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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 142 ff. (engl.)
machen und lernen, mit reinem Glauben und reiner Liebe zu wirken. Je weniger er fühlt und je weniger er sich mit seinen eigenen Empfindungen, mit dem Gefühl des Erfolges oder Misserfolges beschäftigt, um so wahrscheinlicher wird sein Werk wirksame Fortschritte machen und die Verblendung langsam zerstreut werden. Bei diesem Werk gibt es keine Hast. Was uralt ist, kann nicht sogleich zerstreut werden, auch wenn die Absicht noch so gut ist und die notwendige Technik noch so gut beherrscht wird.

Es dürfte wohl klar sein, dass dieses Werk Gefahren in sich birgt. Wenn die Gruppenmitglieder nicht sehr auf der Hut sind und sich nicht ständig sorgfältig beobachten, könnte es sein, dass sie unter Überstimulierung des Sonnengeflechts zu leiden haben, bis sie den Vorgang meistern, das im Sonnengeflecht zentralisierte Seelenlicht und das im selben Zentrum befindliche Eigenlicht des Astralkörpers ins Herzzentrum zwischen den Schulterblättern zu verlegen. Ich möchte deshalb jeden einzelnen ermahnen, mit äusserster Vorsicht vorzugehen und ihn darauf hinweisen, dass kein Grund zu besonderer Beunruhigung vorliegt, falls er etwa unter irgendwelchen Störungen des Sonnengeflechts zu leiden hat oder stärkere emotionale Schwankungen an sich entdeckt. Diese Störungserscheinung ist lediglich als eine vorübergehende Schwierigkeit zu betrachten, die mit dem Dienst zusammenhängt, den die Gruppe zu leisten trachtet. Wenn man dieser Tatsache vernünftige Beachtung schenkt, aber nicht mehr und sich nicht beunruhigen lässt, werden sich keine ungünstigen Wirkungen fühlbar machen.

Im Rahmen [143] des vorhergesehenen Gruppenwerkes sollte man mit der an anderer Stelle (Jüngerschaft im Neuen Zeitalter, engl. Bd.. I. Seite 61) angeführten Gruppenmeditation fortfahren und - wenn man auf der III. Stufe dieser Meditation angelangt ist - wie folgt zusammenarbeiten:

1. Nachdem man sich im Geist mit all seinen Gruppenbrüdern verbunden hat, befolgt man bewusst die symbolischen Hinweise der alten Schrift, die ich weiter oben beschrieben habe.

a. Man nehme bewusst Verbindung mit seiner Seele auf und stelle sich diese Verbindung als eine Tatsache vor.

b. Dann leitet man mittels schöpferischer Einbildungskraft das Licht der Seele direkt zum Astralkörper und von dort aus zum Sonnengeflechts-Zentrum - was der Weg des geringsten Widerstandes ist.

c. Dann wird das Licht der Seele und das Eigenlicht des Astralkörpers durch einen energischen Willensakt aus dem Sonnengeflecht in das Herzzentrum übertragen.

2. Dann kehrt man der Welt der Verblendung bildlich den Rücken und richtet den Brennpunkt seines Denkens auf die Seele, deren Wesen LIEBE ist.

3. Dann folgen ein paar Minuten der Unterbrechung, um sich für das Werk zu sammeln und um tatsächlich und bewusst das aus allen Quellen verfügbare Licht im Herzzentrum zusammenzufassen. Man stelle sich dieses Zentrum zwischen den Schulterblättern als eine strahlende Sonne vor. Es ist dies, wie ich hier einschalten möchte, im Einzelmenschen das mikrokosmische Gegenstück zum «Herzen der Sonne», das jeweils von der im Kopf befindlichen «zentralen, geistigen Sonne» gelenkt wird. Dieses Bild muss dem Bewusstsein klar eingeprägt werden, denn es weist auf die zweifache und dennoch synthetische Funktion des Kopfes und des Herzens hin.

4. Dann sieht man einen breiten, blendenden Strahl reinen, [144] weissen Lichtes aus dem Herzzentrum zwischen den Schulterblättern hervorbrechen, in Richtung auf die örtlich begrenzte Verblendung, mit der die Gruppe sich befasst. Worum es sich bei diesem örtlichen begrenzten Gebiet handelt, werde ich im Folgenden darlegen.

5. Wenn man dieses Gebiet gedanklich klar umgrenzt und mit seinen Wünschen und seiner Kraft inspiriert hat und wenn man sich das symbolische Gesamtbild klar vorstellen kann, dann sieht man, wie der eigene Lichtstrahl sich mit den Lichtstrahlen verschmilzt, die von den Gruppenbrüdern ausströmen. So wird sich eine grosse Flut gelenkten Lichtes, das von verschiedenen, geschulten Aspiranten (darf ich geschult sagen, liebe Brüder?) ausgeht, auf das Verblendungsgebiet ergiessen, mit dem man sich befassen soll.

6. Das führt man sorgfältig fünf Minuten lang durch und fährt dann nach Massgabe der Stufe IV des Meditationsumrisses fort.

Wenn ich Erleuchtung als die Antithese der Verblendung bezeichne, so beschränke ich mich dabei selbstverständlich auf einige Aspekte der Erleuchtung; ich befasse mich hier lediglich mit jenen bestimmten Arbeitsmethoden und Darstellungen des Problems, die mit der Anwendung von Licht auf der Astralebene zu tun haben und zwar besonders im Rahmen des Werkes, zu dem sich einige meiner Schüler verpflichtet haben. Es sind noch viele andere Definitionen möglich, denn das Licht der Seele gleicht einem ungeheuren Scheinwerfer, dessen Strahlen in viele Richtungen gelenkt und auf verschiedenen Ebenen benutzt werden können. Wir befassen uns an dieser Stelle jedoch nur mit seiner ganz speziellen Verwendung.

Erleuchtung und das Licht des Wissens können als synonyme Begriffe betrachtet, und viele Verblendungen können verscheucht und verstreut werden, wenn man sie der Kraft des aufklärenden Denkens unterwirft, denn das Denken ist seinem Wesen nach der Überwinder des Gefühls, weil es Tatsachen heranzieht. Das Problem [145] besteht darin, den Einzelnen oder die Rasse oder Nation, die dem Einfluss der Verblendung unterlegen sind, dahin zu bringen, dass sie die Denkkraft zuhilfe nehmen, die eine Situation beurteilen und ruhig und kühl prüfen kann. Verblendung und Gefühlswallung spielen Hand in Hand, und Verblendung ist gewöhnlich so stark von Gefühl durchtränkt, dass es unmöglich ist, das Licht des Wissens leicht und wirkungsvoll darauf zu richten.

Erleuchtung und Wahrheitserfassung sind ebenfalls synonyme Begriffe, wobei man aber nicht vergessen darf, dass Wahrheit in diesem Fall keine Wahrheit auf den abstrakten Ebenen, sondern konkrete und wissbare Wahrheit bedeutet - Wahrheit, die sich in konkreten Formen und Begriffen formulieren und ausdrücken lässt. Wo das Licht der Wahrheit zuhilfe genommen wird, verschwindet Verblendung automatisch, selbst wenn das nur vorübergehend der Fall ist. Wiederum wirkt aber die Tatsache erschwerend, dass es wenigen Menschen daran gelegen ist, der tatsächlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen, denn das bedingt am Ende die Aufgabe der liebgewordenen Verblendung sowie die Fähigkeit, Irrtum zu erkennen und Fehler einzugestehen; und das lässt der falsche Stolz des Denkens nicht zu. Wiederum möchte ich versichern, dass Bescheidenheit einer der wirksamsten Faktoren ist, um die erleuchtende Kraft des Denkens auszulösen, die ja das Licht der Seele widerspiegelt und übermittelt. Die Entschlossenheit, dem Leben, wie es wirklich ist, ins Gesicht zu sehen und die unnachgiebige - ruhige, kühle und leidenschaftslose - Erkenntnis der Wahrheit werden in hohem Masse dazu verhelfen, die Flut der Erleuchtung auszulösen, die zur Zerstreuung der Verblendung genügt.

Da wir es mit dem Problem der Verblendung und der Erleuchtung zu tun haben, so könnte es nützlich sein, an dieser Stelle auch auf die besondere Art von Verblendung einzugehen, an deren Zerstreuung mitzuhelfen ich meine jetzige Schülergruppe bitte. Ich meine damit die Verblendung der Absonderung. Eine Betätigung in dieser Richtung wird sich als äusserst praktisch und heilsam erweisen, denn keiner von euch (wie ihr selbst feststellen werdet) kann dabei wirksam mitarbeiten, solange er sich irgendwie abgesondert fühlt; dieser Separatismus mag sich als Hass, als aktive Abneigung oder als ausgesprochene Kritik äussern - vielleicht in [146] einigen Fällen als alle drei. Es gibt Kräfte, die ihr persönlich als separatistische Tendenz oder als die Ursache der Absonderung betrachten möget. Ich möchte euch daran erinnern, dass die Lieblingsansichten und hochgeschätzten Glaubensüberzeugungen derer, deren Mentalität euch (oft unter dem Deckmantel treuen Festhaltens an eigenen, vermeintlich richtigen Prinzipien) zuwider ist, den anderen genau so richtig erscheinen; sie halten eure Ansichten für irrig und in den Auswirkungen für separatistisch und sie betrachten sie als die Ursache aller Schwierigkeiten. Sie sind an ihrem Platz genau so aufrichtig wie ihr und genau so bestrebt, die richtige Anschauung oder Denkweise zu erringen, wie ihr es zu sein glaubt. Das ist etwas, was man oft vergisst und daran möchte ich euch erinnern. Zu diesem Punkt liesse sich folgendes Beispiel anführen: Der Hass oder die Abneigung (falls Hass ein zu starkes Wort ist), die einige unter euch gegen die Massnahmen der deutschen Regierung und ihr Vorgehen gegen das jüdische Volk empfinden mögen, [dies wurde während des zweiten Weltkrieges geschrieben], könnte sich mit fast gleicher Berechtigung gegen die Juden selbst wenden. Letztere sind

stets separatistisch gewesen und haben sich als die Auserwählten des Herrn» betrachtet, und sie sind erwiesenermassen niemals in irgend einer Nation aufgegangen. Das Gleiche lässt sich von den Deutschen sagen und sie erwecken bei vielen die gleiche Reaktion, die sie den Juden gegenüber zeigen, wenn auch nicht körperliche Verfolgung. Keine von beiden Einstellungen ist, wie ihr wohl wisst, vom Gesichtswinkel der Seele aus gerechtfertigt; sie irren beide gleichermassen und dies ist ein Gesichtspunkt, den der Jude und der Judengegner schliesslich einmal verstehen und durch gegenseitiges Verstehen zu Ende bringen müssen.

Ich erwähne dies, weil ich euch bitten möchte, sich mit dieser uralten und weltweiten Verblendung, der Verblendung des Judenhasses, zu befassen. In dieser Gruppe befinden sich einige, die, wenigstens in Gedanken, radikal antideutsch sind; andere wiederum sind zwar auch antijüdisch, allerdings rein verstandesmässig. Ich möchte die Mitglieder dieser beiden Gruppen bitten, das Problem zu erkennen, dem sie gegenüberstehen. Es ist ein Problem, das so [147] uralt und so tief im Bewusstsein der Rasse verwurzelt ist, dass es das Vorstellungsvermögen des Individuums weit übersteigt; der individuelle Gesichtspunkt ist infolgedessen so beschränkt, dass er eine konstruktive Verwendbarkeit merklich beeinträchtigt. Immerhin, liebe Brüder, ist der Gesichtspunkt des «Unterlegenen» nicht unbedingt der einzige oder jeweils der einzig richtige. Die Deutschen sowohl als auch die Juden verdienen unsere unpersönliche Liebe, besonders da sie beide derselben grundlegenden Irrtümer und Fehler schuldig sind (wenn ich es «Schuld» nennen darf. Der Deutsche ist stark rassenbewusst; das Gleiche gilt vom Juden. Der Deutsche ist trennungsbewusst in seiner Einstellung zur Umwelt; ebenso ist es der Jude. Der Deutsche besteht heute auf Rassenreinheit und das hat der Jude schon seit Jahrhunderten getan. Eine kleine Gruppe von Deutschen ist antichristlich; ebenso gilt das von einer kleinen Anzahl Juden. Ich könnte noch mehr solcher Ähnlichkeiten anführen, aber das Gesagte dürfte genügen. Deshalb ist eure Abneigung gegen die eine Gruppe ebenso wenig angebracht, wie eure Weigerung, dem Vorgehen und der Denkweise der anderen Gruppe irgendwelche Berechtigung zuzuerkennen. Gleiches verschmäht oft Gleiches und stösst einander ab, und die Deutschen und die Juden gleichen sich in seltsamer Weise. So wie viele Briten - und der überwiegende Teil der britischen Rasse - reinkarnierte Römer sind, genau so sind viele Deutsche wiederverkörperte Juden. Daraus erhellt sich die Ähnlichkeit ihrer Gesichtspunkte. Es ist ein Familienzwist und es gibt nichts Schrecklicheres als das.

Ich möchte euch bitten, die Deutschen und die Juden in eure Gruppenmeditation einzubeziehen und eure Gruppenliebe auf beide Abteilungen eurer Brüder in der menschlichen Familie ausströmen zu lassen. Ehe ihr mit der Meditation beginnt, solltet ihr dafür sorgen, dass ihr euch - im Fühlen und Denken - von irgendwelchen schlummernden Gegensätzlichkeiten, von irgendwelchem Hass und von allen vorgefassten Ansichten über Recht oder Unrecht freigemacht habt und dass ihr euch einfach auf die Liebe eurer Seelen verlasst; seid dessen eingedenk, dass Juden [148] und Deutsche, so wie ihr, Seelen sind, genau die gleichen ihrem Ursprung, ihrem Ziel und ihrer Lebenserfahrung nach.

Wenn ihr (laut Anweisung der Stufe III) den Strom reinen, weissen Lichtes auslöst, so solltet ihr dafür sorgen, dass er durch euch rein und klar wie ein einziger Strom hindurchfliesst. Daraufhin seht ihr, wie er sich in zwei gleiche Teile trennt - wobei ein Strom lebendigen Lichtes und lebendiger Liebe den Juden und der andere den deutschen Menschen zufliesst. Auf die Qualität eurer Liebe wird es ankommen, nicht so sehr auf die Genauigkeit eurer Analyse und die Vollendung eurer Technik.

c. Der Gegensatz zwischen Maya und Inspiration.

Hier kommen wir ganz klar in den Bereich materieller Substanz. Im Wesentlichen und in seltsamer Weise ist er der Bereich der Kraft. Maya ist (für das Individuum) vorwiegend die Summe der Kräfte, die seine sieben Kraftzentren beherrschen, jedoch, wie ich betonen möchte, unter Ausschluss der beherrschenden Seelenenergie. Daraus lässt sich ersehen, dass die Masse der Menschheit, bis der Mensch auf dem Probepfad steht, von Maya beherrscht wird, denn ein Mensch unterliegt der Maya, wenn er von irgendeiner anderen Kraft oder anderen Kräften regiert wird als den Energien, die direkt von der Seele herstammen und die niederen Kräfte der Persönlichkeit bedingen und beherrschen, wie das am Ende unvermeidlich der Fall sein wird und muss.

Wenn ein Mensch unter der Kontrolle physischer, astraler und mentaler Kräfte steht, dann ist er zu der Zeit davon überzeugt, dass das für ihn die richtigen Kräfte sind. Darin besteht das Problem der Maya. Wenn jedoch solche Kräfte einen Menschen beherrschen, dann veranlassen sie ihn zu einer separatistischen Einstellung; sie bewirken einen Zustand, der die Persönlichkeit nährt und stimuliert, aber die Seelenenergie, die wahre Individualität, nicht in die Erscheinung bringt. Diese Aussage sollte erleuchtend wirken. Wenn Männer und Frauen ihr Leben vom Standpunkt [149] des wahren inneren oder geistigen Menschen aus sorgfältig überprüfen und dabei feststellen würden, welche Zusammensetzung von Energien ihr Tun und Treiben bedingt, dann würden sie nicht so blind, so

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.