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Telepathie und der Ätherkärper, Seite 75 ff. (engl.)

Ich mache hier [75] keineswegs Angaben darüber, wie ein Einzelmensch zu telepathischen Fähigkeiten kommen kann. Alle diese Entwicklungen auf dem Gebiet oder im Bereich fortschreitender Kontakte werden erst dann von Nutzen und wirklich brauchbar sein, wenn sie auf normale und natürliche Weise zustande gekommen sind und nicht aus einer vorzeitigen Entfaltung herrühren. Wenn die Entwicklung verfrüht ist, dann besteht immer die Gefahr falscher, irrtümlicher und auf das Selbst bezogener Ausdeutungen. Die telepathische Mitteilung kann von rein selbstsüchtigem oder persönlichem Belange sein, und diese Art von Telepathie hat keinen Platz in dem, was ich mitzuteilen versuche. Die Menschen weisen heute häufig eine telepathische Tendenz oder Fähigkeit auf. Sie «stellen sich ein» (welchen Ausdruck sie für wohlklingender halten als «telepathische Verbindung») auf etwas oder jemanden, obwohl sie nicht wissen, was es ist. Alles, was sie wahrzunehmen glauben, wird von ihnen als ausserordentlich wichtig angesehen; für gewöhnlich hat es nur Beziehung zu ihrem niederen Selbst und kommt nicht etwa daher, dass sie eine hohe Stufe geistiger Entfaltung erreicht hätten, die sie als Hüter geheimnisvoller geistiger Botschaften rechtfertigt, - geistiger Botschaften, die meist ganz uninteressant und nichts anderes als Binsenwahrheiten sind. Solche Botschaften stammen aus vielen Quellen, und es ist vielleicht von Nutzen, wenn ich hier einige davon erwähne. Was ich zu sagen habe, mag sich für alle okkult interessierten Kreise als wertvoll erweisen.

1. Es können sich Botschaften einstellen, die aus dem verhältnismässig verfeinerten, wohlgeschulten Unterbewusstsein des Empfängers kommen. Sie quellen aus dem Unterbewussten herauf, werden aber vom Empfänger als von aussen kommend angesehen. Nach innen schauende Menschen dringen häufig in die Schicht der unterbewussten Erinnerung ein und sind sich dessen gar nicht bewusst, weil ihr Interesse an sich selbst so stark ist. Da sie nicht erkennen, dass sie selbst das hervorgeholt haben, betrachten sie alles, was sie entdecken, als ungewöhnlich, schön und wichtig, und gehen dann daran, dies alles als Botschaften zu formulieren; sie erwarten, dass [76] ihre Freunde und die Öffentlichkeit glauben, diese Botschaften hätten eine spirituelle Grundlage. Die Botschaften sind meist harmlos, manchmal auch schön, da sie eine Mischung dessen darstellen, was die Empfänger aus den mystischen Schriften gelesen und herausgeholt, oder was sie aus den christlichen Quellen und der Bibel gehört haben. Es ist in Wirklichkeit der Inhalt ihres ganz richtigen Denkens nach geistigen Grundsätzen und kann für niemanden nachteilig sein, hat aber keine wahre Bedeutung, was immer es auch sein mag. Das gilt für 85 Prozent der sogenannten telepathischen oder inspirierten Schriften, die heutzutage so weit verbreitet sind.

2. Es kommen Impressionen von der Seele, die in Begriffe übersetzt und von der Persönlichkeit niedergeschrieben werden; der Empfänger wird von der verhältnismässig hohen Schwingung, die dabei auftritt, tief beeindruckt und vergisst, dass die Schwingung der Seele die Schwingung eines Meisters ist, denn die Seele ist auf ihrer eigenen Ebene ein Meister. Es handelt sich hier um wirkliche Eindrücke von der Seele her, aber für gewöhnlich enthalten sie nichts Neues oder haben keine grössere Bedeutung. Sie sind auch wieder das Ergebnis vergangener Zeitalter der Seelenentwicklung (soweit die Persönlichkeit beteiligt ist); sie sind also das, was eine erwachende Persönlichkeit der Seele an Gutem, Schönem und Wahrem beigesteuert hat, und was durch den Kontakt mit der Seele in das Persönlichkeitsbewusstsein eingedrungen ist. Dies gilt für etwa 8 Prozent der Schriften und Mitteilungen, die heute von Aspiranten der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

3. Dann gibt es Lehren, die von einem älteren oder weiter fortgeschrittenen Jünger auf den inneren Ebenen an einen Jünger gegeben werden, der sich in der Schulung befindet oder der gerade zu einem Ashram zugelassen wurde. Diese Lehren tragen den Stempel und die Folgerungen des älteren Jüngers und besitzen oft einen Wert. Auch mögen sie - und das geschieht oft - eine Mitteilung enthalten, deren sich der Jünger überhaupt nicht bewusst ist. Der entscheidende Punkt ist hier der, dass nichts (buchstäblich nichts) den Empfänger betrifft, sei es in geistiger oder mentaler Hinsicht, oder in einer [77] sonstigen mit seiner Persönlichkeit zusammenhängenden Art und Weise. Diese Mitteilungen enthalten auch keine Plattheiten aus dem religiösen Werdegang des Empfängers. Dies gilt für 5 Prozent der gegebenen Lehren, aber in bezug auf die gesamte Welt; der Prozentsatz bezieht sich nicht auf irgendeine okkulte Gruppe, einen religiösen Glauben oder ein Volk. Es ist ausserordentlich wichtig, dies zu erkennen.

4. Es kommen Mitteilungen eines Meisters an seinen Jünger. Das sind zwei Prozent der gesamten telepathischen Empfänglichkeit, die sich bei der Gesamtmenschheit in der ganzen Welt zeigt. Der Studierende aus dem Westen sollte sich daran erinnern, dass der subjektive östliche Studierende für telepathische Mitteilungen weitaus empfänglicher ist als sein westlicher Bruder. Das gilt ausdrücklich auch für alle obigen Klassifizierungen, was für den westlichen Mystiker und okkulten Studierenden etwas demütigend ist. Die heiligen Schriften der Welt gehen von einer anderen Abteilung der Lehrfakultät des zweiten Strahles aus. Hier schliesse ich allerdings das Alte Testament nicht ein, ausgenommen solche Stellen wie etwa den 23. Psalm und gewisse Teile aus den Büchern der Propheten, besonders Jesaja. Die Schriften der Welt wurden für Mystiker geschrieben, die sich mit Schönheit, Erquickung und Ermutigung beschäftigten, aber nicht für Okkultisten. Darauf möchte ich euch aufmerksam machen.

In diesem Abschnitt behandle ich das Wesen und die Ergebnisse des Kontakts, der Empfänglichkeit. Ich gebe keine Regeln für individuelle Entwicklung, und ich täte es auch nicht, wenn ich könnte. Die Menschheit bringt heute Empfänger jeder erdenklichen Art hervor; das beginnt bei den niedersten von allen - den Menschenmassen, die durch Demagogen, Radio, Zeitungen, Bücher und Vorträge, also durch die Gedanken vieler Menschen geformt werden, so wie es der Empfänglichkeit ihres Strahltypus entspricht. In dem Mass wie sich wahre Intelligenz entwickelt und die Liebe das menschliche Denken zu durchströmen beginnt, werden diese bestimmenden Faktoren [78] immer mehr an Anziehungskraft einbüssen; d.h.: wenn die Seele immer mehr an Bedeutung im Leben gewinnt, und die von Menschen erschaffenen Ideen (wenn ein solcher Ausdruck statthaft ist) immer weniger wichtig werden. In Wirklichkeit gibt es keine von Menschen geschaffenen Ideen. Es gibt nur Ideen, die von intelligenten Leuten aufgenommen und dann «reduziert» (auf eine tiefere Stufe herabgedrückt) werden, und zwar durch die ständige Reaktion der Menschheit auf Illusionen, auf emotionelle oder astrale Schlussfolgerungen und auf selbstsüchtige Ausdeutungen.

Man darf nicht vergessen, dass die Wirksamkeit dieser «einwirkenden Kräfte» in einem weitläufigen und allgemeinen Sinne über den ganzen Planeten hin und in der planetarischen Aura spürbar ist. Kein Naturreich entgeht diesem Einfluss, und auf diese Weise wird die Absicht des Herrn der Welt ausgeführt. Existenz, Zusammenarbeit und Aktivität werden so zu einem einzigen erschaffenen und schöpferischen Ganzen vereint. Leben, Qualität und Erscheinung reagieren gemeinsam auf den treibenden Willen des planetarischen Logos und bleiben doch gleichzeitig schöpferisch frei in bezug darauf, wie sie auf die empfangenen Eindrücke reagieren wollen. Diese Reaktion hängt notwendigerweise ab vom Typus und der Qualität des Mechanismus, der den Eindruck aufnimmt. Dieser Mechanismus ist während des ganzen Schöpfungskreislaufs vom Leben in der Form entwickelt worden. In zeitlicher Hinsicht blieb in allen Naturreichen die innewohnende Wesenheit frei; ihre Zeit war lang oder kurz, die Reaktionen auf die Eindrücke schnell oder langsam, je nach dem Willen des beherrschenden Lebens. Im Mineralreich geht die Reaktion sehr langsam vor sich, denn das geistige Leben in der mineralischen Form wird durch Trägheit oder Tamas beherrscht. Im Pflanzenreich ist sie schneller; durch den invokativen Appell der Lebewesen in diesem Reich wird die Devawelt angerufen, und diese hilft viel und beschleunigt die Entfaltung des pflanzlichen Bewusstseins. Das ist mit ein Grund für die verhältnismässige Sündlosigkeit und ausserordentliche Reinheit der Pflanzenwelt.

Die wichtigeren Eindrücke, die das zweite Naturreich aufnimmt, kommen aus den Engelwelten und der Devahierarchie. Die Engel [79] und Devas sind für das Pflanzenreich das, was die geistige Hierarchie für die Menschheit ist. Natürlich ist das ein Mysterium, mit dem ihr nichts zu tun habt. Aber Eindrücke und Reaktionen sind in diesen beiden Reichen festzustellen, und von solchen Reaktionen hängt die Evolution des innewohnenden Bewusstseins ab.

Das Tierreich hat eine eigenartige Beziehung zu dem vierten Naturreich; die Entfaltung des tierischen Bewusstseins vollzieht sich auf einer Linie, die zwar parallel läuft zu der des Menschen, aber doch verschieden ist, denn der Mensch beginnt auf die Einwirkung des fünften Reiches, des Seelenreiches, zu reagieren. Es ist das Karma und die Bestimmung des vierten Reiches, die einwirkende Kraft für das dritte zu sein. Das Problem wird jedoch durch die Tatsache kompliziert, dass das Tierreich früher auftrat als das Reich der Menschen, und dementsprechend schon ein gewisses Mass an Karma - sowohl im Guten wie im Bösen - geschaffen hatte, bevor überhaupt die Menschheit in Erscheinung trat. Der «Prozess der Beeinflussung» seitens der Menschheit wird durch zwei Faktoren beeinträchtigt und oft unwirksam gemacht:

1. Durch menschliche Unwissenheit und Selbstsucht sowie durch die Unfähigkeit, bewusst und einsichtsvoll auf das noch keimhafte Denken in der tierischen Form einzuwirken. Dies gilt meistens, ausser in einigen wenigen - wirklich nur ganz seltenen - Fällen, wo es sich um die Haustiere handelt. Wenn die Menschheit einmal selbst weitergekommen ist, wird die von ihr ausgehende einsichtsvolle Beeinflussung des Bewusstseins des Tierreichs Ergebnisse von planetarischem Ausmass zeitigen. Im Augenblick ist das noch nicht der Fall. Dazu wird es erst kommen, wenn das Tierreich (durch menschliches Verstehen) die Fähigkeit zur Anrufung gewinnt.

2. Durch das selbstgeschaffene Karma des Tierreiches, das jetzt in seiner Beziehung zur Menschheit weitgehend abgearbeitet wird. Die karmische Entität - die im dritten Naturreich eine Art Herrschaft ausübt - ist ein Teil des planetarischen Hüters der Schwelle.

Ihr könnt also [80] die erstaunliche planetarische Stufenfolge von Einwirkungen bemerken, die alle von höchsten Quellen ausgehen, aber reduziert und auf die Empfänger abgestimmt werden. Alle diese Impressionen haben in grösserem oder geringerem Mass (je nach der Qualität des Empfangsmechanismus) mit dem Willen und der Absicht von Sanat Kumara zu tun. Alle Impressionen werden im Lauf der Äonen Gruppenstärke und eine reagierende Sensitivität erringen.

Der Hauptgrund, weshalb nicht die ganze Reihe von Impressionen unbehindert aus Shamballa geradewegs über die anderen Reiche bis hinunter in das Mineralreich kommt, ist der des freien Willens, der zu karmischer Verantwortung führt. Diese kann sowohl gut als auch böse sein. Es ist interessant, dass sowohl das gute wie das böse Karma Zustände schafft, die nicht nur herbeigeführt werden müssen, sondern auch zu einer Verzögerung dessen führen, was wir - von unserem begrenzten Standpunkt aus - als die Befreiung des Planeten ansehen könnten. Die Schaffung des guten Karmas zwingt zu einem «Durchleben» von Zuständen, wo alles (für den betreffenden Menschen oder für irgendeine andere Form innerhalb ihrer Grenzen) gut, glücklich, wohltuend und nützlich ist. Das böse Karma, das in irgendeinem Reich geschaffen wird in bezug auf den «Bereich, wo der planetarische Hüter der Schwelle wohnt», steht zwischen dem kosmischen Tor der Einweihung und unserem planetarischen Logos. Dieser Hüter repräsentiert alle Fehler und Irrtümer, die sich aus falschen Reaktionen ergeben, aus unerkannten Kontakten, aus wohlüberlegter Wahl, die gegen besseres Wissen getroffen wurde, aus Massenbewegungen und Massentätigkeiten, die in Zeit und Raum vorübergehend nicht fortschrittlich sind. Ich kann mir vorstellen, dass ihr dort, wo sich diese Tatsachen auf die unter dem Menschen stehenden Naturreiche beziehen, nicht erkennt, was ich meine, aber das ändert nicht das Gesetz oder die Bewegungen, die in keiner Weise mit der menschlichen Evolution zu tun haben. Bezüglich des planetarischen Logos möchte ich noch hinzufügen, dass wir alle in dieses grosse planetarische Ringen und die darauf folgende Einweihung des Logos mit einbezogen sind - angefangen vom Atom der Substanz bis hinauf und einschliesslich all jener grossen Wesen, die den Rat des [81] Herrn der Welt bilden. Diese titanische Anstrengung, die von der Gesamtheit all jener Lebensvorgänge und Wesenheiten unternommen wird, welche zusammen die Manifestation Sanat Kumaras bilden, verursacht den schöpferischen Evolutionsprozess; diese Anstrengung verursacht und bewirkt auch das, was wir Zeit nennen, mit allem, was diese Vorstellung an Ereignissen, Gelegenheit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, an Gutem und Bösem in sich schliesst.

Die dynamische Einwirkung, die von Shamballa ausgeht, tritt in grossen Kreisläufen und zyklischen Wellen auf; diese erhalten den Impuls von ausserplanetarischen Quellen her, so wie es vom Herrn der Welt und seinen nächsten Mitarbeitern verlangt oder angerufen wird. Diese Wellen emanieren als Antwort auf dem in der Ratshalle «freudig begrüssten Willen» Sanat Kumaras.

Diese hohe, oberste geistige Einwirkung geht über die sieben Strahlen hinaus, die man als sieben Ströme geistiger Energie betrachten kann - qualifiziert und imprägniert mit der Impression Shamballas. Dieser Vorgang wiederholt sich, wenn die hierarchische Anrufung wirksam und mit Erfolg hergestellt wird.

Das gleiche wiederholt sich dann zwischen Hierarchie und Menschheit auf die menschliche Anrufung hin, diese Anrufung wird immer verständnisvoller, mächtiger und eindringlicher.

Das Problem des Menschenreichs ist jedoch sehr gross. Die Menschheit ist Empfänger so vieler Einflüsse, so vieler Eindrücke, so vieler telepathischer und

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.