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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 554 ff. (engl.)
Standpunkt der Gefühlsnatur genähert, und in deinem Denken ist es mit den Wassern der Astralebene verbunden gewesen und hat auf diese Weise das Symbol des Nebels hervorgebracht, der stets durch das Zusammenbringen von Feuer und Wasser verursacht wird. Dieser Begriff hat dein Denken beeinflusst. Ich möchte, dass du nun Verblendung im Licht des Feuers des Verständnisses betrachtest. Im Leben des Jüngers kommt eine Zeit, da er als erwiesen annehmen muss, dass er weiss; er muss den Standpunkt einnehmen, dass er versteht, und muss dann dazu übergehen, auf Grund des verstandenen Wissens zu handeln. Dies ist entschieden der Punkt, den du jetzt erreicht hast.

Die Ergebnisse dieser bestimmten Voraussetzung und der Tätigkeiten, die sie einleitet, sind oft erstaunlich und neigen dazu, schmerzlich zu sein; aus diesem Grund ist das Symbol des Feuers an diesem Punkt wieder angemessen.

Handle in Zukunft, «als ob» es für dich keine Verblendungen mehr gibt, mein Bruder, und sieh, was sich ereignen wird. Bemühe dich, stets innerhalb des Ashrams zu leben, der von Verblendung isoliert ist, und handle, «als ob» das Bewusstsein des Ashrams wirklich und wahrhaftig dein Bewusstsein wäre. Geh in den Dienst, den du leistest, «als ob» du unbeweglich im Ashram bliebst. Lebe stets, «als ob» die Augen des ganzen Ashrams auf dir ruhten. Lass den esoterisch-philosophischen Begriff «als ob» für den Rest deines Lebens alles beeinflussen, was du tust. Gerade diese beständige Bewusstheit, welche die zwei Worte «als ob» verkörpern, werden in dir einen neuen Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft hervorrufen.

Vor einiger Zeit sagte ich der Gruppe, dass Einweihung Vereinfachung sei. Deshalb vereinfache deine dir verbleibenden Jahre dadurch, dass du stets handelst «als ob». Durch diesen lebendigen Vorgang wirst du die Feuer des Verständnisses freisetzen. Ich frage mich, ob ich dir eine wertvolle Idee klarmache? Regiere dich selbst stets, «als ob» dein göttliches Verständnis vollkommen sei, [555] und das Ergebnis in deinem täglichen Leben wird so sein, «als ob» alle verborgenen Verblendungen und alle versteckten, täuschenden Schleier nicht existierten. Der Jünger handelt, «als ob» er eingeweiht wäre, und entdeckt dann: «Wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er», weil das Herz der Hüter des Einbildungsvermögens ist. Die Einbildungskraft wird dann in schöpferische Tätigkeit ausgelöst, wenn der Jünger handelt, «als ob» er die Seele in vollem Ausdruck sei, «als ob» der Meister stets von allem Kenntnis hätte, was sein Jünger tut, «als ob» er bewusst in vollständiger Befreiung wandelte. Dir werden die beiden Worte Befreiung und Glücklichsein bringen.

Die Tendenzen deines Lebens und Dienstes sind festgelegt. Versuche nicht, sie zu ändern. Der Schatz des Wissens, den du in diesem Leben angesammelt hast, ist sehr echt. Schöpfe jedoch das, was du für deine Lehrtätigkeit brauchst, aus dem alten Reservoir der Weisheit und nicht so viel aus dem Tümpel des Wissens. Vertiefe deine Meditation und verstärke das innere Schweigen, denn es ist wünschenswert, dass du darin leben solltest. Denke demütig, sprich weise und arbeite unaufhörlich. Die heutige Gelegenheit ist für alle Jünger überall gross, und die Mächte, die ihnen zur Verfügung stehen, sind lebenskräftiger als je zuvor. Verbinde dich täglich mit mir und rechne mit meiner stärkenden Liebe.

August 1946

MEIN FREUND SEIT VIELEN JAHREN!

Ich weiss, wie sehr unglücklich du über die Beendigung unserer äusseren (nicht der inneren) Gemeinschaft sein wirst; vergiss nicht, dass die äussere Gemeinschaft nur das Zeichen einer starken, lebenskräftigen und unzerstörbaren inneren Gemeinschaft war. Die innere Beziehung der Gruppe zu mir und dem Ashram und untereinander ist ebenso stark, wie sie je gewesen ist, sie hat sich in keiner Hinsicht geändert. Infolge der wirklichen Fortschritte, die du darin gemacht hast, dich von Verblendung zu befreien, kann diese Gemeinschaft nun sogar vertrauter werden. Ich kann dich leichter erreichen als in der Vergangenheit. Ich sage dir dies, weil ich weiss, dass es dich beruhigen wird und dass du es nicht ausnutzen wirst. Je tiefer ein Jünger in den Ashram eindringt, um so weniger notwendig findet er es, mit dem Meister Kontakt zu suchen; der Umfang [556] der Verantwortlichkeiten des Meisters wird ihm klar, und er gelangt zu einer richtigeren Bewertung seiner eigenen verhältnismässigen Unbedeutendheit. Dann unterwirft er sich «der erhaltenden Aura des Ashrams».

In meinen letzten beiden Mitteilungen an dich liess ich dich mit dem Eindruck, dass ich dir bereits so viel Unterricht gegeben hätte, dass es genügend sein würde, dich durch dieses Leben zu bringen. Ich forderte dich dringend zu einem standhaften Festhalten an den festgelegten geistigen Gewohnheiten auf. Es wird selten genug Betonung auf die Notwendigkeit solch einer Festigung des geistigen Rhythmus gelegt, und häufig wird zuviel Betonung auf das, was neu ist, und auf Fortschritt gelegt. Jünger müssen es jedoch lernen, ihre geistigen Gewohnheiten in instinktive geistige Reaktion umzuwandeln; dies ist die höhere Entsprechung der instinktiven sinnlichen Reaktionen, mit denen wir alle vertraut sind. Wenn dies erreicht worden ist, kann der Jünger sich darauf verlassen, dass er automatisch das Richtige tut oder sagt. Was noch wichtiger ist: der Meister kann auf ihn zählen, weil er weiss, dass er sich auf ihn verlassen kann. Dann «darf er sich innerhalb des ganzen Ashrams unbehindert bewegen, und der ganze Plan ist sicher bei ihm». Ich möchte, dass du während der dir verbleibenden Jahre hiernach strebst, damit du (in deinem nächsten Leben) von Kindheit an den Weg des Jüngers ausdrückst.

In meiner letzten Unterweisung für dich forderte ich dich auf, so zu handeln, als ob das Ideal, das du dir zur Aufgabe gemacht hast, eine vollendete Tatsache sei. Dies als ob-Verhalten ist eines der okkultesten Verfahren. In Wahrheit setzt es die Auferlegung der höchsten begriffenen Aspiration auf die normale Persönlichkeit in Form eines veränderten Benehmens voraus. Diese Auferlegung hat nicht dieselbe Bedeutung wie die der Einstellung « wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er». Diese Einstellung führt, wenn sie richtig befolgt wird, zur Auferlegung mentaler Beherrschung auf die Persönlichkeit; sie beeinflusst das Gehirn und daher die beiden niederen Körper Das als ob-Verhalten führt (für Jünger) einen noch höheren Faktor als den des Denkens ein: es macht den beständigen Versuch erforderlich, so zu leben, als ob die Seele (nicht der Denkaspekt, sondern durch den Denkaspekt) beständig kontrolliert und der herrschende Aspekt des Ausdrucks ist.

Dies mag sorgfältiges Denken über die Seele und ihre Beziehung zu; Persönlichkeit erforderlich machen, aber es ist viel mehr als nur dies. Es [557] macht, wenn es richtig angewandt wird, die zunehmende automatische Kontrolle des ganzen niederen dreifachen Menschen durch die Seele erforderlich. Ich gebe dir sechs Themen für Meditation, die um die als ob-Idee aufgebaut sind. Diese werden eine Jahresarbeit umfassen. Ich möchte, dass du diese Themen nimmst und ihnen drei Jahre lang vollste Betrachtung widmest. Am Ende dieser Zeit wirst du wahrscheinlich wünschen, die ganze Arbeit nochmals auf einer höheren Stufe und mit tieferer Absicht durchzugehen.

1. Lass das OM lautlos dreimal ertönen, als physischer Mensch, als emotioneller Mensch und als Denker. Dann lass das OM als Seele ertönen.

2. Themen für meditative Erwägung:

a. Was würde sich in deinem Leben ereignen, wenn du wirklich handelst, als ob die Seele das OM ertönen lassen würde?

b. Wenn du wirklich denkst, als ob der Denkaspekt das Instrument der Seele wäre, welche Gedankenlinien wirst du ausschliessen, kultivieren oder ausdrücken müssen?

c. Wenn du realistisch lebst, als ob die Seele in deinem täglichen Leben sichtbar wäre, was wird mit dem Astralkörper geschehen?

d. Vorausgesetzt, dass die als ob-Theorie dein physisches Gehirn und infolgedessen deine täglichen Tätigkeiten beherrschen würde, wie würde es deine Lebensart ändern? (Dies ist nicht dasselbe wie Frage a.)

e. Verstehst du klar den Unterschied zwischen «wie ein Mensch denkt ...» und der als ob-Methode des Verfahrens?

Worin unterscheiden sie sich in ihrer Anwendung?

f. Welche Eigenschaften würde dein spezieller Mechanismus oder deine Persönlichkeit demonstrieren, wenn du handeltest, als ob du im Ashram verankert wärest und nicht nur an der Peripherie? Sei nicht unklar in dieser Antwort, sondern äusserst praktisch in deiner Analyse der Situation.

3. Dann weihe dich zum Dienst des Ashrams für dieses Leben und das nächste, als ob du bewusst vor deinem Meister ständest und dir definitiv meiner Gegenwart bewusst wärest.

4. Sprich die neue Invokation, wobei du das OM nach jeder Strophe ertönen lässt.

5. Lass das OM auf [558] dem höchsten Bewusstseinspunkt ertönen, der dir möglich ist.

Dann geh deines Weges in Frieden, mein Bruder, in dem Bewusstsein, dass das Ferment lebendiger Energien in deinem Inneren es dir möglich machen wird, so zu handeln, als ob du die Seele wärest. Dies wird eine zunehmende, bewusste Erfahrung sein. Erkenne auch, dass ich, dein Meister und dein Freund, es ebenfalls wahrnehmen werde. Meine Liebe umgibt dich, und die Verbindung bleibt ununterbrochen.

An R. V. B.

September 1943

Es ist für mich eine Quelle der Befriedigung, mein Bruder, dass du wieder als anerkanntes Mitglied meiner Chelagruppe arbeitest. Wir beide haben stets gewusst, dass die Verbindung unauflösbar war und dass die Zwischenpause innerer Arbeit und die Zeit, während der du dein Karma abarbeitetest (das vor vielen Jahren hervorgerufen worden war) sowohl nötig als auch fruchtbar war. Es ist für die Seele von grossem Wert, wenn die Persönlichkeit die Tätigkeit des Karmas bewusst erkennt und sich der vollständigen Ausarbeitung der Wirkungen früherer Beziehungen widmet, damit das Wort «finis» unter diese Beziehung geschrieben werden kann. Jünger sollten sich daran erinnern, dass sich, wenn eine karmische Beziehung auf der physischen Ebene erkannt worden ist und die nötigen Schritte unternommen worden sind, zwei Möglichkeiten bieten, je nachdem, ob das aufgebürdete Karma vorübergehend war oder ob es sich um eine dauernde Beziehung handelt. Eine Möglichkeit ist, dass spirituelle Identifizierung stattfindet, und die Beziehung kann dann niemals zerbrochen werden - oder die Angelegenheit endet auf völlig richtige Art durch das endgültige Aufhören der Beziehung. Diese Perioden der Entscheidung und Anpassung sind äusserst schwierig, aber, seltsam genug, wenn der Jünger innerlich die richtige Haltung annimmt (selbst wenn er verwirrt ist) liegt die Entscheidung selten bei ihm. Das Leben, die Umstände, die Ereignisse oder Menschen übernehmen die Situation und der Jünger steht fest - während er sich an die Seele klammert -, bis das Problem oder die Beziehung verschwindet.

Du stehst nun mit klareren Kenntnissen und gestärktem Glauben innerhalb meines Ashrams. Ein vollerer Dienst öffnet sich vor dir - ein [559] Dienst, den du dort, wo du bist, und trotz eines physischen Körpers, der dir zuweilen viele Leiden und Schwierigkeiten bereitet, leisten kannst. Lass die physische Begrenzung dich nicht ungebührlich beherrschen, sondern geh mutig auf dem Erleuchteten Weg vorwärts, trotz und wegen der Probleme und Schwierigkeiten.

Die Verbindung zwischen dir und A. A.B. wird jedes Jahr enger, und dies hast du selbst innerlich erkannt. Du kannst ihr viel helfen, denn sie setzt grosses Vertrauen auf dich, und sie braucht die Art von Hilfe, die du ihr geben kannst. Ihre Arbeit wird schwerer, ihre Gesundheit ist ernstlich geschädigt, und die Bedürfnisse der Welt drücken sie schwerer, als irgendjemand von euch je ahnen kann, wie nahe er ihr auch stehen mag. Deine Mitarbeit ist ihr sehr wertvoll, und du kannst viel dazu beitragen, die Arbeit, die von meinem Ashram ausgeht, auszulegen und auf diese Weise suchenden Seelen helfen. Zu dieser Arbeit fordere ich dich von neuem auf.

Die Meditation, die ich dich zu tun bitten werde, ist ihrer Natur nach eine Dienstleistung. Sie hat wenig Beziehung zu dir selbst, aber viel zu dem, was mir sehr am Herzen liegt. Ich möchte dich bitten, das neue Buch «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» vorzunehmen und täglich über seine Bedeutung, seine Nützlichkeit und seinen Lehrwert in dieser kommenden Nachkriegszeit zu

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.