Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Wiederkunft Christi, Seite 156 ff. (engl.)
Bewusstsein die göttlichen Eigenschaften und Merkmale einpflanzen, so wie es an den drei grossen Festtagen mit den drei göttlichen Aspekten geschieht. Diese Aspekte und Eigenschaften Gottes werden durch ein genaues Studium über die Art und Kraft eines bestimmten Sternbildes oder von Konstellationen, die jene Festmonate beeinflussen, erschlossen und näher bestimmt werden. So wird z.B. das Zeichen des Steinbocks (im Dezember) unsere Aufmerksamkeit auf die erste Einweihung hinlenken, - die Geburt Christi im Inneren des Herzens, - und auf die Schulung hinweisen, die notwendig ist, um im Leben des einzelnen Menschen dieses grosse geistige Ereignis herbeizuführen. Ich führe dieses Beispiel an, um die Möglichkeiten für die geistige Entfaltung anzudeuten, die uns ein rechtes Verstehen dieser Sterneinflüsse vermitteln kann, und um die alten Glaubensbekenntnisse dadurch aufs neue zu beleben, dass man deren grosse und unvergängliche Beziehungen zueinander erweitert.

So werden die zwölf Festtage im Jahr Enthüllungen über die Gottheit erbringen; sie bieten damit die Möglichkeit, Beziehungen zu vermitteln, und zwar in erster Linie während der drei Monate mit den drei grossen geistigen Zentren, den Wesensäusserungen der göttlichen Dreieinigkeit. Die kleineren Feiertage werden die wechselseitigen Beziehungen zum grossen Ganzen betonen und auf diese Weise die Darstellung von Göttlichkeit aus dem individuellen und persönlichen Rahmen heraus in die universalen Weiten der göttlichen Absichten emporheben; die Beziehungen des Ganzen zum Teil und des Teils zum grossen Ganzen wird dadurch voll zum Ausdruck kommen.

Die Menschheit wird also die geistige Machtfülle der Hierarchie, des Reiches Gottes, anrufen; die Hierarchie wird diesen Anruf erhören, und dann werden sich Gottes Pläne auf Erden verwirklichen. Von einer höheren Ebene aus wird die Hierarchie das «Zentrum, wo der Wille Gottes thront», anrufen, also Gottes Ratschluss oder Absicht erbitten. Auf diese Weise wird der Wille Gottes durch Liebe verwirklicht und mit Intelligenz offenbargemacht werden; dafür ist die Menschheit reif, und darauf wartet die Erde.

Um es also zusammenzufassen: Auf dem Fundament der von der Menschheit bereits erkannten Grundwahrheit wird die neue Weltreligion aufgebaut werden.

Die Definition von «Religion», die sich in Zukunft von grösserer Genauigkeit als jede bisherige Formulierung seitens der Theologen erweisen wird, könnte in folgende Worte gefasst werden:

Religion ist die Bezeichnung für den bittenden (invokativen) Ruf der Menschheit und für die daraufhin ausgelöste (evokative) Reaktion oder Antwort auf diesen Hilferuf seitens der grösseren Lebenseinheit.

Ja, Religion besteht eigentlich darin, dass der «Teil» seine Beziehung zum «Ganzen» erkannt (und anerkannt) hat sowie in dem ständig zunehmenden Verlangen (seitens der Menschheit, des «Teiles») nach vertieftem Wissen um diese Beziehung; dies erzwingt vom «Ganzen» die Anerkennung, dass das Verlangen auch tatsächlich gestellt worden war. Religion ist der Ansturm menschlicher Schwingungen, der eigens auf das Grosse Leben (als dessen Teil sich die Menschheit fühlt) gerichtet ist, und - als Erwiderung darauf - der andrängende Einfluss dieser «Alles umfassenden Liebe» auf die kleineren (schwächeren) Schwingungen der Menschheit. Erst in unseren Tagen kann dieser Ansturm menschlicher Vibration in Shamballa schwach verspürt werden; bisher war deren Stosskraft nur bis zur Hierarchie vorgedrungen. Religion, die Wissenschaft der Invokation und Evokation, - so weit die Menschheit in Betracht kommt - ist im Neuen Zeitalter die Annäherung einer in der mentalen Ebene (oder Gedankenwelt) polarisierten Menschheit. In der Vergangenheit hatte Religion gänzlich den Charakter einer gefühlsmässigen Anrufung; sie betraf das Verhältnis des Einzelmenschen zur Welt der Wirklichkeit, die Beziehungen des suchenden Aspiranten zur Gottheit. Die damals angewandte Technik bestand in folgendem, methodischen Vorgehen: Der Aspirant suchte sich für die Offenbarungen über diese Gottheit entsprechend vorzubereiten, er trachtete nach einer Vervollkommnung, die diese Offenbarungen rechtfertigen oder garantieren würden, er versuchte eine Empfindungsfähigkeit und eine liebende Empfänglichkeit für den Idealmenschen zu entfalten, wie er sich für die heutige Menschheit in Christus verkörpert. Christus kam, um die Epoche dieser gefühlsbetonten Gottsuche, die seit den Tagen von Atlantis bestanden hat, zu beenden. Er zeigte und bewies an sich die geistig erschaute Vollkommenheit und gab dann der Menschheit - in voller Sichtbarkeit - ein Beispiel all der Entfaltungsmöglichkeiten, die bis zu jener Zeit unerweckt im Menschen ruhten. Die Erlangung dieses vollendeten Christus-Bewusstseins, das war das markante Ziel der Menschheit.

Langsam gewinnt heute das Verlangen nach einer Weltreligion und die Notwendigkeit ihres Kommens an Boden, und es wird auch schon dafür gearbeitet. Die Verschmelzung von Glaubensbekenntnissen ist bereits Diskussions-Thema geworden. Diejenigen, die auf dem Gebiet der Religion arbeiten und wirken, werden ein allgemein gültiges Schema für die neue Weltreligion formulieren. Das ist eine Aufgabe liebevoller Zusammenschau, und dieses Werk wird die Einheit und die geistige Verbundenheit besonders hervorheben. Diese Gruppe ist ganz ausgesprochen ein Wegbereiter für die wirksame Tätigkeit Christi, des Weltlehrers. Das Fundament der neuen Weltreligion wird von vielen Gruppen gelegt werden, die alle unter der Einwirkung von Christi Inspiration arbeiten.

Die Geistlichen sollten dessen eingedenk sein, dass der Geist im Menschen grösser ist als die Macht aller Kirchen und tiefer als ihre Lehrsätze. Im Lauf der Zeit wird einmal dieser Geist im Menschen die Kirchenlehren besiegen und triumphierend in das Reich Gottes vorangehen; die Geistlichen werden dann so lange zurückbleiben, bis auch sie als demütiges Häufchen in der grossen Masse in dieses Reich Einlass finden. Nichts unter der Sonne kann den Fortschritt der menschlichen Seele auf ihrem langen Pilgerweg aus dem Dunkel ins Licht, vom Unwirklichen zum Wirklichen, vom Tod zur Unsterblichkeit und von Unwissenheit zur Weisheit aufhalten. Wenn die grossen organisierten Kirchengruppen in der Welt, die alle Bekenntnisse umfassen, keine geistige Hilfe und Führung anbieten, wird die Menschheit einen anderen Weg finden. Nichts ist imstande, den Geist im Menschen von Gott fernzuhalten.

Die Kirchen im Westen sollten auch einsehen, dass es im Grund nur eine einzige Kirche gibt; damit ist aber nicht gesagt, dass dies nur die orthodoxe christliche Institution sein kann. Gott wirkt auf vielerlei Art und Weise, durch viele Bekenntnisse und religiöse Mittler; durch deren Vereinigung wird die Wahrheit in ihrer ganzen Fülle offenbar werden. Schon aus diesem einen Grund müssen unwichtige Lehrmeinungen ausgemerzt und dafür solche Prinzipien betont werden, die verbindende Kraft haben, und in deren Zusammenfassung die ganze Wahrheit offenkundig wird. Das ist die Aufgabe der neuen Weltreligion, deren Verwirklichung nach der Wiederkunft Christi zusehends rasche Fortschritte machen wird.

Siebentes Kapitel

Vorbereitung für die Wiederkunft Christi

Die notwendige Vorbereitung

Die Aufgabe und Arbeit der Neuen Gruppe der Weltdiener

Wenn all das, was hier allgemein zu dem Thema geschrieben wurde, gebilligt und angenommen wird, erhebt sich zwingend die Frage: «Was sollte geschehen, um diese Wiederkunft Christi zu beschleunigen?» Und ferner: «Was kann der einzelne unternehmen an dem Platz, auf den er mit seinem geistigen Rüstzeug, seinen besonderen Lebensumständen und äusseren Gütern gestellt ist?» Die Gelegenheit ist so günstig, und das Bedürfnis für eine klare und eindeutige geistige Hilfe ist so zwingend, dass wir - ob es uns passt oder nicht - einer Art Herausforderung gegenüberstehen, die unsere Stellungnahme verlangt. Wir haben die Wahl zu treffen, ob wir die Idee gutheissen und demzufolge auch die Verantwortung auf uns nehmen wollen, oder aber ob wir die Idee verwerfen und folgerichtig den Schluss ziehen, dass sie uns nichts angeht. Welche Entscheidung immer wir hier und jetzt treffen mögen, sie wird eindeutig den Rest unserer Lebensarbeit bestimmen. Wir mögen entweder unsere Zustimmung und Hilfe - so viel uns immer zu Gebote steht - denen geben, die Christus anrufen und den Weg für seine Wiederkunft bereiten, oder wir mögen uns zu den Reihen derer schlagen, die den ganzen Plan als einen Appell an die Leichtgläubigen und Abergläubischen betrachten und sich womöglich noch berufen fühlen, die Menschen vor Täuschung zu bewahren und aus einer Situation zu befreien, die man kurzerhand als Betrug gebrandmarkt hat. Darin liegt eine Bedrohung für unsere Sache. Wir können dieser Bedrohung nur begegnen, indem wir unseren «Sinn für Werte» restlos einsetzen und alles heranholen, was uns für eine solche spezialisierte, intuitive Untersuchung zur Verfügung steht. Wir werden dann vielleicht erkennen, dass sich das erwartete Wiedererscheinen mit dem allgemein verbreiteten religiösen Glauben und der starken Hoffnung deckt, die tief im Menschen verankert ist; und diese Hoffnung kann der leidenden Menschheit eine wirkliche Erlösung bringen.

An diejenigen, welche die Möglichkeit seiner Wiederkehr annehmen, und die gewillt sind, zuzugeben, dass sich Geschichte wiederholen kann, können drei Fragen gerichtet werden, deren Beantwortung eine rein persönliche Sache ist. Es sind dies folgende Fragen:

1. Wie kann ich persönlich diesem Appell nachkommen?

2. Was kann ich im besonderen dafür tun?

3. Welche Schritte soll ich unternehmen, und wo finde ich diejenigen, die mit mir den gleichen Weg gehen wollen?

Was auf diesen und den folgenden Seiten geschrieben ist, betrifft im wesentlichen diejenigen, für die Christus eine Tatsache ist, welche die Fortdauer der Offenbarungen anerkennen und willens sind, die Möglichkeit seiner Wiederkehr zuzugeben.

Die Verwicklungen und Schwierigkeiten dieser Nachkriegszeit sind sehr gross. Je näher ein Mensch der Quelle geistigen Lichtes und Einflusses sein mag, umso schwieriger ist sein Problem; denn wie die Dinge heute liegen, scheint für die Menschheit diese göttliche Möglichkeit noch in weiter Ferne zu liegen. Der Mensch, der an diese Möglichkeit glaubt, wird alle Geduld, alles Verstehen und all seinen guten Willen brauchen; aber gleichzeitig wird er die Tatsache umso klarer erkennen. Innere und äussere Probleme müssen gelöst werden, innere und äussere Möglichkeiten können in die Tat umgesetzt werden. Wenn nun ein geistig eingestellter Mensch diesen inneren und äusseren Möglichkeiten und Ereignissen gegenübersteht, da mag ihn leicht ein Gefühl völliger Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit überkommen; er möchte zwar sehr gerne helfen, aber er weiss nicht, wie er es anfangen soll. Wenn er die drohenden Schwierigkeiten begreift, wenn er die geistigen und materiellen Hilfsmittel überprüft, die ihm und jenen zur Verfügung stehen, mit denen er arbeiten soll, und wenn er die gegnerischen Kräfte klar vor sich sieht, die gegen ihn (und in noch viel grösserem Masse gegen Christus) gerichtet sind, - da kommt ihm unwillkürlich die Frage auf die Zunge: «Was hat denn alle meine Anstrengung, die ich unternehmen kann, für einen Zweck? Warum soll man nicht die weissen und die schwarzen Kräfte ihren Kampf allein ausfechten lassen? Warum lässt man nicht dem Drang der Entwicklung freien Lauf? Dieser evolutionäre Strom muss ja doch eines Tages, irgendwann in der Zukunft, diesen Weltstreit beenden und den Triumph des Guten erbringen. Warum sollen wir jetzt etwas unternehmen?»

Das sind ganz natürliche und durchaus gesunde Reaktionen. Es gibt eine Menge von Gedanken und Erwägungen, die beim Durchschnittsmenschen leicht das Gefühl aufkommen lassen, dass seine Anstrengungen vergeblich sind; zum Beispiel: Armut und Hungertod von Millionen Menschen in Europa und sonstwo, - Angst vor Russland (gerechtfertigt oder ungerechtfertigt), - die Geldgier der kapitalistischen Mächte in der Welt, - die Selbstsucht der Arbeiter, - das angriffslustige Vorgehen der Zionisten, die Anspruch auf ein Land erheben, das ihnen seit mehr als fünfzehnhundert Jahren nicht mehr gehört hat, und das ihr erneutes Interesse erst dann erregte, als die Ölvorkommen und Reichtümer des Toten Meeres ein Anziehungspunkt wurden, - oder die missliche Lage der europäischen Juden, denen man die Information vorenthielt, dass viele Länder bereit waren, ihnen eine Zufluchtsstätte zu geben, weil die Zionisten sie in Palästina ansiedeln wollten, - ferner die Verzweiflung des Kleinen Mannes in allen Ländern, der nirgends eine Hoffnung oder Sicherheit sieht, - die Tätigkeit der Kirchen, die darauf aus sind, die alte Ordnung wieder herzustellen und ihre frühere Herrschaft, die durch all die Jahrhunderte der Welt so wenig genützt hat, wieder zu festigen, - und endlich der Mangel an klaren Köpfen und echten Führerpersönlichkeiten in allen Ländern. Das Problem erscheint zu gross und zu schrecklich, und der Durchschnittsmensch zu klein und unbedeutend, um helfen zu können.

Und dennoch gibt es in der Welt sehr viel aufrichtige Güte und geistige Schau, und die Fülle humanitären Denkens ist grenzenlos. Das Heil der Welt liegt in den Händen der zahllosen guten, kleinen Leute und von Millionen rechtlich denkender Menschen in allen Ländern; diese sind es, welche die Vorbereitungsarbeit für das Kommen Christi auf sich nehmen werden. Zahlenmässig sind sie der Aufgabe

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.