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Die Wiederkunft Christi, Seite 33 ff. (engl.) |
treibende Kräfte hinter dem Weltgeschehen wirken. Diese geistigen Lenker sind
stets bereit, allen Suchenden, die einen klaren Blick haben, Kraft zu
vermitteln; sie decken die Ursachen auf, die für die Ereignisse in den
mannigfachen Lebensbereichen massgeblich sind, ja mehr als das, sie bieten ihr
grosses Wissen dar und enthüllen das, was die Menschheit befähigt, aus der
Dunkelheit heraus ins Licht zu gehen. Es ist nur zu begreiflich, dass solche
fundamentale Tendenzen einen Widerhall finden und die Notwendigkeit nach sich
ziehen müssen, die zugrunde liegenden Tatsachen weithin zu verbreiten. So reift
denn zusehends eine Zeit spiritueller Propaganda heran, die von Jüngern eines
Meisters gesteuert und von esoterischen Studenten in alle Welt hinausgetragen
wird. Diese Ära begann 1875, als die Tatsache der Existenz von «Meistern der
Weisheit» öffentlich bekanntgemacht wurde. Trotz falscher Auslegung, trotz
grundsätzlicher Angriffe, trotz Spott und Hohn wurde diese Wahrheit
weiterverbreitet; die Anerkenntnis der Echtheit des verfügbaren Beweismaterials
und der intuitive Widerhall bei okkulten Studenten und der Weltintelligenz
leisteten dabei hilfreiche Hand.
Ein neuer Typus von Mystikern wird sich bald heranbilden. Er unterscheidet sich von den Mystikern der Vergangenheit durch sein praktisches Interesse für die jeweiligen Weltangelegenheiten und beschränkt sich nicht bloss auf religiöse und kirchliche Fragen. Er interessiert sich nicht besonders für die eigene, persönliche Entfaltung; er zeichnet sich durch die Fähigkeiten aus, Gott in allen Glaubensbekenntnissen als die treibende Kraft zu erkennen, nicht nur in seinem eigenen, zufälligen Bekenntnis; so ist er befähigt, sein Leben im Licht der Allgegenwart Gottes zu leben. Alle Mystiker waren mehr oder minder in der Lage, dies zu tun; aber der moderne Mystiker unterscheidet sich wesentlich von den Mystikern der Vergangenheit darin, dass er seinen Brüdern die Methoden des Pfades zum Licht zeigen kann. Er vereinigt in sich Kopf und Herz, Intelligenz und Gefühl, und hat darüber hinaus eine intuitive Aufnahmefähigkeit, woran es bisher mangelte. Der Weg des modernen Mystikers wird nunmehr vom klaren Licht der geistigen Hierarchie erleuchtet, und nicht bloss, wie bisher, vom Licht der eigenen Seele; und das wird in zunehmendem Mass der Fall sein. Zum dritten Punkt: In beiden Gruppen, - in der des grossen Publikums und in derjenigen der Weltaspiranten verschiedener Grade - finden sich überdurchschnittliche Individualitäten, die mit tieferer Einsicht und grösserem Verständnis begabt sind. Sie gehören keiner Partei an, sie dienen als Vermittler zwischen den Massen und den Esoterikern einerseits und den Esoterikern und der Hierarchie andererseits. Vergessen wir nicht, dass auch die Mitglieder der Hierarchie diese grosse Invokation benützen, und dass kein Tag zur Neige geht, an dem nicht Christus selbst dieses Gebet intoniert. Die Schönheit und Stärke dieser Anrufung liegt in ihrer Einfachheit und darin, dass sie bestimmte Hauptwahrheiten zum Ausdruck bringt, die von allen Menschen als ganz natürlich angenommen werden, nämlich: Die Wahrheit, dass eine Ur-Intelligenz existiert, der wir unklar den Namen Gott geben; die Wahrheit, dass hinter allem äusseren Schein Liebe die treibende Kraft im Universum ist; die Wahrheit, dass eine grosse Individualität auf die Erde kam, von den Christen Christus genannt, und diese Liebe so verkörperte, dass wir sie verstehen konnten; die Wahrheit, dass Liebe und Intelligenz die Auswirkungen dessen sind, was Gottes Wille genannt wird; und schliesslich die selbstverständliche Wahrheit, dass sich der göttliche Plan nur durch die Menschheit selbst entfalten und auswirken kann. Dieser göttliche Plan ruft die Menschheit auf, sowohl geistige Liebe werktätig zum Ausdruck zu bringen, als auch das Bibelwort zu erfüllen: «Lasset euer Licht scheinen.» Dann folgt die feierliche Forderung, dass sich dieser Plan der Liebe und des Lichts durch die Menschheit auswirken möge und «das Tor versiegle, wo das Übel wohnt.» Die letzte Zeile spricht von der Idee einer «Wiederherstellung.» Das ist ein Hinweis für die Zukunft und besagt, dass der Tag kommen wird, da Gottes ursprüngliche Planung und anfängliche Absicht nicht mehr länger durchkreuzt werden wird von Menschen, die mit freiem Willen sich für die Übel des krassen Materialismus und liebloser Selbstsucht entschieden haben; die göttliche Absicht wird dann durch die gewandelten Ziele und innere Einkehr in den Herzen der Menschheit ihre Erfüllung finden. Das ist die klare und einfache Bedeutung, die sich den spirituellen Aspirationen aller Menschen auf dem Erdenrund zwanglos anpasst. Der Gebrauch dieses Anrufes (oder Gebetes) und die Wiedererwartung Christi berechtigen die heutige Menschheit zu den grössten Hoffnungen. Wenn das nicht Wahrheit ist, dann hat ein Gebet keinen Sinn und wäre nur eine Halluzination, und es wären die heiligen Schriften der Welt und deren zutreffende Voraussagen zwecklos und irreführend. Die Jahrtausende aber haben den Beweis erbracht, dass ein Gebet immer erhört wurde und erhört wird. Immer, wenn die Menschheit darum bat, sind grosse Gottessöhne erschienen, und sie werden es weiter so halten; und der, den alle sehnsüchtig erwarten, - ER ist auf dem Weg. Drittes Kapitel Die Wiederkunft Christi Weltweite Erwartung Der jenseitige Gott, grösser, erhabener und mehr umfassend als die von ihm geschaffene Welt, wird überall und allgemein anerkannt und als solcher in der ganzen Welt empfunden. Alle Glaubenslehren können mit Sri Krishna (wenn er als Gott, der Schöpfer spricht) sagen: «Nachdem ich das ganze Universum mit einem Bruchteil von mir durchdrungen habe, verbleibe ICH.» Dieser transzendente Gott hat das religiöse Denken von Millionen einfacher und geistig gesinnter Menschen all die Jahrhunderte hindurch beherrscht, seit der Zeit, da die Menschheit anfing, näher zum Göttlichen vorzudringen. Langsam dämmert heute im erwachenden Bewusstsein der Menschheit die gleichlaufende grosse Wahrheit vom immanenten (innewohnenden) Gott auf, Der in göttlicher Art alle Formen durchdringt, alle Naturreiche von innen her bedingt, der die innewohnende Göttlichkeit in menschlichen Wesen zum Ausdruck bringt und vor zweitausend Jahren das Wesen dieser innewohnenden Göttlichkeit in der Person Christi offenkundig machte. Als Frucht dieser sich entfaltenden göttlichen Gegenwart tritt heute überall in das Denken der Menschen eine neue Vorstellung: jene des «Christus in uns, als unsere Hoffnung auf Herrlichkeit.» (Kolosser 1, 27). Es mehrt und entfaltet sich der Glaube, dass Christus in uns ist, wie er im Meister Jesus war, und dieser Glaube wird die Dinge dieser Welt und die ganze menschliche Einstellung dem Leben gegenüber ändern. Das Wunder jenes Lebens vor zweitausend Jahren ist noch immer unter uns lebendig und hat nichts von seiner Unmittelbarkeit verloren; es bleibt für immer eine Inspiration, eine Hoffnung, Ermutigung und ein leuchtendes Vorbild. Die von ihm gezeigte Liebe beherrscht noch immer das Denken der Welt, wenn auch nur verhältnismässig wenige versucht haben, die gleiche Qualität der Liebe durch die Tat zu beweisen, wie er es tat, eine Liebe, die unfehlbar zum Dienst an der Welt, zum vollständigen Vergessen unseres Selbst und zu einem Leben voll strahlender, magnetischer Kraft führt. Die wenigen Worte, die er sprach, waren einfach, und alle Menschen können diese verstehen; aber ihre wahre Bedeutung ging seit der Zeit, als Christus lebte und uns - scheinbar - verliess, grösstenteils verloren in den verworrenen Gesetzesvorschriften und Auseinandersetzungen des Hl. Paulus sowie in den langatmigen Wortgefechten der theologischen Kommentatoren. Doch heute ist Christus der Menschheit näher als in allen früheren Zeiten der menschlichen Geschichte; er ist näher, als es der Jünger in heissestem Sehnen und Hoffen erwartet, und er kann uns noch viel näher kommen, wenn das hier Gesagte recht verstanden und allen Menschen zur Kenntnis gebracht wird. Denn Christus gehört der ganzen Menschheit, nicht allein den Kirchen und Glaubensbekenntnissen in der Welt. An jenem Hohen Ort auf Erden, wo er seine Wohnstätte hat, sind heute alle seine grossen Jünger um ihn versammelt, die Meister der Weisheit, und alle jene befreiten Söhne Gottes, die im Lauf der Jahrhunderte aus dem Dunkel in das Licht, aus der Unwirklichkeit in die Wirklichkeit, aus dem Tod in die Unsterblichkeit gegangen sind. Sie stehen bereit, seine Gebote auszuführen und ihm, dem Meister aller Meister und Lehrer der Engel und Menschen, zu gehorchen. Dort warten - unter seiner Führung - die edelsten Vertreter aller Weltreligionen, um all denen, die heute im Wirbelstrom der Weltereignisse kämpfen und die Weltkrise zu lösen suchen, zu zeigen und zu offenbaren, dass sie nicht allein stehen. «Gott in der Höhe» wirkt durch Christus und die geistige Hierarchie, um die Not auf Erden zu lindern; und «Gott im Herzen aller Menschen» steht in dieser Zeit vor bestimmten, unerhörten Erkenntnissen. Die grosse apostolische Nachfolge derer, die Gott kennen, bereitet sich heute für eine erneute wirksame Tätigkeit vor; es ist die Reihe jener, die auf Erden gelebt, die Tatsache des jenseitigen Gottes angenommen, die Wirklichkeit des Gottes im Innern entdeckt und zu Lebzeiten die göttlichen Eigenschaften des Christuslebens anschaulich dargestellt haben; sie haben auf Erden gelebt, wie er es tat (und noch immer tut), und sind für uns «aus der Sichtbarkeit entrückt, um uns ein Beispiel zu geben, auf dass auch wir seinen - und ihren - Fussstapfen folgen sollten.» Auch wir werden einmal zu dieser grossen Nachfolge gehören. Buddha selbst steht an Christi Seite in demütiger Erkenntnis der göttlichen Aufgabe, vor deren Ausführung er steht; die Vollendung dieser Aufgabe steht unmittelbar bevor. Um seine Pläne wissen alle jene, die im Reich Gottes wirksam tätig sind, aber auch alle jene grossen, geistigen Wesen, die da in des «Vaters Haus» leben und wohnen, «im Zentrum, wo der Wille Gottes thront», sind gerüstet und organisiert, um ihm in seinem Werk beizustehen. Die geistige Linie der Nachfolge, vom Thron des «Alten der Tage» herab bis zum bescheidensten Jünger (in der Schar der grossen Gefolgschaft Christi), konzentriert sich heute auf die Aufgabe, der Menschheit zu helfen. Der grosse Augenblick. auf den er so geduldig gewartet hat, ist fast da; «das Ende des Zeitalters», das er meinte, als er zu einer kleinen Gruppe seiner Jünger sagte: «Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Zeit», ist nun gekommen. Heute steht er wartend da und weiss, dass seine Stunde gekommen ist, in der er «die Frucht seiner Seelenqual in Fülle ernten wird.» (Jesaja 53, 11.) In der gesamten geistigen Nachfolge der Söhne Gottes sieht und spürt man nichts anderes als Erwartung und Vorbereitung. «Die Hierarchie wartet»; sie hat alles getan, was im Rahmen der gegenwärtigen Lage möglich war. Christus wartet in geduldigem Schweigen und beobachtet aufmerksam die Anstrengungen, die sein Werk auf Erden vorbereiten und seine vor 2000 Jahren in Palästina begonnenen Bemühungen krönen sollen. Buddha hält seine Hand über dem Planeten, bereit, seinen Teil beizutragen, sobald die Menschheit ihm dies ermöglicht. Alles hängt nun von den richtigen Aktionen der Menschen guten Willens ab. Von des Vaters Haus (der «Stätte, wo man den Willen Gottes kennt», oder Shamballa in der Sprache der Esoteriker) ging die Parole aus: «Die Stunde hat geschlagen!» Aus Gottes Reich, wo Christus herrscht, hallte die Antwort wider: «Vater, dein Wille geschehe!» Aus der Tiefe unserer ringenden, irregeführten, unglücklichen Welt kommt dauernd der Notruf: «Möge Christus zur Erde wiederkehren!» Die drei grossen geistigen Zentren: des Vaters Haus, das Reich Gottes und die erwachende Menschheit haben gemeinsam dasselbe Ziel, dieselbe Idee und die gleiche Erwartung. In unseren Tagen sollte man ein grösseres Wissen über das «Zentrum, wo man den Willen Gottes kennt», haben, weil das wichtig ist. Das Publikum sollte für dieses höchste geistige Zentrum einiges Verständnis besitzen, denn Christus hat diesem immer - wenn wir dem Evangelienbericht Glauben schenken - seine Aufmerksamkeit geschenkt. Wir lesen zu verschiedenen Malen im Neuen Testament, dass «der Vater zu ihm sprach», oder dass er «eine Stimme hörte» (die von anderen nicht vernommen wurde), oder dass die Worte gesprochen wurden: «Dies ist mein geliebter Sohn.» Wir lesen öfters, dass ihm (spirituell ausgedrückt) das «Siegel der Bestätigung» gegeben wurde. Niemand anders denn der Vater, der Logos dieses Planeten, der «Eine, in dem wir leben, weben und sind» (Apg. 17, 28), der Herr der Welt, der Alte der Tage (Dan. 7, 9) kann dieses letzte Wort der Zustimmung sprechen. Bekanntlich gibt es fünf Krisen oder Einweihungen, mit denen es der Meister Jesus zu tun hatte: Die Geburt in Bethlehem, die Taufe, die Verklärung, die Kreuzigung und die Auferstehung. Doch hinter dieser klaren und praktischen Lehrdoktrin schwingt der Unterton eines höheren und bedeutungsvolleren Gedankens: die bejahende Stimme des Vaters, der seine Anerkennung darüber ausdrückt, was Christus vollbracht hat. Wenn einstens Christus sein vor 2000 Jahren begonnenes Werk während der kommenden 2000 Jahre vollendet haben wird, dann wird gewisslich diese Stimme der Bestätigung nochmals zu hören sein, und es wird ihm die göttliche Anerkennung für sein Werk auf Erden zuteil werden. Dann wird Christus jene gewaltig grosse Einweihung erleben, von der wir nur so viel wissen, dass sich in ihm zwei Aspekte der Gottheit vereinigen und verschmelzen werden: Liebe-Weisheit in der Fülle der Offenbarung, bewegt und getragen vom Willen oder der Macht Gottes. Dann werden Buddha und Christus zusammen vor dem Vater, dem Herrn der Welt, erscheinen, und hier werden sie beide die Herrlichkeit des Herrn sehen; sodann werden sie sich höheren und grösseren Arbeitszielen zuwenden, deren Natur und Umfang uns verborgen ist. Ich schreibe hier nicht im Geist eines Fanatikers oder Adventisten; ich spreche auch nicht als spekulativer Theologe oder als Vertreter einer einseitigen religiösen Auffassung, die aus Wunschgedanken entspringt. Ich rede offen, weil es viele schon wissen dass die Zeit reif ist, und dass der Ruf der einfachen, gläubigen Herzen bis zur höchsten geistigen Sphäre vorgedrungen ist und Energien und Kraftströme in Bewegung gesetzt hat, die jetzt nicht mehr aufzuhalten sind. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |