Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Wiederkunft Christi, Seite 169 ff. (engl.)
Kraft sucht jetzt die neue Weltordnung herbeizuführen, die Ordnung des Reiches Gottes, unter der physischen Leitung Christi. Man könnte dies als das Hervortreten der geistigen Hierarchie unseres Planeten in die äussere Welt ansehen. Wenn Christus wiederkommt und eine sichtbare Tätigkeit aufnimmt, so wird es das Zeichen und Symbol dieses Hervortretens sein.

Zweitens die entscheidend wichtige Tätigkeit, welche die geistige Hierarchie beeinflusst und bestimmt, von Christus selbst bis herunter zum geringsten Aspiranten, den man am Rande eben dieser Sphäre antreffen kann, jenes «Zentrums, wo die Liebe Gottes» vollen Spielraum hat. Dort erkennt man voll und ganz, dass (mit den Worten des hl. Paulus) «alle Kreatur sich mit uns sehnet und sich ängstet noch immerdar und auf das Erscheinen der Söhne Gottes wartet» (Römer 8, 22). Für dieses Erscheinen rüsten sich nun diese «Söhne Gottes, welche die Söhne von Menschen sind», und dieses Hervortreten in den äusseren Dienst ist der Anlass dafür, dass sie schon jetzt - einer nach dem andern - ihre Tätigkeit in der Aussenwelt aufnehmen. Sie werden nicht als die erkannt, die sie wirklich sind, sie kümmern sich um die Angelegenheiten ihres Vaters, sie beweisen überall guten Willen und suchen den geistigen Horizont der Menschheit zu erweitern, um solcherart den Weg zu bereiten für den Einen, dem sie dienen, für Christus, den Meister aller Meister, den Lehrer der Engel und der Menschen.

Da ist drittens das Menschengeschlecht, «das Zentrum, das wir Menschheit nennen», das jetzt voller Unordnung, Aufruhr und Bestürzung ist, eine Menschheit, beladen mit Schmerz. Verwirrung und Unruhe, aber verstandesmässig ihrer unbegrenzten Entwicklungsmöglichkeiten voll bewusst; sie kämpft gefühlsmässig für einen Plan, der ihr der beste zu sein scheint; aber es fehlt das Verständnis für den Zusammenhang und die klare Einsicht, dass diese Welt «die eine Welt für die eine Menschheit» sein soll. Die Menschen sehnen sich einfach nach einem Frieden ohne Aufregungen, nach Sicherheit für Leben und Arbeit und nach einem geistigen Zukunftsbild, das einem unbestimmten Gefühl für immerwährende Göttlichkeit Genüge tut. Diese Menschheit ist krank, der wesentlichen Grundlagen eines normalen, gesunden Lebens beraubt und durch das Gespenst finanzieller Unsicherheit ruiniert; sie ruft - bewusst oder unbewusst - zum Allvater um Hilfe für sich und die übrige Welt.

Die Lösung dieses Problems ist in der Wiederkunft Christi zu finden. Das ist der beschlossene Wille Gottes, und alle hl. Schriften der Welt bezeugen es; es ist auch der Wunsch Christi selbst und seiner Jünger, der Meister der Weisheit; und es ist das instinktive Verlangen der Völker in allen Ländern. Da also einheitliche Beschlüsse gefasst wurden und die geistigen Absichten und klar erkannten Wünsche übereinstimmen, kann nur ein Umstand sein Wiederkommen aufhalten, nämlich der, dass die Menschheit darin versagte, die Weltbühne für dieses wundervolle Ereignis herzurichten, «den Weg des Herrn zu bereiten und seine Pfade zu ebnen» (Matth. 3, 2), wenn versäumt würde, die Menschen überall mit der Idee seines Kommens vertraut zu machen und die nötigen Schritte für einen Weltfrieden zu tun, der auf rechten menschlichen Beziehungen beruht.

Es ist gewiss nutzlos, sich hier mit dem Thema zu befassen, wie sich der einzelne in seinem Innern einzustellen hat, wenn er sich für die Arbeit vorbereitet, die getan werden muss. Die Menschen haben sich seit Jahrhunderten die Grundsätze für richtiges geistiges Verhalten zu eigen gemacht, grösstenteils aus dem rein selbstsüchtigen Motiv, dass für ein gutes Verhalten ein schöner Himmel winkt. Das kleine Gebet, das da lautet: «Allmächtiger Herr und Gott! Lass Frieden auf Erden sein und lass mich den Anfang machen», fasst alles zusammen, was jemand braucht, der für die Vorbereitung zur Wiederkunft Christi arbeiten möchte; dazu käme noch: eine gut entwickelte Intelligenz und eine richtig eingestellte Lebensweise. Aber das Motiv verschiebt sich heute von der Vorstellung persönlicher Errettung (die vorausgesetzt wird und als selbstverständlich gilt) hin zu dem weitaus grösseren Ziel der Vorbereitungsarbeit: Mit Kraft und Verständnis rechte menschliche Beziehungen herzustellen. Hier ist ein Motiv, das nicht auf das Ich eingestellt ist, das vielmehr jeden einzelnen Helfer und Menschenfreund an die Seite der geistigen Hierarchie stellt und ihn mit allen Menschen guten Willens in Verbindung bringt. Wir kommen nun zum zweiten grossen Hindernis: dem Mangel an finanzieller Unterstützung für die Arbeiter Christi.

2. Der Mangel an finanzieller Unterstützung des Werkes Christi

Dies ist vielleicht die grösste aller Schwierigkeiten, und es sieht manchmal so aus, als ob sie unüberwindlich wäre. Dazu gehört das Problem einer treuhänderischen Finanzverwaltung und die Abzweigung angemessener Geldbeträge in Kanäle, die klar und eindeutig dem Werk für die Vorbereitung der Wiederkunft Christi dienen. Diese Frage ist eng mit dem Problem rechter menschlicher Beziehungen verknüpft.

Die Aufgabe ist deshalb besonders schwierig, weil die geistigen Arbeiter in der Welt nicht nur die Menschen dazu erziehen müssen, je nach Vermögen Geld zu spenden, sondern sie müssen in vielen Fällen und in erster Linie mit einem derart magnetischen - und mitreissenden Motiv aufwarten, dass die Leute einfach geben müssen. Sie haben ferner eine Pflegschaft, Stiftung oder Organisation zu schaffen, welche die eingegangenen Gelder verwaltet. Das alles ist für sie eine ausserordentlich schwierige Aufgabe. Die jetzige Schwierigkeit besteht aber nicht nur in der Neuerung, für die Vorbereitung der Wiederkunft Christi einen Fond zu schaffen, sondern sie beruht auf der grossgezogenen Selbstsucht der Mehrzahl derer, welche die Reichtümer der Welt besitzen, und die, wenn sie schon geben, dies nur deshalb tun, weil sie damit den Nimbus ihres Ansehens erhöhen und ihre finanziellen Erfolge herausstellen. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber sie sind verhältnismässig selten.

Wenn wir also verallgemeinern und damit unser Thema stark vereinfachen, so können wir annehmen, dass der Strom der Geldausgaben hauptsächlich in die folgenden vier Kanäle abfliesst:

1. In die unzähligen Haushalte der Welt als Lohn, Gehalt oder ererbter Reichtum. Alles das ist in der heutigen Zeit sehr ungleich verteilt, so dass ungeheurer Reichtum neben entsetzlicher Armut besteht.

2. In die grossen kapitalistischen Systeme und Monopole, die gleich gewaltigen Turmbauten in den meisten Ländern anzutreffen sind. Ob dieses Kapital einer Regierung, einer Stadtgemeinde, einer Handvoll reicher Leute oder grossen Gewerkschaftsverbänden gehört, spielt keine Rolle. Wenig genug wird hiervon für die Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen aufgewendet oder für die Einpflanzung jener geistigen Werte bereitgestellt, die zu rechten menschlichen Beziehungen führen.

3. In die Kirchen und religiösen Gruppen der ganzen Welt. Hier wird das Geld für die materielle Seite des Werkes verbraucht, für die Erweiterung und Festigung der kirchlichen Organisation und für die Gehälter und Unkosten (ich betone nochmals, dass ich verallgemeinere, denn gleichzeitig anerkenne ich die Existenz einer geistig gesinnten Minderheit). Nur ein kleiner Bruchteil wird wirklich dazu verwendet, um das Volk zu belehren, um die Einfachheit, «wie sie in Christus ist», vorzuleben, oder um die Tatsache seiner Wiederkunft zu verbreiten, - die seit Jahrhunderten eine ganz klare Doktrin der Kirchen ist. Diese Wiederkehr wurde seit langer Zeit vorausgesagt und hätte wohl schon erfolgen können, wenn die Kirchen und religiösen Organisationen überall ihre Pflicht getan hätten.

4. Für menschenfreundliche Zwecke sowie für das Erziehungs- und Gesundheitswesen. Das alles ist ausserordentlich gut und sehr notwendig; die Welt schuldet fürwahr diesen hochherzigen und gemeinnützig denkenden Menschen, welche diese Institutionen ermöglicht haben, sehr viel. Alles dies ist ein Schritt in der rechten Richtung und ein Ausdruck des göttlichen Willens zum Guten. Oft aber werden solche Gelder missbraucht und in unrichtige Bahnen geleitet, oder aber für materielle Zwecke der Institution selbst, für Gebäude usw. verwendet. Der Wert dieser Zuwendungen wurde oft durch Sonderwünsche der Stifter oder durch die religiösen Vorurteile der Fonds-Verwalter gemindert. In dem Streit um Ideen, religiöse Theorien und Ideologien wird ganz übersehen, dieser Einen Menschheit tatsächlich zu helfen.

Die Tatsache bleibt bestehen, dass, wenn die massgeblichen Stellen (durch deren Hände das Geld der Welt rollt) nur ein bisschen Weitblick und ein wahres Zukunftsbild von der einen Menschheit und der einen Welt hätten, und wenn sie bestrebt wären, rechte menschliche Beziehungen zu fördern, - die grossen Massen allerorten für die zukünftigen Möglichkeiten ganz anders empfänglich wären, als es heute der Fall ist. Dann wäre es nicht notwendig, so wie jetzt zahllose Milliarden für den physischen Wiederaufbau auszugeben, und zwar nicht nur für die physischen Körper unzähliger Versehrter, sondern auch für den Neuaufbau ganzer Städte und Verkehrs-Systeme und für die Neugestaltung des gesamten menschlichen Lebens.

Gleichermassen kann gesagt werden, wenn die mit dem Geld verknüpften geistigen Werte und Verantwortlichkeiten (im grossen und im kleinen) richtig eingeschätzt und in den Elternhäusern und Schulen gelehrt worden wären, wir nicht die erschreckenden Statistiken hätten, die darüber Aufschluss geben, was vor dem Kriege überall (und heute in der westlichen Welt) für Süssigkeiten, Alkohol, Zigaretten, Unterhaltung, überflüssige Kleider und Luxusartikel aller Art verschwendet wurde. Diese Ausgaben gehen jährlich in Hunderte von Millionen Dollars. Ein bescheidener Bruchteil dieser Gelder, der nur das Mindestmass an Opfer erforderte, würde die Jünger Christi und die Neue Gruppe der Weltdiener in die Lage versetzen, den Weg für sein Kommen vorzubereiten und das Denken und die Herzen der Menschen in allen Ländern für rechte menschliche Beziehungen heranzubilden.

Geld wurde - wie alles andere im menschlichen Leben - durch Egoismus besudelt und verdorben und für persönliche oder nationale selbstsüchtige Zwecke zusammengescharrt. Der Weltkrieg 1914-1945) ist ein Beweis dafür; denn obgleich ein grosses Gerede war, «die Welt für die Demokratie zu retten» und «den Krieg zu führen, um ihn auszurotten», so war doch das Hauptmotiv Selbstschutz und Selbsterhaltung, die Hoffnung auf Gewinn und Vorteile, die Befriedigung alter Hassinstinkte und der Wiedergewinn eines Herrschaftsgebietes. Die Jahre, die seit Kriegsende verflossen sind, haben hierfür den Beweis erbracht. Die Vereinten Nationen haben sich notgedrungen und unglücklicherweise mit den raubgierigen Forderungen, die von allen Seiten gestellt werden sowie mit den Tendenzen der Nationen zu befassen, die eine machtvolle Weltposition ergattern und in den Besitz der natürlichen Reichtümer der Erde, wie Kohle, Öl usw. kommen möchten; und im Hintergrund sind die Grossmächte und die von ihnen grossgezogenen Kapitalisten eifrig am Werk.

Doch währenddessen schreit diese eine Menschheit, - ganz gleich, wo sie wohnt, welche Hautfarbe oder Religion sie hat, - nach Frieden, Gerechtigkeit und einer gewissen Sicherheit. All dies würden sie sehr bald bekommen, wenn das Geld richtig verwendet und so mancher sich über seine Verantwortlichkeit klar werden würde, einer Verantwortlichkeit, die auf geistigen Werten beruht. Mit Ausnahme einiger weniger weitsichtiger Menschenfreunde und einer Handvoll erleuchteter Staatsmänner, Geistlicher und Erzieher ist dieser Sinn für finanzielle Verantwortlichkeit nirgends anzutreffen.

Die Zeit ist nun gekommen, in der Geld wieder gewertet und geschätzt und dessen Nützlichkeit in neue Bahnen geleitet werden muss. Die Stimme des Volkes muss ausschlaggebend sein, aber es muss ein Volk sein, das in richtigen Wertbegriffen, im Sinn einer echten Kultur und in der Notwendigkeit für rechte menschliche Beziehungen herangebildet wurde. Es ist also im wesentlichen eine Frage der richtigen Erziehung und der rechten Ausbildung zum Weltbürger, - eine Aufgabe, die bis jetzt noch nicht angepackt wurde. Wer kann diese Ausbildung geben? Russland würde mit Freuden die Welt in den Idealen des Kommunismus ausbilden und das ganze Weltkapital in die Geldschränke des Proletariats zusammenschaufeln, und es würde schliesslich das grösste kapitalistische System schaffen, das die Welt je gesehen hat. Grossbritannien würde gerne die Welt in der britischen Auffassung von Gerechtigkeit, fair play und Welthandel schulen und würde dies auf Grund seiner enormen Erfahrungen richtiger machen als jede andere Nation; allerdings würde es dabei auch seinen Profit im Auge behalten. Auch die Vereinigten Staaten würden es gern übernehmen, der Welt die amerikanische Auslegung von Demokratie aufzudrängen; sie würden dabei ihr ungeheures Kapital und ihre Hilfsquellen einsetzen und sodann die Gewinne ihrer weltweiten Finanzgeschäfte in ihre Banken leiten und unversehrt erhalten, indem sie mit der Atombombe drohen und der restlichen Welt die gepanzerte Faust zeigen. Frankreich möchte Europa in einem Zustand der Unruhe halten, indem es versucht, sein verlorenes Ansehen wiederzugewinnen und aus dem Sieg der verbündeten Nationen das Meistmögliche herauszuholen. So also steht die Sache; eine jede Nation kämpft nur für ihre eigenen Belange, und alle taxieren einander nur nach der Höhe der Hilfsquellen und Finanzen. Unterdessen hungert die Menschheit, bleibt unaufgeklärt und wird in falschen Wertbegriffen und in der unrichtigen Verwendung von Geld erzogen. Solange man nicht darangeht, diese Dinge in Ordnung zu bringen, ist die Wiederkehr Christi ausgeschlossen.

Worin besteht nun angesichts dieser beunruhigenden finanziellen Situation die Lösung dieses Problems? In jedem Land, in jeder Regierung, Kirche und Religion und in jeder Erziehungsanstalt gibt es Menschen, welche die Lösung kennen. Welche Hoffnung besteht da für sie und das Werk, mit dem sie betraut wurden? Wie können die Leute in der Welt, die Menschen mit gutem Willen und geistigem

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.