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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 307 ff. (engl.)
unerklärbar angedeutet wird, was aber zugegeben und als unumstössliche Wahrheit angesehen werden muss, obgleich es zunächst über sein Fassungsvermögen geht, zunächst registrieren und annehmen? Oder was sonst?

Lasst mich die wohlbekannte Wahrheit nochmals wiederholen, dass kein Mensch ein Eingeweihter ist, wenn er nicht versteht, dass das Leben des Eingeweihten aus einem beständigen Registrieren neuen Wissens besteht, das in praktische Weisheit umgewandelt werden muss, einem Registrieren okkulter Tatsachen, die im Lebensdienst des Eingeweihten ihren intelligenten Platz finden müssen sowie in Einschliessungen neuer Bewusstseinsbereiche; diese letzteren müssen zum normalen Erfahrungs- und Ausdrucksgebiet werden; daraufhin werden sie zur Basis für weitere Ausdehnung. Jede Offenbarung muss von vier Gesichtspunkten aus gemeistert werden:

1. Vom Gesichtspunkt mentaler, okkulter, geistiger, hierarchischer, triadischer Tatsachen, die sie verkörpert. Jede Offenbarung hat ihr eigenes Format, denn alle unsere Ebenen - die so beständig offenbart werden - sind die Unterebenen der kosmisch-physischen Ebene.

2. Vom Gesichtspunkt der Bedeutung, welche die Tatsachen und das Format verschleiern und verbergen, und nach der derjenige, welcher erleuchtet wird, suchen muss.

3. Vom Gesichtspunkt [308] der Wirkung, welche die Offenbarung im täglichen Leben und Dienst und in den ashramischen Beziehungen des Jüngers oder Eingeweihten hervorrufen soll.

4. Vom Gesichtspunkt des Keims, des Saatgedankens, der Schlüsselform und der invokativen Kraft desjenigen, was offenbart worden ist. Jede Offenbarung hat ihren Platz in einer grossen Reihe von Offenbarungen und Erleuchtungen; der Jünger muss innerhalb der Form der Offenbarung dasjenige finden, was er gebrauchen muss, um den nächsten für ihn bestimmten Punkt einer erlangten Offenbarung zu erreichen.

Ich habe euch hier in sehr kurzer Form eine der neuen Techniken für Jünger im Neuen Zeitalter und eine der Meditationsformen gegeben, durch welche die Offenbarungsprozesse beschleunigt werden können. Bisher in der Vergangenheit ist Offenbarung unerwartet gekommen, so, wie es bei Saul von Tarsus in der biblischen Darstellung geschah. Der Jünger kämpft und arbeitet und dient aufrichtig; er schreitet blindlings vorwärts; ganz verwirrt sucht er oft nach Wissen und empfängt es in unerwarteten Augenblicken, und häufig vergrössert es, wenigstens vorübergehend, seine Verwirrung. Aber während des kommenden Neuen Zeitalters werden Jünger gelehrt werden, wie sie sich bewusst und verständnisvoll zur Erleuchtung hindurcharbeiten können; es wird ihnen gezeigt werden, wie sie das, was sich in ihnen ereignen wird, klar erkennen können, ehe sie die nötigen Schritte tun und Einweihung verfolgen. Dies wird viel Zeit sparen und das Licht viel schneller als bisher am erwünschten Ort konzentrieren.

Ihr werdet daher erkennen, warum ich diese Lehre über die Offenbarungspunkte dem, was ich euch in bezug auf die Vorbereitungsvorgänge für die Einweihung zu geben habe, beigefügt habe. Es ist erforderlich, dass der moderne Jünger in den neuen Ausbildungssystemen nicht mehr blindlings vorwärtsschreitet, sondern dass er vielmehr intelligent mitarbeitet. Ihr werdet die Beziehung (wenn ihr es nicht mehr als dies nennt) zwischen den zwei Ausdrücken «Offenbarungspunkte» und «Berg der Einweihung» bemerken. Im Alten Kommentar werden sie in einer sehr erleuchtenden Erklärung zusammengebracht - sie bringt dann Erleuchtung, wenn sie gebührend erwogen wird:

«Der Jünger erklimmt den Berg, dessen fünf Gipfel von der Sonne erleuchtet werden und die anderen beiden verhüllen.

Von einem Punkt [309] zum anderen schreitet er fort, und der Weg steigt immerfort an - aus der Finsternis ins Licht, aus dem Dschungel in die Lichtung, aus der Nacht in die Morgendämmerung.

Von einem Punkt zum anderen schreitet er voran, und an jedem Punkt empfängt er eine neue Offenbarung. Fünf Gipfel hat der Berg, und während er jedem Gipfel entgegenklettert, empfängt er fünfmal das Licht. Fünf zu den fünf und so weiter von fünf zu fünf, bis fünf mal fünf ihn erleuchtet haben. Zehn liegen noch vor ihm, aber mit diesen hat er noch nichts zu tun.»

Was hier gemeint ist (um es zu einem blossen sachlichen Umriss herabzubringen), ist, dass fünf Einweihungen vor dem Jünger liegen, und zwei weitere liegen vor dem Meister, das sind im ganzen sieben Einweihungen, und dass vor jeder Einweihung - symbolisch oder als Tatsache gesehen - fünf grosse Offenbarungen liegen, was eine Gesamtsumme von fünfundzwanzig macht; und zehn weitere werden später vom Meister registriert.

Drei von diesen Offenbarungen habe ich euch in meinen früheren Unterweisungen angedeutet. Diese sind, wenn ihr euch erinnert:

1. Energie folgt dem Gedanken, und das Auge lenkt jene Energie. Dies ist seit den Tagen von H. P. B., während derer Zeit es entschieden wurde, dass dies der erste der Offenbarungspunkte sei, welcher der Allgemeinheit gefahrlos gegeben werden könnte, ein okkulter Gemeinplatz gewesen. Es war ein wesentlicher Teil des Wissens in der Welt, dass diese offenbarte Tatsache vor dem In-Erscheinung-Treten der Ashrame oder, mein Bruder, der Hierarchie, geltend gemacht wurde. Der Gedanke, dass alles Energie ist, ist von der modernen Wissenschaft bereits angenommen worden, und der Begriff der Vision (der erste Schritt zum Verständnis des Gebrauchs des geistigen Auges) ist bereits ein Bestandteil der Lehre der modernen Philosophie und vieler metaphysischer Schulen.

2. Der Wille ist im Grund ein Ausdruck des Gesetzes des Opfers. Paradoxerweise fanden wir, dass es, wenn der geistige Wille sich selbst in geringem Grad äussert, kein Opfer gibt. Im Zusammenhang damit betrachteten wir die grossen Exponenten und das grosse Feld des Opfers, indem wir das Grosse Leben betrachteten, in dem sowohl wir alle als auch alle anderen Formen leben, weben und sind.

Ich möchte [310] hier etwas zitieren, was ich euch im Zusammenhang mit diesem Gegenstand gesagt habe: «Diese wenigen Gedanken über die Bedeutung des Opfers oder das «Übernehmen» durch Identifizierung, der Aufgabe der Rettung, des Neubelebens und des Darbietens einer Gelegenheit, sind sowohl als Ziel als auch als Vision für alle Jünger wichtig».

3. Die Monade bedeutet für den planetarischen Logos das, was das dritte Auge für den Menschen bedeutet, esoterisch verstanden. Dies ist eine äusserst schwer verständliche Feststellung für euch alle, und sie wird viel konzentriertes Erwägen und tiefe Meditation erfordern. Die Vision des solaren und des planetarischen Logos steht eng mit Absicht und Zielsetzung im Zusammenhang und ist die Ursache des Plans. Sie liegt jedoch ausser dem Bereich des Plans und unterscheidet sich von ihm. Ich überlasse diesen Gedanken eurer Betrachtung und Meditation, kann euch aber dessen vergewissern, dass ihr weder leicht noch bald zu einer Einsicht gelangen werdet.

Später, wenn die Jahre dahineilen und die Schüler kommen und gehen, wird ein klareres Begreifen der Techniken des Verständnisses - diese in Erscheinung tretenden Offenbarungspunkte - Themen für längere Meditation und Eintrittspforten in den neuen Okkultismus bilden. Die Grundlagen für diesen neuen Okkultismus sind fest und gut gelegt worden; der Überbau kann jetzt langsam und mit der ihm gebührenden Sorgfalt in Übereinstimmung mit dem göttlichen Entwurf und auf Grund einer empfindungsfähigen Reaktion auf geistige Beeindruckung errichtet werden.

Ich habe euch auch gesagt, dass es im Zusammenhang mit diesen Offenbarungspunkten drei Tätigkeitsstadien gibt, und wenn sie korrekt durchgeführt werden, dann werden sie dasjenige, was offenbart wird, für den Jünger im Hinblick auf seinen Beitrag zu der Errettung der Menschheit nutzbar machen. Diese drei sind Hindurchdringen, Polarisation und Präzipitation. Wir wollen diese drei Stadien nun eine kurze Zeit betrachten.

Ihr solltet euch darüber klar sein, dass alle Phasen der Ausbildung - sowohl diejenigen, welche mit dem Leben selbst in Verbindung stehen, als auch die spezialisierte Ausbildung, die Eingeweihten gegeben wird - ineinandergreifen und voneinander abhängig sind. Es ist eine Ausbildung, mein Bruder, keine Erziehung im eigentlichen Sinn. Erziehungsprozesse können, weil sie sich mit Wissen befassen, spezialisiert werden, und Unterricht kann in solch isolierten Gebieten wie Muschelkunde, Biologie oder Geschichte genommen werden. Aber in der Ausbildung von Eingeweihten, in der das Ziel Weisheit und (vor allem) die Entwicklung [311] geistiger Empfindungsfähigkeit ist, tragen jede Phase der Annäherung an göttliche Entfaltung und alle Bewusstseinserweiterungen dazu bei, dass die Göttlichkeit erfasst wird, und jede Entfaltung des Verständnisses offenbart dem Eingeweihten eine hauptsächliche Realität - die Tatsache des Seins. Deshalb steht diese Betrachtung unserer Offenbarungspunkte eng mit einem anderen unserer Themen in Beziehung: Ausbildung in Telepathie oder der Wissenschaft der Beeindruckung. Gewisse Aspekte dieser beiden Tätigkeiten sind gleich, insbesondere die drei Punkte, die wir hier betrachten. Die Schwierigkeit besteht darin, dass vorausgesetzt wird, dass der Eingeweihte in bezug auf die Offenbarungspunkte von einem weiter fortgeschrittenen Gesichtspunkt des Verständnisses arbeitet als der Mensch, der die Ausbildung empfängt, die ihn empfindungsfähig für Beeindruckung macht. Er kennt die Technik des Hindurchdringens, begreift den Vorgang, sich auf dem Punkt, zu dem er hindurchgedrungen ist, zu polarisieren, und versteht - nachdem er gebührend angenommen worden ist - wie er ihn nutzbar machen und in das Dienstfeld der Menschheit präzipitieren kann; er wendet bewusst dasjenige an, was er gelernt, begriffen und wovon er Besitz genommen hat. Es kommt in diesem Fall nicht darauf an, welches Wort ihr gebraucht.

Es sollte deshalb berücksichtigt werden, dass wir in diesem Zusammenhang den Erfahrungspunkt betrachten, wo Licht hereinströmt und Offenbarung bewirkt, Auskunft übermittelt, die Intuition hervorruft und jene geistigen Gesetze, jene Regeln des schöpferischen Vorgangs, jene Strahlenbeschaffenheit und jene neuen Energien und Kräfte in das wartende Bewusstsein des Eingeweihten hineinzieht, auf welche die Menschheit irgendeiner bestimmten Periode wartet und die als Grundlage benötigt werden, wenn die Menschenrasse in eine grössere geistige Kultur hinein- und aus der relativen Dunkelheit herausschreiten soll, in der sie sich jetzt bewegt.

Wir behandeln hier im Zusammenhang mit der Eingeweihtenausbildung die nahe bevorstehende Verwirklichung, für deren Erwartung jeder beginnende Zyklus Zeugnis ablegt, und die neuen Wahrheiten und erweiterten geistigen Darbietungen, deren Überbringung an das Volk das Schicksal des Eingeweihten ist. Ihr werdet bemerken, dass ich es vorziehe, das Wort «Schicksal» anstatt des Wortes «Karma» zu wählen, weil der Eingeweihte in dieser Art Arbeit unter dem Gesetz des Schicksals arbeitet, handelt und vorwärtsschreitet. Dieses Gesetz berührt die Ashrame und die Hierarchie als Ganzes, und keiner von ihnen steht unter dem Karmagesetz in [312] dem Sinn, wie es gewöhnlich verstanden wird. Dieses Gesetz des Schicksals ist seit der Gründung der Hierarchie auf der Erde ins Dasein gerufen worden, es ist das Resultat der verpflichteten und vereinten Weihung zum Dienst, welche die hervorragende Note der vereinten Ashrame ist. Es ist daher ein siebenfaches Gesetz, denn es nimmt die sieben Farben der sieben Strahlen, die sieben Eigenschaften, Arten und Methoden, Techniken und Energieausdrucksformen aller sieben Strahlen an. Es ist daher, soweit es die Menschheit betrifft, frei von jeglichem Übel, weil es selbstlos motiviert ist, und es ist - in gewissem Grad - ein Gesetz, das für euch schwer verständlich ist. Reines Schicksal, ohne jegliche böse Absicht, ist für den Durchschnittsjünger ein Rätsel. Es scheint zu anderen Gesetzen, mit denen er vertraut ist, in Widerspruch zu stehen. Wenn die Menschenrasse zunehmende Reinheit in den drei Welten erlangt, dann wird dieses reine Schicksal entsprechend wirksam werden. Es ist wichtig, über diesen Punkt nachzudenken.

Dieses Hindurchringen bedeutet ein Ereignis im Leben des Eingeweihten. Es deutet Erfolg und Fühlungnahme an und bietet die Eröffnung einer neuen Gelegenheit. Die beiden darauf folgenden Worte deuten Wirkungen dieses Hindurchdringens an; sie sind dann unvermeidlich, und ihnen kann kein Einhalt geboten werden. Ihr mögt daraus folgern, dass der Eingeweihte, wenn er erst einmal zu dem Punkt durchgedrungen ist, in dem Offenbarung möglich ist, automatisch die nötige Fixierung, Konzentration, Haltung, Polarisation und Einstellung erlangt, die es ihm ermöglichen werden, das, was ihm offenbart worden ist, in Ausdrücke und Symbole zu übersetzen, deren Bedeutung die intelligente Menschheit, mit der alle Eingeweihten vorwiegend arbeiten, erfassen kann. Ich wollte dies klar machen, weil Schüler fast unfehlbar im Sinn der Aufeinanderfolge denken. Die Folgen des Hindurchdringens (in diesem Fall zwei an der Zahl) ereignen sich gleichzeitig und folgen nicht aufeinander. Die Polarisation des Bewusstseins des Eingeweihten und die daraus folgende Verdichtung von Wahrheit rufen eine unfehlbare Präzipitation hervor, die blitzschnell erfolgt; sie hat eine sofortige intuitive Wahrnehmung zur Folge, und dies ist einer der ersten Aspekte dieses zweifachen Vorgangs. Überlegt dies

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.