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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 285 ff. (engl.) |
Bedeutung kommt und die eine praktische Anwendung hervorruft; eine Deutung, die
aus der Welt der Ursachen stammt und ein erleuchtetes Verständnis
hervorbringt, und (wenn ihr hinreichend fortgeschritten seid) eine Deutung aus
der Welt des Seins, welche Einschliesslichkeit hervorbringt. Diese Formeln
haben nichts mit Persönlichkeiten oder Seelen in tiefer Inkarnation zu tun, die
mit der Form in den drei Welten identifiziert sind; sie befassen sich mit
Weltbewegung, grossen und universalen Entwicklungen und dem Fortschritt der
Menschheit (als Ganzes), auf das Göttliche zu. Ihr könnt nicht in jenen
Begriffen denken, aber ihr könnt es wenigstens zu tun versuchen und dadurch
wachsen.
OFFENBARUNGSPUNKTE Am Anfang eurer letzten Unterweisung habe ich auf zwei äusserst wichtige Erfordernisse hingewiesen, die der Jünger in der Ausbildung für Einweihung begreifen muss. Da sie eng mit diesem dritten Punkt verbunden sind (wobei ich mich auf die [286] Offenbarungen beziehe, die der Eingeweihte erwarten kann), möchte ich sie hier berühren. Die erste Feststellung, die ich gemacht habe, war dem Sinn nach, dass der Wille im Grund genommen ein Ausdruck des Gesetzes des Opfers ist; die zweite war ein Versuch, die Notwendigkeit für zwei Voraussetzungen zu begreifen und sie anzunehmen, nämlich: Erstens, dass Energie dem Gedanken folgt. Zweitens, dass das Auge, das durch Denken geöffnet worden ist, jene Energie lenkt. Ich möchte Euch fragen, warum der Wille ein Aspekt oder ein Ausdruck des Gesetzes des Opfers ist. Weil der Wille, so wie der Eingeweihte ihn betrachtet und versteht, seiner Natur nach jene monadische Essenz ist, die durch «feste Entschlossenheit» qualifiziert ist, die mit dem Willen oder der Zielsetzung des planetarischen Logos gleichzusetzen ist. Es ist der höchste göttliche Aspekt, den der Eingeweihte schliesslich offenbart, ehe er den Weg der Höheren Evolution betritt. In diesem Zusammenhang ist es zweckmässig, sich daran zu erinnern, dass einer der Namen Sanat Kumaras «Das Grosse Opfer» ist, und auch zu versuchen, einige der Faktoren, die ihm diesen Namen eingebracht haben, zu erkennen. Diese könnten folgendermassen dargelegt werden, obwohl andere Faktoren vorhanden sind, die ihr nicht begreifen könntet, selbst wenn die Sprache zur Verfügung stände, um sie auszudrücken. a. Das grundlegende Opfer, das der planetarische Logos gebracht hat, fand statt, als er die Entscheidung traf, sich in der Form dieses Planeten zu verkörpern oder in sie - einzutreten. Dies tat er aus freien Stücken, motiviert von seiner «festen Entschlossenheit», als Erlöser des Planeten zu wirken, im gleichen Sinne, wie die Welterlöser hervorkommen, um die Menschheit zu erretten. Sanat Kumara ist das Urbild aller Welterlöser. Der Eingeweihte muss in seinem kleinen Massstab lernen, auch als Erlöser zu wirken und auf diese Weise, vermittels seines entwickelten, reinen, logisch denkenden Willens und nicht einfach durch impulsive Liebe und ihre Betätigung, das Gesetz des Opfers zum Ausdruck zu bringen. Hier liegt ein grundsätzlicher Unterschied. Opfer darf nicht als ein «Aufgeben», sondern muss als ein «Übernehmen» angesehen werden. Es hat [287] eine geheimnisvolle Beziehung zum Karmagesetz, jedoch auf so hohen Ebenen, dass nur der fortgeschrittene Eingeweihte sie begreifen kann. b. Dieses Opfer war im wahrsten Sinn obligatorisch infolge der Fähigkeit des planetarischen Logos, sich in vollem Bewusstsein mit der Seele in allen innerhalb der planetarischen Substanz latenten Lebensformen zu identifizieren. Als er diese Aufgabe «übernahm», hatte er, esoterisch betrachtet, keine Wahl, weil der Entschluss seiner eigenen Natur innewohnte. Infolge dieser Identifizierung konnte er die invokative Bitte der «Lebenskeime, die innerhalb der Substanz der Form emporstrebten und mehr Licht und Leben suchten», wie der Alte Kommentar es ausdrückt, nicht verweigern. Dieses Streben und Emporstrecken riefen seine Reaktion und das Hinausströmen seiner Göttlichkeit hervor, so, wie sie durch den Willen zum Ausdruck gebracht wird, ein Wille, der durch «feste Entschlossenheit» aktiviert wurde, der tief verborgenen Göttlichkeit innerhalb dieser Keime zu begegnen. Was er damals in Gang setzte, dauert noch immer fort, und er wird - unter dem Gesetz des Opfers - die Aufgabe vollenden, wieviele Äonen es auch währen mag. Der Eingeweihte muss in seinem kleinen Massstab lernen, als Ernährer und Erlöser der Lebenskeime innerhalb aller Formen, mit denen er ein gewisses Mass von Identifizierung erlangen mag, zu arbeiten. Sein Wille muss als Reaktion auf die invokative Bitte der Menschheit hinausströmen, und seine «feste Entschlossenheit» muss seine sich daraus ergebende Tätigkeit motivieren. c. Nach diesem Gesetz des Opfers muss Sanat Kumara (um den Gedanken in okkulter Sprache auszudrücken) «der Zentralen Geistigen Sonne den Rücken kehren und den Pfad der Gefangenen des Planeten mit dem Licht seines Antlitzes erleuchten». Er verurteilt sich selbst, so lange zu bleiben, wie es nötig sein mag, «und als Sonne und Licht des Planeten wirken, bis der TAG erscheint und die Nacht des Pralaya auf seine vollbrachte Aufgabe herabsinkt». Nur auf diese Weise kann das Licht der Zentralen Geistigen Sonne beginnen, die dunklen Orte der Erde zu durchdringen; wenn dies geschieht, dann «verschwinden alle Schatten» - eine okkulte Bezugnahme auf den allumfassenden Glanz der Monade, wie sie sowohl ihr Spiegelbild, die Seele, als auch ihren Schatten, die Persönlichkeit, absorbiert. Der Eingeweihte erreicht in seinem kleinen Massstab einen [288] entsprechenden Ausdruck des Gesetzes des Opfers; er wendet schliesslich den Höfen Shamballas und dem Weg der Höheren Evolution den Rücken, indem er seinen Kontakt mit der Erde aufrechterhält und als Mitglied der Hierarchie für die Verbreitung des Willens zum Guten unter den Menschen und daher unter allen geringeren Evolutionen arbeitet. d. Unter dem Gesetz des Opfers bleibt der Herr der Welt stets hinter den Kulissen, ohne dass die «Keime», zu deren Erlösung er gekommen ist, es wissen, und er bleibt unerkannt bis zu der Zeit, wenn sie die Stufe erreicht haben, in der sie als vollkommene Menschen erblühen und ihrerseits zu Erlösern der Menschheit werden. Dann wissen sie, dass er existiert. Vom Standpunkt der Lebensformen in den vier Naturreichen aus gesehen, existiert Sanat Kumara nicht. In der entwickelten Menschheit, ehe sie den Probepfad betritt, wird sein Dasein instinktiv geahnt und dunkel unter dem unklaren Wort «Gott» gesucht. Später, wenn das Leben, das die «Keime» manifestiert haben, die höheren Schichten oder Stufen in der menschlichen Hierarchie erreicht, entwickelt sich im Bewusstsein des Jüngers die Zuversicht, dass hinter der Welt der Erscheinungen eine Welt «von Erlösenden Leben» vorhanden ist, von der er schliesslich selbst einen Teil bilden mag; er beginnt instinktiv zu ahnen, dass hinter diesen Leben grosse Wesenheiten der Macht, der Weisheit und der Liebe stehen, die ihrerseits unter der Obergewalt Sanat Kumaras, des Ewigen Jünglings, des Schöpfers, des Herrn der Welt, stehen. Der Eingeweihte muss in seinem kleinen Massstab gleichfalls lernen, hinter den Kulissen zu arbeiten, unbekannt und unerkannt, und ohne Beifall zu finden; er muss seine Identität in der Identität des Ashrams und seiner Arbeiter und später in der Identität seiner arbeitenden Jünger draussen in der Welt des täglichen Lebens aufopfern. Er richtet die benötigten Tätigkeiten ein und führt die erforderlichen Veränderungen durch, aber er empfängt keinen Lohn ausser dem, dass Seelen errettet, dass Leben neu aufgebaut werden und dass die Menschheit auf dem Pfad der Rückkehr vorwärtsgeleitet wird. Diese wenigen Gedanken über die Bedeutung des Opfers oder das «Übernehmen» durch Identifizierung, der Aufgabe der Rettung, des Neubelebens und des Darbietens einer Gelegenheit sind sowohl als Ziel als auch als Vision für alle Jünger wichtig. Der zweite Punkt, der [289] festgestellt wurde, der auf dem okkulten Gemeinplatz beruht, dass «Energie dem Gedanken folgt», sollte den ernsthaften Jünger mit erleuchtenden Folgerungen erfüllen, wenn er die Feststellungen wirklich erwägt und sie für praktisch anwendbar hält. Ich habe euch gesagt, dass Denken zweierlei Folgen hat, und obgleich der intelligente Jünger sie mental begreifen mag, werden sie sehr selten verstanden. Diese sind: 1. Das Denken erzeugt Energie, die der Stärke des Denkprozesses entspricht und vom Thema des Denkens qualifiziert wird. Hieraus werdet ihr daher einige der Folgerungen erkennen, die in der Meditation, die ich euch zugewiesen habe, enthalten sind. «So, wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er», ist eine Erklärung von höchster Wichtigkeit. Von jenem demonstrierenden persönlichen Gedankenzentrum wird Energie über den Ätherkörper in das physische Gehirn herabströmen. Sie wird dann die Lebensweise, den Ausdruck und den Einfluss des Menschen auf der physischen Ebene bedingen. 2. Als ein Resultat konzentrierten Denkens «im Herzen» öffnet sich das geistige Auge und wird zum lenkenden Werkzeug, das der Eingeweihte bewusst gebraucht, während er seine Arbeit in Übereinstimmung mit dem Gesetz des Opfers tut. Was ist hier gemeint mit den Worten «im Herzen»? Die Seele ist das Herz des Systems des geistigen Menschen; sie ist der Sitz des Lebens und des Bewusstseins, welche die Persönlichkeit beseelen, und die motivierende Kraft in jeder Verkörperung, gemäss der Erfahrung, welche die Ausdrucksform des geistigen Menschen in einer besonderen Wiedergeburt bedingt. Während der ersten Erfahrungsstadien bleibt dies «Auge» geschlossen; es besteht weder die Fähigkeit, Gedanken zu formen, noch die Befähigung, im Herzen, d.h. von den Stufen der Seele aus zu denken. Wenn der Intellekt sich entwickelt und die Fähigkeit, sich auf der Mentalebene zu konzentrieren, zunimmt, dann wird die Tatsache der Existenz der Seele erkannt, und die Aufmerksamkeit wendet sich einem anderen Ziel zu. Es folgt nun die Fähigkeit, sich im Seelenbewusstsein zu konzentrieren und Seele und Denkaspekt so zu verschmelzen, dass eine Einswerdung stattfindet, und ein Mensch kann dann anfangen, «in seinem Herzen zu denken». Dann öffnet sich auch «das Auge der Seele», und Energie von den Stufen der Seele, die verständnisvoll nutzbar gemacht wird, wird von jenen Ebenen gelenkt und fliesst in dasjenige hinein, was nun doppelsinnig «das dritte Auge» genannt wird. Die [290] Persönlichkeit in den drei Welten fängt dann sofort an, sich als die Seele auf der physischen Ebene auszudrücken, und Wille, Zielsetzung und Liebe beginnen, die Kontrolle zu übernehmen. Diese beiden Abschnitte sind für den Jünger von Bedeutung und rechtfertigen sorgfältige Beachtung. Während diese Entwicklungen stattfinden, wird der geistige Wille immer mehr zum lenkenden Organ und gebraucht das rechte Auge als Verteilungsorgan für die Energie der vom Willen beseelten Liebe. Aus diesem Grund ist das rechte Auge in der esoterischen Lehre «das Auge Buddhis» genannt worden. Dies lenkende Organ gebraucht das linke Auge als Werkzeug für die Verteilung mentaler Energie von der Persönlichkeit - die jetzt erleuchtet und sublimiert ist. Mit diesen Gedanken im Sinn möchte ich eure Aufmerksamkeit auf das ganze Thema der Vision lenken, das notwendigerweise unserer Betrachtung der Offenbarungspunkte zugrundeliegt. Es ist einfach, zu erkennen, dass sich im Kopf des sich entwickelnden Aspiranten ein Mechanismus von grosser Macht befindet, der fähig ist, das Leben der Persönlichkeit zu kontrollieren. Wir finden hier: 1. Das dritte Auge, nicht die Zirbeldrüse, sondern die ihr entsprechende ätherische Form. Dies ist der Mechanismus, der auf das lenkende Auge der Seele reagiert. 2. Das rechte Auge und das linke Auge, welche, symbolisch gesprochen, die hereinströmende Energie empfangen und sie in zwei Ströme teilen, die dem buddhi-manas in ätherischer Substanz entsprechen. a. Rechtes Auge ... geistige Energie. Buddhi. Reine Vernunft. Verständnis. b. Linkes Auge ... mentale Energie. Manas. Gedankensubstanz. Der bewusste Gebrauch dieser Energien und die intelligente Nutzbarmachung dieses dreifachen Mechanismus sind das Ziel des Eingeweihten bis zur dritten Einweihung. Er lernt, bewusst auf richtige Art Kraft durch das erforderliche Organ zu lenken, und er tut dies als Seele, indem er in vollem Bewusstsein auf ihrer eigenen Ebene arbeitet, aber so völlig mit der Persönlichkeit identifiziert, dass [291] der Mechanismus (der nun innerhalb der Persönlichkeit entwickelt ist) in der Arbeit der Hierarchie verwendet werden kann. Lasst mich nun den Begriff weiter entwickeln, indem ich euch an den so oft gebrauchten Ausdruck «das All-sehende Auge» erinnere. Dies bezieht sich auf die Macht des planetarischen Logos, in alle Teile, Aspekte und Phasen (in Zeit und Raum) seiner planetarischen Körperhülle, die sein physischer Körper ist, hineinzuschauen und sich mit allen Reaktionen und Empfindungsfähigkeiten seiner erschaffenen Welt zu identifizieren und völlig wissend an allen Ereignissen und Geschehnissen teilzunehmen. Durch welches Werkzeug tut er dies auf seiner |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |