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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 348 ff. (engl.)

Eine Betrachtung der drei Offenbarungspunkte, die bereits gegeben worden sind, mag euch zeigen, wie tief das vorhandene Geheimnis in bezug auf jeden dieser Punkte sein mag. Das Geheimnis des Auges und seine Beziehung zum Licht (esoterisch verstanden) ist sehr gross, und bis jetzt weiss kein Schüler irgendetwas darüber, [349] wie sehr er sich auch bemühen mag. Zum Beispiel, mein Bruder, wenn das dritte Auge, das innere Auge und die Monade in direkte Gleichschaltung mit «dem Auge Gottes selbst» gebracht werden, so dass das, was der planetarische Logos sieht, dem Eingeweihten wenigstens teilweise offenbart werden kann, wer kann sagen, was jene Offenbarung an Resultaten und Erleuchtung bringen wird? Wenn die wahre Natur des Willens verstanden wird und der Eigenwille der Persönlichkeit (notwendigerweise sehr hochgradig), der Wille der Seele (wie er durch die Tätigkeit der höchsten Reihe oder des höchsten Kreises der egoischen Blütenblätter demonstriert wird), Atma, das sich als geistiger Wille ausdrückt, und Sanat Kumara gleichfalls durch die Einweihung in direkte Gleichschaltung gebracht werden, wiederum, wer kann vorhersagen, welcher Art die Offenbarung sein wird? Wenn wiederum (wie auf S. 360 angedeutet worden ist) die unzählige Menge von Gedankenformen des konkreten oder niederen Denkaspekts als Illusion erkannt wird, und der niedere Denkaspekt, die Blütenblätter des Wissens des egoischen Lotos, der abstrakte Denkaspekt und Buddhi oder reine Vernunft alle in Gleichschaltung mit den Herren des Karmas und so mit ihnen in direkte Beziehung gebracht werden, und wenn dies das Ende des Karmas in den drei Welten kundtut, wer kann die Natur der darauf folgenden Offenbarung vorhersagen? Gleichschaltung ist der Schlüssel zu allen diesen tief geistigen Ereignissen.

Gerade diese Ideen müssen erscheinen, wenn der wahre okkulte Schüler der Erkenntnis der Gelegenheit gegenübersteht und sich definitiv und bewusst für Offenbarung vorbereitet. Es wird euch einleuchten, dass die Offenbarungen, mit denen ich mich befasse, als Resultat oder als Folge davon stattfinden, dass der Eingeweihte vor dem Einen Einweihenden steht; und nur dann, wenn er von Christus vorgeführt wird. Die früheren Einweihungen mögen ihre entsprechenden Offenbarungen nach dem Gesetz der Analogie haben, aber sie sind selbst eine sehr hohe Form von Illusion; sie haben die Qualität der Illusion, und es ist erforderlich, dass der Eingeweihte erkennt, dass sie einfach eine entfernte Möglichkeit verhüllen, für die er arbeiten und auf die er warten muss.

ACHTER TEIL

Ich empfinde die Notwendigkeit, noch einmal zu wiederholen, dass Einweihung den Bewusstseinsaspekt des Jüngers oder der Gruppe betrifft, die sich dem Vorgang unterziehen soll. In der Vergangenheit ist die Betonung auf Kontakt mit der Hierarchie und - wie wir gesehen haben - auf den Gebrauch hingebungsvollen, [350] gefühlsbetonten Eifers als Mittel zu diesem Kontakt gelegt worden. Wiederum, wie wir gesehen haben, hat die Zeit, die vergangen ist, dies alles umgewandelt, und die Betonung wird heute auf die Einweihung des Bewusstseins des Jüngers oder der Gruppe in göttliche Ausdrucksgebiete, die bisher nicht erkannt wurden, gelegt. Eingeweihte wurden früher in die Welt der Ideen, der intuitiven Erkenntnis oder der buddhischen Wahrnehmung eingeweiht; es war ihre Aufgabe, diese Ideen in Ideale umzuwandeln, auf diese Weise boten sie der Rasse geistige Ziele und hierarchische Objektive dar, was die hauptsächliche Form ihres Dienstes darstellte. Heute haben die angenommenen Jünger der Welt, diejenigen, welche die erste Einweihung erlangt haben (und ihre Zahl ist unendlich gross), und die Eingeweihten höheren Grades infolge der ausgesprochenen Entwicklung der Menschheit Ziele, die ihre mentale Entfaltung möglich gemacht hat; sie können in göttliche Bewusstseinsgebiete zugelassen werden, die nicht durch göttliche Ideen, sondern durch den göttlichen Willen bedingt und ins Dasein gerufen sind. (Ihre Wahrnehmung jenen Willens wird sich nach dem Grad der zur Einweihung dienenden Kontrolle richten). Es ist daher ihre Aufgabe, sowohl den Plan, welcher die hierarchische Art und Weise ist, den göttlichen Willen zu verwirklichen, als auch die Zielsetzung zu erkennen, die seitens der Spitzen der Hierarchie wahrgenommen wird. Sie müssen die Aufgabe auf sich nehmen, dafür Sorge zu tragen, dass der Plan auf der physischen Ebene tatsächlich zum Ausdruck gebracht wird und einen Teil des erkannten Bewusstseins der Menschheit als Ganzes bildet. Da dies eine verhältnismässig neue Entfaltung ist, hat sie noch nicht die nötigen Fortschritte gemacht, hauptsächlich infolge des planetarischen Karmas und der entsetzlichen Lage, der die Menschheit sich gegenübergestellt hat. Ich möchte, dass ihr meine Ausdrucksweise bemerkt.

Ein Zeugnis für das Wachsen des menschlichen Intellekts in der erforderlichen empfangsfähigen Richtung kann man in dem «Planen» der verschiedenen Nationen und in den Bemühungen der Vereinten Nationen erkennen, einen Weltplan zu formulieren, der in Frieden, Sicherheit und rechten menschlichen Beziehungen enden wird. Es ist interessant zu bemerken, dass gleich von Anfang dieser Entfaltung an drei okkulte Faktoren die Entwicklung aller dieser Pläne beherrscht haben: Ihre klare Bedeutung, die ihr bis jetzt noch nicht bemerkt habt, dadurch, dass seitens der Nationen, die diese Pläne formulieren, eine Zeitgrenze gesetzt worden ist, innerhalb derer angekündigten Grenzen mutmasslich die Möglichkeit [351] besteht, gewisse Ziele zu erreichen.

Es wird euch deshalb klar sein, dass infolge der veränderten Polarisation der Weltjünger die ganze Qualität, alle Vorgänge und die Art der Tätigkeit der Hierarchie Veränderungen unterworfen worden und noch im Wechsel begriffen sind. Die Natur oder die Qualität der Jünger, die zu hierarchischer Teilhaberschaft zugelassen werden, bedingt notwendigerweise den Rhythmus und den Grundton der Hierarchie zu irgendeiner gegebenen Zeit. Trotzdem geht nichts, was bisher entwickelt worden oder gewonnen ist, je verloren, und die Qualität der Hingabe besteht noch in all ihrer Wirkungskraft, die Bereicherung wirkt weiter fort, und wenn ich einen so unzulänglichen Ausdruck gebrauchen darf, das Wahrnehmungsvermögen aller derer, die innerhalb der Hierarchie sind, ist ungeheuerlich gewachsen; Gebiete der göttlichen Wahrnehmung, welche die göttliche Zielsetzung verhüllen, werden beständig offenbart.

Offenbarung ist nicht nur das Vorrecht und die Belohnung des sein Ziel erreichenden Eingeweihten, sondern sie nimmt auch in gesteigertem Mass für die Meister, die es erreicht haben, neue Formen und andere Konturen an, - ein Vorgang, der durch das höhere mentale Wahrnehmungsvermögen der hereinkommenden Jünger möglich gemacht wird. Gruppenarbeit, Gruppenreaktion und Gruppenmöglichkeiten werden innerhalb der Hierarchie bis zu ihrem höchsten Ausdruckspunkt gebracht. Ich möchte, dass ihr dies sorgfältig betrachtet und die Hierarchie nicht als einen statischen Punkt der Liebe und einer Vermittlungstätigkeit anseht, wie es so oft die Haltung des Jüngers ist. Der Evolutionsprozess bedingt die Hierarchie ebenso, wie er die Menschheit und alles andere im manifestierenden Universum bedingt. Es besteht jedoch eine evolutionäre Wechselwirkung, die - in diesem Zeitalter und während der gegenwärtigen Krisenzeit - Wirkungen in Beziehungen hervorruft.

Um an dieses Thema von einem anderen Gesichtspunkt aus heranzutreten, so ruft die mentale Polarisation des Jüngers, der Eintritt in das hierarchische Arbeitsgebiet sucht, eine Einswerdung der zur Einweihung dienenden Bemühungen hervor, die in der geistigen Geschichte des Planeten neu ist und die den ersten Schritt darstellt, der gegenwärtig auf der inneren und subtilen Ebene unternommen wird, um gewisse grosse «Krisen der Einweihung» herbeizuführen, die gleichzeitig alle drei hauptsächlichen planetarischen Zentren in Mitleidenschaft ziehen, etwas, was bisher unbekannt war. Bis 1875 war Einweihung sowohl ein aufeinander folgender als auch grösstenteils ein individueller Vorgang. Dies wird allmählich geändert; Gruppen werden zur Einweihung zugelassen infolge [352] einer erkannten und wahrgenommenen Beziehung, die nicht diejenige zwischen Meister und Jünger ist (wie bisher), sondern die vielmehr auf Eingeweihtenbeziehung in Gruppenform beruht, und die zwischen der Menschheit, der Hierarchie und Shamballa besteht. Gerade diese geistige und innerlich empfundene Beziehung findet heute auf der physischen Ebene in den weltweiten Bemühungen Ausdruck, rechte menschliche Beziehungen herzustellen.

Einweihung wird im wesentlichen nicht mehr so angesehen, dass ein Menschenwesen, das gewisse Disziplinen angenommen und nach eigenem Entschluss gewisse progressive Bewusstseinserweiterungen erreicht hat, in engere Berührung mit der Hierarchie und einer Gruppe innerhalb der Hierarchie gebracht wird; jener Gesichtspunkt der Einweihung wird sehr bald der Vergangenheit angehören. Sie ist das Vorwärtsschreiten einer ganzen Gruppe von geistig gesinnten Jüngern und Eingeweihten in neue Gebiete des göttlichen Bewusstseins hinein und in engere Verbindung mit dem Denken des Herrn der Welt. Die Jünger und Eingeweihten werden dies gemeinsam tun, je nach ihrem Grad und ihrem geistigen Evolutionspunkt. Ich beziehe mich hier nicht auf die Evolution der Form. Dreierlei wird dadurch herbeigeführt:

1. Ein engeres Verbinden der drei göttlichen Zentren (von Shamballa, der Hierarchie und der Menschheit), so dass der Fluss der göttlichen Energie immer unbehinderter werden und Zielsetzung, Plan und ihre Präzipitation auf der physischen Ebene erleichtert wird.

2. Eine viel mächtigere Hierarchie, und zwar eine Hierarchie, die durch das Prinzip der Intelligenz - welches als Werkzeug des Prinzips der Liebe dient - viel enger mit der Menschheit verbunden ist und viel stärker in Verbindung mit der Zielsetzung steht, die der dynamische Brennpunkt all dessen ist, was mit planetarischer Energie erfüllt wird und mit planetarischer Entwicklung und evolutionärem Wachstum im Zusammenhang steht.

3. Eine Verschmelzung oder das Herbeiführen einer Beziehung innerhalb der Menschheit selbst, die rechte menschliche Beziehungen und infolgedessen eine Integrierung in die Hierarchie hervorruft. Dies wird die Gestalt einer Masseneinweihung annehmen und durch den verhältnismässig neuen Vorgang der Gruppeneinweihung möglich gemacht werden, der sich aus der langsamen Methode individueller Einweihung entwickelt.

Es ist [353] schwer, diese Dinge klar zu machen, meine Brüder, aber vielleicht ist es mir gelungen, euch eine allgemeine Idee als Grundlage für euer weiteres Denken zu übermitteln.

Der einzelne Jünger, der Einweihung sucht, wird wohlerwogen und mit seiner vollen und freiwilligen Einwilligung mit der Gruppe verschmolzen; er erreicht diese Verschmelzung durch seine eigenen individuellen Bemühungen und handelt (während des ganzen Vorgangs) gänzlich aus freien Stücken, indem er vorwärts schreitet und so schnell oder langsam, wie es ihm beliebt, mental einbeziehend wird. Er selbst bestimmt die Zeit und das Ereignis ohne jegliche Beeinflussung oder Hemmung seitens irgendeiner äusseren Gewalt.

Dies ist die verhältnismässig neue geistige Technik, und es ist eine Technik, die von Eingeweihten und Jüngern aller Grade in allen drei Zentren angenommen wird. Wie bei allem anderen, was sich auf der subjektiven Ebene menschlichen Lebens ereignet, so wird eine grössere Entstellung des Vorgangs und der neuen Technik in dieser oder jener Form in menschlichen Angelegenheiten in Erscheinung treten und ein grosses Hindernis (scheinbar und vorübergehend) für den menschlichen Fortschritt bilden. Es wird die Gestalt einer Sackgasse und einer Verblendung annehmen, die seitens der Feinde der Menschheit und derer, die beständig gegen die Kräfte des Lichts arbeiten, in zwingender und unwiderstehlicher Form gebraucht wird. Heute kann man sehen, wie diese Verzerrung in allen totalitären Staaten demonstriert wird; der einzelne ist nicht frei, und sein Verschmelzen mit dem Staat und sein Fortschritt als ein in den Staat einverleibtes Wesen, das des Rechtes der freien Wahl beraubt worden ist und durch Furcht und Strafe gezwungen wird, auf sein eigenes selbstgelenktes Leben zu verzichten - wird zu einer wachsenden Bedrohung für die Menschheit.

Der rechte Gebrauch derselben Energie macht ein Verschmelzen mit der Hierarchie möglich. Dies sind das Bedenken lohnende Punkte, und sie werden euch einiges Verständnis der gegenwärtigen Weltzustände übermitteln. Das zugrundeliegende Prinzip der Verschmelzung und des Gruppenbemühens ist richtig, und es bildet einen Teil des göttlichen Plans; seine Durchführung seitens geiziger, habgieriger und ehrgeiziger Menschen oder seitens solcher Jünger, die sich Illusionen hingeben, ist völlig verkehrt und wird zu einer Katastrophe führen. Diese Katastrophe sucht die Hierarchie abzuwenden, doch die Meister sind (wie gewöhnlich) daran gehindert, weil es verhältnismässig so wenige gibt, auf die sie sich verlassen können, und durch den Mangel an Verständnis unter den Massen der wohlmeinenden Menschen. Mehr infolge ihrer Unwissenheit [354] als durch geplante Bösartigkeit wissen sie nicht, wie sie den Strom des Übels dämmen können.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.