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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 719 ff. (engl.)
müssen: Du, die wahre Wesenheit, brauchst keine Unterweisungen. Die Aufgabe jeden Meisters besteht nur darin, den Menschen, welcher vermittels eines physischen Gehirns arbeitet, auf jene Phase der Alten Weisheit aufmerksam zu machen, von der seine Seele wünscht, dass er sie registriert. In Wirklichkeit sind dir die Unterweisungen, infolge deiner Zudringlichkeit und des begierigen Verlangens deines beweglichen, unbefriedigten Denkaspekts, in kürzeren und schnelleren Zwischenräumen gegeben worden als deinen Gruppenbrüdern. Aber du hast das, was mitgeteilt worden ist, keineswegs gemeistert, noch hast du die nötige Meditation durchgeführt. Du wirst die laufenden Gruppenunterweisungen daher erst empfangen, nachdem die Sonne nordwärts gegangen ist, und ich will A. A. B. den richtigen Zeitpunkt andeuten.

Was deine Meditationsarbeit betrifft, darfst du jetzt den Meditationsumriss anfangen, der in der letzten Serie gegeben worden ist, aber du musst es ohne ungebührlichen Druck tun. Du musst sie ohne irgendwelche eifrigen Erwartungen tun, sondern einfach als eine geforderte Pflicht. Ich möchte, dass du dich mit äusserster Sorgfalt beobachtest, und ich möchte dich bitten, das Heilige Wort nicht zu gebrauchen, mit Ausnahme bei Gruppenmeditationen, wenn die Aura der Gruppe die hereinkommenden Energien absorbieren wird und du dann nicht übermässig stimuliert werden wirst. Der Denkaspekt ist, wenn er erwacht und tätig ist, der grosse Übermittler der Energien, die durch das Heilige Wort ausgelöst werden. Wenn der emotionelle Typ es ertönen lässt, erweist es sich glücklicherweise als unwirksam, und keine Energie wird in den Mechanismus der Persönlichkeit hineingezogen. Wenn jedoch der Denkaspekt aktiv und an gewissen Evolutionspunkten in Rapport mit der Seele ist, kann er Seelenenergie hervorholen und tut es auch und bringt sie schnell und unmittelbar mit dem Gehirn in [720] Beziehung. Daher stammen viele der Schwierigkeiten, die mit Überstimulierung verbunden sind, der du zum Opfer fällst. Befolge diese Anordnung genau.

Einer der Faktoren in ashramischen Beziehungen, den du finden und ausdrücken musst, ist der überzeugte Friede und das innere Vertrauen, das ihre Schwingung charakterisiert. In deinem Leben ist zuviel fieberhafte Erregung. Du schreibst sie einem zarten Körper zu, mein Bruder, aber dies ist nicht der Fall. Sie ist auf einen fieberhaften Denkaspekt zurückzuführen. Bis Ruhe und Friede und Gelassenheit deine mentalen Prozesse kennzeichnen, wird es nicht weise sein, dass du weiter in den Ashram hindurchdringst als bis zu dem Punkt, wo du dich jetzt befindest. Bemühe dich also, den Denkaspekt ruhig zu erhalten. Der physische Körper ist viel stärker als du denkst, und dein Gesundheitszustand wird sich sehr bessern, wenn dein Denkaspekt besser reguliert werden kann.

Ein Ashram ist ein Ort ruhigen, vertrauensvollen, regulierten Bemühens. Der Plan und die unmittelbare Diensttätigkeit sind bekannt, und Jünger und Eingeweihte - die sich alle ihrer Aufgabe bewusst sind - fahren fort, die Pläne der EINEN Arbeit, für die sie verantwortlich sind, auszuführen. Jeder ist sich seiner Beziehung zu den Phasen der Arbeit, die von seinen Gruppenbrüdern unternommen wird, bewusst. Vertrauen und Sicherheit werden dadurch entwickelt, dass er lernt, das Bild als Ganzes zu sehen (wie der Meister es stets sieht).

An Stelle deiner Weihung am Sonntagmorgen möchte ich dir vier Bilder geben, über die du nachdenken solltest, wobei du versuchst, hinter ihrem Symbolismus die Botschaft deiner Seele für dich, die Persönlichkeit, zu lesen.

I. Eine ruhige dunkelblaue See. Darüber der leuchtende runde Mond. Durch die See ein Lichtpfad und ein kleines Boot, das sich langsam diesen Pfad entlang bewegt, und - lächelnd, mit den Rudern in der Hand - ist H. S. D. sichtbar.

II. Ein von Pfeilern gestützter Kreuzgang, durch den die Sonne spielt, und unterbrochen durch den Schatten, den die Pfeiler werfen. Ein Garten breitet sich auf beiden Seiten aus, der mit dem Duft vieler Blumen und dem Gesumm vieler Bienen erfüllt und von Schmetterlingen belebt ist. Zehnmal läutet eine Glocke. Ihr Klang ist tief und klar und wohlklingend. Aber derjenige, welcher unter dem Schatten des Kreuzganges sitzt und schreibt und denkt, rührt sich nicht. Er schreibt und widmet sich der ihm zugewiesenen [721] Aufgabe.

III. Ein Raum im Schatten, voller Frieden und Ruhe, voller Bücher und Unternehmungsgeist. Und am Schreibtisch sitzt der Meister und arbeitet und denkt, projiziert Gedanken und arbeitet innerlich, nach oben hin und ringsumher, während viele durch den Raum hindurchgehen. Sie haben das Recht, hindurchzugehen.

IV. Eine goldene Tür, weit offen zur Sonne. Vor der Tür liegen Felsen und Steine. Ein Pfad windet sich auf die Tür zu, und auf dem Querbalken stehen die Worte: «Tritt ruhig ein, sprich leise und nur, wenn es nötig ist. Tritt in den Strom hinter der Tür und reinige dich vom Reisestaub. Dann tritt dem Meister entgegen, aber nur, wenn die Stille des Abendlichts leuchtet und alles drinnen still ist.»

Nimm diese Bilder - jeden Sonntag im Monat eins davon - und arbeite schöpferisch mit ihnen. Am Ende eines Jahres sende deine Auslegungen dieser Symbole an A. A. B. (um der Gruppe zu helfen). Sprich die Wahrheit durch sie und fürchte dich nicht vor Kritik.

Du machst Fortschritte, mein Bruder, und kannst - wenn du es willst - deinen Mitmenschen behilflich sein. Vergiss nicht, dass ich jederzeit im Zentrum des Ashrams zu finden bin, aber nur, wenn du mit Einfachheit, Verständnis und Würde hineindringen kannst.

August 1946

MEIN BRUDER!

In meiner letzten Unterweisung für dich erklärte ich, dass es die letzte sei, die ich dir geben würde. Damals hatte ich nicht die Absicht, die äussere ashramische Angliederung abzuschliessen. Heute ist sie abgeschlossen, und ich gebe dir deshalb (zugleich mit den Abschiedsworten an deine Brüder) ein Abschiedswort von praktischer Bedeutung auf der physischen Ebene.

Ich trete mit grosser Besorgnis an dich heran, weil dein physisches Leben jetzt ebenso beweglich ist wie dein Denkaspekt es war, und du weisst, Bruder von altersher, dass jener rastlose, forschende, unbefriedigte Denkaspekt sowohl dir als auch mir während der Jahre, in denen wir in Verbindung gestanden haben, viel Kummer bereitet hat. Lass uns deine Situation klar betrachten, und ich [722] möchte dir weises Vorgehen für die Zukunft andeuten.

Du bist ein gewidmeter Jünger und hast dich als solcher erwiesen. Du bist ein Mitglied meines Ashrams, aber deine mentale Beweglichkeit hat gegen dein Vorwärtskommen in eine engere Beziehung innerhalb des Ashrams gesprochen. Du bleibst noch immer an der Peripherie, während du wenigstens in den ersten Kreis arbeitender Jünger gekommen sein solltest. Ein solches Fortschreiten ist jedoch unmöglich gewesen und wird es auch weiterhin bleiben, bis du in dein Leben auf der physischen Ebene Ruhe und Rhythmus gebracht hast. Da A. A. B. sich darüber klar war, fühlte sie sich veranlasst, dich kürzlich zu bitten, dich niederzulassen. Sie konnte keine ashramischen Gründe angeben, denn sie greift nicht in das ein, was ich notgedrungen tun muss, aber sie versuchte ernstlich, dir zu helfen.

Mein Bruder, wo du auch immer sein magst, alle Jünger müssen einen festen Wohnsitz haben, und zwar aus mehreren Gründen. Wenn es sich um einen wahren Jünger handelt, wird dieser feste Wohnsitz mit den Monaten oder Jahren ein Heiligtum; es wird etwas gebaut, was magnetisch wird und auf den Ashram reagiert, und okkult gesprochen kann der «empfindungsfähige Empfangsort des physischen Gehirns des Jüngers lokalisiert und in einem Zustand des Friedens gefunden werden.» Ich nehme an, dass du verstehst, und ich möchte, dass du über diese Worte nachdenkst und meinen Vorschlag in Erwägung ziehst. Ich möchte, dass du einen passenden Wohnsitz suchst (und du wirst ihn finden), der sich auf die Dauer als brauchbar für dich erweist und den du nicht verlassen wirst, abgesehen auf Grund der normalen Lebensvorgänge. Wegen der Unbeständigkeit, mit der du in die Verkörperung gekommen bist und die dein hauptsächliches Lebensproblem darstellt, weisst du, dass du den stetigen Rhythmus und den Herzschlag des Zentrums in New York, durch das ich arbeite, brauchst; dies sollte deine Wahl eines Ortes, an dem du dich niederlässt, bestimmen, und mein Bruder, ich lege die Betonung dir gegenüber auf das Wort «niederlässt» und betone es nochmals.

Dies ist für dich eine geistige Notwendigkeit und wird schliesslich für dich Gesundheit und Frieden und einen stabilen, gefestigten persönlichen Rhythmus bedeuten. Das wird wiederum einen Schritt der Befreiung entgegen bedeuten. Du hast deine Ruhelosigkeit und Unbeständigkeit als Faktoren angenommen, die dein Leben bedingen, und hier liegt ein grösserer Fehler, den du stets gemacht hast. Beide sind ein [723] ernstlicher Nachteil für deinen geistigen Fortschritt und deine Brauchbarkeit und ein Grund dafür, warum du für deine Umgebung nicht so brauchbar bist, wie du es sein solltest.

Während der Zeit, die noch vor dir liegen mag - wie lang sie auch sein möge - mein Bruder, lass dieses beständige Herumziehen enden. Bemühe dich, dort zu sein, wo man dich finden kann und sammle dasjenige um dich herum, was du zu einem friedlichen, ruhigen und nützlichen Leben brauchst, und bleibe dort. Ich kann dies dir gegenüber nicht zu nachdrücklich betonen. Fülle dein Leben mit Interessen, die mit meiner Arbeit in Beziehung stehen (eine Arbeit, die deine aufrichtige Hingabe hervorgerufen hat), aber widme der Meditation keine Zeit. Gerade dieser beständige Drang zur Meditation ist für einen grossen Teil deiner Schwierigkeiten verantwortlich, weil Meditation deinen flüssigen und beweglichen Denkaspekt übermässig anregt. Im Lauf der Zeit hat dies ein ruheloses, sich beständig veränderndes Leben auf der physischen Ebene zur Folge. Besprich dies mit A. A. B., die dich viele Jahre mit liebevoller Besorgnis beobachtet hat und sich gegenwärtig besonders über dich beunruhigt.

Du kannst viel tun, wenn du bereit bist, die kleinen Dinge zu tun. Du hast freigebig von deinen Geldmitteln gegeben und hast viel von meiner Arbeit ermöglicht, hierfür bin ich dir dankbar, und hierfür spreche ich den Dank derjenigen von uns in der Hierarchie aus, die hinter der Arbeit stehen, für die A. A. B. und F. B. verantwortlich sind. Wir werden stets dankbar für diese Hilfe sein und die beiden, die mit uns arbeiten, ebenfalls. Wir werden für deine fortgesetzte Hilfe in dieser Richtung dankbar sein, wenn deine Seele dich dazu veranlasst, vorausgesetzt, dass du stets das behältst, was für dein ruhiges, gütiges, friedliches Leben an einem geeigneten Wohnsitz dicht beim Zentrum unserer Arbeit nötig ist.

Wir bemühen uns, das Leben von A. A. B. zu verlängern, das dieses Jahr geendet haben sollte; wir tun es, sehr gegen ihre Wünsche, damit die Arbeit in Europa stabilisiert werden kann und die Bücher beendet werden können. Ich gebe diese beiden Dinge in der Reihenfolge ihrer Bedeutung. Hilf ihr nach bestem Vermögen. Sie bittet mich, dies nicht zu schreiben, hat jedoch meine Anweisung, es zu tun. Ihr Leben ist schwerer als du weisst, und wenn F. B. nicht gewesen wäre, würde sie überhaupt nicht hier sein.

Jeden Morgen, Mittag und jeden Abend, ehe du zu Bett gehst, verbinde dich mit deiner Seele, dem Ashram und mit mir und sprich sehr ruhig und ohne jegliche Spannung:

«Ich stehe als ein Punkt des Friedens, und durch den Punkt, den ich auf diese Weise herstellen kann, können Liebe und [724] wahres Licht fliessen.

Ich stehe in ruhiger Gelassenheit, und durch diese Gelassenheit kann ich die Gaben heranziehen, die ich geben muss - ein verständnisvolles Herz, einen ruhigen Denkaspekt, mich selbst.

Ich bin niemals allein, denn um mich herum versammeln sich diejenigen, denen ich zu dienen suche, meine Brüder im Ashram, Seelen, die meine Hilfe fordern, obwohl ich sie nicht sehe, und diejenigen an fernen Orten, die den Meister meines Lebens, meinen Bruder, den Tibeter, suchen.»

Dies ist die ganze Meditation, von der ich möchte, dass du sie für den Rest deines Lebens tust, abgesehen von der Meditation in Gruppenform im Zentrum unserer Arbeit. Du wirst finden, dass diese Erklärungen, die du dreimal täglich abgibst, genügen werden, um deinen Denkaspekt zu beruhigen und den Ort, an dem du wohnst, in ein Heiligtum umzuwandeln.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.