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Probleme der Menschheit, Seite 163 ff. (engl.)
des Hauptes der geistigen Hierarchie, der das Reich Gottes einleitet und die göttliche Liebe zum Ausdruck bringt. An diesem Tage wird die von ihm geführte und geleitete geistige Hierarchie allgemein anerkannt, des Menschen Beziehung zu ihr betont und das Wesen göttlicher Liebe verspürt werden. Allerorten werden Menschen diese Liebe anrufen, welche die Macht hat, Auferstehung und ein geistiges Leben herbeizuführen. Der Zeitpunkt dieses Festes richtet sich jeweils nach dem Tag des ersten Vollmondes im Frühling. Das Augenmerk und die Gedanken der Menschen werden sich auf das Leben und nicht auf den Tod richten; der Karfreitag wird im Leben der Kirchen keine weitere Bedeutung mehr haben. Ostern wird das grosse Fest des Abendlandes sein.

II. Das Wesakfest oder Vaisakha. Das ist das Fest des Buddha, jenes grossen geistigen Mittlers zwischen dem Zentrum, wo der Wille Gottes bekannt ist und der geistigen Hierarchie. Der Buddha ist der Ausdruck von Gottes Willen, die Verkörperung des Lichtes und der Wegweiser der göttlichen Zielsetzung. Überall werden Menschen zu dieser Zeit um Weisheit und Verstehen bitten und das Einströmen von Licht in das Denken der Menschen erflehen. Dieses Fest richtet sich zeitlich nach dem Vollmond im Zeichen Stier (Mai). Es ist das grosse Fest des Ostens und findet im Westen bereits Anerkennung; Tausende von Christen begehen heute schon das Fest des Buddha.

III. Das Fest der Menschheit. Das wird das Fest des Geistes der Menschheit sein, der näher zu Gott strebt und mit dem göttlichen Willen, auf den der Buddha aufmerksam macht, eins zu sein trachtet; der sich für die Bezeigung guten Willens einsetzt, des niedrigsten Aspekts der Liebe, auf die Christus hinwies und die er in vollendeter Weise zum Ausdruck brachte. Es wird vor allem der Tag sein, an dem die göttliche Natur des Menschen anerkannt und seine Macht, guten Willen auszudrücken (aufgrund seiner Göttlichkeit), rechte menschliche Beziehungen herzustellen, betont werden wird. Wie verlautet, hat Christus seit fast zweitausend Jahren an diesem Festtag die Menschheit vertreten und vor der Hierarchie gestanden als der Gottmensch, der Führer seines Volkes und «der Älteste in einer grossen Familie von Brüdern». Dies wird deshalb ein Fest tiefer Invokation sein; es wird ein grundsätzliches Streben nach Gemeinschaft, nach menschlicher und göttlicher Einheit ausdrücken; es wird die Wirkungen aufzeigen, die durch Buddha und Christus im menschlichen Bewusstsein ausgelöst wurden. Es wird zur Zeit des Vollmonds im Zeichen Zwillinge (Juni) stattfinden.

Wenn in diesen frühen Tagen des Wiederaufbaus, der Einleitung einer neuen Zivilisation und einer neuen Welt Menschen aller Glaubensrichtungen und aller Religionen, Sekten und esoterischen Gruppen diese drei Invokationsfeste gleichzeitig und mit vollem Verständnis ihrer weittragenden Bedeutung begehen würden, dann käme eine grosse geistige Einheit zustande; wenn sie vereint die geistige Hierarchie anriefen und mit ihrem Oberhaupt bewusst Fühlung suchten, dann würde ein allgemeiner Zustrom von geistigem Licht und geistiger Liebe erfolgen; wenn sie gemeinsam den Entschluss fassten, mit Beharrlichkeit und Verständnis Gott näher zu kommen, wer könnte dann bezweifeln, dass das am Ende erstaunliche Folgen zeitigen würde? Nicht nur wäre eine grundlegende Einheit zwischen Menschen aller Glaubensrichtungen erreichbar, nicht nur würde Bruderschaft als Tatsache anerkannt und unser Einssein im Sinne von Ursprung, Ziel und Leben klar werden, sondern es würden die ausgelösten Kraftströme auch alle Aspekte menschlicher Lebensführung ändern, unsere Zivilisation beeinflussen, unsere Lebensweise umwandeln und die geistige Welt zur vorherrschenden Realität im menschlichen Bewusstsein machen.

Gott käme in der Person Christi und seiner Hierarchie Seinem Volke näher; Gott würde durch Buddha Sein ewiges Licht offenbaren und unsere intelligente Kooperation wachrufen; Gott würde durch die geistige Hierarchie und durch das Zentrum, wo Sein Wille bekannt ist, die Menschheit zu Auferstehung und geistigem Gewahrsein führen, was allen Menschen guten Willen und Friede auf Erden brächte. Der Wille des transzendenten Gottes würde vermittels des im Menschen immanenten Gottes erfüllt und würde sich als Reaktion auf das Werk Christi durch Liebe ausdrücken; er könnte sich auf Erden vernunftgemäss darstellen lassen, weil das Denken der Menschen infolge ihrer vereinten Invokation, ihres gemeinsamen Bemühens und ihres einheitlichen Verständnisses Erleuchtung erfahren hätte.

Das ist es, worauf die Menschheit wartet; darauf müssen die Kirchen hinarbeiten; das sind die Qualitäten und Merkmale, die der neuen Weltreligion ihr Gepräge geben werden.

Die grosse Invokation, oder das Gebet, gehört nicht irgend einer Person oder Gruppe, sondern der ganzen Menschheit. Die Schönheit und Stärke dieser Anrufung liegt in ihrer Einfachheit und darin, dass sie bestimmte zentrale Wahrheiten zum Ausdruck bringt, die alle Menschen von Natur aus ganz normal akzeptieren: die Wahrheit der Existenz einer Urintelligenz, der wir vage den Namen Gott geben; die Wahrheit, dass hinter allem äusseren Schein Liebe die motivierende Kraft des Universums ist; die Wahrheit, dass eine grosse Individualität auf die Erde kam, von den Christen Christus genannt, um diese Liebe zu verkörpern, damit wir sie verstehen könnten; die Wahrheit, dass Liebe und Intelligenz die Auswirkungen dessen sind, was Gottes Wille genannt wird; und schliesslich die selbstverständliche Wahrheit, dass sich der göttliche Plan nur durch die Menschheit auswirken kann.

Die grosse Invokation

Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes

ströme Licht herab ins Menschendenken.

Es werde Licht auf Erden!

Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes

ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.

Möge Christus wiederkommen auf Erden!

Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,

lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen

zu dem Endziel, dem die Meister wissend dienen.

Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,

entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichts

und siegle zu die Tür zum Übel.

Mögen Licht und Liebe und Kraft

den Plan auf Erden wieder herstellen!

Kapitel VI

Das Problem internationaler Einheit

Die Verteilung der Weltressourcen und eine gefestigte Einheit der Völker der Welt sind in Wirklichkeit ein und dasselbe, denn allen modernen Kriegen liegt ein grundsätzlich wirtschaftliches Problem zugrunde. Löst man dieses Problem, dann hören im wesentlichen die Kriege auf. Bei Betrachtung der von den Vereinigten Nationen unternommenen und betonten Bemühungen zur Aufrechterhaltung des Friedens wird sofort deutlich, dass Friede, Sicherheit und Stabilität primär mit dem wirtschaftlichen Problem verknüpft sind. Wenn Freiheit von Not und Mangel erreicht ist, wird eine der Hauptursachen des Kriegs verschwinden. Solange die Reichtümer der Welt ungleich verteilt sind und eine Situation vorherrscht, in der einige Nationen alles besitzen oder sich nehmen können, während es anderen am Lebensnotwendigsten mangelt, ist offensichtlich, dass dies ein unruhestiftender Faktor ist und etwas getan werden muss. Deshalb sollten wir uns mit der Einheit und dem Frieden der Welt vornehmlich aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten befassen.

Mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges ergab sich die Gelegenheit, eine neuere und bessere Lebensweise einzuführen und jene Sicherheit und jenen Frieden herzustellen, nach dem sich alle Menschen immerfort sehnen. Drei Gruppen wurden sofort erkennbar:

1. Die mächtigen, reaktionären, konservativen Gruppen, die soviel als möglich am Vergangenen festhalten wollen; die zwar grosse Macht, aber keine Vision besitzen.

2. Die fanatischen Ideologen in jedem Land - Kommunisten, Demokraten und Faschisten.

3. Die indifferenten Volksmassen in jedem Land, grösstenteils unwissend, die nur Frieden nach dem Sturm wollen und Sicherheit anstelle des wirtschaftlichen Zusammenbruchs; sie sind die Opfer der jeweiligen Machthaber sowie der etablierten, veralteten Zustände und werden über die wahre Weltlage im unklaren gelassen.

Alle diese Faktoren führen zu den gegenwärtigen Störungen und sind für die derzeitigen Beratungen der Vereinten Nationen bestimmend. Wir haben zwar keinen grösseren Krieg, aber auch keinen Frieden, keine Sicherheit und auch keine unmittelbare Aussicht darauf.

Es ist für das künftige Wohl und den Fortschritt der Menschheit ausschlaggebend, nicht mehr zu den alten Methoden zurückzukehren, sei es auf politischem, religiösem oder wirtschaftlichem Gebiet. Deshalb sollten wir bei Betrachtung dieser Probleme auf jene Überstände hinzuweisen suchen, welche die Menschheit in den gegenwärtigen Zustand einer nahezu verheerenden Katastrophe geführt haben. Einmal waren diese Zustände das Resultat religiöser Glaubensrichtungen, die in ihrer Denkweise seit Jahrhunderten keinen Schritt vorwärts gekommen sind. Zum anderen waren sie auf Wirtschaftssysteme zurückzuführen, die das Hauptgewicht auf die Anhäufung von Reichtümern und materiellen Besitz legen und die alle Macht und allen Ertrag der Erde den Händen von relativ wenigen Menschen überlassen während der Rest der Menschheit um das nackte Überleben kämpft und schliesslich auf politische Regime, die von korrupten, totalitären und bestechlichen Menschen angeführt werden, welche die eigene Position und Macht mehr lieben als ihre Mitmenschen.

Es ist wichtig, diese Dinge einmal in Begriffen des geistigen Wohls der Menschheit darzustellen und dabei gleichzeitig die Bedeutung des Wortes «geistig» wahrheitsgemässer zu interpretieren. Die Zeit ist längst vorbei, in der man zwischen der religiösen und der politisch-ökonomischen Welt eine Trennungslinie ziehen konnte. Der Grund für die politische Korruption und die selbstsüchtige, ehrgeizige Planung so vieler führender Männer der Welt ist in der Tatsache zu suchen, dass die geistig orientierten Männer und Frauen eine Lenkung des Volkes - als ihre geistige Pflicht und Verantwortung - nicht übernommen haben. Sie überliessen die Macht den falschen Händen und die Führung den Selbstsüchtigen und Unerwünschten.

Das Wort «Geistig» ist kein Privateigentum der Kirchen oder Religionen der Welt. «Reine und makellose Religion» ist reine Nächstenliebe und selbstlose Nachfolge Christi. Die Kirchen sind aber selbst grosse kapitalistische Systeme, besonders die römisch-katholische Kirche, und sie bezeugen nur wenig von dem Geist, der in Christus war.

Die Kirchen haben ihre Gelegenheit gehabt, aber sie taten wenig, was die Herzen der Menschen geändert oder dem Volk gedient hätte. Jetzt haben unter dem zyklischem Gesetz politische Ideologien und nationale und internationale Planung die Aufmerksamkeit der Menschen beansprucht, und allerorten bemüht man sich, bessere mitmenschliche Beziehungen anzubahnen. In den Augen der geistig Gesinnten und der erleuchteten Helfer der Menschheit ist dies ein Beweis des Fortschritts und ein Hinweis auf die dem Menschen eingeborene Göttlichkeit. Wahrhaft geistig ist das, was rechte Beziehungen von Mensch zu Mensch und zwischen dem Menschen und Gott herstellt, was sich als eine bessere Welt auswirkt und den Vier Freiheiten über den ganzen Planeten hin Ausdruck verleiht. Für diese Freiheiten muss der geistige Mensch arbeiten.

Das Reich Gottes wird eine Weltepoche einleiten, in der man erkennen wird, dass - politisch gesprochen - die Menschheit als Ganzes von weit grösserer Bedeutung ist als irgend eine einzelne Nation; es wird eine neue Weltordnung sein, die auf anderen Prinzipien als denen der Vergangenheit aufgebaut ist, und in der die Menschen ihre geistige Vision in ihre nationalen Regierungen, in ihre wirtschaftliche Planung und alle jene Massnahmen einbringen werden, die auf Sicherheit und rechte mitmenschliche Beziehungen abzielen. Geistigkeit ist im Wesentlichen die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen, Förderung des guten Willens und letztlich die Festigung eines wahren Friedens auf Erden als Resultat dieser beiden Wesensäusserungen des Göttlichen.

Die heutige Welt ist voll widerstreitender Stimmen; der Aufschrei gegen bestehende Zustände ist überall vernehmbar; alles wird ans Tageslicht gezerrt; Beschuldigungen werden von den Dächern geschrien, wie Christus es vorhergesagt hat. Der Grund für all diese Auflehnung, Diskussionen und lautstarke Kritik liegt darin, dass die Menschen, während sie sich der Tatsachen bewusst werden

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.