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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 229 ff. (engl.)

2. Die Schutzformel.

Die Schutzformel ist sehr einfach. Die Mitglieder der Gruppe sagen gemeinsam:

«Als Seele arbeite ich im Licht und die Dunkelheit kann mir nichts anhaben.

Ich nehme innerhalb des Lichtes meinen Platz ein. Ich arbeite und verharre auf diesem Punkte.»

Während [230] sie das sagen, schlägt jeder einzelne in der Gruppe das Zeichen des Kreuzes, indem er die Mitte der Stirn, die Mitte der Brust und jedes der beiden Augen berührt und dadurch das langgestreckte Kreuz Christi oder der gottgewordenen Menschheit bildet. Bekanntlich ist das Kreuz nicht bloss ein christliches Symbol. Es ist das grosse Symbol des Lichtes und des Bewusstseins und es bedeutet das vertikale und das horizontale Licht, die Kraft der Anziehung und der Ausstrahlung, Seelenleben und Dienst. Das jetzt in der katholischen Kirche übliche Kreuz, wobei die Stirn, das Herz und die beiden Schultern berührt werden, ist das Kreuz der Materie. Es bedeutet in Wirklichkeit den dritten Aspekt. Das Kreuz, das die Gruppe schlagen wird, ist das Kreuz Christi und des Christusbewusstseins. Allmählich wird das Kreuz Christi (das Kreuz des auferstandenen Christus) das Kreuz der Materie und des Mutteraspektes verdrängen. Seine Ähnlichkeit mit der Svastika ist offensichtlich und wird einer der Gründe für sein Verschwinden sein.

3. Die Vorbereitungsstufen:

a. Konzentrierung des zweifachen Persönlichkeitslichtes der Materie und des Denkens.

b. Meditation über Seelenkontakt und Erkennen des Seelenlichtes.

c. Vermischung und Fusion der beiden niederen Lichter und des Seelenlichtes. Das geschieht im Rahmen der Gruppe, wobei jedes Mitglied seinen Teil beisteuert und bewusst versucht, sich im Geiste vorzustellen, wie das dreifache Licht, zu dem jeder Einzelne beiträgt, zu einer einzigen Lichtsphäre verschmilzt.

4. Auf das Zeichen vom Leiter sagt dann die Gruppe gemeinsam:

«Das Licht ist [231] eins und in diesem Licht werden wir Licht sehen. Dies ist das Licht, das Dunkelheit in Tageshelle verwandelt.»

OM #OM.#OM

Die Gleichschaltung und Integration des Einzelnen und der Gruppe kann jetzt als vollendet betrachtet werden und wenn das wirklich in der richtigen Weise durchgeführt wurde, dann sollte sich bei jeder folgenden Zusammenkunft eine schnellere Integration und Fusion und grössere Leuchtkraft der dabei gebildeten Lichtsphäre ergeben. Das Anstimmen des OM deutet sowohl die Fusion als auch den Wirkungsbereich an, denn das OM wird zuerst einmal von der Gruppenseele (der erkannten Einheit der Seelen aller Gruppenmitglieder) angestimmt, dann als die Seele auf der Mentalebene und schliesslich als die Seele, die bereit ist, als Lichtträger und Lichtverteiler auf der Astralebene zu fungieren. All dies ist eine symbolische Art, die innere Wirklichkeit wahrzunehmen und ein Versuch, Kraft in äussere Erscheinung zu bringen, denn das ist es, was alle Symbole und symbolischen Handlungen erreichen können; auf diese Weise tragen sie dazu bei, die Mitarbeiter auf einem Spannungspunkte festzuhalten. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, welche die Mitarbeiter davor hüten sollte, dem Formaspekt des einfachen Rituals ungebührende Macht beizumessen und die ihnen helfen sollte, ihre Aufmerksamkeit in der Welt der Bedeutung und der subjektiven, geistigen Betätigung zu konzentrieren. Diese drei Stufen heissen:

1. Der Akt der Namensnennung.

2. Der Akt der Beschützung.

3. Der Akt der Lichtkonzentration.

Es dürfte also klar sein, dass viel von der Fähigkeit der Gruppenmitglieder abhängt, sich eine klare bildliche Vorstellung zu machen und klar zu denken. Praktische Übung verhilft natürlich zur Verbesserung beider Vorgänge. Am Ende dieser drei Stufen oder Stadien sind die Gruppenmitglieder vereint als Seelen, die gegen die Anziehungskraft der Verblendung geschützt sind; und vereint als Seelen, deren Gedanken und Gehirne stetig und positiv im Licht verharren. Sie betrachten ihr vereintes Licht als [232] einen grossen Lichtkegel, dessen Strahlen durch einen Willensakt von der Mentalebene herab auf die auf der Astralebene bestehende Verblendung gelenkt werden, welch' letztere durch den Akt ihrer Namensnennung mit der Gruppe in Beziehung gebracht wurde. Ich erwähne all das im einzelnen, weil diese Arbeit etwas ganz Neues ist und weil mir sehr daran liegt, dass alle Teilnehmer von vornherein klar verstehen, wie die Aufgabe in Angriff genommen werden muss. Am Schluss dieser Lektion gebe ich zwei lange und zwei abgekürzte Formeln ohne erklärenden Text. Anfänglich sollte die einleitende Arbeit fünfzehn und später nicht mehr als fünf Minuten in Anspruch nehmen (abgesehen von den zehn Minuten stiller Vorbereitung, die dem formellen Werk vorausgehen), denn die Gruppenmitglieder werden sich aneinander gewöhnen und die Ziele der Vorbereitungsarbeit schliesslich sehr schnell erreichen können.

DIE TECHNIK ODER FORMEL

5. Dann sagt die Gruppe gemeinsam und einstimmig:

«Ausstrahlung sind wir und Macht. Wir stehen immerdar mit ausgestreckten Händen und verbinden Himmel und Erde, die innere Welt der Bedeutung und die subtile Welt der Verblendung.

Wir dringen ins Licht hinein und bringen es hernieder, um der Not abzuhelfen. Wir reichen in die Stätte des Schweigens hinein und bringen von dort die Gabe des Verstehens mit. So wirken wir mit dem Licht und verwandeln Dunkelheit in Tageshelle.»

Während die Gruppe das spricht, stellt sie sich im Geist vor, wie der durch ihr vereintes Licht gemeinsam erschaffene Lichtkegel sich gegen die zu zerstreuende Verblendung hinwendet; dabei hält die Gruppe das Licht unbeirrt fest und stellt sich [233] in Gedanken das Zerstreuungswerk vor, das es verrichten soll. Dies ist der sogenannte Akt der Richtstrahlung.

6. Dann folgt eine Pause von einigen Minuten, in der die Gruppe den Lichtkegel durch ihren vereinten dynamischen Willen zu verstärken sucht; dadurch wird der ausgesandte Lichtstrahl mit der zerstörenden Qualität des geistigen Willens imprägniert - einer Qualität, die alles zerstört, was die Manifestation des Göttlichen behindert. Das geschieht dadurch, dass ein vereinter Spannungspunkt erreicht wird und dass der Wille des Einzelnen und der Gruppe sich dem Willen Gottes hingibt. Dies nennt man den Willensakt; er wird schweigend von jedem Gruppenmitglied vollzogen, im tiefen Bewusstsein dessen, dass alle damit eingeschlossen sind und dass es der Gruppenwille ist, der lautlos zu einem Brennpunkt zusammengefasst wird. Dann sagen sie zusammen:

«Mit machterfülltem Strahl konzentriert sich das Licht auf das Ziel.»

7. Dann kommt der Akt der Aussendung und das Sprechen der Machtworte - wobei die besondere Verblendung wiederum bei Namen genannt und dadurch bewusst mit dem konzentrierten Licht in Verbindung gebracht wird. Damit beginnt das Werk der Zerstreuung.

«Die Macht unseres vereinten Lichtes verhindert das Auftreten der (mit Namen zu nennenden) Verblendung. Die Macht unseres vereinten Lichtes macht die Qualität dieser Verblendung, die Menschen zu beeinflussen, unwirksam. Die Macht unseres vereinten Lichtes zerstört die Lebenskraft dieser Verblendung.»

Diese Worte sind fast die gleichen wie die der individuellen Formel [siehe S. 239] und gewinnen durch die Erfahrung des Aspiranten und durch seine Vertrautheit mit ihrer Anwendung an Kraft. Dies ist der Akt der Bejahung, der den zweiten Teil des Aktes [234] der Aussendung darstellt.

8. Dann kommt ein wichtiger Aspekt der Arbeit: die Gruppenmitglieder stellen sich im Geist vor, wie das in die Dunkelheit eindringende Licht die Verblendung allmählich zerstreut und zerteilt. Sie versuchen zu sehen, wie sie sich auflöst und wie die Wirklichkeit hervortritt; sie tun das durch Anstrengung ihrer schöpferischen Einbildungskraft. Jeder wird das auf seine Weise und je nach dem Grad seines Verstehens und seiner Fähigkeit tun. Dies ist der Akt der Durchdringung.

9. Jetzt folgen fünf Minuten des Schweigens und intensiven Zielbewusstseins, während dessen die Gruppe darauf wartet, dass das eingeleitete Werk seinen Fortgang nimmt. Dann zieht die Gruppe ihr Bewusstsein von der Astralebene und von der Welt der Verblendung zurück. Die Gruppenmitglieder wenden zunächst ihre Aufmerksamkeit wieder der Mentalebene und sodann der Seele zu; sie geben jeden Gedanken an die Verblendung auf, da sie wissen, dass das Werk mit Erfolg vorangekommen ist. Sie organisieren sich wieder als

eine Gruppe in Beziehung zum Reich der Seele und zueinander. Okkult gesprochen ist der «Scheinwerfer der Seele abgestellt». Dies ist der Akt der Zurückziehung.

10. Das OM wird sodann von der Gruppe gemeinsam angestimmt; und um zu betonen, dass das Gruppenwerk beendet ist, stimmt dann jedes Mitglied der Gruppe das OM allein an und sagt:

«So sei es und so möge es mir dazu verhelfen, in meinem eigenen Leben aller Verblendung und Unwahrheit ein Ende zu bereiten.»

Aspiranten werden einige Zeit brauchen, bis diese Arbeit ihnen leicht fällt, aber es versteht sich von selbst, dass beim Erlernen einer ganz und gar neuen Technik des Dienens jeder einzelne Schritt [235] lange Zeit geübt und gemeistert werden muss. Jedes neue Wissensgebiet erfordert einige Zeit, bis man damit vertraut wird und dieses ist keine Ausnahme. Der Versuch ist jedoch der Mühe wert, sowohl vom Standpunkt des Einzelnen aus, als auch im Sinn eines Dienstes an der Menschheit.

Dass alle Gruppen im Licht zu wirken lernen und dass Verblendung aus dem Leben jedes Menschen verschwinden möge, damit er frei in diesem Licht einhergehen und dieses Licht zum Wohl anderer verwenden möge, ist mein Herzenswunsch für alle.

FORMEL FÜR DIE ZERSTREUUNG VON VERBLENDUNG

(Für den Einzelnen)

Vorbereitungsstufen.

1. Erkennen der zu zerstreuenden Verblendung. Dazu gehört:

a. Die Bereitschaft, mit der Seele zusammenzuarbeiten.

b. Ein Verstehen der Wesensart der in Frage kommenden Verblendung.

2. Die drei Stufen der Konzentration:

a. Konzentrierung des Doppellichtes der Materie und des Denkens auf einen gemeinsamen Brennpunkt im Mentalkörper.

b. Konzentrierung dieses Doppellichtes und des Seelenlichtes durch Meditation.

c. Konzentrierung dieser drei Lichter, die zusammen den Lichtkegel zur Zerstreuung von Verblendung bilden.

3. Bereitmachung durch Gleichschaltung und Integration. Dadurch entsteht ein Kraftfeld aus magnetischem Gedankenstoff.

4. Die Aufmerksamkeit und der Denkscheinwerfer richten sich auf die Astralebene.

Die Formel.

5. Die [236] Seele atmet das OM in die wartende Persönlichkeit hinein und das Licht und die Macht, die dadurch erzeugt werden, bleiben zu späterer Verwendung verfügbar.

6. Ein intensives Licht wird langsam und bewusst erzeugt.

7. Der geistige Wille wird angerufen, während das Denken stetig im Licht festgehalten wird.

8. Die zu zerstreuende Verblendung und der Denkscheinwerfer werden miteinander in Beziehung gebracht.

9. Der Scheinwerfer wird sodann durch einen Willensakt angestellt und ein starker Lichtstrahl wird auf die Verblendung gerichtet.

10. Die Verblendung wird mit Namen genannt und der Aspirant sagt mit Spannung unhörbar:

«Die Kraft des Lichtes verhindert das Auftreten der (zu benennenden) Verblendung. Die Macht des Lichtes macht die Qualität der Verblendung, mich zu beeinflussen, unwirksam. Die Macht des Lichtes zerstört die Lebenskraft der

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.