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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 385 ff. (engl.) |
einer Einweihung zur anderen gelangt der Jünger zu einem Verständnis der
Erlösung. Zuerst lernt er, die Erlösung seiner dreifachen Persönlichkeit zu
bewerkstelligen; dann erweitert sich der Begriff nach parallel laufenden
Grundsätzen, wenn er die Erlösung seiner Mitmenschen anstrebt; später nimmt er
an dem Erlösungswerk teil, das mit allem wahren hierarchischen Bemühen in
Zusammenhang steht, und wird zu einem «aktiven Bestandteil eines erlösenden
Ashrams». Bei den späteren Einweihungen und nach der fünften Einweihung der
Offenbarung erkennt er einige der karmischen Verbindlichkeiten, die den
planetarischen Logos dazu geführt haben, diesen Planeten des Leidens, der
Trübsal, des Schmerzes und des Kampfes zu erschaffen, mit neuer Klarheit; es
wird ihm dann klar (und erfüllt ihn mit Freude), dass dieser kleine Planet
hinsichtlich seines Zwecks und seiner Techniken seinem Wesen nach einzigartig
ist und dass auf ihm und in ihm (wenn ihr nur durch die Oberfläche
hindurchdringen [386] könntet) ein grosser Erlösungsversuch vor sich geht; die
Faktoren, die sich in erster Linie mit seiner Durchführung befassen, und seine
wissenschaftlichen Mittler sind die «Söhne des Denkens, die es erwählten,
Menschensöhne zu werden und die doch in alle Ewigkeit die Söhne Gottes bleiben».
Diese «Söhne des Denkens» wurden in jener weit zurückliegenden Zeit, als das
vierte Naturreich ins Dasein kam, auserwählt, um die Wissenschaft der Erlösung
durchzuführen. Die Worte des Neuen Testaments, dass «alle Kreatur sich mit uns
immerdar sehnt und ängstigt und auf die Offenbarung der Kinder Gottes wartet»
(Römer 8, 19, 22), haben eine wahre geschichtliche und geistig-esoterische
Bedeutung. Paulus bezieht sich darin auf die planetarische Zielsetzung und
darauf, dass die Söhne Gottes fest darauf bestehen, dass, wenn sie die Erlösung
der Substanz, des Stoffes und der Form herbeigeführt und auf diese Weise
bewiesen haben, dass durch ihre eigenen verklärten Persönlichkeiten jene
Erlösung als Möglichkeit besteht, ihre Belohnung sein sollte, dass sie
schliesslich als Ausdrucksform der Gottheit in Erscheinung treten würden. Zu
diesem Zweck und mit diesem Ziel vor Augen führten sie den grossen evolutionären
Vorgang der Einweihung ein und brachten auf diese Weise eine Kontinuität der
Offenbarung und der Erleuchtung hervor. In Wahrheit ist die Zeitspanne, in der
die letzte Einweihung empfangen wird, einfach eine auf den Höhepunkt gebrachte,
triumphierende Darstellung der Wirklichkeit und des Ziels aller vorhergehenden
Erfahrungen; sie ist die Erfüllung des ersten Versprechens (des Einen
Einweihenden), das den «Söhnen des Denkens» je gegeben worden ist, als sie
ursprünglich ihr Erlösungswerk begannen, und besteht in «einem plötzlichen
Aufflammen der individuellen Herrlichkeit und ihrem Verschmelzen bei der
Einweihung mit der Herrlichkeit des Ganzen».
Diese Gedanken mögen euch einen neuen Gesichtspunkt in bezug auf Einweihung geben, und wenn ihr richtig erwägen und denken könnt, dann werden sie euch helfen, ein wenig in das Denken Gottes einzudringen, was euch erlauben wird, wenigstens in jenen «Bereich der Verheissung» einzudringen, auf dem jegliche geistige Hoffnung, alle Erwartung und die dynamische Absicht hinter dem evolutionären Vorgang beruhen. Die «Einweihungshallen» (um wieder in Symbolen zu sprechen), in denen der Eingeweihte seine erlösende Eigenschaft darstellt, sind das wahre «verheissene Land». Die ganze Geschichte des jüdischen Volkes beruht auf einer Erkenntnis dieser grundlegenden Wahrheit; sie ist jedoch infolge der tief materialistischen Selbstsucht der Rasse ihrerseits zu [387] einer Form individueller und rassischer Habgier entstellt worden. Sie gibt der ganzen ewigen Hoffnung (welche die Hoffnung aller Söhne des Denkens ist), eine materielle und rassische Entstellung und ein rein materielles Ziel - das Ziel eines Territoriums. Dies alles beruht wiederum auf dem Dünkel, der aggressiven Natur und dem Mangel an wahrer Perspektive, welche die grundlegenden Charakterzüge des jüdischen Volkes sind, trotz vieler Ausnahmen. Das «verheissene Land», von dem aus der göttliche Gedanke projiziert und gelenkt, und wo der in dem planetarischen Logos entspringende Impuls getreu bewahrt wird, ist auf kosmischen Ebenen zu finden und verbleibt dort unveränderlich. Dies ist es, was Sanat Kumara in seinem Ratszimmer in Shamballa hält und ihn unerschütterlich bei all jenen Leben, die durch den Erlösungsprozess hindurchgehen, und denjenigen, welche die Mittler des Erlösungsprozesses sind, verbleiben lässt, bis «der letzte Pilger seinen Heimweg gefunden hat». Diese Mittler sind die Menschensöhne, von denen jeder einzelne schliesslich «innerhalb der Höfe des Himmels» und am Ort der Einweihung das Wesen seiner hohen Berufung erweisen wird; sie werden allen jenen, welche die Bedeutung dieser Darlegung begreifen können, beweisen, dass sie «nur wieder die volle Ausdrucksform desjenigen geworden sind, was sie stets gewesen sind». Jetzt ermöglicht die Beseitigung der Schleier der Materie es der inneren Herrlichkeit, auszustrahlen, und - nachdem das Erlösungswerk vollendet ist - «können sie voller Herrlichkeit in schöpferischen Unternehmungen wandeln». Ich zitiere einige Worte, die Christus (bei einer Einweihung, die kürzlich stattfand) gebrauchte, als er eine Gruppe von neuen Eingeweihten ansprach. ÜBER FINGERZEIGE Wir wollen nun dazu übergehen, die Fingerzeige, die ich euch bereits gegeben habe, zu betrachten. Es sind sieben. Mit zwei von ihnen habe ich mich bereits befasst. Dies waren: Fingerzeig I. #Die in der Hierarchie hervorgebrachten Veränderungen sind das Ergebnis der Arbeit der Weltjünger gewesen. Fingerzeig II. #Das heutige menschliche Planen ist eins der ersten Anzeichen des In-Erscheinung-Tretens des Willensaspekts. Es bleiben nun [388] noch fünf Fingerzeige zur Betrachtung übrig, und ich stelle hier eine Liste von ihnen auf, nicht in Form von Fragen, wie sie früher gegeben worden sind, sondern in ihrem ursprünglichen Wortlaut. Ich möchte euch bitten, sie mehrere Male mit konzentriertem Denken ganz durchzulesen und zu beachten, wie eng sie miteinander in Beziehung stehen, und wie sie ein Licht auf den Einweihungsvorgang werfen, das einzigartig, von synthetischer Bedeutung und erleuchtend ist. Wie ich euch gesagt habe, kann jeder von ihnen sieben Ausdeutungen unterworfen werden, wir wollen uns jedoch für unsere Zwecke darauf beschränken, sie vom Gesichtspunkt der angenommenen Jüngerschaft aus, nämlich dem der Jünger, die in einem Ashram arbeiten und die sich für Dienst und Einweihung vorbereiten, zu studieren. Fingerzeig III. #Jünger in allen Ashramen haben eine Aufgabe, den göttlichen Plan gleichzeitig zu modifizieren, zu qualifizieren und anzupassen. Warum muss dies geschehen? Warum wird der Plan nicht auferlegt? Fingerzeig IV. #Der Eingeweihte weiss, weil er arbeitet. Was für eine Bedeutung hat dieser Fingerzeig für euch? Fingerzeig V. #Der Schlüssel für die rechte Auslegung eines Fingerzeiges liegt in seiner Verbindung mit der Idee der Lenkung in Zeit und Raum. Fingerzeig VI. #Der Jünger muss den Fingerzeig erkennen, der seiner Bewusstseinsstufe entspricht. ... Meine Bemühung besteht einzig und allein darin, die Beziehung zwischen Einweihung und Offenbarung anzudeuten. Fingerzeig VII. #Eins der Kennzeichen der Bereitschaft für Einweihung ist die Fähigkeit, das sich erweiternde und all-umfassende Ganze zu sehen und das Gesetz zu beachten, das dann überschritten wird, wenn der Teil zum Ganzen wird. Im Zusammenhang mit dem sechsten Fingerzeig wies ich darauf hin, dass Offenbarung - die durch richtige Orientierung und rechtes Denken herbeigeführt wird, - ein Teil der Ausbildung des Eingeweihten ist. Viele, die so in der Ausbildung stehen, verzögern ihren Fortschritt dadurch, dass sie die Offenbarung nicht erkennen, wenn sie über der Linie ihres geistigen Horizontes erscheint. Ihr werdet bemerken, dass die Fingerzeige sich selbst häufig mit dem Wesen eines Fingerzeigs befassen, weil ein Fingerzeig in Wahrheit und, wenn er korrekt betrachtet wird, die Saat oder der Keim einer beabsichtigten Offenbarung ist. Der Meister weiss genau, welche [389] Offenbarung für den Jünger in Ausbildung als nächste an der Reihe ist; durch Fingerzeige sät er die Saat der Offenbarung, es bleibt aber dem Jünger überlassen, das zu entdecken, was der Fingerzeig hervorrufen sollte, und die Saat zu hegen, bis sie in der Schönheit der Offenbarung erblüht. Wenn ich diese Fingerzeige für euch zu erläutern suche, so tue ich nicht die Arbeit, die ihr tun solltet. Ich bringe tatsächlich nur die Ideen, Auskünfte und Begriffe, die bereits in eurem Unterbewusstsein vorhanden sind - und die durch Meditation, Studium und praktische kritische Lebensführung dort hineingebracht worden sind, in die ihnen gebührende Ordnung, damit ihr daraus Nutzen ziehen könnt. Wenn ich dies getan habe, dann überlasse ich es euch, allein und ohne Hilfe dem Augenblick der Offenbarung entgegenzuschreiten. Ihr redet von einer Reihe von Einweihungen, aber die Meister sprechen im Sinn von einer Reihe von Offenbarungen, und ihre Arbeit mit ihren Jüngern besteht darin, sie für Offenbarung vorzubereiten. Berücksichtige, mein Bruder, dass es schwer ist, Offenbarung zu ergreifen und festzuhalten - ein Punkt, der oft übersehen wird. Auf die Persönlichkeit des Jüngers wirkt sie erschöpfend, sie ist aber zwecklos, wenn die Persönlichkeit sie nicht erkennt; sie wirkt übermässig anregend, und der Eingeweihte geht durch drei Stadien hindurch, wenn es sich um Offenbarung handelt: zuerst kommt das Stadium der Ekstase und höchsten Erkenntnis; dann folgt Dunkelheit und fast Verzweiflung, wenn die Offenbarung verblasst und der Jünger findet, dass er wieder im gewöhnlichen Licht der Welt wandeln muss; er weiss jetzt, was ist, aber gerade an diesem Punkt liegt seine Prüfung, denn er muss im Bewusstsein jener inneren Erkenntnis weitergehen, aber auf die Anregung der Offenbarung verzichten. Schliesslich nimmt sein Dienst, die Hilfe, die er seinen Mitmenschen gibt, und die Aufgabe, sie zu ihrer nächsten Offenbarung zu führen, ihn so in Anspruch, dass die Aufregung und die Reaktion vergessen werden. Dann entdeckt er zu seiner Überraschung, dass ihm die Offenbarung jederzeit und nach Willen auf ewig verbleibt - wenn sie seinen selbstlosen Interessen dient. Denkt darüber nach. Nun wollen wir die Fingerzeige, die noch übrig bleiben, studieren: Fingerzeig Drei. «Jünger in allen Ashramen haben die Aufgabe, den göttlichen Plan gleichzeitig zu modifizieren, zu qualifizieren und ihn anzupassen. Warum muss dies geschehene Warum wird der Plan nicht auferlegt? Ihr werdet die Beziehung [390] zwischen diesem Fingerzeig und dem ersten, der euch gegeben worden ist, sofort bemerken. Der Begriff der Verantwortung unterliegt der Bedeutung dieses Fingerzeigs, und im Zusammenhang damit möchte ich euch daran erinnern, dass - vom Gesichtspunkt der esoterischen Wissenschaft aus - das Verantwortungsgefühl die erste und hervorragende charakteristische Eigenschaft der Seele ist. Insofern, als der Jünger daher mit der Seele verbunden und im Begriff ist, eine seelendurchdrungene Persönlichkeit zu werden und daher unter der Lenkung der Seele steht, wird er die Aufgabe unternehmen, die ihm in diesem dritten Fingerzeig gestellt worden ist. Dieser Vorgang des «Modifizierens, Qualifizierens und des Anpassens» wird vermittels einer verstandesmässig orientierten Persönlichkeit durchgeführt und durch das Verständnis gefördert, zu dem ihr konkreter Denkaspekt fähig ist. Es ist das Ergebnis der Tätigkeit der Seele auf ihrer eigenen Ebene und steht gänzlich mit der Absicht der hierarchischen Gruppe und der Förderung des göttlichen Plans in Beziehung. Wie weit der Jünger diesen Plan begreift, wird notwendigerweise variieren, je nach der Entwicklungsstufe des Jüngers. In den allerersten Stadien der Jüngerschaft ist seine Fähigkeit, zu «modifizieren, qualifizieren und anzupassen» tatsächlich gering, aber jede Bewusstseinserweiterung macht ihn in erhöhtem Mass dazu tauglich. Ihr würdet es von Interesse finden, die Stadien der Jüngerschaft, wie sie in Band I von «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» umrissen worden sind, von neuem zu studieren. Ihr würdet bemerken, wie jedes Stadium (wenn es auf tatsächlicher Erfahrung beruht) den Jünger befähigt, den Plan mit zunehmender Klarheit vom Gesichtspunkt des Ashrams und des Meisters aus zu sehen; schliesslich kommt die Zeit, wenn der Jünger direkt ins Zentrum der Dinge gelangt und dem Herzen des Meisters so nahe steht, dass das hierarchische Planen etwas wird, an dem er teilnimmt und zu dem er beiträgt. Zwei Gedanken sollten hier erwogen werden. Zunächst sollte es klar erkannt werden, dass der Jünger nach dem Gesetz die Technik geistigen Kompromisses meistern muss, und zweitens, dass die drei Worte: modifizieren, qualifizieren und anpassen sich definitiv auf die drei Welten beziehen, in denen der Plan Form annehmen muss. Es gibt zwei Arten von Kompromiss, mein Bruder. Einmal der Kompromiss, in dem das Gleichgewicht aus Gründen der Zweckdienlichkeit |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |