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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 637 ff. (engl.)
die Tatsache, dass vor der Mehrzahl der Gruppenmitglieder verhältnismässig nur noch ein paar Jahre liegen. Hier sind vier der Schwierigkeiten, welche die vernünftige und glückliche [638] Verwirklichung des zukünftigen Überganges verhindern:

1. Die Neigung, sich zur Ruhe zu setzen und den Standpunkt einzunehmen, dass man sein Bestes getan hat und dies alles ist, was von einem erwartet werden kann. Dies macht die paar verbleibenden Jahre einfach zu einem Ausdruck der Gewohnheit und eines festgelegten Charakters und verhindert das Unternehmen irgendeines neuen geistigen Wagnisses.

2. Eine Erkenntnis, dass man sein Hochwasserstandszeichen für dieses Leben erreicht hat, und dass nichts mehr erwartet werden kann. Dies mag vom Standpunkt der Persönlichkeit aus wahr sein, aber die Seele bleibt ewig jung und unbefriedigt, da sie keinen statischen Punkt kennt.

3. Eine Voreingenommenheit, die jedes Jahr zunimmt, gegen die Vorgänge des Alterns mit ihren Belastungen, ihren körperlichen Symptomen und ihrer Hässlichkeit und ihrem erforderlichen (?) Zurückziehen. Dies ist eine übliche und gewöhnliche Art, sich dem Lebensabend zu nähern, und das gewohnheitsmässige Verfahren der grossen Mehrzahl. Sorge dafür, dass es nicht das deine ist, wenn das nächste Jahrzehnt verstreicht.

4. Die Erkenntnis, dass die Seele, die sich des vollen Reichtums der aufgespeicherten Erfahrungen des Lebens erfreut, nun frei ist zu dienen. Keine neuen Probleme werden in Angriff genommen; keine neuen Disziplinen werden auferlegt; aber der Jünger gebraucht alles, was er hat, im Dienst des Ashrams, und zwar den Rest seines Lebens lang.

Ich suche dir alle diese Punkte zur Betrachtung nahe zu legen, denn sie verkörpern Wahlen, die dich erwarten, und es ist dein Recht zu wissen, worin sie bestehen. Ich will keine weiteren Bemerkungen machen, abgesehen davon, dass ich betone, dass eine bestimmte und bewusste Wahl getroffen werden muss, und es dir freizustellen, die Angelegenheit zu überdenken.

Du hast in der Vergangenheit viel getan, um die von mir geplante Arbeit zu fördern. Heute gehörst du zu denen, die Interesse daran haben, ihr geistiges Unternehmen zu entdecken. Entdecke es, mein Bruder, und unternimm etwas, was in der Verwirklichung [639] (ich gebrauche nicht das Wort Offenbarung) des Reichs Gottes auf Erden mitrechnet. Nimm ein neues und wachsames Interesse an den hierarchischen Plänen und passe dich der Zeiteinteilung meiner ashramischen Zielsetzungen an. Ordne dein Gefühl für rechte Bewertungen, die sich seit kurzem beträchtlich geändert haben (ich sage nicht ob sie sich zum Guten verändert haben oder nicht, denn das ist deine eigene Angelegenheit) und sorge dafür, dass dein Leben in der Stunde der Not der Menschheit von Belang ist.

Hinsichtlich deiner Meditationsarbeit mache ich die folgenden Vorschläge:

1. Richte dich dynamisch auf den Ashram und mich, deinen Meister aus und denke eine Zeitlang über deine Beziehung zu mir und ihre verschiedenen Folgerungen nach.

2. Richte dich auf die geistigen Unternehmungen aus (denn es sind mehrere), die unter meiner Leitung aus dem Ashram hervorgehen, und erwäge deine Verantwortung ihnen gegenüber.

3. Richte dich auf deine erwählte tägliche Arbeit aus und überlege, wo sich Gelegenheit bietet, die in die geistige Vision, die alle Jünger in sich tragen, eingefügt werden kann.

4. Richte dich auf deine eigene Seele aus und erwäge, welcher Art die Pflichten und Verantwortungen und Beziehungen dieser Seele in allen drei Welten der Erfahrung sind.

5. Dann lass das OM dreimal ertönen, um den Denkaspekt zu klären; beruhige alle emotionellen Reaktionen und bemühe dich, dein Gehirn empfangsfähig für die höhere geistige Beeindruckung zu machen.

6. Dann rede mit mir in deinen eigenen Worten und als die Seele und besprich dein Leben und deine geistige Absicht mit mir. Ich werde nicht reagieren, aber (denke daran) alles, was die Fähigkeit hat, in den Ashram einzudringen, wird protokolliert.

7. Sprich die Neue Invokation, wobei du das OM nach jeder Strophe ertönen lässt.

8. Schliesse deine Meditation ab, indem du - als die Persönlichkeit und mit Betonung - sprichst: «Möge ich meine ganze Pflicht tun, während ich deinen geheiligten Füssen entgegengehe.»

Du hast mich nun [640] seit sehr vielen Jahren gekannt, mein Bruder. Ich bleibe derselbe und unverändert, daher sind meine Liebe, meine Kraft und mein Verständnis Faktoren, auf die du jederzeit sicher zählen kannst.

An E. E. S.

August 1940

BRUDER VON ALTERSHER UND MITARBEITER!

Dieses Jahr und tatsächlich während der letzten drei Jahre haben sich viele Probleme in deinem Leben ergeben, und sie sind noch durch die Tatsache erschwert worden, dass der physische Körper nicht so funktioniert, wie er sollte. Mit diesem Zustand musst du zu leben lernen, indem du ihn mit gebührender Weisheit behandelst und ihn gleichzeitig im Dienst der Menschheit und in unserem Dienst ignorierst. Die eine Haltung setzt richtige körperliche Pflege voraus, die andere Haltung schlägt den Ton für die mentale Reaktion an. Ich denke, dass du dies weisst und auf diese Lebensweise erfolgreich hinarbeitest. Ich erwähne es, weil eins der Dinge, die alle Jünger (vor der Einweihung) erreichen müssen, eine richtige mentale Haltung jenem Aspekt des physischen Körpers gegenüber ist, der nicht als Prinzip angesehen wird und der nur der Automat der hereinströmenden Kräfte und des inneren Menschen ist. Die Energie, die den physischen Körper beherrscht, strömt von jenem Aspekt oder jenen integrierten Aspekten, wo der Brennpunkt des Bewusstseins liegt. Vollkommene Gesundheit wird daher dann erlangt werden, wenn der Brennpunkt des Bewusstseins beständig in der Seele ist. Dies ist gegenwärtig für keinen von euch möglich, wegen des Evolutionspunkts und auch wegen der Massenbeziehungen und des Massenkarmas, das dem individuellen Karma hinzugefügt wird.

Du handhabst die Situation angemessen, mein Bruder, und ich brauche dir nicht zu sagen, wo ein Ausdruck des Seelenlebens auferlegt werden könnte, denn du bist dir deiner eigenen Begrenzungen und deiner eigenen Schwächen bewusst. Dein physischer Körper auf dem ersten Strahl leistet dir in vieler Hinsicht gute Dienste. Sorge dafür, dass die Neigung des ersten Strahls, sich von Kontakt zu der isolierten Unnahbarkeit des ersten Strahls zurückzuziehen, dich auf der physischen Ebene nicht ungebührlich beeinflusst. [641] Du wirst wissen, auf welche Neigung ich mich beziehe. Das Ziel deines ganzen Lebens ist augenblicklich, anderen dadurch liebende Kraft zu geben, dass du selbst die Quelle aller Liebe erschliesst. Es gibt Menschen, denen du helfen kannst. Gegenwärtig wirst du dies dadurch tun, dass du ihnen zunehmendes liebevolles Verständnis zukommen lässt.

Was gewisse Probleme der Tätigkeit, die dir bekannt sind, anbetrifft, so möchte ich dich ermutigen, beharrlich mit grosser Vorsicht und Behutsamkeit fortzufahren. Die ersten Stadien der Arbeit, die du zu tun suchst, sind etwas gefährlich, was dir ebenfalls bekannt ist. Diese Schwierigkeiten werden, wenn sie erfolgreich überwunden werden, dazu führen, später andere Gefahren in deiner geplanten Arbeit zu verringern. A. A. B. will mit dir über diese Angelegenheit reden, wenn du es wünschst, und wird dir meine Vorschläge übermitteln, wann immer du sie haben möchtest. Ich habe mit ihr gesprochen und sie mit ihnen bekannt gemacht, daher ist meine Mitteilung für dich diesmal so kurz. Du wirst es verstehen.

Ich habe jedoch eine Meditation, die ich dich zu befolgen bitten möchte, und zwar dynamisch. Dabei meine ich: Werde einfach ein Konzentrationspunkt, wenn du meditierst, und lösche alle persönlichen Probleme und Zustände vorübergehend aus deinem Bewusstsein aus. Um diese Konzentration hervorzurufen, will ich dir eine Atemübung mit der Meditation geben.

1. Entspanne dich und wende die Augäpfel nach oben. Das Hindusystem, die Augäpfel aufwärts zu rollen, hilft tatsächlich in dieser Angelegenheit, und der Punkt, wo die Augenlider aufhören zu zittern oder wo es vergessen wird, deutet den Punkt verhältnismässigen physischen Gleichgewichts an.

2. Atme siebenmal tief ein, langsam und ohne Anspannung, und während du dies tust, stelle dir bildlich vor, dass du mit jedem Atemzug immer höher emporsteigst. Um dies zu erleichtern, stelle dir vor, dass du sieben steile Stufen hinaufsteigst.

3. Dann lass das OM auf deinem höchsten Punkt ertönen, wobei du seine Kraft durch einen Willensakt im Kopf zurückhältst, jedoch ohne jegliche Anspannung und ohne Druck. Das Zurückhalten von Energie ist keine physische Angelegenheit, sondern ein mentaler Vorgang. Dies ist ein Gegenstand von Bedeutung.

4. Dann beachte, während du das Bewusstsein so hoch im Kopf hältst wie möglich, wie lange du die Stellung des Lauschens aufrecht erhalten kannst, ohne negativ zu werden oder die [642] Erinnerung zu verlieren, wer du bist oder was du tust. Gib bei dieser Arbeit niemals das Gefühl der persönlichen Identität auf. Bis ich es dir gestatte, halte diese lauschende Haltung nicht mehr als drei Minuten lang aufrecht.

5. Dann atme das OM durch das Ajnazentrum, das Zentrum zwischen den Augenbrauen, aus und sprich:

«Ich wähle den Weg des Auslegers und darum bitte ich um Licht.»

«Ich wähle den Weg liebevoller Lenkung und darum bitte ich um die Fähigkeit emporzuheben.»

«Ich wähle den Weg der Inspiration und darum bitte ich um fliessendes Leben.»

«Ich wähle den Weg der Integrierung und darum bitte ich um das Siegel des Schweigens.»

6. Dann lass das OM siebenmal ertönen und fahre mit der Gruppenmeditation fort.

Jeder dieser Sätze hat drei esoterische Bedeutungen. Nimm je einen der obigen Sätze einen Monat lang und dann wiederhole den Vorgang der Erwägung zweimal, um auf diese Weise die Arbeit auf ein Jahr zu erstrecken. Versuche, ob du tiefere Bedeutungen entdecken kannst als diejenigen, die an der Oberfläche erscheinen.

ANMERKUNG: Diese letzte Unterweisung für diesen Jünger folgt unmittelbar auf diejenige, die im Band I, Seite 856, abgeschlossen wurde, und die dort gegebene Anmerkung ist noch gültig.

An D. P. R.

Januar 1940

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.