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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 642 ff. (engl.) |
Das Leben ist so schwer für dich gewesen, mein Bruder, dass ich zögere (weil ich Verständnis für vieles von dem habe, was du erduldest), dir irgendwelche weitere Bürden der Selbstdisziplin oder ein Leben stärkerer Innenschau aufzuerlegen. Du hast inmitten deiner Welt gestanden und zugesehen, wie sie um dich herum zusammengestürzt ist; du hast für diejenigen, die durch engste Bande mit dir verbunden sind, als ein Turm der Kraft gestanden und hast [643] sie nicht im Stich gelassen; du hast dein Gefühl für richtige Bewertungen klar bewahrt, während du gesehen hast, wie die materiellen Werte sich in Luft auflösten. Es ist natürlich wahr, dass du noch ein paar persönliche Verblendungen hast und dich durch deine eigenen hochgradigen Reaktionen auf Umstände und Menschen täuschen lässt, aber ich bezweifle, dass irgendetwas dadurch gewonnen werden würde, wenn deine Aufmerksamkeit gegenwärtig darauf gelenkt würde. Bleibe deshalb standhaft und sei nicht übermässig bekümmert. Vermeide wenigstens eine Verblendung, nämlich die Verblendung, dass es deine Aufgabe ist, alle Verantwortungen auf dich zu nehmen und alle endgültigen Entscheidungen zu treffen. Überlasse anderen die Gelegenheit, die du selbst so sehr willkommen heisst, die nötigen Lektionen zu lernen, Bruder von altersher. Versuche nicht übermässig emporzuheben und zu beschirmen, denn der beschützende Mutter-Komplex ist an sich eine Verblendung. Meine Liebe und meine Kraft stehen dir stets zu Diensten. August 1940 MEIN BRUDER! Eine der hervorragendsten kennzeichnenden Eigenschaften des verpflichteten Jüngers ist, dass er es lernt, fest und unerschütterlich zu stehen, was ihm auch immer zustossen oder was sich in seiner Umgebung ereignen mag. Heutzutage stösst den Jüngern vieles zu, denn sie sind der ganzen Wucht des Weltumsturzes ausgesetzt. Du magst dies vielleicht für eine erstaunliche Erklärung halten, aber ich möchte dich bitten, dessen eingedenk zu sein, dass Jünger den vorherrschenden Zuständen auf allen drei Ebenen zugleich ausgesetzt sind und sich gleichzeitig bemühen, als Seele zu leben. Die Richtigkeit meiner Erklärung ist daher einleuchtend, wenn du die Folgerungen ein paar Minuten lang erwägen willst. Überall herrscht entsetzliches Leiden. Physisch und emotionell müssen die Menschen in der ganzen Welt mit dem äussersten Schmerz fertig werden. Der angenommene Jünger leidet jedoch auch mental, und hier muss noch seine Fähigkeit hinzugefügt werden, sich mit dem Ganzen zu identifizieren; auch seine ausgebildete Vorstellungskraft bereitet ihm besondere Schwierigkeiten, denn er kann Möglichkeiten einschliessen, die andere sich nicht vorstellen können, und seine Sphäre des Einflusses oder sein Begreifen des Plans ist vermutlich grösser; er bemüht sich auch, seine Kenntnis dieses Plans auf die ihn unmittelbar umgebende Situation anzuwenden, und versucht angestrengt, [644] sie zu verstehen und sie gleichzeitig anderen auszulegen, ohne Rücksicht auf das, was er in seinem eigenen persönlichen Leben durchmachen mag. In vielen Fällen, so wie in dem deinen, neigen die umgebenden Umstände und die erwählten Mitarbeiter dazu, die Dinge zu komplizieren, und du stehst daher heute deiner hauptsächlichen Lebenskrise gegenüber, und ich möchte noch hinzufügen, du tust es zufriedenstellend. Es gibt viele Arten von Krisen im Leben aller Aspiranten, aber im Fall von denjenigen, die verpflichtete Jünger sind, ereignen sich stets zwei grössere Krisen in ihrem Leben. Erstens die Krise der Gelegenheit und ihr weises Erkennen. An irgendeinem Zeitpunkt steht jeder Jünger einer entscheidenden Wahl gegenüber, die schliesslich zu der kennzeichnenden Natur seines Lebensdienstes führt. Dies findet gewöhnlich zwischen dem fünfundzwanzigsten und vierzigsten Lebensjahr statt, gewöhnlich im Alter von ungefähr fünfunddreissig Jahren. Ich beziehe mich hier nicht auf die Wahl, die jeder gesunde und normale Mensch treffen muss, wenn er sich für seine Lebensarbeit, seinen Wohnsitz und seine Lebensgenossen entscheidet. Ich beziehe mich auf die freie Wahl, die dann getroffen wird, wenn diese anderen geringeren Wahlen getroffen sind. Einer solchen Wahl standest du in deinen jüngeren Jahren gegenüber. Diese Krise der Gelegenheit bezieht sich stets auf den Lebensdienst. Dies trifft zu trotz des Karmas oder der Umstände der Umgebung. Es ist keine Wahl der Persönlichkeit, die auf zweckdienlichen und irdischen Motiven, Notwendigkeit oder irgendetwas anderem begründet ist. Es ist eine Wahl, die auf der Beziehung der Seele zur Persönlichkeit beruht und der nur Jünger gegenüberstehen. Die zweite Krise ist die Krise des Ausdrucks. Diese kommt gewöhnlich während der späteren Jahre im Leben eines Jüngers. Sie betrifft seine festgelegte Lebenstendenz und stellt alles, was er glaubt, und alles, für das er während seiner ganzen Lebenserfahrung eingetreten ist und gekämpft hat, auf die Probe. Es ist stets eine schwere und bittere Prüfung, die tief bis an die Wurzeln seines Lebens geht, und für diejenigen, welche für Einweihung vorbereitet werden, ist sie besonders akut. Die Umstände der Prüfung mögen scheinbar nicht schwieriger sein als die Prüfungen und Schwierigkeiten, die andere Menschen befallen, aber wie ich oben bereits betont habe, muss ihnen auf allen Ebenen gleichzeitig begegnet werden. Seelenenergie ist stets dabei betroffen, und dies verstärkt die Reaktion jedes einzelnen Körpers des niederen Menschen und auch diejenige der Persönlichkeit als Ganzes, des integrierten Menschen. Das Stadium der Empfänglichkeit, das jeder Jünger in bezug auf seine Umgebung, seine Genossen und seinen Dienst [645] erlangt hat, vergrössert seine Schwierigkeiten ausserordentlich. Ich erkläre dies etwas im einzelnen, da mir daran liegt, dass du das Wesen deines Problems begreifst und es daher mit grösserer Gelassenheit, grösserem Verständnis und Erfolg handhaben kannst. Eine Krise der Gelegenheit liegt hinter dir. Du hast sie richtig angepackt. Heute stehst du deiner Krise des Ausdrucks gegenüber, und du wirst durchkommen; wahrer Erfolg hängt von besonderen Leistungen auf den inneren Ebenen und davon ab, ob du jeder Situation die wahren Werte abringst, und von diesen sind Werte, die auf der physischen Ebene begründet sind, bei weitem die unwichtigsten. Wenn ihr alle die Unterweisungen, die ich den einzelnen Gruppenmitgliedern und der Gruppe selbst gegeben habe, studieren wollt, werdet ihr finden, dass ich euch bestimmte Unterweisungen über den Weg der Einweihung gebe. Eure Reaktion und euer Forschen liegen jedoch mehr auf dem Gebiet esoterischer Erkenntnis als auf dem Gebiet des Empfangs neuer Tatsachen. Während der letzten paar Jahre und Jahrzehnte ist so viel über Einweihung bekanntgegeben worden; es ist grösstenteils esoterisch ausgedrückt und exoterisch empfangen worden; und der wahre Sinn der Lehre ist verschleiert worden. Meine Aufgabe in bezug auf euch besteht nicht so sehr in der Mitteilung neuer Tatsachen, Wahrheiten, Gesichtspunkte und interessanter Punkte, als in dem Erwecken desjenigen, was euer Denkaspekt bereits als Theorie und Hypothese empfangen hat, zur Wirklichkeit. Du stehst heute an einem grösseren Krisenpunkt, mein Bruder, und du stehst allein. Diejenigen in deiner unmittelbaren Umgebung können dir keinen besonderen Beistand leisten, denn sie sind noch nicht auf dem Pfad der Jüngerschaft. Sie sind in den allerersten Stadien des Probepfads und sind sich auch dessen noch nicht bewusst. Du hast heute nur drei Kraftquellen: 1. Zu allererst deinen Kontakt mit deiner eigenen Seele durch Meditation, Erwägung und Freude. 2. Deinen Kontakt mit mir, deinem Meister, weil dich etwas von der Kraft der Welt der Seelen und der Hierarchie durch mich erreichen kann. 3. Deine Gruppenbrüder in dieser neuen Saatgruppe. Ich möchte darauf hinweisen, dass in [646] diesen drei Kontakten - vom Standpunkt der Anregung und der belebenden Kraft - die drei Aspekte göttlichen Ausdrucks in Erscheinung treten, und dass auf diese Weise drei Arten der Kraft zur Verfügung gestellt werden. Um mit dem niedrigsten Kontakt, deinen Gruppenbrüdern, anzufangen, stehen dir die intelligente Tätigkeit und folgliche Stimulierung auf der physischen Ebene deines Kontakts mit ihnen zur Verfügung. Durch deinen Seelenkontakt kann der Liebesaspekt der Göttlichkeit in dir zur Offenbarung gebracht werden; und durch deinen hierarchischen Kontakt kann der Wille Gottes in dich hineinströmen. So können alle drei Aspekte des göttlichen Wesens in dich hineinfliessen und von den drei Aspekten deines niederen manifestierten Ausdrucks eine Reaktion hervorrufen. Auf diese Weise kannst du dem Göttlichen dienstbar werden. Erwäge dies und suche diese Kontakte fest auf gesunden Grundlagen - ohne Emotion - herzustellen. Eine besonders interessante Gruppe von Lebenskräften oder Energien beherrscht dich; sie ist interessant wegen der kennzeichnenden Kombination. Die errettende Gnade deines Lebensausdrucks ist dein Astralkörper auf dem zweiten Strahl gewesen, weil die Verbindung einer Seele auf dem ersten Strahl, einer Persönlichkeit auf dem fünften Strahl und einem physischen Ausdruck auf dem dritten Strahl einen harten, konkreten, materialistischen Menschen ergeben haben könnte. Diese Strahlen haben den sogenannten preussischen Verstandestyp hervorgebracht. Diese Strahlenverbindung hat, nebenbei gesagt, deine karmischen Beziehungen in diesem Leben hervorgerufen. Du kannst von Glück sagen, dass deine unmittelbar vorhergehende Verkörperung als Persönlichkeit überwältigend auf der Linie des zweiten Strahls war, und von dieser hast du eine astrale Natur auf dem zweiten Strahl und eine mentale Ausrüstung auf dem vierten Strahl herübergebracht. Daher bewahrst du das Gleichgewicht in zwei Richtungen, und daher stammt auch die allgemeine Tendenz deiner Lebensumstände. Deine Kraftlinien des ersten Strahls haben dich zu dem besonderen Ort gebracht, wo du wohnst, und dir deinen Lebenspartner gegeben. Dein Hintergrund des zweiten Strahls und seine Wirkungen in deinem gegenwärtigen Lebensausdruck haben deine Angliederung an mich beschleunigt und dir deine besondere Gruppe von Brüdern in der Neuen Saatgruppe gegeben. Diese Auskunft mag sich dir als nützlich erweisen, selbst wenn sie nur dazu dient, deinen Glauben zu stärken und dir anzudeuten, wie angemessen die Situation ist, der zu entsprechen dich die Umstände zwingen. Deshalb ist es für dich vor allem notwendig, dass du die drei Kontakte, die den Hintergrund deines geistigen Lebens bilden, stärkst und aufrecht erhältst: mit deiner Seele, deine Beziehung zu mir und [647] deine Verbindung mit deinen Gruppenbrüdern. Wenn du dies tust, wird das Gefühl der Universalität und eines erweiterten Bewusstseins wachsen und sich vertiefen und es dir ermöglichen, jenes Gefühl für richtige Bewertung zu erlangen, welches das kleine Ich als einen Bestandteil des grossen Ich's oder des Ganzen offenbaren wird. Mit dieser Erklärung beziehe ich mich nicht nur auf deine Beziehung zwischen Seele und Persönlichkeit, sondern auch auf deine Beziehung - als lebende Wesenheit - zu dem grösseren Ganzen, in dem die Menschheit und die Hierarchie Bestandteile sind. Ich möchte deshalb eine Gedankenlinie oder Meditation vorschlagen, die diese Haltungen vertiefen und stärken wird. Zu diesem Zweck schlage ich dir täglich fünf Erinnerungspunkte vor: 1. Wenn du morgens erwachst, ehe du aufstehst. 2. Mittags um zwölf Uhr. 3. Beim Sonnenuntergang, je nach seiner Zeit. 4. Wenn du abends zu Bett gehst. 5. Zur Zeit der Gruppenmeditation, ganz gleich, wenn du dich entscheidest, sie zu halten. Auf diese Weise wird eine lebendige stetige Fortdauer einer empfundenen Beziehung in deinem Bewusstsein hergestellt werden. 1. Wenn du aufwachst, lass das OM lautlos ertönen und sprich: «Ich bin eins mit dem Licht, das durch meine Seele, meine Brüder und meinen Meister scheint.» 2. Um zwölf Uhr mittags lass das OM wieder lautlos ertönen und sprich, während du die Worte tief und langsam erwägst: «Nichts trennt mich von meiner Seele, meinen Brüdern und meinem Meister. Mein Leben ist das ihre und ihr Leben das meine.» 3. Zur Zeit des Sonnenunterganges lass das OM wiederum ertönen und sprich: «Nichts kann die Liebe, die zwischen meiner Seele und mir, dem kleinen Ich, fliesst, trüben. Nichts kann zwischen meine Brüder und mein Ich kommen. Nichts kann das Fliessen von Kraft zwischen mir und meiner Seele, zwischen meinen Brüdern und meiner Seele, zwischen dem Meister meines Lebens und mir, seinem verpflichteten Jünger, hemmen.» 4. Wenn du zu Bett gehst, ehe [648] du einschläfst, lass das OM nochmals |
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