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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 622 ff. (engl.) |
dadurch zu lieben lernst, weil du nicht danach fragst, ob du Liebe erweckst oder
nicht. Dies sind die okkulten Paradoxe, die du lösen musst, und die, - wenn sie
gelöst worden sind - deine Wirksamkeit im Dienst ausserordentlich erhöhen
werden.
Wenn du mit A. A. B. reden möchtest, die ein älterer Jünger ist als du, würdest du es anregend und nützlich finden! Aber A. A. B. bittet mich, dir dies nicht vorzuschlagen und fügt hinzu, dass sie weiss, dass ein Fingerzeig von mir mehr wert ist als eine Unmenge von Worten von ihr oder irgendjemand anderem. Sie will nicht mit dir über diese Angelegenheit sprechen, noch eine Gelegenheit für diese Unterhaltung herbeiführen; aber wenn du mit ihr sprichst und Licht hinsichtlich meiner Worte suchst, wird sie tun, was sie kann. Einer deiner Gruppenbrüder stellte eine ziemlich lange Frage, die ich hier beantworten möchte, denn sie hat psychologische Folgerungen, die nützlich für dich sein könnten. Seine Frage lautete folgendermassen: «Worin besteht, genau genommen, die Beziehung zwischen Gedanke und Gefühl? Kann Gedanke am besten als veredelte Emotion beschrieben werden? Gehen nicht unsere Gedanken, wenn auch noch so vage, aus unseren Gefühlen hervor, sowohl aus den vergangenen als auch den gegenwärtigen? Könnten Gedanken, weil sie vergangene emotionelle Reaktionen widerspiegeln, nicht als «versteinerte Gefühle» beschrieben werden? Sind unsere Gedanken im Begriffsinhalt der Gegenwart nicht nur unsere feineren Gefühle? Wächst der Mentalkörper nicht aus der Verfeinerung des Gefühlskörpers?» «Ist der Gefühlskörper nicht in diesem Sinn, dem evolutionären, selbst nur eine Veredelung des Ätherkörpers, so wie dieser wiederum nur die Veredelung des anorganischen chemischen Körpers ist? Nehmen wir, wenn wir auf dem Pfad der Rückkehr fortschreiten, nicht nur «unsere Körper in unser Inneres auf», indem wir jeden von ihnen in das nächst höhere Licht emporheben, und ist dies nicht die Bedeutung der Kultur, Erziehung, Verfeinerung, Reinigung? Ist dies nicht die persönliche Arbeit, mit der wir uns beständig befassen sollten, und ist dies nicht das, was in der römisch-katholischen Lehre durch das Emporheben durch Christus des Körpers der Jungfrau Maria, seiner Mutter, in [623] den Himmel symbolisiert worden ist?» Meine Antwort für ihn ist: In der obigen Anfrage hast du neun Fragen gestellt, mein Bruder, die sich alle auf denselben Gegenstand beziehen. Einige von ihnen würden keine Antwort erfordert haben, wenn du Zeit genug hättest, «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» zu lesen, denn in diesem Buch sind viele deiner Fragen beantwortet worden. Die Schwierigkeit, zwischen Gedanke und Emotion zu unterscheiden, ist gänzlich auf zwei Dinge zurückzuführen: 1. Auf den Evolutionspunkt des Beobachters, der hauptsächlich das Feld seiner Beobachtung und den Brennpunkt seiner gelenkten Aufmerksamkeit entscheidet. 2. Auf den heutigen Status der menschlichen Rasse. Die Mehrzahl der Menschheit denkt heute nicht, fühlt jedoch stark. Die Eigenschaft des Denkaspekts, die in erster Linie im Unterscheidungsvermögen besteht, fehlt grösstenteils in der Masse der Menschheit. Die Eigenschaft der Emotion wird jedoch verstanden wenn sich der Denkaspekt entwickelt. Es ist das Ergebnis eines gewissen Grades von Unterscheidungskraft, das dem Beobachter ermöglicht, sich darüber klar zu werden, dass er eine Emotion erlebt oder durch eine emotionelle Krise hindurchgeht. Diese Emotion ist ihrerseits das Ergebnis von Sinneswahrnehmung. Es kann viel Gefühlsreaktion ohne Emotion vorhanden sein. Emotion als Ergebnis von Gefühl, ohne Vorhandensein eines gewissen Masses von mentaler Entfaltung und Gedankenkraft, ist nicht möglich. Deshalb nennen wir die Beziehung zwischen Denken und Fühlen Emotion. Deine Frage wird daher dadurch beantwortet, dass man im weiten und allgemeinen Sinn sagen kann, dass Gefühl vorhanden sein kann (und häufig ist) ohne jegliches Denken. Aber wenn Denken hinzukommt, dann ist das Ergebnis des Wechselspiels zwischen Denken und Fühlen das Hervorbringen von Emotion. Wir gehen nun zu deiner zweiten Frage über, in der du Denken als «sublimierte Emotion» zu beschreiben suchst. Hier zäumst du das Pferd beim Schwanz auf, wie das Sprichwort es ausdrückt. Denken ist das Mittel, durch das Emotion sublimiert werden kann. Gedankenloses Gefühl hat die Welt der Illusion, Verblendung und Täuschung [624] hervorgebracht. Denken mit seiner Fähigkeit zu unterscheiden und zu analysieren macht uns dieser Maya bewusst, in der wir beständig leben. Denken wirft ein klares Licht in die Nebel der Astralebene. Astrale Energie - die Energie der empfindungsfähigen, fühlenden Reaktion - ist von allen Lebensformen in allen Naturreichen während Millionen von Zeitaltern in Tätigkeit gesetzt worden. Dies hat die Weltillusion hervorgebracht. Nur in der menschlichen Familie wird jedoch ihre wahre Natur erkannt, und die Macht des Denkens und das weisse Licht des Denkaspekts fangen an, auf den Stoff dieser Ebene einzuwirken, was Emotion hervorruft, aber die Emotion ist ein astraler Zustand, der vom Denkaspekt erkannt wird und später als eine der Wirkungen der beständig wachsenden Denkfähigkeit der Rasse erkannt wird. Dies ist der Gedanke, welcher dem Ausdruck zugrunde liegt, der so oft in theosophischen Büchern zu finden ist, kama-manas - Verlangen Denken , denn alle Gefühlsemotion ruft unfehlbar Verlangen hervor. Wenn die Emotion, die durch das Erkennen des Gefühls (das im Astralkörper registriert wird) seitens des Denkaspekts hervorgerufen wird, angenehm ist, dann wird Verlangen nach der Fortsetzung oder Wiederholung der Erfahrung hervorgerufen. Wenn sie nicht angenehm, sondern schmerzlich ist, dann besteht die Reaktion in dem Verlangen, dass die Erfahrung enden möge und dadurch Befreiung von ihr erreicht wird. Dies ist das grundlegende menschliche Verlangen, das zum Verlangen nach Befreiung (im ersten und frühesten Fall) vom Mutterleib zum Leben auf der physischen Ebene führt, und weiter und hinauf zu jenem grossen endgültigen Verlangen nach Befreiung in das Leben selbst. Dieser Gedanke führt uns in die Welt der technischsten esoterischen Psychologie. Es ist für den Anfänger sehr schwer, die grundlegenden Differenzierungen zu begreifen, die er durch seine angeborene Fähigkeit, sich folgerichtig mit dem, was offenbart wird, zu identifizieren, zu Einheiten zusammengefügt hat. Gefühl und Denkaspekt sind für den einzelnen die beiden grundsätzlichen Differenzierungen in Zeit und Raum. Das, was im Wechselspiel der beiden registriert wird, ist Emotion, und später Denken. Aber Denken ist eine spätere Verwirklichung und offenbart Emotion; es ist jedoch keine Emotion. Es entdeckt das Gefühl, mit dem die Seele sich seit Ewigkeiten durchweg identifiziert hat, und - wenn ich es so ausdrücken darf - offenbart das Lenken, das Hinwenden des Scheinwerfers des sich langsam entwickelnden Denkaspekts [625] in die Welt des Fühlens, der Verblendung und der Illusion, die Reaktion des Menschen auf all dies, und dies nennen wir Emotion. In einem tiefen und wirklich esoterischen Sinn ist die Intuition sublimierte Emotion und nicht der Denkaspekt. Um deine dritte Frage zu beantworten, möchte ich deshalb sagen, dass Gedanken nicht aus unseren Gefühlen hervorgehen, sondern dass unsere Gefühle offenbart werden, wenn der Denkaspekt anfängt, tätig zu werden; und das Ergebnis dieser Offenbarung nennen wir Emotion. Wiederum, Gedanken sind keine «versteinerten Gefühle», sondern Emotionen, die durch die Fähigkeit der bildlichen Vorstellungskraft des Denkaspekts registriert werden können, und die Gedankenformen, die auf diese Weise erschaffen werden (und die Reaktion des Denkaspekts auf die Welt des Fühlens verkörpern) können so mächtig sein, dass sie in der Schatzkammer des Gedächtnisses fortbestehen und beständig durch eine wiederkehrende Emotion von neuem belebt werden können. Emotion wird durch die Tätigkeit des Denkaspekts in Beziehung zum Gefühl oder der Kette von Gefühlen offenbart. In der heutigen Zeit, wo der Durchschnittsmensch und der Durchschnittsaspirant nicht genau zwischen Denkaspekt, Emotion, Gefühl und den Gedankenformen, die das Gedächtnis hütet, unterscheiden kann, ist es unmöglich, eine klare Scheidelinie zu ziehen. Aber dies ist einfach durch den Evolutionspunkt der Rasse verursacht. Der entwickelte Jünger und der Eingeweihte können solche Scheidelinien deutlich ziehen. Er entdeckt dann, dass Gedanken das Produkt des Intelligenzprinzips sind, sich mit dem Leben befassen und den Menschen in den Stand setzen zu sagen: «Ich bin nicht mein Körper. Ich bin nicht mein Gefühlsapparat. Ich bin nicht das, was durch das Wechselspiel zwischen mir und meiner Umgebung entwickelt wird. Ich bin etwas anderes als all dieses. Ich bin.» Im Zusammenhang mit dem sechsten Teil deiner Frage, mein Bruder, hast du deinen technischen Okkultismus und die alte Lehre über den Involutionsbogen vergessen, in dem die verschiedenen Körper und Formen durch den herabsteigenden, sich verhüllenden Geist erschaffen werden und das Bewusstsein in einem grossen Augenblick der Krise, als jedes Naturreich ins Dasein gerufen wurde, in Besitz genommen wird. Der Denkaspekt existiert und muss bewusst gebraucht werden. Wenige sind sich bis jetzt jener Qualität im Stoff bewusst, die der Denkaspekt genannt wird. Aber, ebenso wie der Geist auf dem Involutionsbogen erschuf, während er herabstieg, und Besitz ergreift, wenn er wieder emporsteigt, kennzeichnet jede Besitzergreifung auf dem Pfad der Rückkehr einen neuen Punkt, und der Ewige Pilger, die Seele, tut [626] dasselbe in kleinem Massstab. Auf dem Pfad in die physische Manifestation werden die Körper oder Formen erbaut. Auf dem Pfad der Rückkehr wird von ihnen Besitz ergriffen, und sie werden gebraucht und das Bewusstsein ihres Gebrauchs wächst beständig. Für das entwickelte Menschenwesen ist das Ziel eine klare und bewusste Besitzergreifung dessen, was gebaut worden ist, und sein Gebrauch im Dienst des Plans. Vergiss nicht, dass alle Aspekte oder Verkörperungen, welche die Seele gebraucht und durch die sie sich ausdrückt, Bestandteile des Ausdruckskörpers des Einen sind, in dem wir leben, uns bewegen und sind. Deshalb eignen wir uns das an, was wir früher auf dem Pfad des Abstiegs «zweckbestimmt» haben. Wir lernen, es bewusst zu gebrauchen. Wir hören seinen Ton, wenn wir herabsteigen; wir sehen es, wenn wir emporsteigen. Wir identifizieren uns mit der Form, wenn ihr Klang uns während des Involutionsvorganges erreicht. Wir unterscheiden sie auf dem Evolutionsbogen, und wenn das Stadium, in dem wir uns mit der Form identifizieren, auszusterben beginnt, dann «sehen» wir sie und treten in das Stadium der Dualität ein. Ja, mein Bruder, wir heben unsere Körper in der Tat zum Himmel empor, aber das Emporheben findet innerhalb des Bereichs bewussten Bemühens statt, denn wenn die Unterscheidungen des niederen Denkaspekts verblassen und die Arbeit - die notwendige Arbeit - der Entdeckung und Differenzierung ihre Rolle gespielt hat, uns die Lektion der Wunschlosigkeit zu lehren, finden wir, dass Form und Bewusstsein ein und dasselbe sind, dass es ein Licht und eine Energie gibt. Aber wir finden auch, dass «ein Stern den anderen in Herrlichkeit übertrifft», weil es EINE Flamme, aber viele Funken unterschiedlichen Glanzes innerhalb der Flamme gibt. Derart ist die Herrlichkeit des Grossen Ewigen. Diese Vorstellung ist das Streben der Seele und das Ziel ihrer grossen Erleuchtung. Worauf du richtig hinweist, ist es, wenn wir den Gegenstand vom Gesichtspunkt der Mutter, des Stoffes, betrachten, das Emporsteigen der Jungfrau in den Himmel, um dort verherrlicht zu werden. Viele von den Mysterien, die mit den «drei Hüllen des Buddha» in Verbindung stehen, beziehen sich auf die Verherrlichung der drei Körper. Vieles kann durch ein sorgfältiges Studium der Beziehung zwischen den drei Körpern eines Menschenwesens und den Hüllen oder Körpern Buddhas gelernt werden. Die ganze Geschichte der Sublimierung, der Reinigung und [627] der Verklärung ist in dieser Beziehung verborgen. Auf die Entsprechungen muss jedoch noch hingewiesen werden. Es ist eine Aufgabe, die noch nicht unternommen worden ist. Lass mich jetzt zu deinen eigenen bestimmten Unterweisungen zurückkommen. Ich gebe dir keine vorgeschriebene Meditationsform zum Befolgen. Ich will dir jedoch etwas zu tun geben, das dir, wenn es erfolgreich getan wird, Befreiung bringen kann. Bemühe dich, jeden Tag zehn Minuten lang geistig, mental und emotionell mit irgendeinem deiner Gruppenbrüder Fühlung zu nehmen. Nimm alle der Reihe nach, einen Tag nach dem anderen. Versuche, einen deutlichen Rapport herzustellen, und lass Liebe und Hilfe ausströmen. Vergiss dich selbst, wenn du dies tust, und vertreibe die Vorstellung, dass du ein ausstrahlendes Kraftzentrum bist, aus deinem Bewusstsein. Denke über ihre Lebensumstände nach, soweit sie dir bekannt sein mögen; versuche ihre Probleme der Zeit, des Charakters und der Aspiration zu verstehen. Schreibe ihnen, wenn du möchtest, und versuche ihre Hilfe zu erlangen. Lass sie von dir das innerste Wesen geistigen Dienstes hervorziehen, was bedeutet, dass sie deiner Seele das entlocken, was sie brauchen; wenn du auf |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |