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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 223 ff. (engl.)
verhältnismässig kurzer Dauer ist, die aber nichtsdestoweniger ihren Fortschritt erheblich verzögert. Weil sie so klarsehend sind, kommt zu ihrer Empfänglichkeit für Verblendung die Neigung hinzu, darunter zu leiden und ihre Empfänglichkeit als eine Sünde und einen Mangel anzusehen; auf diese Weise verzögern sie ihre Befreiung davon durch eine negative Haltung, die auf Minderwertigkeit und Bedrängnis beruht. Stete Anwendung der obigen Formel wird für sie ausserordentlich nützlich sein, bis die Zeit kommt, da sie eine oder mehrere Verblendungen wahrnehmen können, ohne selbst davon berührt zu werden. Personen auf dem 5. Strahl leiden zwar am wenigsten unter Verblendung, sind aber hauptsächlich Opfer der Illusion; für sie ist die Technik der Gegenwärtigkeit von allergrösster Bedeutung, weil sie etwas mit sich bringt, was der ausgesprochen fünftstrahlige Mensch zu verleugnen und nicht zuzugeben geneigt ist, nämlich die Tatsache des Höheren Selbstes. Er ist sich selbst genügend. Solche Menschen reagieren daher leicht und mit Genugtuung auf die Macht des Denkens; Stolz auf die eigene mentale Leistungsfähigkeit ist ihre Gewohnheitssünde, sie halten daher hartnäckig an ihren Vorsätzen fest und beschäftigen sich ganz mit der Welt des Konkreten und des Intellektuellen. Sobald der Engel der Gegenwärtigkeit ihnen zur Wirklichkeit wird, verliert ihre Empfänglichkeit für Verblendung an Kraft und verschwindet. Ihr Hauptproblem besteht nicht so sehr in der Verneinung des Astralkörpers, denn sie neigen ohnehin dazu, dessen Anziehungskraft gering einzuschätzen, sondern ihre Hauptschwierigkeit liegt im Erkennen dessen, was das Denken zu enthüllen bestimmt ist - das göttliche, geistige Selbst. Ihr niederes, konkretes Denkvermögen bildet eine Schranke zwischen ihnen und der Vision.

Viertstrahlige Menschen unterliegen der Verblendung besonders leicht und geraten dadurch in eine äusserst schwierige Lage. Ihr Problem könnte ich vielleicht am besten wie folgt beschreiben: sie neigen dazu, ihre Illusion auf die Astralebene herunterzubringen und sie dort mit Verblendung zu umkleiden; dadurch bürden sie [224] sich ein doppeltes Problem auf; sie haben es mit einer Vereinigung von Verblendung und Illusion zu tun. Sie sind jedoch diejenige Gruppe von Seelen, die am Ende das wahre Wesen der Intuition enthüllen werden und zwar als Resultat ihres illusorischen Verblendungskampfes in der Erscheinungswelt.

Wir kommen jetzt zur Betrachtung der Formel, die von denen benützt werden soll, die der Menschheit durch bewusste Zerbröckelung und Zerstreuung der sie im Bann haltenden Verblendungen dienen wollen und die wissen, dass das in Gruppenformation geschehen muss. Bestimmte, individuelle Merkmale sind für das Personal solcher Gruppen wesentlich. Vor allem müssen sie fähig sein, unbekümmert um Resultate zu wirken und die Formel eine bestimmte Zeitlang (z.B. einmal wöchentlich zwei oder mehr Jahre lang) anzuwenden, ohne irgendwelchen Erfolg zu erwarten; sie müssen sich darüber klar sein, dass sie niemals wissen können, ob sie erfolgreich sind oder nicht, weil die Verblendungen, die sie zu zerstreuen versuchen, so weit verbreitet und so allgemein sind, dass ihr individuelles Denken die Wirkungen nicht begreifen kann. Sie stehen der Situation zu nahe, ihr Gesichtskreis beschränkt sich daher notwendigerweise auf den unmittelbaren Vordergrund. Zweitens müssen sie sich verstandesmässig darüber klar sein, was eine Weltverblendung kennzeichnet, damit sie diese okkult «beim Namen nennen» und dadurch mit ihr in Berührung kommen können. Sie müssen drittens gewohnt sein, an der Zerstreuung von Verblendung in ihrem eigenen Leben zu arbeiten; die Notwendigkeit dazu und ihr dabei erzielter Erfolg sind Faktoren, die ihre Eignung für die Aufgabe anzeigen.

Letztlich müssen sie ihre Mitmenschen lieben. Das dürfen sie aber nicht mit der isolierenden Hingabe tun, mit der eine sechststrahlige Person zu lieben pflegt, sondern in der Art, wie eine zweitstrahlige Person liebt mit einer allumfassenden Wertschätzung der Menschheit, mit einem verstehenden Herzen, zu dem sich ein kritisches Denkvermögen gesellt, das trotz erkannter Irrtümer beharrlich liebt und mit klarem Blick die Vorzüge und Schattenseiten eines Einzelmenschen oder einer Rasse sieht. Diese Fähigkeit ermöglicht es dem sechststrahligen Aspiranten, vom geringeren [225] sechsten Strahl überzuwechseln und seinen Platz auf dem zweiten Hauptstrahl zu finden, wie das alle sechst- und viertstrahligen Eingeweihten tun müssen.

Eine der Vorbedingungen für diese Gruppenarbeit ist eine sehr sorgfältige Auswahl derer, die dabei mitzuwirken bestimmt sind Sie müssen gewählt werden, weil sie eben zur Zusammenarbeit fähig sind. Sie müssen sich entweder ausserordentlich gut kennen und von persönlichen Reibungen frei sein oder sie müssen sich als Persönlichkeiten verhältnismässig unbekannt sein, sich aber zueinander angezogen fühlen als Seelen-Mitarbeiter in diesem besonderen Werk. Sie müssen, soweit es ihnen möglich ist, regelmässig mitzuarbeiten versuchen, so dass ein Rhythmus zuwege gebracht werden kann, der zu beständigen, rhythmischen Lichtstössen auf die Verblendung führt. Sie müssen sich auch getreulich an die gegebene Formel halten. Es ist eine der Anfangsformeln und von grösster Macht, weil sie als allererste Formel einer Gruppe dazu dienen soll, Verblendung zu zerstreuen. Der ganze Vorgang ist völlig neu, soweit der Mensch in Frage kommt, und die zu leistende Arbeit wird sich zwangsläufig als sehr schwer erweisen, da sie es mit einer interessanten Situation zu tun hat. Die Gruppen, die sich damit befassen werden, die Verblendungen, welche die Vision der Menschheit trüben, zu durchdringen und zu zerstreuen, werden die ersten Gruppen von Nicht-Eingeweihten sein, die sich in dieser Weise auf der physischen Ebene betätigen und bewusst auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten werden. Bislang wurde diese Arbeit von Mitgliedern der Hierarchie geleistet und auch dann nur mit dem Gedanken, die Verblendungen so lange zurückzuhalten, bis die Menschheit selbst bereit sein würde, das von ihr Geschaffene zu zerstören. Verblendungen sind auch schon früher durch Massen-Anstrengungen durchdrungen worden und zwar eine lange Zeit hindurch, aber meistens ohne irgendwelches bewusstes Verständnis. Ein Beispiel dafür wäre das zusammenhanglose und verschwommene Bemühen der Kirche, die Verblendung materieller Wünsche und materiellen Wohlseins dadurch zu durchdringen, dass sie den Gedanken an einen himmlischen Ersatz an ihre Stelle setzte. Das jetzt geplante Werk dagegen [226] ist dynamisch und klar umrissen, von bewusster Absicht getragen und spezifisch in seiner Wirkung. Es ist eine bestimmte Methode der Handhabung und Aussendung von Lichtenergien mit dem Ziel, die emotional-mentalen Hindernisse auf dem Pfad der Rückkehr zu Gott zu zerstören.

Zur Förderung einer leichteren und mehr konzentrierten Arbeitsweise ist es wünschenswert, wenn die Gruppe sich zum Gebrauch der Formel zusammenfinden kann. Wenn sich das jedoch als unmöglich erweist, dann kann das Gruppenpersonal es so einrichten, dass man zwar getrennt, aber doch im Bewusstsein enger Verbundenheit und in steter Anerkennung der zum Gruppenkörper gehörigen Mitglieder arbeitet. Das ist sowohl für den «Zusammenschluss von Licht» als auch zum Schutz gegen die anzugreifende Verblendung erforderlich. Dieser «Lichtbeitrag» ist ein Haupterfordernis und muss stets im Auge behalten werden. Wenn irgend möglich sollte man es zur Regel machen, dass die Gruppe sich an einem bestimmten Treffpunkt zur Arbeit zusammenfindet, selbst wenn das von einigen Mitgliedern grosse Opfer verlangt.

Ich empfehle der Gruppe, sich zuerst mit jener Verblendung zu befassen, die von allen Gruppenmitgliedern als Haupthindernis gegenüber dem Fortschritt der Menschheit anerkannt wird. Auch würde ich empfehlen, dass sie sich in den Anfangsstadien der Arbeit mit einer Verblendung befassen, welche die Aspiranten beeinflusst und dass sie sich nicht gleich an die weitverbreiteten und tiefverwurzelten Verblendungen der gesamten Menschenrasse heranwagen. Erst sollen sie einmal an einer der geringeren und leichter vorstellbaren Verblendungen ihre Fähigkeit entwickeln. Wenn die Gruppe dann im Lauf der Zeit einige Übung erlangt hat, kann sie sich schwierigeren Aufgaben zuwenden und sich mit Verblendungen abgeben, die etwas weiter über den Bereich der eigenen Schwierigkeiten hinausragen. Ich brauche wohl kaum zu betonen, dass nur solche als Gruppenmitglieder in Frage kommen, die ihr eigenes Leben von Verblendung freizuhalten bestrebt sind. Auch möchte ich hinzufügen, dass ein Gruppenmitglied, das selbst im Dickicht einer Verblendung steckt und mit ihrer Bekämpfung beschäftigt [227] ist, sich solange von der Gruppenarbeit fernhalten sollte, bis es sich mit Hilfe der individuellen Formel selbst freigemacht hat.

Wer in der Lage ist, sich selbst offen ins Gesicht zu schauen und die Wahrheit so zu sehen, wie sie ist, wer den gleichen Tatsachen in bezug auf die Menschheit gegenübertreten kann und angesichts von Entdeckungen schlimmster Art über sich selbst und die Welt der Menschen gleichmütig und unerschrocken zu bleiben vermag, der gehört zu denen, die bei Anwendung dieser Technik am erfolgreichsten sein werden. Ich möchte auch noch daran erinnern, dass die Gruppe sich vor der Verblendung oder den Verblendungen schützen muss, die sie zu zerstreuen versucht. Ihre individuelle Neigung zur Verblendung gibt zwar den einzelnen das Recht, auf diese Weise zu dienen, setzt sie aber auch Gefahren aus und dagegen ist eine Schutzformel notwendig.

Die Formel besteht demnach aus drei Teilen:

1. Die Vorbereitungsstufen.

2. Der Gebrauch der Schutzformel.

3. Gruppenformel zwecks Zerstreuung von Verblendung.

Die Arbeit, die der Einzelne bei der Bewältigung seiner persönlichen Verblendungsprobleme geleistet hat, wird das Vorbereitungswerk der Gruppe erheblich erleichtern.

Man wird bemerken, dass ich im Zusammenhang mit diesem Werk nichts über die Art des Raumes sage oder die Rangordnung der Gruppenmitglieder, die einzunehmende Haltung, den Gebrauch von Weihrauch oder sonstigem Drum und Dran, was von so vielen okkulten Gruppen für wichtig erachtet wird. Starre, physische Rituale sind heutzutage (vom Standpunkt der Hierarchie aus) gänzlich veraltet und ohne Bedeutung, soweit Jünger und fortgeschrittene Aspiranten in Frage kommen. Solche Dinge sind für den wenig entwickelten Menschen von Wert, dessen Sinn für das Dramatische entwickelt werden muss und der noch äusserliche Hilfsmittel braucht; und letztere sorgen in der Tat für eine Szenerie, die es Anfängern leichter macht, den Gegenstand ihrer Betätigung und deren Zweck im Auge zu behalten. Das einzige Ritual, das noch [228] für die gesamte menschliche Familie und besonders für den fortgeschrittenen Menschen als wertvoll betrachtet wird, ist das Ritual der Freimaurer. Der Grund dafür ist der, dass es sich dabei um eine bildliche Darstellung des Schöpfungsvorganges, der Beziehung zwischen Gott und Mensch, des Pfades der Rückkehr und auch jener grossen Einweihungen handelt, vermittels derer der befreite Eingeweihte in die Ratskammer des Allerhöchsten eingeht. Von dieser Ausnahme abgesehen, werden jedoch die kleinen unbedeutenden Rituale der sozialen Stellung und der physischen Beziehungen im Hinblick auf Verhalten und Sitzanordnung als unnötig erachtet, zumal sie häufig die Aufmerksamkeit von der zu leistenden Arbeit ablenken.

Von denen, welche diese Formeln anwenden, wird angenommen, dass sie ein gewisses Mass von innerer Polarisierung erlangt haben und fähig sind, sich an jedem Ort und zu jeder Zeit in ihr geistiges Zentrum zurückzuziehen. Das ist das Zentrum ruhigen Denkens, von wo aus das Werk beginnt.

Als Auftakt zu diesem Gruppenwerk sind lediglich zehn Minuten absoluten Schweigens erforderlich, während dessen die Gruppenmitglieder jenes magnetische Feld positiver und doch empfangsbereiter Betätigung (man beachte hier die Paradoxe der okkulten Wissenschaften) zu schaffen suchen, das die übrige Arbeit ermöglichen soll.

Der Leiter der Gruppe (der abwechselnd gewählt wird, damit alle Mitglieder der Gruppe einmal diese Stellung einnehmen) beginnt die Arbeit damit, dass er die Namen der Gruppenmitglieder aufruft; und bei jedem Namensaufruf schauen die anderen Mitglieder direkt in die Augen des Genannten, der aufsteht und ihnen eine Minute lang gegenüber steht. Dadurch wird eine harmonische Verbindung und Beziehung geschaffen, denn die zielweisende, magnetische Kraft jeder Seele wird stets von «Auge zu Auge» erreicht. Das ist die okkulte Bedeutung von Redensarten wie «kannst du mir ins Auge sehen?» oder «sie mustern sich gegenseitig mit den Augen» und dergleichen mehr. Nach Erlangung wechselseitiger Verbundenheit sitzt dann die Gruppe zehn Minuten lang in vollem Schweigen. Das geschieht, um das Bewusstsein von allen weltlichen [229] und persönlichen Angelegenheiten loszulösen und es auf die zu leistende Arbeit zu konzentrieren. Nach Ablauf der Schweigezeit nennt der Leiter die Verblendung, mit der die Gruppe sich beschäftigen soll. Bei der Zusammenkunft der Gruppe besteht keine Meinungsverschiedenheit mehr über die Verblendung selbst, weil die Mitglieder - ausserhalb der Sitzungen und einen Monat lang bevor sie an die Aufgabe der Zerstreuung herantraten, - die Verblendung, ihre Zusammenhänge, ihren geschichtlichen Werdegang, ihre psychologischen Einwirkungen auf den Einzelnen, die Gruppe und die Nation sowie ihren ausgedehnten Einfluss auf die gesamte Menschheit studiert haben. Die Erfahrung der Gruppe in einer Tätigkeit dieser Art wird das Wesen der zu behandelnden Verblendung bestimmen. Wie bereits gesagt, wird die unerfahrene Arbeitsgruppe zunächst einmal mit einer der Verblendungen anfangen, die den Aspiranten Schwierigkeiten machen und dann erst zur Behandlung der mächtigeren und weiter verbreiteten Verblendungen übergehen, welche die Menschheit als Ganzes heimsuchen. Dieser Auftakt zur Arbeit wird häufig als der Akt der Benennung bezeichnet, weil sowohl die Mitglieder der Gruppe als auch die Verblendung selbst mit Namen genannt werden.

Die nächste Stufe ähnelt der Vorbereitungsstufe zur Zerstreuungsformel für die Verblendungen des Einzelmenschen. Es ergibt sich demnach folgendes:

DIE VORBEREITUNGSSTUFEN

1. Der Akt der Namensnennung.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.