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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 543 ff. (engl.)

6. Der Ashram als ein Zentrum lebendiger Energie. [544]

7. Die Beziehung des Ashrams zu Weltangelegenheiten.

8. Die Verantwortlichkeiten, die von Mitgliedern des Ashrams übernommen werden.

9. Das schliessliche In-Erscheinung-Treten des Ashrams und wie es erreicht wird.

10. Die Eigenschaften, die durch ashramisches Leben gefördert werden.

11. Der Dienst, der vom Ashram geleistet wird.

12. Der Ashram und die Arkanschule.

Ich bin zufrieden mit den Fortschritten, die du während der letzten paar Jahre gemacht hast. Fehlschläge haben dich nicht abgeschreckt, und Anerkennung wird dir nicht schaden. Meine Kraft und mein Verständnis stehen dir - auf berechtigtes Verlangen - stets zu Diensten.

An I. B. S.

August 1940

MEIN BRUDER!

Eine Frage in bezug auf die Zukunft und deine Verantwortung beunruhigt dein Denken augenblicklich stark. Sie drängt sich zuweilen deinem Bewusstsein mächtig auf. Bis jetzt hast du es - nach einer Zeit inneren Kämpfens und einer darauf folgenden Entscheidung - vermieden, den Verwicklungen und der Wirkung, welche die Handlung auf die Zukunft haben könnte, voll und ganz die Stirn zu bieten. Der Dienst eines Jüngers wird häufig durch seine inneren Sorgen und abwehrenden Unterdrückungen beeinflusst. Das freie Fliessen der Inspiration wird im Astralkörper angehalten und stagniert dort (wenn ich ein so unpassendes Wort gebrauchen darf). Er ist sich der Inspiration bewusst, doch die geringe Wirkung, die sie auf andere zu haben scheint, gibt ihm zu denken. Er fragt sich beständig, wo die Schwierigkeit liegt. Häufig handelt es sich um ein ungelöstes Problem, das dazu dient, sein Unterbewusstsein zu verwirren, wie die Psychologen es nennen. Es mag an einer halb wahrgenommenen Unfähigkeit liegen, richtige Beziehungen zu Menschen herzustellen, was die unteren Schichten unformulierten Denkens aufreibt und zermürbt; es mag an einem Zustand innerer Auflehnung gegen das Leben, gegen Menschen, gegen die Entscheidungen des Jüngers liegen und auf diese Weise zu einer ganz bestimmten Ausrichtung oder Einstellung der ganzen Persönlichkeit führen.

Wenn der Persönlichkeitsstrahl [545] derselbe ist wie der des Astralkörpers (wie es bei dir der Fall ist) kann eine äusserst schwierige Situation entstehen, die den Dienst hindert, bis richtige innere Anpassungen gemacht worden sind. Du bist auf seltsame Art durch die Macht und Einstellung deines physischen Körpers auf dem dritten Strahl von vielen Menschen isoliert - etwas, was du durchaus nicht wünschst, was aber eine Folge der Vorherrschaft des Elements des ersten Strahls in deiner Natur ist, denn sie beeinflusst deine Seelenqualität, und dies drückt sich durch die physische Natur auf dem dritten Strahl aus. Intensive Einstellung ist daher das beständige Thema deines Lebensausdrucks, denn - wie du weisst - stehen der erste und sechste Strahl in deiner Natur beständig in Beziehung zueinander.

Der ausgleichende Faktor ist dein Denkaspekt, der vom vierten Strahl beherrscht wird. Dieser Einfluss ist auch häufig in dieser Saatgruppe zu finden, denn bei zehn der Gruppenmitglieder ist der Denkaspekt der Kampfplatz des Konflikts, ein Konflikt, der so geplant ist, um schliesslich Harmonie hervorzubringen. Jünger wie ihr werden sich daher weder durch Beherrschung des Verlangens noch durch Vermeidung oder Verdrängung von Konflikt befreien können. Sie werden durch den richtigen Gebrauch der Denkvorgänge und durch den Denkaspekt selbst Befreiung finden, denn er kann das Licht, das durch ihn hindurchscheint, auf das Problem werfen. Dies wird eine richtige Lösung und richtiges Verständnis bringen. Du ringst mit deinem Problem, mein Bruder, denn es ist dein aufrichtiger Wunsch, den Pfad geistiger Entwicklung zu verfolgen, aber du machst den Astralkörper zu deinem Kampfplatz, während das ganze Problem auf mentale Ebenen emporgehoben werden sollte. Denke darüber nach, und dann führe eine richtige Handlung in zwei Richtungen durch: auf der Mentalebene, um gelenkt zu werden, und bringe sie herunter auf die physische Ebene, um die Lenkung zu beweisen.

Du wirst wissen, auf welches Problem oder welche Probleme ich mich beziehe. Keiner deiner Gruppenbrüder wird verstehen, auf welchen besonderen Zustand ich jetzt anspiele. Es ist ein Problem, mit dem du dich abgesondert befassen musst, und wenn es gehandhabt worden ist, dann wird es für dich eine wahre Schleuse von Beziehungen und Gelegenheiten eröffnen. Dein Ziel sollte deshalb auf eine Verstärkung der Erleuchtung des Denkaspekts gerichtet werden, damit der Scheinwerfer des Denkaspekts auf die Nebel und Schwierigkeiten des Astralkörpers gerichtet werden kann.

Von einem sind wir, die wir die Jünger der Welt heute beobachten, überzeugt, nämlich, dass [546] du ein ernsthafter, intelligenter und hingebungsvoller Jünger bist. Intelligenz und Hingabe gehen im angenommenen Jünger Hand in Hand, sie gleichen einander aus und rufen dann einen entschiedenen Brennpunkt der Macht hervor. Für euch alle ist dies eine Verkörperung, in welcher der Brennpunkt des Lebens entweder unwiderruflich zur Seele orientiert wird, was bei neu angenommenen Jüngern der Fall sein muss, oder er dehnt sich mächtig aus und wird all-umfassend, was bei den älteren Jüngern der Fall ist. In deinem Fall ist jetzt die Erlangung eines definitiven Brennpunkts notwendig. In der Manifestation von Seelen in Zeit und Raum kommen Leben, in denen zu gewissen Zeiten ein Seelenproblem (wie die Persönlichkeit es erfasst) zu einem herrschenden Thema wird, und die ganze Verkörperung (mit entschiedenen Punkten einer starken Krise) wird dem Verstehen des Problems und seiner Lösung hingegeben. In der Ausrichtung deines Lebens auf die Seele ist der Grundton der Entsagung verstandesgemäss klar, aber du musst dafür sorgen, dass selbst Entsagung nicht zu stark betont wird und dass ihre beeinflussende Macht nicht auf das angewandt wird, wofür kein Ruf besteht, weil ein solcher Verzicht einen Fehler darstellen würde.

Ich gebe dir deshalb eine persönliche Meditation. Auch ich muss dies berücksichtigen, wobei ich dich daran erinnere, dass Entsagung an sich eine Verblendung sein kann und ein Idealist auf dem sechsten Strahl dazu geneigt ist, sie übertrieben auszudrücken. Ich werde dir nicht etwas geben, was du eine wirkliche Meditation nennen würdest. Was dir augenblicklich am meisten helfen wird, ist eine Visualisationsübung über Licht.

1. Sitze ruhig und entspanne dich. Befasse dich nicht mit Problemen, sondern bemühe dich, während der Zeit dieser Übung einfach ein Punkt konzentrierter Vision zu sein, wobei das Auge des Denkaspekts auf die Seele gerichtet wird.

2. Wenn deine Konzentration hinreichend zu sein scheint, erschaue (durch die Macht der schöpferischen Vorstellungskraft) in der Ferne einen Berggipfel oder eine Pyramide, und oben auf der Spitze scheint ein klares, reines, sehr intensives Licht.

3. Mit diesem Licht versuchst du dich zu identifizieren, in ihm aufzugehen, und auf diese Weise von seiner Erleuchtung Gebrauch zu machen, damit das geringere Licht in ihm scheinen möge. Nach einigen Minuten sorgfältiger [547] Identifizierung sagst du:

«Ich bin schwaches Licht, und doch scheint das reine Licht.

Dieses Licht ist nicht fern, sondern nähert sich mir täglich, stündlich.

Das Licht, das mein kleines Ich ist, muss innerhalb des grossen Lichts verschwinden.

Deshalb verschmelze ich mit jenem Licht, jenem alles durchdringenden, alles verzehrenden Licht und gehe in ihm auf.

Ich kann die beiden nicht mehr sehen - das grosse Ich, das kleine Ich, den Pilger und den Weg, denn nur eins ist zu sehen - das grössere erleuchtete Ganze.»

4. Stelle dir die Verschmelzung des Lichts der Persönlichkeit und des Lichts der Seele vor und erkenne, wie jenes Licht in der Persönlichkeit auf der Astralebene konzentriert ist.

5. Dann rufe durch das Ertönenlassen des OM eine Stabilisierung des Lichts hervor, von dem du Besitz genommen hast.

Trachte nicht danach, das Licht direkt zur Klärung von Problemen, Lehren oder Ideen zu gebrauchen. Das wird automatisch stattfinden, wenn das Licht erst einmal seinen Brennpunkt gefunden hat. Es muss unfehlbar Befreiung und Wissen bringen. Versuche einfach, dir den Vorgang bildlich vorzustellen, in dem Wissen: «Wie ein Mensch denkt, so ist er». Dann vergiss das Erlangen von Licht und bemühe dich, das, was als Ergebnis deiner Bemühungen existiert, zu offenbaren. Licht ist in dir. Suche nicht nach einer unmittelbaren sofortigen Lösung deiner Probleme. Halte nicht nach Resultaten Ausschau, mein Bruder. Erinnere dich daran, dass Resultate sicher sind, wenn du getreulich mit der angedeuteten Übung fortfährst, sonst würde ich weder deine noch meine Zeit damit verschwenden, dir diese Arbeit zu geben. Tue regelmässig und furchtlos, was dir gesagt wird. Die Resultate werden zur rechten Zeit in Erscheinung treten.

August 1942

1. Wenn die Stunden des Dienstes rund um die Uhr dahinrollen, gib acht auf das Ertönen der Stunde. Welche Stunde ist das?

2. Wenn die Minuten die flüchtige Stunde hinwegticken, gib acht auf die Minute, in der meine Stimme hörbar ist. Wann wird das sein?

3. Wenn die Sekunden das Fortschreiten des Minutenzeigers auf der Uhr der Zeit vermerken, erwarte die Sekunde, in der mein Antlitz erscheint. Warum ist es nicht erschienen?

4. Wenn du denkst, dass Freiheit [548] zum Greifen nahe liegt, und wenn du denkst, dass du dein Allermöglichstes getan hast: Hüte dich! Gehorsam liegt vor dir, mit Freiheit an der Hand.

5. Innerhalb des Ashrams musst du arbeiten. Zeiten des Redens wandeln sich in Zeiten des Schweigens um. Und diese müssen beide ihre Rolle spielen.

6. Du schreitest den Erleuchteten Weg entlang, mein Bruder. Du hast deine Hand in die meine gelegt. Ich halte sie fest.

September 1943

MEIN BRUDER!

Du magst bemerkt haben, dass die Anweisungen, die ich dieser Jüngergruppe in meinem Ashram, zu dem du gehörst, jetzt gebe, etwas andersartig sind. Es ist nicht in dem Sinn, dass jede von ihnen nicht entschieden persönlich anwendbar wäre oder dass sie für den Jünger, für den sie bestimmt sind, keine Bedeutung von ausgesprochener Wichtigkeit enthielten; sie sind von persönlicher Bedeutung und sollen es auch sein. Es ist jetzt jedoch meine Absicht, gewisse Prinzipien und Aspekte der Wahrheit zu übermitteln, die mehr die Gruppe als die einzelne Persönlichkeit betreffen. Die beiden früheren Unterrichtsperioden, denen ihr euch alle unterworfen habt, befassten sich in erster Linie mit der Ausbildung der dreifachen Persönlichkeit und mit einer Bemühung, sie in engere Beziehung

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.