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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 413 ff. (engl.)
Licht der geistigen Triade entwickelten. Deshalb zogen die Meister ihre Aufmerksamkeit von Aspiranten auf dem Probepfad zurück und überliessen sie der Ausbildung von Jüngern in dem einen oder anderen Ashram und gaben ihre Aufmerksamkeit vorwiegend denjenigen auf der Mentalebene, die durch triadische Ausdrucksweise und Energie angezogen werden konnten und die nicht lediglich an der Aufgabe, Seelenkontakt zu erlangen, interessiert waren.

Das Problem, dem die Hierarchie gegenüberstand, war interessant. Dieser neue Typ von Aspirant war für drei Arten von Licht empfänglich:

1. Das Licht der Substanz oder das innewohnende Licht der Persönlichkeit.

2. Das Licht der Seele, das auf das Licht der Liebe abgestimmt ist, das die Hierarchie beherrscht.

3. Das Licht der Triade, das ein Aspekt des geistigen Willens ist und das aus Shamballa strömt.

Das erste, was den Aspiranten daher gelehrt werden muss, ist, über jegliche innere Kontroverse hinaus zu wissen, wo er auf jenem Teil des Evolutionspfades steht, der sich über die Mentalebene in die buddhische Ebene erstreckt, und dass er somit auf dem Weg der höheren Evolution ist. Ich gebrauche die Worte hier symbolisch. Er muss wissen, welches der Lichter (für die er sich als empfänglich erweist) er gebrauchen muss, um weiteren Fortschritt zu machen. Soll das Licht der Persönlichkeit auf den Punkt des Seelenkontakts gelenkt werden, damit der niedere Denkaspekt zum Scheinwerfer von Offenbarung wird? Oder ist der Punkt erreicht worden, wo das Licht der Seele, das die reine Energie der Liebe ist, [414] auf das ganze Leben und alle Umstände in den drei Welten gerichtet werden kann und den Jünger somit in den Stand setzt, eine seelendurchdrungene Persönlichkeit zu werden, und dass ihm daher Eintritt in den Ashram gestattet wird, dem er angehört? Oder ist ein noch höherer Punkt erreicht worden und kann das Licht der geistigen Triade anfangen, über die Antahkarana auf die seelendurchdrungene Persönlichkeit gerichtet zu werden?

Dies sind die Probleme, denen der moderne Aspirant gegenübersteht, und er muss daher selbst den Fingerzeig entdecken, der in Beziehung zum höchsten Punkt seines Bewusstseins steht. Ich möchte euch hierbei bitten, nicht zu vergessen, dass der Punkt im Bewusstsein nicht unbedingt identisch mit dem Evolutionspunkt ist. Ein hoher Evolutionspunkt kann unbewusst erreicht werden, und der Jünger ist sich häufig nicht wirklich dessen bewusst, was er IST. Er muss sich über den genauen Punkt dessen, was er erreicht hat, klar werden, ehe er wirklich wissen kann, welches der nächste Schritt ist, den er bewusst unternehmen muss. Es wird ihm in diesem Stadium eine ungeheure Masse oder Struktur von Wahrheit vorgelegt; seine mentale Wahrnehmung dieser Stadien und Prinzipien kann sehr real sein, aber es herrscht leicht viel Verwirrung, wenn der konkrete Denkaspekt ungebührlich vorherrschend ist (wie es so oft ist); das abstrakte Denkvermögen ist gleichfalls tätig, und schwache Anzeichen des Funktionierens der Intuition und der höheren Arten von Wissen und Realisation werden gegeben. Der Jünger schreitet dann durch das Stadium, in dem er sich alles aneignet, mit dem er in Berührung kommt; er sucht alles, was er weiss, ja selbst das, was er ahnt, in seinem Bemühen, vorwärtszukommen, zur Anwendung zu bringen, um sich zu einem brauchbaren Jünger zu entwickeln und durch die Tür der Einweihung zu schreiten.

Gerade an diesem Punkt wird die neue Ausbildung in diesem neuen Zeitalter hierarchischer Tätigkeit für den modernen Jünger zur Anwendung gebracht. Da er naturgemäss ein mentaler Typ ist, entfaltet er schnell einen Sinn für richtige Proportion und wird daher durch ashramische Tätigkeit und die Aura des Ashrams angespornt, in dem es ihm nun gestattet ist, zu arbeiten, selbst denjenigen Fingerzeig oder jene verschleierte Auskunft zu entdecken, die seinen Weg klarmachen werden. Er fängt an, zu verstehen, dass der niedere Denkaspekt mit seinen vielfältigen Differenzierungen und Tabellierungen, seinem Analysieren und seinem komplizierten Herantreten an die Wahrheit nur eine Grundlage ist, auf der er eine feste Stellung einnehmen kann, dass er jedoch einer tiefgründigen [415] Einfachheit gegenübersteht; es wird ihm klar, dass er selbst denjenigen Fingerzeig ausfindig machen muss (den seine eigene Strahlenausrüstung verbirgt und doch gleichfalls offenbart), der es ihm ermöglichen wird, die vielen Verwicklungen des niederen Denkaspekts durch reine Vernunft zu ersetzen. Er muss mit dem Problem dieser Einfachheit ringen, mit ihrer durchdringenden Gewalt und mit ihrem sofortigen Erfassen der grundlegenden Wahrheit, die den vielen Wahrheiten zugrundeliegt; er lernt schliesslich, die langsame und mühselige Arbeit des Denkaspekts mit seiner Unberechenbarkeit, seinen Illusionen, seinen Fehlern, seinem Dogmatismus und seinem separativen Denken und seinen trennenden Kulturen durch die Intuition - mit ihrer Geschwindigkeit und Unfehlbarkeit - zu ersetzen. Er entdeckt - als einen vorbereitenden Schritt - die Natur seiner Strahlen; er fängt an, zwischen Intelligenz, Liebe und dem zu unterscheiden, von dem er theoretisch glaubt, dass es der Wille sein mag, weiss aber, dass er bis jetzt noch keine wirkliche Erfahrung hinsichtlich dieses höchsten göttlichen Aspekts hat; seine sich entwickelnde Intelligenz ist das Ergebnis und die Belohnung von Erfahrung; sein Verständnis für Liebe, den zweiten göttlichen Aspekt, ist gleichfalls im Versuchsstadium, und sein Wissen ist nicht zuverlässig; der verschmolzene Ausdruck von Intelligenz und Liebe (von Persönlichkeit und Seele, um genau zu sein) kann nur dann möglich werden, wenn der Willensaspekt einigermassen zu funktionieren beginnt.

Er muss daher eine Wahrheit finden, die für ihn eine unmittelbare Notwendigkeit ist. Der Meister wird ihm nicht sagen, was es ist; er muss nun seinen eigenen Fingerzeig formulieren, der auf erlangtem Wissen und erkannter Vision begründet ist. Dann muss er auf der Grundlage der Fingerzeige Schritte unternehmen und dabei die Genauigkeit seiner Formulierungen durch den Grad des Lichts, der intuitiven Wahrnehmung und der Offenbarung, die ihm im Inhalt seines Denkens vorhanden zu sein scheinen, abschätzen. Diese Faktoren sollten in Erscheinung treten, wenn seine Formulierung des «Fingerzeigs der Wahrheit» mit seinem nächsten geplanten Schritt übereinstimmt. Gewisse Faktoren müssen daher berücksichtigt werden, wenn der Jünger sich der Grundlage, auf der er steht, gewiss sein soll und wenn er wissen soll, dass der Fingerzeig, den er aus dem Wirrwarr von unverarbeitetem und heterogenen Wissen in Erscheinung zu treten gezwungen hat, richtig und deshalb für ihn lebenswichtig ist. Diese Faktoren sind:

1. Der Fingerzeig, an dem er arbeitet, wird für ihn folgendes bedeuten:

a. Eine Zusammenfassung oder eine verankerte Gedankenform irgendeiner Weisheit, die er erlangt haben mag. Ich habe nicht gesagt [416] Zusammenfassung von Wissen, mein Bruder, denn Weisheit und Wissen sind zwei sehr verschiedene Dinge.

b. Er wird auf besondere Weise durch seine Strahlenqualität gekennzeichnet und daher mit seiner normalen Strahlenentwicklung übereinstimmen. Ein Fingerzeig, der beispielsweise von einem Aspiranten des ersten Strahls formuliert wird, mag für einen Aspiranten auf dem dritten Strahl keine Bedeutung oder Anweisung enthalten und umgekehrt.

2. Der Fingerzeig, an dem er arbeitet, wird stets dazu neigen, Wissen, Motivierung und infolgedessen Tätigkeit zu vereinfachen.

a. Er wird durch Synthese gekennzeichnet sein.

b. Er wird daran erkannt werden, dass er den Gebrauch der Intuition oder des reinen Verstandes hervorruft; dies ist von Patanjali als «direktes Wissen» beschrieben worden, unkompliziert und zur gleichen Zeit äusserst allumfassend.

c. Es wird leichter sein, ihn durch Symbole als durch Worte oder formulierte Sätze wiederzugeben.

3. Der Fingerzeig, an dem er arbeitet, wird unfehlbar zur Offenbarung oder in das Licht führen, das den nächsten Schritt vorwärts offenbaren wird und ohne jeglichen Zweifel und jegliche Verwirrung ist. Solche Fingerzeige fallen in verschiedene Kategorien, die auf Fortschritt und Errungenschaft hindeuten, z.B.

a. Gewisse vorbereitende Fingerzeige, die Vorbereitung für ashramische Beziehungen betreffen.

b. Andere betreffen den Dienst, zu dem der verpflichtete Jünger durch seine Seele verpflichtet ist und den seine Persönlichkeit ermitteln und als etwas erkennen muss, für das er Verantwortung trägt.

c. Andere wiederum werden das Bauen der Antahkarana behandeln, welche die geistige Triade und die seelendurchdrungene Persönlichkeit miteinander verbinden wird. Ein solcher Fingerzeig wurde einmal von einem Meister einem seiner Jünger vermittels einer Illustration gegeben. Er sagte: «Lerne, dass alle Ashrame auf der Antahkarana zu finden sind». Der Jünger brauchte zwei ganze Jahre, um zu der verborgenen Bedeutung dieser abgedroschenen Feststellung zu gelangen. Könnt ihr sie schneller erfassen?

d. Noch andere formulierte Fingerzeige befassen sich mit dem besonderen Einweihungsvorgang, dem [417] der Jünger gegenübergestellt wird. Aus diesem Grund bemerkte ich früher, dass mein einziges Bemühen, soweit es euch als Gruppe betrifft, augenblicklich darin besteht, die Beziehung zwischen Einweihung und Offenbarung anzudeuten. Keine Einweihung ist möglich ohne eine vorhergehende Offenbarung, und doch führt jede Einweihung zu einer nachherigen Offenbarung. Das Ziel jeglicher Einweihung ist eine verliehene Offenbarung, doch es wird keine Einweihung erlangt, ohne eine vorhergehende, selbst hervorgerufene und nicht verliehene Offenbarung.

Lasst mich hier einige gewisse esoterische «Fingerzeige» geben, die euch eine Idee des Wesens der Begriffe geben mögen, die ihr - als seelendurchdrungene Persönlichkeiten - zu formulieren lernen müsst. Wir wollen mit dem einen vom Meister beginnen, der oben genannt ist:

1. Alle Ashrame sind auf der Antahkarana zu finden.

2. In jenem Licht werden wir Licht sehen.

3. Dem Weg der Höheren Evolution geht stets die Zerstörung aller anderen Wege voraus.

4. Der Wille Gottes zerstört den Willen der Menschen, doch beide sind erforderlich, um das Ganze zu vollenden.

5. Strahlung und Magnetismus, Invokation und Evokation sind vier Aspekte eines dualistischen Ganzen, und alle müssen seitens des Dieners entfaltet werden.

6. Die Sieben, die Neunundvierzig und der Eine sind nur EINER, und dies muss der Eingeweihte in seinem Inneren erkennen und alle mit Ausnahme des Einen ablegen.

7. Treue muss der Identifizierung Platz machen, und das Licht ist stets mit der Dunkelheit verschmolzen.

Diese sieben Fingerzeige sind alle Fingerzeige, von denen ihr Gebrauch machen könnt, wenn ihr es möchtet. Sie liegen alle innerhalb des Bereichs eurer Fähigkeiten und würden viel zu eurer Entfaltung beitragen. Ihr würdet es wertvoll finden, das, was ich hier in bezug auf den sechsten Fingerzeig erklärt habe, auf das Verstehen aller anderen anzuwenden und bemerken, was für Fortschritte ihr auf die erforderliche Offenbarung hin machen könntet.

Lasst uns nun [418] den siebenten Fingerzeig betrachten, der folgendermassen lautet:

Fingerzeig Sieben. «Eins der Kennzeichen der Bereitschaft für die Einweihung ist die Fähigkeit, das sich erweiternde und das all-umfassende Ganze zu sehen und das Gesetz zu bemerken, das dann überwunden wird, wenn der Teil zum Ganzen wird.»

Dieser Satz mit seinen vielen Folgerungen ist mehr als ein Fingerzeig, obgleich zwei tief bedeutsame Fingerzeige in ihm enthalten sind. Es ist eine Feststellung von individueller, Gruppen-, planetarischer und kosmischer Tragweite, und es ist der eine Fingerzeig unter all den vielen, die ich euch in meinen verschiedenen Büchern und in diesen eingehenderen Unterweisungen gegeben habe, der eine entschiedene Anwendung für jede einzelne und isolierte Einweihung hat. Er ist imstande, dem Eingeweihten - welche Einweihung er auch empfangen mag (von der untersten bis zur höchsten) - anzudeuten, dass er bereit ist, sich der

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.