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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 23 ff. (engl.)
Leben überwinden und auf diese Weise das Wesen der Illusion verstehen lernen kann, dann wird er dazu beitragen,

a. den Hüter der Schwelle zu vernichten,

b. der allgemeinen Maya ihre Lebenskraft zu nehmen,

c. die Verblendung zu zerstreuen,

d. die Illusion zu vertreiben.

Das [24] muss jeder in seinem eigenen Leben und in Verbindung mit seiner Gruppe tun. Schliesslich wird er in noch grösserem Rahmen an der Lösung menschlicher Gesamtprobleme mithelfen. Durch Schärfe des Intellekts und Erleuchtung des Denkens, im Verein mit Liebe und zielbewusstem Streben, lässt sich viel erreichen. Zu diesem Dienst rufe ich hiermit erneut auf.

Für die nächsten Monate möchte ich folgende drei Aufgaben vorschlagen:

1. Man definiere mit eigenen Worten und als Ergebnis einer diesbezüglichen Meditation die vier Ausdrücke, die ich soeben besprochen habe. Ich erwarte eine wirkliche Analyse und nicht bloss vier erklärende Sätze. Ehe ich weiter auf dieses Thema eingehe, möchte ich jedem Einzelnen empfehlen, seine Gedanken in der Weise zu ordnen, dass er zwar Definitionen als Richtschnur benutzt, aber trotzdem das Problem vom eigenen Gesichtspunkt aus darlegt und dabei die Unterschiede zwischen diesen vier Aspekten der Weltverblendung zu erkennen sucht.

2. Man sage täglich mit Sorgfalt und Überlegung ein sehr vertrautes Gebet, das Vaterunser. Es hat viele Bedeutungen, aber die alltägliche und übliche Inhaltsdeutung der christlichen Kirche kommt hier nicht in Frage. Man denke über diese uralte Wahrheitsformel nach und deute sie einzig und allein im Sinn einer Formel zur Zerstreuung der Illusion. Von diesem Gesichtswinkel aus sollte man dann schriftlich an Hand jeder einzelnen Sentenz darlegen, wie wir sie als sieben Schlüssel zum Geheimnis der Ausmerzung von Verblendung betrachten können. Diese Formel (die im wesentlichen kein Gebet ist), lässt sich wie folgt einteilen:

a. Anruf des Sonnenlogos.

b. Sieben Sätze mit sieben Schlüsseln zur Zerstreuung von Verblendung.

c. Eine abschliessende Bejahung der Göttlichkeit.

Die Intuition muss dazu verhelfen, all das mit der Frage der Verblendung in Zusammenhang zu bringen.

Die [25] sich daraus ergebenden Aufschlüsse sollten schriftlich niedergelegt werden; sie können uns viel wertvolles Material liefern.

3. Aufzeichnungen über die Meditation zurzeit des Vollmondes müssen aufbewahrt und nach Ablauf von sechs Monaten einer sorgfältigen Analyse unterzogen werden, wobei sich der gemachte Fortschritt feststellen lässt. Diese Analyse ist nach folgenden Gesichtspunkten einzuteilen und die beobachteten Erscheinungen sind in folgender Hinsicht zu kommentieren: In bezug auf

a. irgendeinen wirklichen Kontakt,

b. irgendwelche Farben-Beobachtung oder farbige Erscheinungen,

c. irgendwelche sonstige Erscheinungen, die gespürt, gesehen oder gehört wurden.

Dass wir alle zu grösserem Licht und Verstehen fortschreiten und dass das Licht auf den steilen Weg des Jüngers scheinen möge, ist mein Gebet und mein sehnlicher Wunsch für alle.

ERSTER TEIL

DAS WESEN DER VERBLENDUNG

Im [26] Vorhergehenden befassten wir uns mit der Definition gewisser (oft miteinander vertauschter) Wörter, die mit Illusion und Verblendung zu tun haben. Dabei stellten wir Folgendes fest:

1. Illusion ist in der Hauptsache eine mentale Eigenschaft und kennzeichnet die Denkgewohnheit von Menschen, die mehr intellektuell als emotional (gefühlsmässig) eingestellt sind. Der Verblendung im üblichen Sinne sind sie entwachsen. Ihr Fehler liegt im Missverstehen von Ideen und Gedankenformen und in irrigen Auslegungen.

2. Verblendung ist ihrem Wesen nach astral und zurzeit von erheblich stärkerem Einfluss als Illusion, weil die überwiegende Mehrzahl der Menschen astral eingestellt ist und sich stets von ihren Gefühlen bestimmen lässt.

3. Maya ist ihrem Wesen nach vital und eine Qualität der (ätherischen) Lebenskraft. Sie ist im Grunde die Energie des Menschen, wie sie unter dem subjektiven Einfluss mentaler Illusion oder astraler Verblendung oder unter dem gemeinsamen Einfluss beider, aktiv in die Erscheinung tritt.

4. Der Hüter der Schwelle, obwohl stets vorhanden, tritt erst auf dem Pfad der Jüngerschaft aktiv in Erscheinung, wenn der Aspirant seiner selbst seines inneren Zustandes okkult gewahr wird, der durch seine eigene Illusion, seine astrale Verblendung und die sein ganzes Leben umgebende Maya verursacht wurde. In seiner nunmehr abgerundeten Persönlichkeit (und niemand, lieber Bruder, ist ein Jünger, der nicht sowohl mental als auch emotional entwickelt ist - was übereifrige Anfänger [27] vergessen) erscheinen diese drei Einflüsse (mit vorwiegender Wirkung in einem oder anderen der Körper) als ein geschlossenes Ganzes, und dieses Ganze nennt man den «Hüter der Schwelle». Er ist in Wirklichkeit eine belebte Gedankenform, in der sich mentale Kraft, astrale Kraft und vitale Energie verkörpern.

Auf dieser Stufe steht der Aspirant deshalb vor dem Problem, zunächst einmal Folgendes zu erlernen:

1. Zwischen diesen drei Aspekten innerer Illusion zu unterscheiden.

2. Herauszufinden, welche Umstände in der Umgebung oder in der eignen Verfassung diese Schwierigkeiten verursachen.

3. Methoden zu entdecken, wie die obwaltenden Verwirrungen und Täuschungen am wirksamsten zu überwinden sind.

Dabei vergesse man nicht, dass diese entstellenden Einflüsse im Innern jedes einzelnen Menschen das Mittel sind, das ihn auf die Verblendung und die Illusion der Aussenwelt einschaltet. Bisher haben esoterische Schulen besonders die Ausbildung und Befreiung des einzelnen Aspiranten betont. Sie ist natürlich notwendig, denn die Masse besteht aus Einzelnen; und dadurch, dass sich immer mehr Einzelmenschen aus den Banden dieser inneren Täuschungen befreien, wird am Ende die Klärung der menschlichen Gesamtlage erfolgen. Deshalb ist es notwendig, dass jeder für sich und an sich selbst arbeitet, und dass er lernt, jene Klarheit und Wahrheit in seiner Umgebung zu schaffen, die den uralten Rhythmus und tief eingefleischte Gewohnheit überwinden und damit die Aura zunehmend reinigen werden. Das muss aber jetzt gruppenweise geschehen, und meine jetzige Lehrgruppe ist eine der ersten, die exoterisch im Neuen Zeitalter mitzuarbeiten bestimmt ist. Durch die Tätigkeit solcher Gruppen wird die Weltverblendung zerstreut [28] werden, aber vorerst muss der Aspirant lernen, mit individueller und mit Gruppenverblendung umzugehen. Folgende drei Punkte müssen im Auge behalten werden. Meine Belehrung dieser Gruppe kann ich in kurze und technische Worte fassen, denn meine Zeit ist knapp, und die einzelnen Mitglieder besitzen hinreichende technische Kenntnisse, um das zu verstehen, wovon ich spreche.

Erstens: Die vereinigten Auras der Gruppenmitglieder bestimmen jederzeit den Gruppenzustand, die Aktivität und Verwendbarkeit der Gruppe, ihr Problem und ihre Verblendung. Daraus erhellt sich die Gruppenverantwortung und Verwendbarkeit des einzelnen. Entweder hindert er die Gruppe oder er fördert sie, je nach der Beschaffenheit seiner Aura, die sich entweder in einem Zustand von Verblendung oder Illusion befindet oder die davon relativ frei ist.

Zweitens: Der Einzelne muss zunächst einmal sein eigenes Sonderproblem feststellen. In persönlichen Unterweisungen werde ich in diesem Zusammenhange jedem Mitglied andeuten, nach welcher Richtung er besonders neigt und ob es Verblendung, Illusion oder Maya ist, der er gewöhnlich am ehesten unterliegt. Dabei werde ich keine Umschweife machen, denn ich habe die Aufrichtigkeit des Einzelnen erprobt und glaube, dass er bereit ist, die Wahrheit zu hören. Sobald jeder sich über die besondere Natur seines eigenen Problems klar geworden ist, kann er mit Entschlossenheit auf dessen Lösung hinarbeiten - mit Entschlossenheit, liebe Brüder und ohne Eile, aber mit der nötigen Sorgfalt und Vorsicht und mit rechtem Verständnis.

Drittens muss man verstehen, dass ich durch Beobachtung des einzelnen Mitgliedes gleichzeitig die Qualität der ganzen Gruppe ermessen kann. Das Mass von innerem Licht, das hindurchscheinen und seine Gegenwart in den verschiedenen Auras bemerkbar machen kann, ist mir ersichtlich und es zeigt mir die Stärke und Wirksamkeit, die Durchschlagskraft an, mit welcher der Einzelne die Gruppe beeinflusst, denn positive Auras unterwerfen die negativen. Erforderlich ist eine Kombination von positiven Auras, die sich der Gruppenarbeit unterzuordnen gewillt sind. In dem Mass [29] wie wir gegen Illusion Front machen und uns von ihrem Einfluss befreien und wie wir die astrale Verblendung zerstreuen, in der alle mehr oder weniger befangen sind, wird unser Leben an Freiheit und Nützlichkeit zunehmen. Wenn die Maya irreführender Energieströmungen den Einzelnen nicht mehr zu unerwünschter Tätigkeit hinreisst, wird das innere Licht mit grösserer Klarheit hervorstrahlen. Dann wird sich langsam aber sicher auch der Hüter der Schwelle in Nichts auflösen und den Weg zur Pforte der Einweihung frei und ungehindert lassen.

Stark mentale Typen unterliegen der Illusion. Sie ist in Wirklichkeit ein Zustand, in dem der Aspirant ganz deutlich beherrscht wird von:

1. Einer Gedankenform, die so mächtig ist, dass sie zweierlei bewirkt:

a. Sie beherrscht die Lebenstätigkeit oder Wesensäusserung.

b. Sie schaltet den Aspiranten auf die Masse der Gedankenformen ein, die ähnlich geartet sind und die von anderen unter dem Bann einer ähnlichen Illusion geschaffen werden.

Dies erzeugt im schlimmsten Fall Geisteskrankheit oder Zwangsvorstellungen, aber als weniger gefährliche und normale Erscheinung den Fanatiker. Der Fanatiker ist gewöhnlich - auch wenn er selbst es nicht weiss - ein verwirrter Mensch; er steht im Bann irgendeiner mächtigen Idee, findet aber durchaus keine Möglichkeit, sie in den Gesamtrahmen des Weltbildes einzufügen, oder jene notwendigen und oft göttlich verordneten Kompromisse zu schliessen, die der Menschheit wirklich helfen würden oder das in Raum und Zeit zu verwirklichen, wozu seine natürlichen Anlagen ihn befähigen.

2. Beim hochentwickelten Menschen gruppiert sich die mentale Illusion oft um eine bestimmte Intuition und diese Intuition verdichtet sich in seinem Denken, bis sie so wirklich erscheint, dass der Betreffende das, was für die Welt getan werden sollte, so klar erschaut, dass er fanatisch all seine Zeit darauf verwendet, auch [30] anderen seine Vision aufzuzwingen. So verrinnt sein Leben auf den Flügeln der Illusion und seine Inkarnation ist verhältnismässig wertlos. In einigen seltenen Fällen erzeugt solch eine Verbindung von Intuition und mentaler Tätigkeit ein Genie auf irgendeinem Gebiet, aber dann handelt es sich nicht um Illusion, sondern um klares Denken und gründliche Ausbildung in dem betreffenden Fach oder Unternehmen.

3. Menschen von schwächerem und mehr durchschnittlichem, mentalen Gepräge fallen dem allgemeinen Illusionsbereich und der Massenillusion zum Opfer. Die Mentalebene manifestiert eine gewisse Entstellung, die anders geartet ist, als die der astralen oder der ätherischen Ebene. Die sich entwickelnde Fähigkeit, kritisch zu unterscheiden, hat schärfere Abgrenzungslinien erzeugt und anstelle der dichten Nebelschwaden der Astralebene oder der Energiestrudel und -strömungen der ätherischen Ebene finden wir auf der Mentalebene Massen von scharfumrissenen Gedankenformen von besonderer Qualität, Note und Schwingung; und um sie herum geringere Gedankenformen, geschaffen von denen, die auf jene Formen und deren Note, Qualität und Schwingung reagieren. Dabei lassen sich vorhandene Ähnlichkeiten erkennen, die den mächtigeren Gedankenformen als Leitungswege dienen. Uralte Theologien im modernen Gewand, starre Formulierungen von Halbwahrheiten, wilde Gedankenphantasien verschiedener Weltgruppen und viele ähnliche Quellen haben - seit grauer Vorzeit - die Welt der Illusion und die Denkgewohnheiten geschaffen, welche die Menschheit in falschen Begriffen und Gedanken gefangen gehalten haben. So zahlreich sind diese Illusionen und die von ihnen erzeugten Gedanken, dass sie in der heutigen Welt eine allgemeine Spaltung der menschlichen Rasse hervorgerufen haben, eine Spaltung in verschiedene

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.