für ein intelligentes Leben zu ertüchtigen und in ihm durch den Unterricht das Rassengedächtnis zu erwecken; damit werden die Grundlagen seiner menschlichen Beziehungen geschaffen. Lesen, Schreiben und Rechnen, Elementargeschichte (mit Betonung der Weltgeschichte), Geographie und Poesie werden gelehrt werden. Man muss dem Kind gewisse wichtige und grundlegende Tatsachen des Lebens, grundsätzliche Wahrheiten, Einordnung und Selbstbeherrschung beibringen.

Die höheren oder sekundären Schulen sollten sich als die Hüter der Kultur ansehen; dort sollten die weltumfassenden Werte der Geschichte und Literatur betont und ein wenig Kunstverständnis gelehrt werden. Es sollte dort begonnen werden, den Jungen oder das Mädchen für den künftigen Beruf oder die zu erwartende Lebensweise zu schulen, die ihre Existenz augenscheinlich bestimmen werden. Bürgerkunde wird in weiterem Rahmen gelehrt, die Welt wahrer Werte wird aufgezeigt und echter Idealismus bewusst und sorgsam gepflegt werden. Auch wird die praktische Anwendung von Idealen betont werden. Man sollte die Jugend der Welt in einer solchen Weise unterrichten, dass der junge Mensch beginnt, die Welt der Erscheinungen und die Welt der Werte und der Bedeutung in seinem Bewusstsein zu verschmelzen. Er sollte anfangen, die Welt des objektiven äusseren Lebens und die Welt des inneren subjektiven Daseins aufeinander zu beziehen. Ich wähle meine Worte sorgfältig.

Unsere [49] Hochschulen und Universitäten sollten eine Fortsetzung des Begonnenen auf höherer Ebene bieten. Sie sollten das schon errichtete Gebäude verschönern und vollenden und sich mit der Welt der Bedeutung in einer mehr direkten Weise befassen. Internationale Probleme - ökonomischer, sozialer, politischer und religiöser Art - sollten betrachtet, und die jungen Leute sollten noch deutlicher mit der Welt als Ganzheit in Beziehung gebracht werden. Das soll aber in keiner Weise eine Vernachlässigung persönlicher oder nationaler Probleme oder Verpflichtungen bedeuten; das Streben geht dahin, sie dem Ganzen als zugehörige und wirksame Teile einzuverleiben und so die separatistischen

Einstellungen zu vermeiden, die den Verfall unserer modernen Welt hervorgebracht haben.

Die Hochschulen oder die Universitäten sollten auf dem Gebiet der Erziehung tatsächlich eine Entsprechung zum Reich der Hierarchie sein. Sie sollten die bestellten Hüter aller jener Methoden, Kunstfertigkeiten und Gedanken- und Lebenssysteme sein, die den Menschen mit der Welt der Seelen verbinden, also mit dem Reich Gottes und nicht nur mit anderen Menschen hier auf der physischen Ebene; nicht nur mit der Welt der Erscheinungen, sondern auch mit der inneren Welt der Werte und Qualitäten.

Ich wiederhole: Diese Ausbildung eines Menschen für das Bürgerrecht im Reich Gottes ist keine wesentlich religiöse Aufgabe, die in den Händen der Vertreter der grossen Weltreligionen zu liegen hat. Sie sollte die Aufgabe der höheren Erziehung sein und allem bisher Erreichten Inhalt und Bedeutung verleihen. Falls euch das zu idealistisch und unmöglich erscheint, so möchte ich euch versichern, dass in der Hochblüte des Wassermann-Zeitalters eben dies das unbezweifelt anerkannte Ziel der zeitgenössischen Erzieher sein wird.

Die nachstehende Stufenfolge dürfte für den Lehrplan für die Jugend der nächsten Generationen eine geeignete Grundlage sein:

Primäre Erziehung #Zivilisation #Alter: 1-14

Sekundäre Erziehung #Kultur #Alter: 12-21

Hochschul-Erziehung #Geistesleben #Alter: 21-28

Es ist lediglich der Druck unserer materiell und wirtschaftlich betonten Verhältnisse, der unsere Jugend vor der Reife zur [50] Arbeit zwingt. Man sollte auch nicht vergessen (und das wird von immer mehr Leuten zugegeben), dass die Qualität der jetzt zur Verkörperung kommenden Kinder immer besser wird. In vielen Fällen sind sie ungewöhnlich intelligent, und ihre Begabung ist oft erstaunlich. Das wird nun immer häufiger und so lange der Fall sein, bis 14-jährige junge Leute eine der heutigen begabten Hochschuljugend entsprechende Intelligenz und geistige Ausrüstung haben werden.

Es ist mir natürlich nicht möglich, den Beweis für die Wahrheit dieser Behauptung zu erbringen, aber ein Studium der Nationen und der modernen Kinder in unseren hochzivilisierten Ländern wird Richtungen und Tendenzen aufdecken, die in eurer endgültigen Abschätzung meinen Standpunkt als richtig erscheinen lassen werden. Es wäre für euch alle gut, den Unterschied zwischen Zivilisation und Kultur sorgfältig zu studieren.

Man könnte dieselbe Wahrheit mit anderen Worten ausdrücken. Wenn man als grundlegende Voraussetzung die im Wesen des Menschen liegenden supernormalen Möglichkeiten anerkennt, dann könnte man folgendes sagen:

Das erste Bestreben der Erziehung, das Kind zu einem zivilisierten Menschen zu machen, wird dahingehen, die Instinkte des Kindes auszubilden und richtig zu lenken.

Die zweite Pflicht der Erzieher wird die sein, die Kultur des Kindes dadurch zu entfalten, dass es im rechten Gebrauch seines Intellekts geschult wird.

Die dritte Erziehungspflicht wird darin bestehen, die Intuition wachzurufen und zu entwickeln.

Wenn diese drei Seiten entwickelt sind und funktionieren, dann habt ihr einen zivilisierten, kultivierten und geistig erwachten Menschen. Ein solcher Mensch wird dann instinktiv richtig, intellektuell folgerichtig und intuitiv bewusst handeln. Seine Seele, sein Denkvermögen und sein Gehirn werden dann - wie sie sollten - im rechten Verhältnis zueinander funktionieren, so dass ein zweckmässiges Zusammenwirken und eine harmonische Übereinstimmung entstehen. Eines Tages wird eine Analyse der Beiträge der drei grossen Erdteile - Asien, Europa und Amerika - zu dieser dreifachen Entfaltung, soweit sie die arische Rasse angeht, gemacht werden. Zu Ehren der Menschheit muss aber gesagt werden: Jede Rasse hat einzelne hervorgebracht, die das zu [51] ihrer Zeit Höchstmögliche zum Ausdruck gebracht haben - Menschen, die in ihrem Wesen die Dreiheit von Instinkt, Intellekt und Intuition verschmolzen haben. Ihre Zahl war in den frühen Stadien menschlicher Entfaltung noch relativ klein, doch schreitet die Entwicklung immer schneller voran und viele bereiten sich heute auf die «höhere Erziehung» im wahren Sinn des Wortes vor. Es würde noch weit mehr erreicht werden, wenn die Erzieher der Welt den Sinn und Zweck des Werdegangs als eine ganzheitliche, geplante Entfaltung auffassen und dann ihre Aufmerksamkeit der instinktiven, intellektuellen und intuitiven Schulung der Menschheit schenken würden, so dass die 28 Schulungsjahre als ein einheitlicher, geordneter und geleiteter Werdegang verstanden und die Ziele klar erkannt werden.

Daraus geht hervor, dass man die Schüler und Studenten nach den von mir genannten Gesichtspunkten wie folgt einstufen wird:

a. in solche, die befähigt sind, in rechter Weise zivilisiert zu werden. Das bezieht sich auf die breite Masse der Menschen;

b. in solche, die befähigt sind, in die Welt der Kultur eingeführt zu werden. Das ist eine recht beträchtliche Anzahl von Menschen;

c. in jene, die zu den Aktivposten der Zivilisation und Kultur noch die für eine Betätigung als bewusste Seelen nötige «Ausstattung» hinzufügen können, nicht nur in den drei Welten instinktiven und intellektuellen Lebens, sondern auch in der Welt des geistigen Seins, und zwar bei vollem, ununterbrochenem Bewusstsein und in vollständiger dreifacher Integration.

Nicht alle können in die höheren Grade aufsteigen, und das muss klar erkannt werden. Das Abschätzen der Fähigkeiten wird sich auf das Verstehen der Strahlentypen (der Wissenschaft der esoterischen Psychologie), auf ein Erkennen des Zustandes der Drüsen und der physiologischen Veranlagung, auf das Ergebnis besonderer Untersuchungen und auf eine neue Form der Astrologie stützen.

Ich möchte hier den ernsten Studierenden einen einfachen Vorschlag machen: Denkt über die folgenden vier Behauptungen nach:

1. Die Antahkarana [52] drückt die Qualität des Magnetismus aus, der die Tür zum Lehrzentrum der Grossen weissen Loge öffnet.

2. Die Antahkarana ist die bewusste integrierende Kraft.

3. Die Antahkarana ist das Mittel der Lichtübertragung.

4. Die Antahkarana hat mit dem ununterbrochenen Wahrnehmungsvermögen des Menschen zu tun.

Der Werdegang der Entfaltung

Ich möchte zu der obigen Analogie noch eine weitere hinzufügen, die dazu dienen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.