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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 122 ff. (engl.)

Die Verblendung des Krieges.

Die Verblendung der Gegnerschaft, die Rechtschaffenheit und Frieden gewaltsam aufzuerlegen sucht.

Die Verblendung vager, künstlerischer Empfindung.

Die Verblendung psychischer Wahrnehmung anstelle von Intuition.

Die Verblendung musikalischen Empfindens.

Die Verblendung der Gegensatzpaare, im höheren Sinne.

V. STRAHL.

Die Verblendung der Körperlichkeit oder der Überbetonung von Form.

Die Verblendung des Intellektes.

Die Verblendung des Wissens und der Definition.

Die Verblendung der festen Überzeugung, die auf Engstirnigkeit beruht.

Die Verblendung der Form, welche die Wirklichkeit verhüllt. Die Verblendung der Organisation.

Die Verblendung des äusseren, welches das Innere verhüllt.

VI. STRAHL.

Die Verblendung [123] der verehrungsvollen Hingabe.

Die Verblendung der Anhänglichkeit an Formen und Personen.

Die Verblendung des Idealismus.

Die Verblendung der Gefolgstreue und der Glaubensbekenntnisse.

Die Verblendung der gefühlsmässigen Reaktion.

Die Verblendung der Sentimentalität.

Die Verblendung der Einmischung.

Die Verblendung der niederen Gegensatzpaare.

Die Verblendung der Welterlöser und Weltlehrer.

Die Verblendung der engstirnigen Vision.

Die Verblendung des Fanatismus.

VII. STRAHL.

Die Verblendung magischen Wirkens.

Die Verblendung der Beziehung zwischen den Gegenpolen.

Die Verblendung der unterirdischen Mächte.

Die Verblendung dessen, was zusammenbringt.

Die Verblendung des physischen Körpers.

Die Verblendung des Mysteriösen und des Geheimen.

Die Verblendung der Sexualmagie.

Die Verblendung der in der Manifestation zutage tretenden Kräfte.

Damit habe ich viele Verblendungen aufgezählt, aber ihre Namen sind Legion; und ich habe die Möglichkeiten auf dem Gebiet der Verblendung keineswegs erschöpft.

Eine der Gruppen, mit denen ich gearbeitet habe, hatte bestimmte Merkmale und Schwierigkeiten, deren Erwähnung an dieser Stelle von Wert sein könnte.

Diese Gruppe hatte einen merkwürdigen Werdegang in Beziehung zu anderen Gruppen, weil ihr Personal mehrere Male wechselte. Jedesmal hatte die Person, welche die Gruppe verliess, ihr aufgrund karmischer Berechtigung und alter Beziehung zu mir oder zu den Mitgliedern der Gruppe angehört und deshalb musste [124] ihr von Rechts wegen Gelegenheit geboten werden, an dieser Aufgabe teilzunehmen. Jedesmal versagten die Betreffenden und jedesmal aus Persönlichkeitsgründen. Es mangelte ihnen an Gruppen-Gewahrsein und sie waren sichtlich nur mit sich selbst beschäftigt. Die neue und weitere Vision fehlte ihnen. Deshalb schlossen sie sich selbst von dieser neuzeitlichen Betätigung aus. Ich erwähne das, denn es ist wertvoll für Jünger, die Tatsache zu begreifen, dass eine karmische Beziehung nicht ignoriert werden darf und dass eine Gelegenheit zum Gruppendienst auch dann geboten werden muss, wenn dieser dadurch anfänglich verzögert werden sollte. Einige Mitglieder der Gruppe hatten noch mit Verblendung zu kämpfen und brauchten noch etwas Zeit, um sich umzustellen, sobald sie eine Verblendung als solche erkannt hatten. Die Hauptaufgabe der Gruppe lag darin, einen Teil der Weltverblendung durch eine ganz bestimmte, gemeinsame Meditation zu zerstreuen. Einige der Gruppenmitglieder standen ausserdem vor grösseren Umwälzungen in ihrem Leben oder hatten diese durchgemacht und es brauchte einige Zeit, bis sich der notwendige, subjektive Rhythmus durchgesetzt hatte. Aber alle arbeiteten mit Verständnis, Beharrlichkeit und Begeisterung mit und es dauerte nicht lange, bis die Gruppenarbeit in Gang kam.

Es dürfte sich als zweckdienlich erweisen, über folgende Fragen nachzudenken:

1. Durch welche Methode werden Ideen entwickelt von dem Augenblick an, wenn sie das Denken irgend eines intuitiven Menschen beeindrucken?

Wie schon öfters erwähnt, machen sie allgemein gesprochen folgende Stadien durch:

a. Die Idee gründet sich auf intuitiver Wahrnehmung.

b. Das Ideal gründet sich auf gedankliche Formulierung und Verbreitung.

c. Das Idol gründet sich auf die Tendenz physischer Manifestation.

2. Welche Verblendungen erscheinen in der heutigen Welt als besonders vorherrschend und warum ist das so?

3. Ich habe oft von dem Werk gesprochen, das diese [125] und bestimmte andere Gruppen vorhaben, um die Verblendung in der Welt zu zerstreuen. Wie sollte man da vorgehen und was wird dabei vom Einzelnen verlangt werden?

3. Die Gegensätze zwischen den höheren und den niederen Arten der Verblendung.

Im vorhergehenden Teil dieser Betrachtung besprachen wir (kurz und allzu oberflächlich) einige der Ursachen für die dichte Verblendung, welche die Menschheit umgibt. Dass diese Verblendung sehr alt, wirksam organisiert und für die Astralebene besonders charakteristisch ist, ging klar daraus hervor; ebenso klar war die Tatsache der drei sekundären Hauptursachen, die den Menschen von Haus aus für Verblendung empfänglich machen:

1. Die durch das planetarische Leben hervorgerufenen und der Substanz selbst anhaftenden Verblendungen.

2. Jene Verblendungen, die von der Gesamtmenschheit primär hervorgebracht und im Laufe vergangener Äonen verstärkt wurden.

3. Verblendung, die vom Einzelnen selbst verursacht wurde, entweder durch Teilnahme an der Weltverblendung in der Vergangenheit oder erst in diesem Leben.

Zu all diesen Verblendungen neigt jeder einzelne Mensch, und seit vielen Inkarnationen ist er das hilflose Opfer von dem, was er später als irrig, falsch und trügerisch erkennt. Er lernt dann, dass er der - astralen, emotionalen und verblendenden - Vergangenheit nicht blind unterwürfig zu sein braucht, sondern dass er, wenn er es nur wüsste, eine hinreichende Ausrüstung besitzt, um damit fertig zu werden; und er erfährt weiter, dass es Methoden und eine Technik gibt, wie er als Überwinder der Illusion, als Zerstreuer der Verblendung und als Meister der Maya hervorgehen kann. Dies ist die erste Entdeckung; und wenn er deren volle Bedeutung [126] erkannt und sich daran gemacht hat, den unerwünschten Zustand zu überwinden, dann gelangt er später zur Erkenntnis einer wesentlichen Dualität. Diese ist, im Augenblick wenigstens, durchaus keine Illusion. Er erkennt die Beziehung zwischen sich als Persönlichkeit, dem wahren Hüter der Schwelle und dem Engel der GEGENWÄRTIGKEIT der die Einweihungspforte bewacht. Das ist ein kritischer Augenblick im Leben des Jüngers, der Zeitpunkt nämlich, da er sich dazu anschicken kann, den Pfad der Einweihung zu gehen, wenn er den Wunsch und die dazu notwendige Kraft hat.

Im letzten Grunde ist die teilweise Überwindung der Verblendung und das Entkommen aus der völligen Knechtschaft der Illusion ein Anzeichen für die beobachtende Hierarchie, dass ein Mensch für den Einweihungsvorgang reif ist. Solange er noch völlig der Täuschung unterliegt und auch nicht einigermassen mental frei ist, ist es ihm unmöglich, dem wartenden Engel entgegenzutreten und durch die Pforte hindurch zu gehen. Auf eines möchte ich dabei aufmerksam machen: nachdem der Jünger die Einweihungspforte passiert hat, kehrt er jedesmal zurück, um sich erneut seinen Aufgaben in den drei Welten zu widmen; hier macht er die früheren Vorgänge erneut durch - kurz und mit vollem Verständnis - und dann geht er dazu über, die wesentlichen Punkte der nächsten Einweihungslektion zu meistern. Ich fasse hier allerhand Aufschlüsse in sehr knapper Form zusammen, aber das ist alles, was zurzeit möglich ist.

Für geraume Zeit durchdringt das Dualitätsgefühl das Wesen des Jüngers und lässt sein Leben als endlosen Konflikt zwischen den Gegensatzpaaren erscheinen. Der Kampf der Gegensätze findet im Leben des Jüngers bewusst statt. Abwechselnd durchlebt er die Erfahrungen der Vergangenheit und die Erinnerung an die Einweihung, die er durchgemacht hat; dabei betont er zunächst einmal die früheren Erfahrungen und erst später die letzte, grosse Erfahrung, die sein inneres Leben so wesentlich prägt und beeinflusst. Er erlebt länger anhaltende Momente, in denen er der verwirrte, mit Verblendung kämpfende Jünger und kurze Momente, in denen er der triumphierende Eingeweihte ist. Er entdeckt in sich die Quellen [127] der Verblendung und Illusion die Lockung der Maya, bis der Augenblick kommt, da er wiederum vor der Pforte steht und den bedeutendsten Dualitäten in seinem eigenen kleinen Kosmos gegenübertritt - dem Hüter und dem Engel. Anfänglich fürchtet er den Engel und schreckt vor dem Licht zurück, das von des Engels Antlitz strömt, weil es das Wesen des Hüters, der er selbst ist, zu lebendiger Wirklichkeit bringt. Er erspürt, wie nie zuvor, die ihm bevorstehende, ungeheure Aufgabe und die wahre Bedeutung des Unternehmens, dem er sich verpflichtet hat. Allmählich wird ihm zweierlei erstaunlich klar:

1 Die Bedeutung seiner eigenen Natur, mit ihrem wesentlichen Dualismus.

2. Die Erkenntnis der Beziehung zwischen den Gegensatzpaaren, mit denen er sich als Jünger zu befassen hat.

Sobald er die Beziehung der hauptsächlichen, niederen Dualität erfasst hat (die der Persönlichkeit und der Seele), ist er bereit, zur höheren Wirklichkeit überzugehen, nämlich zu der des integrierten Selbstes (Persönlichkeit und Seele) und dessen Beziehung zur GEGENWÄRTIGKEIT. Hier ist mit ein paar knappen Worten das Resultat der drei ersten und der beiden letzten Einweihungen ausgedrückt. Darüber sollte man nachdenken.

Es dürfte für den Leser wirklich wertvoll sein, wenn ich die verschiedenen Gegensätze erwähne, die für den intelligenten Menschen und den Jünger charakteristisch sind, wobei ich das Wort «Jünger» auf alle Entwicklungsstufen vom akzeptierten Jünger bis zum Meister anwende. Es gibt im Grunde nichts als die Hierarchie, im Sinn eines steten Fortschritts von einem niederen zu einem höheren Daseins und Bewusstseinsstadium. In jedem Fall handelt es sich dabei um das Bewusstseinsstadium eines Wesens, das von Substanz umgrenzt und beherrscht wird. Absichtlich sage ich «Substanz» und [128] nicht «Form», denn in Wirklichkeit ist es Substanz, was den Geist während eines langen, sehr langen Ausdruckszyklus beherrscht; es ist nicht die Materie, was herrscht und bestimmt, denn die grobe Materie wird stets von den Kräften gelenkt, die (im esoterischen Sinn) ihrem Wesen nach als ätherisch und deshalb als Substanz, aber nicht als Form bezeichnet werden. Das muss man stets im Gedächtnis behalten, denn darin liegt der Schlüssel zum wahren Verständnis der niederen Natur.

Wir wollen deshalb die grundlegenden und wesentlichen Gegensätze betrachten, die der Jünger intuitiv erfassen und mit denen er sich vertraut machen muss. Wir wollen das Thema in vier Teile zerlegen und uns kurz, aber, wie ich hoffe, anregend mit jedem

davon befassen:

a. Der Gegensatz zwischen Illusion und ihrem Gegenpol, Intuition.

b. Der Gegensatz zwischen Verblendung und ihrem Gegenpol, Erleuchtung.

c. Der Gegensatz zwischen Maya und ihrem Gegenpol, Inspiration.

d. Der Gegensatz zwischen dem Hüter an der Schwelle und seinem Gegenpol, dem Engel der GEGENWÄRTIGKEIT.

Wie leicht ersichtlich, handelt es sich um ein umfassendes Thema, welches das Hauptproblem des Jüngers betrifft. In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Bezug nehmen, was ich bereits über die vier Aspekte von Verblendung gesagt habe; und die verschiedenen Tabellen und Aufstellungen, die von Zeit zu Zeit eingeschaltet wurden, sollten aufmerksame Beachtung finden.

a. Der Gegensatz zwischen Illusion und Intuition.

Ich habe diesen als den ersten zu behandelnden Gegensatz ausgewählt, da er die hauptsächliche Verblendung der Mitglieder meiner jetzigen Gruppe darstellen sollte (wenn das auch wahrscheinlich nicht der Fall ist). Leider herrscht die emotionale Verblendung noch vor und für die meisten meiner Schüler wird sich der zweite Gegensatz, d.h. der zwischen Verblendung und Erleuchtung, als der nützlichste und aufschlussreichste erweisen.

Illusion ist die Macht irgendeiner mentalen Gedankenform, eines [129] Ideals

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.