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Die Wiederkunft Christi, Seite 40 ff. (engl.)
Der Notruf einer gequälten Menschheit hat an Umfang und Stärke derart zugenommen, dass er - im Verein mit der Weisheit und Erfahrung der geistigen Hierarchie - im Haus des Vaters gewisse Tätigkeiten ausgelöst hat. Diese werden die Herrlichkeit Gottes dartun, den göttlichen Willen zum Guten in menschlichen guten Willen verwandeln und der Erde den Frieden bringen.

Es wird nun ein neues Kapitel in dem grossen Buch vom «Leben im Geist» geschrieben werden, da ein neuer Grad von Bewusstseins-Erweiterung unmittelbar bevorsteht. Die Menschen können nun einen neuen Beweis erleben, dass Gott ihnen Aufmerksamkeit zollt, und die Enthüllung der erwarteten Wiederkunft wird die Genauigkeit des Bibelwortes bestätigen: «Jedes Auge wird ihn sehen» (Offenbarung. 1, 7). Das Vorhandensein einer lebendigen Religion oder die geistige Geschichte der Menschheit kann für uns in einer Reihe von Erkenntnissen zusammengefasst werden: Im Erkennen derer, die im Lauf der Zeiten die apostolische Nachfolge gebildet haben; sie fand ihren Höhepunkt in den grossen Religionslehrern, die seit 700 v. Chr. unter uns erschienen und die grossen modernen Weltreligionen begründeten, allen voran Christus selbst, der den innewohnenden Gott vollendet verkörperte und zugleich Gottes im Weltall bewusst war: Im Erkennen jener höheren geistigen Auffassungen von Liebe, Leben und deren Wechselbeziehung, welche Begriffe schon immer im Hintergrund menschlichen Denkens vorhanden waren und nunmehr auf dem Punkt angelangt sind, wo sie im tätigen Leben ihren rechten Ausdruck finden können: In der Erkenntnis, dass in Wahrheit alle Menschen Brüder sind, eine Bruderschaft, die in dem einen göttlichen Leben begründet ist, die durch die eine Seele wirkt und in der einen Menschheit ihren Ausdruck findet: In der Erkenntnis also, dass zwischen Gottes Leben in der Welt und der Menschheit Wechselbeziehungen bestehen. Diese geistige Einstellung beginnt sich nun durchzusetzen, und sie wird zu rechten menschlichen Beziehungen führen und schliesslich den Weltfrieden bringen.

Jetzt ist noch eine weitere Erkenntnis möglich und verbreitet sich überallhin, nämlich die Erkenntnis, dass die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht (wenn eine solche Aussage über jemanden, der uns nie verlassen hat, überhaupt richtig sein kann), und dass dieses Ereignis neue geistige Gelegenheiten mit sich bringen wird!

Die Grundlage dieser Erkenntnis ruht in der tiefverwurzelten, dem menschlichen Bewusstsein eingeborenen Überzeugung, dass irgendein grosser Lehrer, Retter, Prophet, Gesetzgeber oder Repräsentant Gottes aus der Welt der geistigen Wirklichkeiten erscheinen muss, eben weil die Menschheit ihn dringend braucht und verlangt. Wenn in den vergangenen Zeiten der Menschen Ruf um Hilfe laut wurde, dann kam auch immer in der Stunde der grössten Not ein Gottessohn zu uns, unter verschiedenen Namen. Dann kam Christus und verliess uns - scheinbar - wieder; sein Werk blieb unvollendet, denn das, was er in seiner Vision für die Menschheit erreichen wollte, hatte sich noch nicht ganz erfüllt. Zweitausend Jahre lang schien es, als ob seine ganze Arbeit gehemmt, vereitelt und nutzlos wäre, denn das Wachstum der Kirchen in den Jahrhunderten ist keine Garantie für den von ihm erstrebten geistigen Erfolg. Um den Beweis zu erbringen, dass seine Weltmission erfolgreich fortgesetzt wurde, bedurfte es mehr als theologischer Worterklärungen und des zahlenmässigen Anwachsens der Anhänger der grossen Weltreligionen (einschliesslich Christentum und Buddhismus). All dies schien unmöglich, da es drei Bedingungen voraussetzte, die ein Prüfstein für die Fortsetzung seines Werkes sind; heute sind diese drei Bedingungen erwiesene Tatsachen. Erstens: Ein Zustand auf der ganzen Erde, der sich infolge der Selbstsucht der Menschen derart katastrophal erwies, dass die Menschheit gezwungen wurde, Ursache und Ursprung dieses Unheils zu erkennen. Zweitens: Ein geistiges Erwachen, das aus den tiefsten Tiefen menschlichen Bewusstseins aufsteigen würde, und das ist heute, als Folge des Weltkrieges (1914-1945) der Fall. Drittens: Ein immer stärker werdender Ruf, Gebet oder Flehen zum höchsten geistigen Zentrum, ganz gleich, welchen Namen man diesem geben mag. Diese drei Bedingungen sind heute erfüllt, und die Menschheit steht wiederum vor einer günstigen Gelegenheit. Das Unglück, das über die Menschen hereinbrach, ist weltenweit; keiner ist ihm entronnen, und jedermann wurde davon in irgendeiner Art betroffen, sei es körperlich, wirtschaftlich oder sozial. Allerorten ist das geistige Erwachen innerhalb und ausserhalb der Glaubensbekenntnisse (grösstenteils jedoch ausserhalb) allgemein und vollständig, und die Hinkehr zu Gott ist unverkennbar. Schliesslich haben diese beiden Ursachen einen Bittruf in der Menschheit hervorgebracht, wie nie zuvor; dieser flehentliche Aufschrei ist klarer, reiner und selbstloser als zu irgendeiner anderen Zeit in der menschlichen Geschichte, weil er aus einem klaren Denken und aus gemeinsamer Not entspringt. Allüberall ist in den Herzen der Menschen wahre Religion wieder auferstanden; diese Hoffnung auf Gott und dessen Intervention mag vielleicht die Menschen wieder in die Kirchen und zum Glauben bringen, sie wird sie aber ganz bestimmt wieder zu Gott zurückführen.

Gewiss bezeichnen wir mit Religion das inbrünstige Flehen zu Gott, und dieser Anruf findet Gehör und Widerhall im Geiste Gottes. Dieser Geist Gottes wirkt sich im Herzen eines jeden Menschen und in allen Gruppen aus und beeinflusst auch die Tätigkeit der geistigen Hierarchie dieses Planeten; Gottes Geist drängt Christum, das Oberhaupt der Hierarchie zur Tat, und dies wird dazu führen, dass er und seine Jünger wiederkommen.

Die Idee einer Wiederkunft Christi ist allgemein bekannt; in der Lehre der meisten Weltreligionen findet man die Vorstellung, dass ein Sohn Gottes den Ruf einer bedrängten Menschheit erhört und zur Erde wiederkommt. Seitdem er scheinbar von uns ging und sich in eine Sphäre zurückzog, wohin ihn die Gläubigen versetzten, haben sich kleinere Gruppen dieser Leute eingeredet, dass er an einem bestimmten Tag wiederkommen werde; ihre Prophezeiungen und Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Er kam nicht. Solche Leute wurden von der Menge verlacht und von den Gebildeten getadelt, denn ihre Augen haben ihn nicht gesehen, und es gab auch kein greifbares Anzeichen seiner Gegenwart. Heute wissen es Tausende, dass er kommen wird, und dass die Pläne für sein Kommen bereits in die Wege geleitet sind; aber Tag und Stunde sind nicht festgesetzt. Die Zeit ist nur zweien oder dreien bekannt, denn «zu solch einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet, wird er kommen» (Matth. 24, 44).

Eine Wahrheit, welche die orthodoxen Gläubigen aller Bekenntnisse hart ankommen wird, ist die Tatsache, dass er nicht wiederkommen kann, weil er allezeit hier auf Erden weilte und über das geistige Schicksal der Menschheit wachte; er hat uns niemals verlassen, sondern leitete in einem physischen Körper und in geschützter Verborgenheit (nicht aber versteckt) die Angelegenheiten der geistigen Hierarchie, seiner Jünger und Mithelfer, die sich zu gemeinsamem Dienst für die Erde verpflichtet haben. Er kann also nur wiedererscheinen. Es ist eine spirituelle Tatsache, dass jene, die aus Grabesdunkel in die Fülle des auferstandenen Lebens hinübergingen, gesehen werden können und gleichzeitig der Sichtbarkeit ihrer Gläubigen entzogen sind. Sehen und erkennen sind zwei sehr verschiedene Dinge, und eine der grossen menschlichen Erkenntnisse wird in naher Zukunft die sein, dass er allezeit unter uns weilte und dass er die Nutzniessung und die Besonderheiten der Zivilisation mit all ihren Errungenschaften mit uns teilte.

Die ersten Anzeichen für sein und seiner Jünger Nahen können schon jetzt von jenen wahrgenommen werden, welche die Zeichen der Zeit bemerken und richtig deuten können. Ein solches Anzeichen ist z.B. der geistige Zusammenschluss all derer, die ihre Mitmenschen lieben. Dieses Zueinanderfinden ist in Wirklichkeit die Mobilisierung der irdischen Armee des Herrn der Welt, einer Armee, die keine anderen Waffen hat als die der Liebe, der rechten Rede und der rechten menschlichen Beziehungen. Unter den Nachwehen des Krieges hat diese unbekannte Organisation bewundernswert schnelle Fortschritte gemacht, weil die Menschheit des Hasses und der ewigen Zwistigkeiten wahrhaft überdrüssig ist.

Der Generalstab Christi ist bereits in Gestalt der Neuen Gruppe der Weltdiener wirksam tätig; sie bildet eine machtvolle Armee von Vorläufern, wie es immer der Fall war, bevor eine überragende Gestalt auf die Weltenbühne trat. Ihr Pionierwerk und Einfluss ist heute schon überall zu sehen und zu merken, und nichts kann ihre Errungenschaften zunichtemachen. Seit 1935 wurde ferner die geistige und organisierende Wirkung einer laut gesprochenen Invokation erprobt; die Energien dieses «Rufes zum Himmel» wurden in jene Kanäle geleitet, die von der Erde bis zu jener Hohen Stätte reichen, wo Christus weilt. Von dort aus werden diese Energien zu noch höheren Sphären weitergeleitet, von wo aus sich die Aufmerksamkeit des Herrn der Welt, des Alten der Tage, des Vaters aller sowie die schöpferischen Energien und grossen Wesenheiten, die dort bei ihm sind, auf die Menschheit konzentrieren und jene Schritte unternommen werden können, die schneller zur Verwirklichung der Absichten Gottes führen.

Zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit ist das Verlangen der Menschen so machtvoll und mit der göttlichen Führung in Raum und Zeit so übereinstimmend, dass das Endergebnis unausbleiblich gesichert ist.

Der erwartete geistige Repräsentant muss kommen; und dieses Mal wird er nicht allein, sondern in Begleitung jener kommen, deren Lebensart und Worte sich die Anerkennung in jedem Bereich menschlichen Denkens erringen werden. Die symbolischen Prophezeiungen, die man in allen hl. Schriften über dieses bevorstehende Ereignis findet, werden deren Wahrheit vollauf bestätigen, wenngleich deren Symbolik einer Neu-Interpretation bedarf. Begleitumstände und Begebenheiten werden nicht unbedingt genau so sein, wie sie von den Schriften anscheinend dargestellt sind. Ein Beispiel: Christus wird zweifelsohne «auf den Wolken des Himmels» kommen (Matth. 26, 64), wie es die christlichen Schriften ausdrücken; aber ist denn das besonders interessant, wo doch heute zu jeder Tages- und Nachtstunde Millionen von Menschen in Wolken kommen und gehen? Ich erwähne diese Prophezeiung als eine der bezeichnendsten, mit der ein jeder vertraut ist; in unserer modernen Zivilisation besagt sie doch wenig. Wirklich wichtig ist die Tatsache, dass er kommen wird.

Das Wesak-Fest ist seit Jahrhunderten in dem wohlbekannten Tal der Himalaya-Berge gefeiert worden (wenn es die Gläubigen doch annehmen wollten!), und zwar aus folgenden Gründen:

1. Es soll die Tatsache erhärten, dass Christus in einer physischen Hülle unter uns weilt, seit er uns - angeblich - verliess.

2. Es soll den Beweis erbringen, dass auf der physischen Ebene der Weg zu Gott sowohl im Osten als auch im Westen tatsächlich der gleiche ist; beide Menschheitslehrer: Christus und Buddha sind dann anwesend.

3. Es soll ein Sammelplatz und Treffpunkt all derer sein, die alljährlich - als sichtbares Symbol der Zusammengehörigkeit - die Verbundenheit zwischen des Vaters Haus, dem Reich Gottes und der Menschheit repräsentieren.

4. Es soll augenfällig die Eigenart des Werkes Christi dartun, Der - als erwählter Vermittler - der Repräsentant der geistigen Hierarchie und der Führer der Neuen Gruppe der Weltdiener ist. Durch seine Person gibt er dem Verlangen der Neuen Gruppe nach Anerkennung der wahrhaftigen Existenz des Reiches Gottes «hier und jetzt» Ausdruck.

Vielleicht eine der bedeutendsten Eröffnungen für alle, die diese Zeilen lesen, ist die grosse Wahrheit und Tatsache, dass Christus derzeit in einem physischen Körper auf Erden lebt, und dass - in engster Beziehung zueinander - eine Gruppe von Jüngern und Bevollmächtigten besteht, die als Vertreter und Vermittler der Menschheit für deren Wohl arbeitet. Diese innere Beziehung tritt bei gewissen grossen geistigen Feiern in Erscheinung und umfasst nicht nur das Reich Gottes, sondern auch den Vater und des Vaters Haus. Wir haben das Osterfest, sodann das Fest Buddhas, der durch seine physische Gegenwart die geistige Verbundenheit unseres Planeten zum Ausdruck bringt; sodann haben wir das Fest im Juni, das der besondere Feiertag Christi ist, an dem er als Haupt der Neuen Gruppe der Weltdiener für das Wohl aller Menschen guten Willens in allen Landen die neue Invokation spricht; dabei nimmt er die unausgesprochenen und ungeformten Bitten der grossen Massen entgegen, die sich nach einem neuen und besseren Leben sehnen. Die Menschen brauchen im täglichen Leben Liebe, rechte menschliche Beziehungen und ein Verständnis für den göttlichen Plan, der allem zugrunde liegt.

Diese physischen Ereignisse zählen und sind von wesentlicher Bedeutung, nicht aber die unbestimmten Hoffnungen und Versprechungen theologischer Bekenntnisse. In dieser, dem Höhepunkt zueilenden Zeit möchte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass auf unserem Planeten solch anerkannt grosse geistige Wesenheiten, wie der Herr der Welt, der Alte der Tage, die Sieben Geister vor dem Thron Gottes, weiter Buddha, der geistige Führer des Ostens, und Christus, der geistige Führer des Westens, physisch gegenwärtig sind. Die unklare Vorstellung von ihrer Existenz, die träumerischen Spekulationen über ihr Wirken und ihr Interesse am menschlichen Wohlergehen und die Wunschgedanken von Gläubigen und Ungläubigen, die noch nicht überzeugt, doch voller Hoffnung sind, werden bald einem sicheren Wissen, sehenden Erkennen und prüfbaren Zeichen eines Werkplanes Platz machen; man wird die Neuordnung des politischen, religiösen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens durch Männer von aussergewöhnlichem Einfluss und Format erleben.

All das wird nicht etwa als Ergebnis irgendeiner Proklamation oder irgendeines erstaunlichen Weltereignisses eintreten, das die Menschen zu dem Ausruf zwingt: «Wahrlich, er ist da! Seht da die Zeichen seiner Göttlichkeit!» Das würde nur Widerspruch und Gelächter, Widerstand oder fanatische Leichtgläubigkeit auslösen.

Der Umschwung wird kommen als die Erkenntnis, welche Macht im Führertum liegt,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.