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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 37 ff. (engl.)
ebenfalls freier als vorher, muss aber noch viel an sich arbeiten. Drittstrahligen Menschen fällt es stets schwer, die Intuition zu pflegen. Die anscheinend tiefe Weisheit der manipulierenden und Umwege machenden Wissenschaft, jene der Materie innewohnenden Intelligenz, verhindert oft das Einströmen der wahren Weisheit des erleuchteten Denkvermögens. Vor sechs Monaten hielt ich es noch für unwahrscheinlich, dass L.T.S.K. sich [38] von seiner gewohnheitsmässigen Verblendung freimachen könnte. Heute scheint etwas mehr Licht auf seinem Weg und wenn er sich auch weiterhin von den selbsterzeugten Gedankenformen befreit, erreicht er vielleicht die nötige Stufe.

Wenn Gruppenverblendung einigermassen zerstreut und die Gruppe in der Lage ist, sich frei auf dem «erleuchteten Pfad» zu bewegen, dann kommt die Zeit, sie in Gruppen-Gleichschaltung, Gruppen-Kontakt und Gruppen-Beharrlichkeit auszubilden. Dann kann sie mit der Aufgabe beginnen, entschieden und wissenschaftlich gegen Weltverblendung vorzugehen. Es dürfte diese besondere Gruppe interessieren, wenn ich sie daran erinnere, dass sich derzeit gewisse Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener gerade auch damit befassen. Dadurch, dass gewisse grundlegende Ideen wie guter Wille und gegenseitige Abhängigkeit in der Welt betont werden, geschieht schon viel, um die Verblendung zu zerstreuen, in der die Menschen dieser Welt einhergehen. Es ist nicht die Aufgabe eines jeden Dieners, sich an dem jetzt in die Wege geleiteten Massenangriff auf die Weltverblendung zu beteiligen. Jeder muss sich mit der Verblendung in seinem eigenen, persönlichen Leben befassen, im übrigen sind aber die Funktionen und Betätigungen verschieden. Meine jetzige Sondergruppe muss sich zu geschulten Beobachtern ausbilden, und diese Ausbildung nimmt viel Zeit in Anspruch. Im Augenblick merken viele Mitglieder noch gar nicht, wenn ihnen Verblendung begegnet und sie umhüllt. Nur an ihren Wirkungen erkennen sie diese schliesslich in ihrer wahren Gestalt. Mit der Zeit muss aber die Beobachtung so geschärft werden, dass Verblendung ihrem wahren Wesen nach erkannt wird, ehe sie den Einzelnen überschwemmt und in Zustände verwickelt, die ihn später fragen lassen: «Warum liess ich mich verblenden? Warum liess ich mich so irreführen?»

An dieser Stelle beabsichtige ich zweierlei: Ich möchte diese kurze Abhandlung über Verblendung etwas eingehender erörtern, damit unsere Ideen klar formuliert und in einem Lehrbuch für künftige Bezugnahme zusammengefasst werden, das dieser und ähnlichen [39] Gruppen als Leitfaden für korrekte Betätigung dienen soll. Zweitens möchte ich von dem bisher Gesagten einiges zusammenfassen, um damit das Verstehen der verschiedenen Phasen der Weltverblendung zu vertiefen. Das analytische Denken muss diese Weltverblendung in voneinander getrennte Phasen zergliedern, nämlich in Illusion, Verblendung und Maya und dazu kommt jene synthetische Gedankenform auf dem Pfad der Jüngerschaft, die von einigen esoterischen Schulen als Hüter der Schwelle bezeichnet wird.

Es ist demnach klar, liebe Brüder, dass wir uns ein umfassendes Thema vorgenommen haben, das sehr sorgfältig behandelt werden muss. Meine Aufgabe ist schwierig, weil ich für jene schreibe, die noch in den verschiedenen Aspekten der Verblendung (und gewöhnlich auch in ihren Nebenerscheinungen und in Maya) befangen sind. Die Illusion ist noch nicht ganz in Erscheinung getreten, und des Hüters ist man sich selten hinreichend gewahr. Hier möchte ich an eine bemerkenswerte okkulte Tatsache erinnern, die zu verstehen man sich bemühen sollte. Der Hüter der Schwelle taucht aus den Nebeln der Illusion und der Verblendung erst dann auf, wenn der Jünger sich den Toren des Lebens nähert. Erst wenn er gelegentlich einen schwachen Schimmer der Einweihungspforte sehen und hin und wieder ein Aufblitzen des Lichtes wahrnehmen kann, das vom Engel der Gegenwärtigkeit kommt, der neben jener Pforte wartet, erst dann kann der Jünger das Problem des Dualitätsprinzips in Angriff nehmen, das für ihn im Hüter und im Engel verkörpert ist. Versteht der Leser, wovon ich spreche? Noch deuten meine Worte symbolisch auf einen Zustand und eine Begebenheit hin, die in der Zukunft liegen. Es wird aber bestimmt der Tag kommen, wenn der Jünger in vollem Gewahrsein zwischen diesen Symbolen der Gegensatzpaare steht, den Engel zur Rechten und den Hüter zur Linken. Möge ihm dann die Kraft zuteil werden, schnurgerade vorzudringen zwischen diesen beiden Gegnern hindurch, die sich seit altersher in seinem Leben bekämpft haben; und möge er so in [40] jene Gegenwärtigkeit eingehen, in der die beiden als eins erscheinen und wo nur Leben und Göttlichkeit erkennbar ist.

Von dem, was ich über die vier Aspekte der Verblendung gesagt habe, möchte ich einiges in nachfolgender Tabelle zusammenfassen, deren sorgfältige Betrachtung ich empfehle.

Notiz:

1. Zu Zeiten von Lemuria dämmerte ein Gefühl für Maya auf, aber es gab keine wirkliche Verblendung und Illusion.

2. Verblendung tauchte in der Frühzeit von Atlantis auf.

3. Illusion entstand unter den fortgeschrittenen Menschen der späteren Atlantis und sie wird in unserer arischen Rasse zu vorherrschendem Einfluss gelangen.

4. Der Hüter der Schwelle kommt am Ende dieser Rasse, der arischen, zu voller Macht und ebenso im Leben aller Eingeweihten, bevor sie die dritte Einweihung beenden.

5. Die untermenschlichen Naturreiche sind frei von Verblendung und Illusion, aber in der Weltmaya versunken.

6. Buddha und seine 900 Arhats versetzten der Weltverblendung den ersten Schlag, als er seine Vier Edlen Wahrheiten verkündete. Christus führte den zweiten Schlag mit seiner Lehre vom Wesen persönlicher Verantwortung und Bruderschaft. Der nächste Schlag ist der Neuen Gruppe der Weltdiener vorbehalten, die unter Leitung von Christus und seinen Jüngern wirken, symbolisch beschrieben als «Christus und seine 9000 Eingeweihten.»

7. Die Vier Schlüssel zur Lösung der Verblendungsprobleme sind:

Intuition #Erleuchtung #Inspiration #Der Engel der Gegenwärtigkeit.

[Grafik]

ASPEKTE DER VERBLENDUNG

Ich [42] möchte auf die Tatsache hinweisen, dass das ganze Problem mit der richtigen oder falschen Anwendung von Kraft oder Energie zu tun hat. Dieser Gedanke wird uns viel klarer werden, wenn wir dreierlei verstehen:

1. Dass der Durchschnittsmensch im alltäglichen Leben und der Aspirant auf dem Probe- oder Läuterungspfad mit den Kräften des Lebens auf den drei Ebenen menschlichen Bemühens arbeitet und ausserdem mit dem Prinzip des Lebens selbst.

2. Dass der Jünger zwischen Kräften und Energie zu unterscheiden beginnt. Auf dem Pfad der Jüngerschaft beginnt er mit Seelenenergie zu arbeiten, die schliesslich die Kräfte beherrscht.

3. Dass der Eingeweihte auf dem Pfad der Einweihung mit Energie arbeitet und dass er zwischen der Energie des Lebens, den Seelenenergien und den Kräften der Erscheinungswelt zu unterscheiden lernt.

Weiterhin sollte betont werden, dass das Wesen dieser Kräfte und Energien ihre Anwendung und Kontrolle jederzeit in vollem Bewusstsein auf der physischen Ebene erkannt und manifestiert werden müssen. Theorie muss zur Tatsache werden, und die Kämpfe, welche auf den feineren Höhenlagen der Astral und der Mentalebene stattfinden, müssen im Gehirnbewusstsein erkannt werden. Dort finden sie praktische Anwendung. Soweit diese Wahrnehmungen und inneren Aktivitäten sich im Leben des Jüngers praktisch auswirken und er ihre Folgen in seinem Wachbewusstsein klar begreift, bilden sie mit der Zeit einen Teil seiner Wesensausrüstung. In Wirklichkeit verarbeitet er seine Erfahrung in den drei Welten zu einer Synthese, und durch bewusste Meisterung wird er zum Meister. Er erfasst die Tatsache, dass alle Erscheinungen und alles Geschehen auf den Kreislauf und die ständige Umwandlung von Kraft zurückzuführen sind. Er entdeckt dann, wie diese Kräfte in seiner eigenen Erfahrung und in seinem eigenen Wesen aufeinander [43] einwirken und erfasst damit die grundlegende Tatsache, dass nur die Kräfte, die er selbst in seinem eigenen Leben anzuwenden und zu meistern versteht, durch ihn bei seiner Gruppentätigkeit und beim Zerstreuen der Weltverblendung zur Verwendung kommen können. Zur Erläuterung liesse sich das wie folgt ausdrücken:

1. Durch Gleichschaltung und darauffolgenden Kontakt wird die Intuition hervorgerufen, erweckt und angewandt. Sie ist das grosse Werkzeug zur Verjagung der Illusion und strömt von der Ebene der Intuition (Buddhi) durch die Seele und das Gehirn zum Herzen des Jüngers hernieder.

2. Durch Gleichschaltung und darauffolgenden Kontakt wird die Energie der Seele hervorgerufen, erweckt und angewandt. Sie ist das grosse Werkzeug der Zerstreuung der Verblendung und strömt aus dem Bereich der Seele (den höheren Stufen der Mentalebene) durch das Denkprinzip zum Gehirn des Jüngers hinab; dadurch bringt sie der Astralebene Erleuchtung.

3. Diese beiden Arten von geistiger Energie wirken verschieden auf die Kräfte der Persönlichkeit ein; der Jünger muss bei seiner Tätigkeit auf der physischen Ebene den Zweck und die Aktivität dieser beiden Energiearten in seinem Gehirnbewusstsein klar erkennen.

4. Dann und nur dann kann das Licht der Intuition und das Licht der Seele durch das bewusste Bemühen und durch den dynamischen, intelligenten Willen des dienenden Jüngers auf die Astralebene zurückstrahlen. Diese Punkte sollten durchdacht werden, denn sie sind Wegweiser zu künftigem Dienst.

Damit habe ich einigermassen unsere Ideen eingeordnet und den Plan umrissen, nach dem wir dieses Thema in Angriff nehmen können. Ich formulierte gewisse Grundbegriffe und skizzierte das Thema in seiner Gesamtheit. (Siehe Inhaltsverzeichnis) Heute wollen wir mit der eigentlichen Besprechung beginnen. Es ist, wie gesagt, nicht [44] meine Absicht, eine lange und gewichtige Abhandlung über dieses Thema zu schreiben. Die diesen Jüngergruppen erteilten Unterweisungen werden zu Büchern zusammengestellt werden, die weniger umfangreich sein sollten, als die Abhandlungen über Kosmisches Feuer und Weisse Magie. Sie werden eine Reihe von verhältnismässig kurzen Bänden ausmachen, die ihr Material in gedrängter Form und ohne jede Weitläufigkeit darbieten.

Vor allem, liebe Brüder, müssen diese Anweisungen einen ganz bestimmten, praktischen Wert haben und dem Schüler die Gewissheit verschaffen, dass er die subtile Welt der Gedankenströme und der Kräfte seines Lebensraumes besser versteht; und dass er die anzuwendenden Mittel und die Methode kennt, wie er seinen Weg von Dunkelheit und Verwirrung befreien und zu Licht und Harmonie gelangen kann. Ausserdem muss unser Studium sich den jeweiligen Verhältnissen anpassen. Der Leser muss verstehen, dass er die Wahrheit nur dann unterscheiden und die für ihn ganz besonders wichtigen Aspekte der Lehre nur dann aussondern kann, wenn er das, was auf ihn zutrifft und ihm helfen könnte, auch wirklich anwendet und wenn er sich darüber klar wird, ob er das Opfer von Illusion oder Verblendung ist. Im letzten Grunde muss er wissen, wo er steht, ehe er das Nötige tun kann, um einen Schritt weiter zu kommen. Der Jünger ist das Opfer und - wir wollen hoffen - auch der Zerstreuer sowohl von Illusion als auch von Verblendung; und das erklärt die Mannigfaltigkeit seines Problems und den subtilen Charakter seiner Schwierigkeiten. Auch sollte er wissen (und daraus Kraft und Ermutigung schöpfen), dass jedes bisschen Verblendung, das er zerstreut und jede Illusion, die er erkennt und überwindet, den Weg freimacht für diejenigen, die nach ihm kommen und seinen Mitjüngern den Pfad ebnet. Das ist der Grosse Dienst, im eigentlichen Sinne und darauf möchte ich aufmerksam machen. Deshalb versuche ich, diesen Gesichtspunkt in diesen Anweisungen klarzulegen.

Eines der Probleme, denen der Aspirant gegenübersteht, ist das, eine Verblendung im Augenblick ihres Auftauchens zu erkennen, der Verblendung gewahr zu sein, mit denen der Pfad umgeben ist, und die Illusion zu bemerken, die zwischen ihm und dem Licht [45] eine Scheidewand bilden. Es ist schon viel, wenn man das Bestehen von Verblendung und Illusion überhaupt anerkennt. Die meisten Menschen wissen nichts davon. Viele guten Leute unserer Zeit sehen das nicht ein; sie vergöttern ihre Verblendungen und betrachten ihre Illusionen als geschätzte und hart erkämpfte Besitztümer.

Die Anerkenntnis an sich bringt jedoch ihre eigenen Probleme mit sich; der Durchschnittsjünger ist ausserstande, sich von den in der Vergangenheit erworbenen Fähigkeiten zur Erzeugung von Verblendung zu befreien und es fällt ihm schwer, die Wahrheiten der Mentalebene im richtigen Verhältnis und im wahren Wertmassstab zu sehen und daran festzuhalten. Eine schwer errungene Wahrheit und ein wirkliches Prinzip können erfasst werden, aber um sie herum kann dann der Jünger spielend leicht die Illusionen weben, die seinem Denken entspringen, das gerade im Begriff ist, sich selbst zu entdecken. Emotionale Verblendungen können auftauchen und sich um das Ideal sammeln, denn dieses bedarf noch der Klärung und kann leicht das anziehen, was es - rein gefühlsmässig - zu sein oder zu besitzen wähnt.

Das möchte ich von zwei Gesichtspunkten aus erklären, die beide durchaus im Bereich der Jüngerschaft liegen oder auf dem Probepfad anzutreffen sind. Wir wollen sie «Machtillusion» und «Autoritätsverblendung» nennen. Die Wahl dieser Worte deutet bereits darauf hin, dass die eine Form auf der Astral- und die andere auf der Mentalebene vorkommt.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.