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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 73 ff. (engl.) |
a. Da sie astraler Substanz selbst innewohnt, ist ihr Rhythmus so alt, dass ein Mensch nur mit grosser Schwierigkeit ihrer gewahr wird oder sie versteht; sie ist das Resultat menschlicher Wunschbetätigung seit altersher. b. Sie ist ein Bestandteil der natürlichen Energie eines jeden Menschen und darum die Richtung des geringsten Widerstandes; sie ist ein Teil eines grossen Weltvorganges und deshalb auch ein Teil des individuellen Lebensverlaufes; an sich ist sie nicht unrecht, sondern ein Aspekt der Wirklichkeit. Diese Erkenntnis macht es dem Menschen um so schwieriger, klar darüber nachzudenken. c. Zudem ist sie ihrem Wesen nach ausgesprochen atlantisch, da sie in jener Rasse einen hohen Grad ihrer Entwicklung erreichte. Deshalb kann sie nur von der arischen Rasse unter Anwendung der richtigen Technik endgültig zerstreut werden. Der Einzelne, der Verblendung zu zerstreuen lernt, muss zweierlei tun: 1. In geistigem Sein verharren. 2. Sein Denken unbeirrt im Licht festhalten. Daraus geht hervor, dass die Energie der Astralebene, wie sie sich im Gefühlsleben der menschlichen Rasse ausdrückt, die hauptsächlichen Verblendungen der Menschheit hervorruft und dass sie nur dadurch zerstreut, verscheucht und vertrieben werden kann, dass die höhere Energie eines seelisch beeinflussten Denkens gegen sie eingesetzt wird. 4. Die Verblendungen, welche die Menschheit im Bann halten, sind: a. Die Verblendung materieller Interessen. b. Die Verblendung der Gefühle. c. Die Verblendung [74] der Hingabe. d. Die Verblendung der Gegensatzpaare. e. Die Verblendungen des Pfades. Diese Verblendungen möchte ich jetzt im einzelnen erläutern. Die Verblendung materieller Interessen ist die Ursache aller gegenwärtigen Bedrängnisse in der Welt, denn das sogenannte Wirtschaftsproblem ist nur das Resultat dieser besonderen Verblendung. Seit altersher hat die Menschenrasse an dieser Verblendung wachsendes Interesse genommen, bis am Ende die ganze Welt in den Rhythmus finanzieller Interessen hineingerissen wurde. Seit jeher bestand ein aus den Bereichen der Seele kommender Rhythmus, der von jenen geschaffen wurde, die sich von der Vorherrschaft materieller Anforderungen, von der Knechtschaft des Geldes und von der Liebe zum Besitz freigemacht haben. Heute ist dieser höhere Rhythmus der niederen, rhythmischen Verblendung angemessen und deshalb denkt die ganze Welt darüber nach, wie sie einen Ausweg aus der heutigen, materiellen Sackgasse finden könnte. Jene Seelen, die im Licht auf dem Berggipfel der Befreiung stehen und jene anderen, die aus den Nebeln materieller Bindungen aufwärts streben, sind jetzt zahlenmässig stark genug, um energisch an der Zerstreuung dieser Verblendung zu arbeiten. Der Einfluss ihrer Gedanken, ihrer Worte und ihres Lebens kann und wird eine Umwertung der Werte und einen neuen Lebensstandard für die Rasse zuwege bringen, gegründet auf klare Sicht, auf ein richtiges Gefühl für relative Wichtigkeit und auf eine Erkenntnis der wahren Wesensbeziehung zwischen Seele und Form, zwischen Geist und Materie. Was einem wirklichen und lebenswichtigen Bedürfnisse entspricht, ist jederzeit im göttlichen Plan vorgesehen. Was zur rechten Ausdrucksgebung der Gottnatur und zu einem vollen, segensreichen Leben unnötig ist, lässt sich wohl erringen und besitzen, aber nur durch den Verlust des Wirklicheren und durch Verneinung des Wesentlichen. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass das Notwendige sich ändert je nach der Entwicklungsstufe, die der Einzelne erreicht [75] hat. Für manche Leute mag z.B. materieller Besitz eine ebenso grosse geistige Erfahrung und wirksame Lehre im Lebensausdruck bedeuten, wie die höheren und weniger materiellen Bedürfnisse des Mystikers oder Einsiedlers. In bezug auf Betätigung und Gesichtspunkt werden wir nach unserem jeweiligen Platz auf der Evolutionsleiter eingeschätzt. Genau genommen werden wir nach unserem Gesichtspunkt und nicht nach unseren Lebensansprüchen eingeschätzt. Der geistig gesinnte Mensch und derjenige, der sich auf den Probepfad begeben hat und das nicht auszudrücken versucht, woran er glaubt, wird ebenso scharf beurteilt und muss einen ebenso hohen Preis zahlen, wie der reine Materialist - der Mensch, dessen Wünsche sich um greifbare Dinge bewegen. Das muss man bedenken und sich nicht verächtlich auf den Richterstuhl setzen. Heute ist die Verblendung materieller Interessen merklich im Rückgang begriffen. Die Völker der Welt treten jetzt in die sogenannte «Wüstenerfahrung» ein und werden in der Wüste entdecken, wie wenig zu einem vollen Leben, zu wahrer Erfahrung und wirklichem Glück nötig ist. Der unersättliche Wunsch nach Besitztümern gilt heute nicht mehr so ehrenwert wie früher; und wer sich Reichtum ersehnt, kann sich daran nicht mehr so festklammern wie in früheren Zeiten menschlicher Geschichte. Dinge und Besitztümer entgleiten den Händen, die sich bislang fest daran angeklammert haben und erst wenn Menschen mit leeren Händen und neuen Wertmassstäben dastehen, werden sie erneut das Recht erlangen, Eigentum zu besitzen. Wenn der Mensch nichts wünscht und nichts fürs abgesonderte Selbst anstrebt, kann ihm die Verantwortung für materiellen Reichtum wiedergegeben werden, aber sein Gesichtspunkt wird dann frei sein von dieser besonderen Verblendung und die Nebel astraler Wünsche werden verringert sein. Illusion in mannigfacher Form mag immer noch vorhanden, aber die Verblendung materieller Interessen wird verschwunden sein; sie ist als erste zum Verschwinden bestimmt. Man darf nicht vergessen, dass jede Art von Besitz und alle materiellen Gegenstände, sei es Geld, ein Haus, ein Bild oder ein Automobil ihr eigenes Innenleben, eine [76] eigene Ausstrahlung und ein Tätigkeitsgebiet haben, das wesentlich ihrer eigenen, atomischen Struktur entspricht (denn ein Atom ist eine aktive Energie-Einheit). Daraus entstehen Gegenstücke in der Welt des ätherischen und astralen Lebens, aber nicht in der mentalen Welt. Diese subtileren Formen und besonderen Emanationen vergrössern die Macht des Wunschlebens in der Welt; sie tragen zur Weltverblendung bei und bilden einen Teil der grossen und mächtigen Welt des Miasma, die sich auf dem involutionären Abstieg befindet, in der aber die Menschheit in ihrem evolutionären Aufstieg trotzdem versunken ist. Deshalb halten es die Führer der Menschheit für notwendig, nichts dagegen zu tun, wenn die vom Menschen selbst angesetzten Kräfte sich daran machen, ihn zu entblössen und ihn dadurch freimachen, in der Wüste zu wandern. Dort kann er unter, wie man sagt, beschränkten Verhältnissen sein Leben neu ordnen und seine Lebensweise ändern, wobei er feststellt, dass Freiheit von materiellen Bindungen ihre eigene Freude und Schönheit, ihren eigenen Lohn und Ruhm mit sich bringt. So wird er frei gemacht zum Leben des Denkers. Die Verblendung der Gefühle hält die guten Menschen dieser Welt in Bann und im dichten Nebel gefühlsmässiger Reaktionen. Die Rasse ist auf einem Punkt ihrer Entwicklung angelangt, wo Menschen mit guter Absicht, mit wirklichem Verständnis und mit einer gewissen Freiheit von der Liebe zum Gold (womit symbolisch die Verblendung durch materielle Interessen gemeint ist) ihre Wünsche auf ihre Pflicht, ihre Verantwortungen und ihre Einwirkungen auf andere, auf ihr sentimentales Verständnis für das Wesen der Liebe richten. Liebe ist für viele, ja sogar für die meisten keine eigentliche Liebe, sondern eine Mischung vom Wunsch zu lieben und dem Wunsch, geliebt zu werden und die Bereitwilligkeit, alles zu tun, um dieses Gefühl hervorzurufen und demzufolge sich im eigenen Innenleben wohler zu fühlen. Die Selbstsucht derer, die selbstlos zu sein wünschen, ist gross; denn viele zusätzliche Gefühle sammeln sich um das Gefühl oder den Wunsch, jene liebenswürdigen und angenehmen Eigenschaften aufzuweisen, die dementsprechende Gegenbeweise in jenem Menschen hervorrufen sollen, der [77] lieben und dienen möchte, der aber jetzt noch ganz von der Verblendung der Gefühle umgeben ist. Gerade diese Scheinliebe, die sich hauptsächlich auf eine Theorie von Liebe und Dienst gründet, ist für so viele menschliche Beziehungen wie z.B. die zwischen Mann und Frau oder zwischen Eltern und Kindern bezeichnend. Von ihren Gefühlen verblendet und ohne viel von der Seelenliebe zu wissen, die selbst frei ist und andere ebenso frei lässt, wandern sie in einem dichten Nebel und ziehen oft diejenigen mit hinein, denen sie zu dienen wünschen, um eine Erwiderung ihrer Zuneigung zu erwecken. Das Wort «Zuneigung», lieber Bruder, sollte auf seine wahre Bedeutung hin untersucht werden. Zuneigung ist keine Liebe. Sie ist ein Wunsch, den wir durch den Einsatz des Astralkörpers ausdrücken und dieses Bestreben beeinflusst unsere Beziehungen; sie ist etwas anderes als die spontane Wunschlosigkeit der Seele, die nichts fürs abgesonderte Selbst beansprucht. Die Verblendung der Gefühle hält alle guten Menschen dieser Welt gefangen, verwirrt sie, legt ihnen Verpflichtungen auf, die gar nicht existieren und führt zu weiterer Verblendung, die am Ende durch das Einströmen wahrer und selbstloser Liebe zerstreut werden muss. Ich erwähne diese Verblendungen nur kurz, denn der Schüler kann weitere Einzelheiten für sich selbst ausarbeiten; und dabei wird er feststellen, wo er selbst in der Welt des Nebels und der Verblendung steht. Das erlangte Wissen wird ihm dazu verhelfen, sich allmählich daraus zu befreien. Die Verblendung der Hingabe ist die Ursache dafür, dass viele Probejünger in der Wunschwelt im Kreise herum wandern. Personen des sechsten Strahls werden hauptsächlich von dieser Verblendung betroffen, die heutzutage besonders wirksam ist, weil der sechste Strahl während des Fische-Zeitalters jahrhundertelang aktiv war. Sie ist heute eine der mächtigen Verblendungen des wirklich hingebungsvollen Aspiranten. Er gibt sich einer Sache hin, einem Lehrer, einer Glaubensrichtung, einer Person, einer Pflicht oder einer Verantwortung. Darüber sollte man nachdenken. Solche harmlose idealistische Gegenstände des Verlangens werden mit der Zeit jedoch schädlich, sowohl für den Betreffenden als auch für andere, [78] weil sie alle durch diese Verblendung der Hingabe in den Rhythmus der Weltverblendung hineinschwingen, die ihrem Wesen nach der Nebel der Wünsche ist. Wenn starkes Wünschen irgendwelcher Art die umfassendere geistige Schau auslöscht und den Menschen auf seinen winzigen Wunschbereich einengt, innerhalb dessen er sein Bedürfnis nach Hingabe befriedigt, dann wirkt solches Wünschen ebenso hemmend, wie irgend eine der anderen Verblendungsformen, ja es ist sogar gefährlicher, weil der daraus entstehende Nebel eine so schöne Färbung annimmt. Der Mensch verliert sich dann im Hochgefühl seines eigenen Nebels, der von seinem Astralkörper ausgeht und sich aus Gefühlsmalereien zusammensetzt, mit denen er eigenes Wünschen und die Hingabe an selbsterwählte Ziele ausschmückt. Dieses Gefühl der Hingabe kann bei allen wahren Aspiranten wegen der erhöhten Wirkungskraft ihrer Schwingungen besondere Schwierigkeiten verursachen und zu längerer Versklavung führen. Ein Beispiel hierfür ist das Gefühl der Hingabe, mit denen Probejünger in verblendeter Überschwenglichkeit die Meister der Weisheit überschütten. Die Namen der Mitglieder der Hierarchie, Ihr Werk sowie das Werk der Eingeweihten und der disziplinierten Jünger (diese Bezeichnung ist beachtlich) werden mit schillerndem Blendwerk umwoben, das sie daran verhindert, den Jünger je zu erreichen oder das umgekehrt den Jünger von Ihnen fernhält. Es ist nicht möglich, die dichte Verblendung der Hingabe zu durchdringen, deren dynamische, begeisterte Lebensschwingungen von der konzentrierten Energie eines Jüngers ausgesendet werden, der immer noch durch sein Sonnengeflechts-Zentrum fungiert. Gegen diese Verblendung gibt es einige uralte Regeln: Fühlungnahme mit dem grösseren Selbst durch Vermittlung des höheren Selbstes, wodurch man das kleine Selbst, seine Reaktionen, Wünsche und Absichten aus dem Auge verliert. Oder: Man lässt reine Seelenliebe, die in keiner Weise personifiziert ist und keinerlei Anerkennung sucht, in die Verblendungswelt hineinströmen, die den Betreffenden umgibt und die Nebel seiner Hingabe (auf die er [79] stolz ist) werden sich zerteilen. Auf dem Probepfad kommt es zum bewusst verspürten Hin- und Herschwanken zwischen den Gegensatzpaaren, bis der auftauchende Mittelweg sichtbar wird. Dieser Prozess führt zur Verblendung der Gegensatzpaare, die ihrem Wesen nach einem dichten Nebel gleicht, der manchmal mit Freude und Seligkeit, manchmal mit Trübsinn und Niedergeschlagenheit gefärbt ist, während der Jünger zwischen den Gegenpolen hin- und herschwankt. Dieser Zustand hält nur solange an, wie das Gefühl tonangebend bleibt - ein Gefühl, das die ganze Tonleiter durchläuft zwischen mächtiger Freudigkeit, während der Mensch sich mit dem Gegenstand seiner Hingabe oder seines Strebens zu identifizieren sucht und schwärzester Verzweiflung und einem Gefühl des Unvermögens, wenn der Versuch misslingt. All das ist jedoch seinem Wesen nach astral und seiner Qualität nach nur eine Sinnesempfindung, hat also mit der Seele nichts zu tun. Aspiranten bleiben viele Jahre lang und oft für viele Inkarnationen im Gefängnis dieser Verblendung. Wenn der Jünger sich aus der Gefühlswelt loslöst und sich in der Welt des erleuchteten Denkens polarisiert, wird er diese Verblendung, die ein Teil der grossen Irrlehre vom Getrenntsein ist, zerstreuen. Sobald jemand sein Leben in Dreiheiten absondert (was unvermeidlich ist, solange er sich mit den Gegensatzpaaren abgibt und sich mit einem davon identifiziert), unterliegt er der Trennungs-Verblendung. Vielleicht wird dieser Gesichtspunkt helfen, vielleicht bleibt er ein Geheimnis, denn der Schlüssel zur Weltverblendung liegt in dem Gedanken verborgen, dass diese dreifache Absonderung das Schöpfungsgeheimnis verhüllt. Gott selbst rief die Gegensatzpaare - Geist und Materie - hervor und schuf auch den Mittelweg, nämlich den Bewusstseins- oder Seelenaspekt. Dieser Gedanke sollte tief durchdacht werden. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |