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Verblendung - ein Weltproblem, Seite 16 ff. (engl.)

2. Er kann dabei mithelfen, die grosse Illusion zu zersprengen, welche die Menschensöhne so lange in ihrem Bann hielt und noch heute hält.

In diesem Sinn fordere ich meine Schüler zum Dienst auf und ersuche sie um besondere Aufmerksamkeit, wenn sie zurzeit des Vollmondes mit mir Fühlung nehmen. Meine jetzige Schülergruppe sollte [17] besonders dazu geeignet sein, Verblendung zurzeit des Vollmondes zu zerstreuen. Die Fühlungnahme erfolgt auf verschiedenen Ebenen, je nach Einstellung der subtilen Körper des Gruppenpersonals, und diese Gruppe erreicht mich auf den höheren Stufen der Astralebene. Daher die Klarheit ihres Empfanges und die Reichhaltigkeit ihrer genauen Aufzeichnungen darüber. Auf diesem Gebiet sollten sie einmal nützlichen Dienst leisten können, denn späterhin (und bis dahin wird noch viel Zeit vergehen) werden sie in der Lage sein, die Tage der Fühlungnahme und den «Augenblick des Eintritts» (wie man ihn bisweilen nennt) zu bestimmter Mitarbeit an der Zerstreuung der Weltillusion auszunutzen. Ehe es dazu kommt, muss jeder einzelne sie erst einmal in seinem persönlichen Leben zu zerstreuen lernen.

Eine andere Gruppe tritt mit mir auf der Mentalebene in Verbindung und sie wird darin einmal ihren Dienstbereich finden. Wieder andere Gruppen befinden sich erst im Anfangsstadium. Es mangelt ihnen noch an Mitgliedern und ihr Zusammenschluss als Gruppe ist erst im Werden.

Ich erwarte deshalb von den Mitgliedern meiner jetzigen Gruppe, dass sie sich jeden Monat zurzeit des Vollmondes intensiv bemühen, ihre Bande mit mir und untereinander zu festigen. Nur möchte ich eine Warnung aussprechen. Erfolg dieser Art bringt sowohl seinen Lohn als auch seine Schwierigkeiten mit sich. Jede Überreizung der emotionalen oder Gefühlsnatur führt zur Verblendung und ist deshalb sorgfältig zu vermeiden. Ein Versuch, in dieser Weise auf der Astralebene zu wirken, erfordert äusserste Vorsicht und gleichzeitig das Bemühen, in der Haltung des Beobachters auf der hohen Ebene der Seele zu verharren. Ohne solch eine losgelöste und innerlich freie Haltung ist konstruktive Arbeit und wesentlicher Dienst auf diesem schwierigen Tätigkeitsfeld unmöglich. Die Astralebene ist in der Tat eines der schwierigsten Gebiete - vielleicht das schwierigste, auf dem ein Jünger zur Tätigkeit berufen werden kann; deshalb empfiehlt sich dort gruppenweises [18] Vorgehen. Ich kann nicht genug betonen, dass diese Arbeit von einer Gruppe und nicht von Einzelnen ausgeführt werden muss.

Drei grosse Ereignisse im Weltbewusstsein stehen unmittelbar bevor:

1. Die Zunahme telepathischer Tätigkeit und des Verständnisses dafür.

2. Ein Gewahrwerden und eine wissenschaftliche Untersuchung der in der Welt herrschenden Illusion und Verblendung.

3. Eine Zunahme der richtigen Heilverfahren.

Unter diesen Umständen leuchtet es ein, dass Gruppen von Jüngern zur kommenden Enthüllung viel beitragen können, und dass unser hingebender Dienst sehr nützlich sein kann. Ich sage mit Absicht «unser» Dienst, Bruder von altersher, da ich ausdrücklich auf diese drei Ziele hinarbeite, die einen Teil der mir (von mir selbst) auferlegten Dienstobliegenheiten ausmachen. Dazu bitte ich um Mitarbeit und Mithilfe. Die stete Einwirkung rechten Denkens auf das menschliche Bewusstsein durch geschulte Denkergruppen ist ein Verfahren, das zurzeit grössten Erfolg verspricht und dabei können solche Gruppen äusserst wirksame Hilfe leisten.

Was unter anderem in den nächsten drei oder vier Jahrzehnten bestimmt in Erscheinung treten wird, ist die Betätigung von Gruppen auf anderen Ebenen, als bloss auf der physischen. Seit zwei Jahrhunderten hat es auf Erden Gruppendienst und gemeinsame Bestrebungen auf allen Gebieten menschlichen Bemühens gegeben in der Politik, der Wohltätigkeit und der Erziehung. Auch auf der Astralebene wurde Gruppendienst im Jahre 1875 begonnen, aber eine gemeinsame Bestrebung, die Verblendung der Welt zu zerstreuen, ist erst jetzt im Werden; und diese Gruppe von meinen Schülern kann sich denen zugesellen, die an dieser organisierten Bestrebung teilnehmen. Sie muss sich daher schulen, um wirksam mittun zu können. Telepathische Empfänglichkeit ist notwendigerweise das Ziel aller Jüngergruppen, aber sie ist das Hauptziel einer Sondergruppe, die man telepathische Vermittler nennen könnte; [19] sie können dabei höchst wirkungsvolle Dienste leisten. Solche Gruppen sensitiver Menschen könnten sich zu praktischer Tätigkeit zusammenschliessen, um der menschlichen Rasse die neue Lehre und das neue Wissen zu übermitteln; sie können die öffentliche Meinung formen und menschliches Denken in andere Bahnen lenken. Es ist ganz natürlich und unvermeidlich, dass alle kleinen Gruppen von Menschen mit der Zeit untereinander und mit den Mitgliedern ähnlicher Gruppen in telepathische Verbindung treten; das ist durchaus erwünscht und sollte gefördert werden und sich ständig verbreitern. Man darf sich aber bei wachsender telepathischer Empfänglichkeit nicht vom Hauptziel seiner Gruppe ablenken lassen, das darin besteht, die Bedeutung der Verblendung und die Gesetze ihrer Zerstreuung zu studieren und zu verstehen. Alle telepathischen Vorkommnisse und Erscheinungen sollten schriftlich vermerkt und als praktische Übungen betrachtet, im übrigen aber vorläufig als Nebensache behandelt werden.

Die zurzeit des Vollmondes geleistete Arbeit wird sich besonders durch eine Unmasse von psychischen Erscheinungen auszeichnen. Das ist zu erwarten, da die Dienstleistung dieser Gruppe auf astralem Gebiet liegt. Es bietet sich dabei aber die Gelegenheit zur klugen Anwendung des kritischen Unterscheidungsvermögens. Die Mitglieder sind noch nicht fähig, das Wirkliche vom Unwirklichen zu trennen und ihre Aufgabe besteht zunächst lediglich darin, alle Beobachtungen zu notieren. Es müssen genaue Aufzeichnungen gemacht werden; und bei der Niederschrift vor allem, was erspürt, gesehen oder beobachtet wurde, muss man eine wissenschaftliche Haltung losgelöster Erkenntnis wahren. Wenn diese Aufzeichnungen wie erwartet ausfallen, werden sie als Grundlage für eine spätere Analyse dienen, aus der wir viel Wertvolles lernen dürften.

Was ich über Verblendung zu sagen habe, lässt sich in grossen Zügen wie folgt einteilen:

I. Das Wesen der Verblendung.

II. Die Ursachen der Verblendung.

III. Die Zerstreuung der Verblendung.

Im [20] weiteren Verlauf werden wir mehr auf Einzelheiten eingehen, aber an dieser Stelle beschränke ich mich auf allgemeine Richtlinien, die dem Thema seinen richtigen Platz im Denken des Lesers anweisen sollen.

Seit langem sind unter sogenannten Okkultisten und Mystikern vier Ausdrücke üblich, nämlich Verblendung, Illusion, Maya und ausserdem Hüter der Schwelle. Sie alle fallen unter denselben allgemeinen Begriff oder einen davon abgeleiteten Unterbegriff. Man hat sie im allgemeinen wie folgt ausgelegt, und dabei handelt es sich nur um teilweise Auslegungen, die wegen der Beschränktheit menschlichen Denkens die tatsächliche Wahrheit ihrem Wesen nach fast verdrehen.

Verblendung ist oft als ein merkwürdiger Versuch der sogenannten «schwarzen Mächte» angesehen worden, um wohlmeinende Aspiranten zu täuschen und irre zu leiten. Manche guten Leute fühlen sich fast geschmeichelt, wenn sie irgendeiner Art von Verblendung «ausgesetzt» sind und sie bilden sich ein, dass ihr wohldiszipliniertes Benehmen die schwarzen Mächte so interessiert hat, dass diese ihr gutes Werk durch Verblendungswolken zu behindern suchen. Nichts liegt der Wahrheit ferner. Diese Idee ist an sich schon ein Teil der Verblendung unserer Tage und sie hat ihre Wurzeln in menschlichem Stolz und Selbstgenugtuung.

Maya betrachtet man oft als etwas Ähnliches wie die von der Christlichen Wissenschaft verbreitete Anschauung, dass es überhaupt keine Materie gibt. Man macht uns glauben, dass die gesamte Erscheinungswelt nur Maya und ihre Existenz lediglich ein Irrtum sterblichen Denkens ist, eine Art Autosuggestion oder Selbsthypnose. Wenn wir uns diesen Glauben einreden, dann zwingen wir unserem Denken die Überzeugung auf, dass alles Greifbare und Objektive nur ein Hirngespinst menschlicher Phantasie ist. Das ist dann seinerseits wieder eine Verdrehung der Wirklichkeit.

Illusion [21] wird ganz ähnlich ausgelegt, nur betonen wir (in unserer Definition) die Endlichkeit menschlichen Denkens. Die Welt der Erscheinungen wird nicht geleugnet, aber wir sind der Ansicht, dass konkretes Denken sie missdeutet, da es sich weigert, sie so zu sehen, wie sie in Wirklichkeit ist. Diese Missdeutung betrachten wir als Grundlage der Grossen Illusion.

Der Hüter der Schwelle gilt gewöhnlich als letzter Prüfstein menschlichen Mutes, als eine Art von riesiger Gedankenform und als etwas, was zerstreut werden muss, ehe es zur Einweihung kommt. Etwas Genaues über diese Gedankenform wissen wenige, aber sie stellen sich darunter so etwas wie eine ungeheuere Elementarform vor, die den Zutritt zur heiligen Pforte versperrt oder auch als eine künstlich geschaffene Form, die gelegentlich vom Meister selbst errichtet wird, um daran die Aufrichtigkeit seines Jüngers zu erproben. Manche betrachten den Hüter als die Gesamtsumme der Fehler eines Menschen, als seine böse Natur, die seine Anerkennung als einer, der zum Betreten des Pfades der Heiligkeit geeignet ist, verhindert. Keine dieser Definitionen gibt jedoch eine wahre Vorstellung von der Wirklichkeit.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass (allgemein gesprochen) diese vier Ausdrücke vier Aspekte eines universalen Zustandes sind, der in Raum und Zeit das Resultat menschlicher Denktätigkeit ist. Die Denktätigkeit vieler Menschen! Darüber sollte man nachsinnen, denn darin liegt ein Wegweiser zur Wahrheit.

Das Problem der Illusion liegt in der Tatsache, dass es sich dabei um eine Betätigung der Seele und um das Resultat der Denkäusserung aller in Manifestation befindlichen Seelen handelt. Die Seele ist es, die in der Illusion untergetaucht ist und der es an Klarsicht mangelt, bis sie gelernt hat, ihr Seelenlicht bis ins menschliche Denken und Gehirn hindurchdringen zu lassen.

Das Problem der Verblendung liegt vor, wenn die mentale Illusion durch Wünsche verstärkt wird. Was die Theosophen «Kama-Manas» nennen, erzeugt Verblendung. Sie ist die Illusion auf der Astralebene.

Das [22] Problem der Maya ist durchaus das gleiche, nur dass zu dem vorher Genannten noch die intensive Tätigkeit hinzutritt, die dann entsteht, wenn sowohl Verblendung als auch Illusion im ätherischen Bereich wahrgenommen werden. Dann kommt es zu jenem vitalen, gedankenlosen Gefühlswirrwarr (ja, Bruder von altersher, das ist der Ausdruck, nach dem ich suche), der für die meisten Menschen anscheinend der Normalzustand ihres Lebens ist.

Der Hüter der Schwelle ist Illusion-Verblendung-Maya, wie sie das physische Gehirn wahrnimmt und als das erkennt, was überwunden werden muss. Er ist die verwirrende Gedankenform, die der Jünger vorfindet, wenn er die seit Urzeiten angehäufte Verblendung zu durchbrechen und seine wahre Heimat in der Stätte des Lichts aufzufinden sucht.

Das sind natürlich Verallgemeinerungen und auch nur analytische Denkresultate, aber sie dienen dazu, einen Teil des Problems in Worte zu kleiden und dem denkenden Leser eine bestimmte Gedankenform von dem zu vermitteln, was wir später im einzelnen erörtern werden.

Was die Ursache dieser Weltlage anbetrifft, lieber Bruder, so lässt sich schwer etwas sagen, was dem menschlichen Denken sinnvoll erscheint. Die Ursache liegt weit zurück im Bewusstsein der «unvollkommenen Götter». Sagt dieser Ausdruck dem Leser irgend etwas? Nur wenig, fürchte ich. Wir müssen auf ein praktischeres Gebiet hinunter und das Thema nur insoweit betrachten, als es die Menschheit angeht. Planetarische Illusion werden wir später kurz erörtern, aber die augenblickliche Aufgabe des Menschen, zu deren Lösung der Jünger hervorragend beitragen kann, besteht darin, möglichst viel von der Verblendung zu zerstreuen, in der die Menschheit versunken ist und die im Wassermann-Zeitalter aus dem Astralleben der Rasse nahezu verschwinden wird. An dieser Stelle möchte ich auf die Tatsache hinweisen, dass Meditation und die Technik der Gedankenkontrolle es den Denkern der Welt möglich machen werden, die Befreiung der Welt von ihrer Illusion in Angriff zu nehmen. Daher das zunehmende Interesse an Meditation, in dem Mass wie die Last der Weltverblendung mehr und [23] mehr erkannt wird und daher die wesentliche Notwendigkeit, die Technik der Gedankenkontrolle richtig zu verstehen.

Ferner sollte beachtet werden, dass die Kristallisierung dieses materiellen Zeitalters die günstige Gelegenheit mit sich bringt, dem planetarischen Hüter der Schwelle einen Todesstoss zu versetzen. Der Druck der heutigen Verhältnisse verursacht ein vertieftes, geistiges Verstehen und eine Umwertung menschlicher Werte; das ist ein Teil des Gesamtvorganges, durch den ein wesentlicher Teil der Weltverblendung zerstreut werden kann - vorausgesetzt, dass alle Menschen guten Willens innerhalb der Weltaura die ihnen zugewiesene Aufgabe weiter verfolgen.

Als der Buddha auf Erden weilte und Erleuchtung errang, «entfesselte» Er durch Verkündigung der Vier Edlen Wahrheiten eine Flut von Licht auf das Weltproblem. Seine Jüngerschar und seine neunhundert Arhats formulierten jene vier grossen Wahrheiten zu einem Glaubens und Lehrsystem, das - durch die Kraft gemeinsamen Denkens - in hohem Mass beim Angriff auf die Weltillusion mithalf. Heute ist Christus um die Fortführung derselben grossen Aufgabe bemüht, und durch die geistige Bedeutsamkeit seines bevorstehenden Kommens wird er mit seinen neuntausend Arhats (symbolisch gesprochen) der Weltverblendung einen zweiten Schlag versetzen. Dem gilt unsere Vorarbeit. Nur durch Intuition lässt sich Illusion zerstreuen und darum ist es notwendig, intuitive Menschen heranzubilden. Dazu kann jedermann dadurch beitragen, dass er sich für diese Schulung zur Verfügung stellt. Wenn ein jeder die Verblendung in seinem eigenen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.