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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 739 ff. (engl.)

3. Sei dir der äusseren Form nicht so bewusst.

Mit diesen Worten versuchte ich zu erreichen, dass du deine Augen vom Formaspekt der augenblicklichen Weltkatastrophe fortwenden würdest, weil deine Empfindungsfähigkeit dich dazu veranlasste, dich zu stark mit ihr zu identifizieren. Eine solche Identifizierung ist ein Hindernis und keine Hilfe. Sie nährt das Leben des Sonnengeflechts, weil das Sonnengeflechtszentrum der Menschheit als Ganzes in einem Zustand entsetzlichen Aufruhrs ist - wenn ich einen so eigenartigen Ausdruck gebrauchen darf.

Die nächste Erklärung sollte dich in den Kreis deines Dienstes im Zusammenhang mit deinen Gruppenbrüdern und der älteren Gruppe innerhalb der Arkanschule hineinbringen. Jedoch die Umstände bewegten dich von meinem Zentrum fort, und es wurde schwer, dies durchzuführen.

Es ist augenblicklich notwendig für dich, tief zu studieren und solche Arbeit zu tun, die fast gänzlich in okkulter Richtung ist. Das Studium der Psychologie, das dich so sehr interessiert und für das du in vieler anderer Richtung in so hohem Mass geeignet bist, stellt dich gegenwärtig zu schnell auf Weltnot ein, und du solltest es vermeiden. Die häuslichen Pflichten, die Freude, die du denen bringst, denen du täglich begegnest, und das Verweilen deines Denkens bei okkulten Dingen werden viel dazu beitragen, die astrale Empfindungsfähigkeit unschädlich zu machen, welche eine deiner hauptsächlichsten Gaben im hilfreichen Dienst ist, die aber unter dem Druck der Weltereignisse fast zu stark für dich geworden sind, um sie zu handhaben. Die «Kette der Hierarchie» ist ein guter Gegenstand für deine beständige Erwägung, und ich wünsche, dass du meiner Empfehlung, dass dieser Begriff den Hintergrund deines täglichen Denkens bilden sollte, genaue Aufmerksamkeit schenkst. Wenn du diese Kette in Gedanken behältst, [740] stimmt dein Denkaspekt sich auf den Ashram und daher auf die Hierarchie ein, denn du bist ein Jünger von gewissem Rang. Dies wird die astrale Empfindungsfähigkeit unschädlich machen, denn die Energie des Ashrams regt das Kopf- und Herzzentrum an und zieht die astralen Kräfte des Sonnengeflechts empor.

Ich weise dir keine besondere Meditation zu. Die Gruppenmeditation ist hinreichend. Ich bitte dich, viele okkulte Studien durchzuführen und die okkulten Schüler viel zu lehren und ihnen zu helfen. Du solltest noch ein Jahr lang in erster Linie mit den ältesten Schülern arbeiten und dich bemühen, in diesem Zusammenhang in grösserem Mass und besser organisiert zu arbeiten; es wird dazu dienen, dein Bewusstsein fester im Kopf zu konzentrieren. Wenn es irgendwann in der näheren Zukunft möglich sein sollte; möchte ich vorschlagen, dass du zu A. A. B. gehst und mit ihr sprichst. Sie hatte dasselbe Problem wie du in noch stärkerem Mass, hat jedoch mehr Erfahrung, es unschädlich zu machen, und weniger Zeit, ihm zu erliegen. Ich habe ihr gewisse Dinge in bezug auf dich gesagt, die ich nicht zu schreiben wünsche, und sie wird dir soviel Zeit geben, wie du brauchst, wenn du dorthin kommen willst, wo sie ist.

Aus diesem Grund schreibe ich heute nicht mehr. Ich widme dir augenblicklich auch viel Aufmerksamkeit im Ashram, mein Bruder, und meine Kraft umgibt dich. Es liegt kein Grund für Besorgnis vor, denn die Zukunft ist sichergestellt. Suche jedoch während des kommenden Jahres Nutzen aus meinen Vorschlägen zu ziehen.

November 1944

MEIN BRUDER!

Voriges Jahr waren meine Unterweisungen für dich sehr kurz, aber sie brachten viele Vorschläge und besassen die Macht, dir Befreiung zu bringen, wenn du sie genau befolgt hättest. Jeder leidet mehr oder weniger an gewissen Formen des Stolzes, obwohl der Grad und die Qualität je nach dem Strahl oder Typ verschieden sein mögen. Deiner ist eine Entschlossenheit oder ich könnte es eine Voreingenommenheit nennen, zuweilen deinen Denkaspekt zu gebrauchen, wenn du die einfache Ergebenheit eines liebenden Herzens nötig hast. L. F. U. hat auch eine Form von Stolz und macht seine persönliche Freiheit zum Fetisch. Infolgedessen macht er sich dem Begriff der Freiheit zum Sklaven; er muss lernen, dass niemand wirklich frei ist, ein Jünger am allerwenigsten. Du, mein Bruder und [741] Jünger, liebst die Tätigkeit des Denkaspekts und lässt dich - mit offenen Augen - in Situationen ein, um zu lernen und die Wonne zu erleben, die durch Analyse, Erwägung und mentale Tätigkeit, denen Entscheidung folgt, erlangt wird.

Ich rede auf diese Weise offen mit dir, mein erprobter und geliebter Jünger, weil ich wirksameren Dienst sehe, den du leisten könntest, wenn du jetzt eine schwere Lektion meistern kannst. Du bist ausserordentlich gut zum Dienen ausgerüstet. Deine Energie des zweiten Strahls, verbunden mit deiner Kraft des siebenten Strahls, ermöglichen fast einzigartigen und ungewöhnlichen Dienst; jedoch - und hier wirst du gehindert - dein Denkaspekt auf dem vierten Strahl, der beständig Konfliktbereiche darbietet, welche du überwinden musst, lenkt die Energie ab, die durch deine Seele fliesst und zu geplanter, organisierter Tätigkeit auf der physischen Ebene führen könnte, aber es kommt nicht dazu. Die herabströmende Seelenenergie und die emporsteigende Aspiration der Persönlichkeit begegnen einander auf der Mentalebene, und dort werden beide durch deinen übermässig analytischen Denkaspekt zurückgehalten. Du brauchst daraus nicht zu folgern, dass du den Menschen nicht dienst; aber du hilfst hier und dort einem einzelnen, und in deinem Dienst ist infolge des beständigen mentalen Konflikts weder Rhythmus noch Organisation.

Von der allerersten Zeit an, seitdem du in meinen Ashram aufgenommen worden bist, habe ich versucht, dir zu helfen, alle deine Kräfte auf der physischen Ebene zu zentralisieren. Wenn ein Jünger dies tut und wenn er zielbewusst in seiner Tätigkeit ist, kann er viel leisten. Wenn zu diesen Tendenzen des Zuflusses und der Konzentration noch ein ausgebildeter und erleuchteter Denkaspekt hinzukommt, dann wird der Jünger ein Brennpunkt geistiger Anziehung. Er kann viele erreichen und doch stets in seinem Zentrum polarisiert bleiben. Dann hat sein Leben einen geordneten Rhythmus und er hält beständig am Plan fest, der um jeden Preis durchgeführt wird. Er nimmt auch seine rechtmässige Stellung als Vertreter eines Ashrams ein.

Vergiss nicht, dass die Meister ihre Jünger nicht nur auf Grund karmischer Beziehung wählen (wenn eine solche Beziehung vorhanden ist), nicht nur, weil der Jünger Licht fordert und mit aller Macht geistigen Dingen entgegenstrebt, sondern weil der Jünger ausgerüstet ist, irgendeinen bestimmten Dienst zu leisten, der in die augenblickliche ashramische Absicht passt. Du bist dafür gut ausgerüstet. Deine Gesundheit ist gut, selbst wenn du dies nicht denkst, und [742] sie wird sich noch bessern, wenn Rhythmus in dein Leben kommt. Du besitzt einen freien Denkaspekt und viel, sehr viel Intuition. Du hast das, wonach sich viele Menschen sehnen (wenn du dir darüber nur klar wärest) - Zeit und Musse. Du glaubst es nicht, aber das hat seinen Grund darin, dass dein tägliches Leben so sehr mit Nebensächlichkeiten erfüllt ist - Nebensächlichkeiten angesichts des Notzustands der Welt. Du bist magnetisch und hast ein anziehendes Wesen und kannst die Menschen durch den Ausdruck deiner mächtigen Liebesnatur erreichen. Jedoch am Ende jeden Jahres bist du dir darüber klar, dass du nicht viel vollbracht hast. Du magst hier und da einem Menschen geholfen haben, und dein allgemeiner Einfluss ist gut. Aber ich suche mehr als das von denjenigen, die in der Ausbildung und in der Vorbereitung für Einweihung stehen. Du bist in deinem siebenundvierzigsten Lebensjahr. Wenn ein Jünger das Alter von neunundvierzig Jahren erreicht, sollte der Pfad seines Lebensdienstes klar festgelegt sein. Dieses ist bei dir nicht der Fall. Dir verbleiben jedoch noch zwei Jahre, in denen du alle Energien, mit denen du begabt bist, auf die physische Ebene hindurchbringen und jenen geordneten Rhythmus und jene geregelte Lebensweise herbeiführen kannst, die erforderlich sind, um einen definitiven Einfluss auf die denkenden Menschen in deiner Umgebung auszuüben.

Du spielst die ganze Zeit mit Ideen herum, du experimentierst andauernd, aber das sollte nun der Vergangenheit angehören. Ich bitte dich jetzt, um einer bedürftigen Welt willen und weil ich möchte, dass du deinen rechtmässigen Platz in meinem Ashram einnimmst, deine Lebensumstände neu anzupassen, um angemessener zu dienen. Ich möchte deine Aufmerksamkeit auf die Worte «deinen rechtmässigen Platz in meinem Ashram» lenken. Weisst du, welcher Platz das ist? Ich möchte, dass du es ausfindig machst.

Ein Ashram ist stets in einem Zustand beständigen Wechsels und unaufhörlicher Bewegung. Jünger scheiden aus ihm aus, um ihren eigenen Ashram zu bilden oder um einen besonderen Platz in einem anderen Ashram einzunehmen, wenn sie den Anforderungen fortgeschrittenerer Stadien entsprechen. Sie gehen von einem Grad zum anderen über. Sie bewegen sich ständig von der Peripherie zum Zentrum, vom äusseren Wirkungsbereich zu dem erleuchteten, dynamischen Mittelpunkt vorwärts. Wenn sie vorwärtsgehen, wobei sie stets die enge innere Einheit bewahren, wird Platz für neue Jünger gemacht - um zugelassen und für den Dienst ausgebildet zu werden.

Ein Teil des Dienstes, der von den Mitgliedern eines Ashrams [743] geleistet wird, besteht darin, Platz für neue Aspiranten zu machen. Sie tun dies dadurch, dass sie ihren eigenen Fortschritt beschleunigen und vorwärtsgehen. Wenn Jünger eine der letzten Einweihungen empfangen oder wenn sie in einen höheren oder mächtigeren Ashram zugelassen werden, werden Plätze frei, die stets sofort besetzt werden. Das okkulte Gesetz, das allen Fortschritt in einem Ashram beherrscht, wird manchmal das Gesetz der Erfüllung genannt. Dies bedeutet, dass ein Jünger den Anforderungen, welche der Dienst auf der äusseren Ebene erfordert, völlig gerecht wird. Wenn sein Dienst so vollständig und wirksam ist, wie er ihn leisten kann, dann ruft seine äussere Wirksamkeit - unter einer Bedingung, die ihrer Natur nach ein okkultes Gruppenparadox ist - eine innere Wirksamkeit hervor. Ihr seid alle gelehrt worden (obgleich grösstenteils theoretisch), dass innere Wirksamkeit erleuchteten und durchschlagenden Dienst hervorruft. Nun lerne die andere Seite dieser Wahrheit. Ich will es nicht weiter erläutern, denn dein eigenes Denken sollte hinreichend sein.

Du musst drei Dinge tun, mein Bruder:

Erstens musst du so denken, erwägen und meditieren, dass dein Gehirn zum Empfänger deines geplanten Denkens wird und nicht einfach ein empfindungsfähiges Registrier-Instrument ist. Durch richtige Meditation muss die Energie deiner Seele und deines Denkaspekts über das Kopfzentrum auf einen Brennpunkt gebracht werden. Um in für dich leicht verständlichen Symbolen zu sprechen: «Das erleuchtete Dreieck der Seele, des Denkaspekts und des Kopfzentrums werden das Zentrum zwischen den Augenbrauen erwecken und das lenkende Auge in Tätigkeit setzen.» Dieses ist augenblicklich geschlossen und nur gelegentlich geöffnet. Seit Jahren hast du dich mit der Lenkung deiner Gedanken und der Tendenz deines Denkens befasst. Nun verlege deine Aufmerksamkeit auf gelenkten Dienst, übernimm eine Aufgabe für mich und bringe sie zur Vollendung.

Das zweite, das du tun musst, ist, deine Ausrüstung einzuschätzen und festzustellen - aus deinem Innern -, wo dein Dienstfeld liegt, mein Bruder, ein Feld, nicht viele Felder. Ein Jünger deines Ranges dient einer Gruppe und nicht einfach hier und dort einem Menschen und häufig Menschen von keinerlei geistiger Bedeutung, deren Schicksal gern ihrer eigenen Seele oder einem Lehrer, der nicht den Rang eines Jüngers hat, überlassen werden kann. Ich möchte mich nicht deutlicher ausdrücken. Dein Dienstfeld ist klar, sofern du es nur erkennen könntest, aber es ist für dich zwecklos, wenn du es nicht freiwillig, ohne Zurückhaltung und verständnisvoll betrittst.

Das letzte, das deine [744] Aufmerksamkeit erfordert, ist, auf neue und dynamische Art und Weise das Doppelleben des Jüngers zu begreifen. Dein Dienstfeld und dein Feld karmischer Verpflichtungen dürfen sich niemals gegenseitig ausschliessen; doch du musst es lernen, auf beiden Gebieten wirksam dich zu betätigen. Deine Lehrzeit, technisch verstanden, muss jetzt der Anwendung dessen, was du an Weisheit und Verständnis erworben hast, Platz machen.

Dabei sollte dir die folgende von mir vorgeschlagene Meditation helfen. Beachte, dass sie dir nur dann helfen wird, wenn du sie regelmässig und über einen längeren Zeitraum ausführst. Sie ist ihrer Natur nach zum grossen Teil eine Übung bildlicher Vorstellung:

1. Schnelle Gleichschaltung und das dreimalige Ertönenlassen des OM.

2. Konzentration des Bewusstseins in der Seele mit einer entsprechenden Konzentration im Kopf an einem so hohen Punkt wie möglich.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.