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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 279 ff. (engl.) |
konkrete Denken hemmt oft den freien Ideenfluss, der intuitiv eingegeben worden
ist, was ihr gut wisst; gerade mit diesem freien Fluss neuer Ideen befasst sich
der Eingeweihte im Grund, weil Ideen, ihre richtige Anwendung [280] und
Auslegung die Zukunft der Menschheit und des planetarischen Lebens bestimmen.
Was daher der Jünger in der Vorbereitung für Einweihung als erstes lernen muss, ist das Wesen von Ideen und das, was sie von berührten Gedankenformen unterscheidet, - um es einfach und daher in Anbetracht der Vielseitigkeit des Gegenstandes unzulänglich auszudrücken. Die vorwiegende Aufgabe des Meisters besteht darin, dem Jünger dabei behilflich zu sein, die Intuition zu entwickeln und gleichzeitig die gedankliche Wahrnehmung in einem aktiven und gesunden Zustand zu erhalten. Dies geschieht in erster Linie dadurch, dass er fähig gemacht wird, eine rechte Beziehung zwischen den abstrakten und konkreten Gedankenbereichen - jenen höheren und niederen Aspekten des Denkens, die für die Seele das bedeuten, was das niedere Denken und das Gehirn für die Persönlichkeit sind, zu erreichen und sie richtig einzuschätzen. Überlegt dies gründlich. Ein wahrheitsgemässes Erkennen dieses Unterschieds bringt eine neue Einstellung der Lebenskraft innerhalb der Seele hervor, die in den ersten Stadien der Jüngerschaft durch den abstrakten und konkreten Denkaspekt arbeitet. Aber die Abstraktionen, mit denen sich der Jünger in der Ausbildung während dieses Stadiums befasst, sind ihrer Natur nach keine Intuitionen, und hier ist ein Punkt, über den viel Verwirrung entsteht. Es sind einfach die breiten, allgemeinen und universalen Wahrnehmungen und Welteinbeziehungen, welche die sich allmählich entwickelnde Intelligenz der Menschheit registriert und erkannt hat und welche die vordersten Denker der Rasse mit Leichtigkeit erfassen, die dem Neophyten jedoch so erstaunlich erscheinen. Sie erscheinen ihm von solcher Grösse und Wichtigkeit (als Gegenstände seiner erweiterten Vision), dass er sie mit Ideen und ihrer intuitiven Wahrnehmung verwechselt. Er hat nicht gelernt, zwischen abstrakten Gedanken und intuitiven Ideen zu unterscheiden. Hier liegt die Schwierigkeit seines Problems. Ideen sind, soweit der Eingeweihte betroffen ist, etwas anderes; sie befassen sich in erster Linie mit dem, was schliesslich sein wird, und sind jene formbildenden neuen geistigen und schöpferischen Impulse, die an Stelle des alten treten und «das neue Haus» bauen werden, in dem die Menschheit leben wird. Zyklus für Zyklus und Zivilisation für Zivilisation hat der frische Strom hereinfliessender Ideen die Wohnungen des Menschen, seine Lebensweise und seinen Lebensausdruck beeinflusst; vermittels dieser ewig lebenden und erscheinenden Ideen schreitet die Menschheit vorwärts zu etwas [281] Besserem und Grösserem und zu etwas, das für das Leben der langsam in Erscheinung tretenden Göttlichkeit zweckmässiger und angemessener ist. Wenn Ideen intuitiv vom Jünger oder Eingeweihten über die Antahkarana berührt werden, dann müssen sie bewusst auf abstrakte Ebenen des Denkens herabgebracht werden, wo sie (um es symbolisch auszudrücken) die Pläne darstellen, ehe der schöpferische Prozess, der ihnen phänomenale Existenz und Dasein verleihen wird, ans Werk geht. Ich möchte deshalb, dass ihr die drei Faktoren im Gedächtnis behaltet: 1. Die Intuition #die neue Ideen berührt und offenbart. 2. Die Abstrakte Welt #in der ihnen Form und Substanz verliehen wird und die sich zu der schliesslich erschaffenen Gedankenform so verhält wie der Ätherkörper zu der rein physischen Körperhülle. 3. Konkretes Denken #das die Gedankenform konkret und dadurch die Idee der Menschheit zugänglich macht. Hier in dieser einfachen Summierung ist der Vorgang für euch zum Ausdruck gebracht worden, dem der Jünger dann zu folgen fähig sein wird, wenn er eingeweiht ist; jedesmal, wenn eine Einweihung empfangen wird, vergrössert sich sowohl der Anwendungsbereich der Idee als auch ihre Macht, so dass man sagen könnte, dass der Eingeweihte - während er auf dem Pfad der Einweihung voranschreitet - erst mit der Idee, dann mit Ideen, dann mit dem hierarchischen Plan im breiten und allgemeinen Sinn arbeitet und schliesslich den Punkt erreicht, wo er unter den Einfluss der Zielsetzung von Sanat Kumara kommt. Dann wird sich ihm der Wille des Herrn der Welt offenbaren. Die Arbeit des Eingeweihten wird innerhalb des Einflussbereichs des Universalen Denkaspekts durchgeführt; dies ist nur ein Ausdruck, der den Aktionsradius des Denkens, Planens und der Zielsetzung eines planetarischen oder solaren Logos zum Ausdruck bringt. Die Qualität der Einstellung, die der Eingeweihte zu der Arbeit bringt, wird als reine Energie vom Herzzentrum des planetarischen Logos angezogen; sie ist reine Liebe mit ihren unvermeidlichen Begleiterscheinungen, Weisheit und Verständnis. Diese [282] geben ihm Einblick in den Plan. Die Macht, die er zu der Aufgabe bringen kann, wird aus seinem Verständnis der Zielsetzung des planetarischen Logos geschöpft, und der Eingeweihte dringt in abgestufter Reihenfolge in diese ausdehnungsfähige und allumfassende Arbeit ein und führt sie unter dem Einfluss der sich erweiternden Bewusstheit und seiner wachsenden Empfindungsfähigkeit für Beeindruckung durch. Ich bemühe mich hier, euer Denken von der fixen Idee abzubringen, dass der Eingeweihte deshalb arbeitet, weil er weiss. Ich möchte die Feststellung umdrehen und sagen, dass er weiss, weil er arbeitet. An keinem Punkt der Errungenschaft sagt der Einweihende zum Eingeweihten: «Nun weisst du, und deshalb kannst du arbeiten». Es ist vielmehr: «Nun diene und arbeite, und wenn du es tust, dann trittst du eine neue und schwere Entdeckungsreise an. Du wirst schrittweise die Wirklichkeit entdecken und ganze Ausdrucksgebiete erreichen, weil du dienst. Gewisse Mächte und Energien werden sich als Resultat dieses Dienstes offenbaren, und deine Fähigkeit, sie zu gebrauchen, wird dir, deinen Miteingeweihten und der Welt andeuten, dass du ein Arbeiter bist, der auf der inneren Seite des Lebens vollbewusst ist.» Der Eingeweihte arbeitet von seinem Platz auf jener inneren Seite. Während der ersten Stadien des einweihenden Vorgangs arbeitet er in der Welt der Bedeutung. Nach der dritten Einweihung arbeitet er bewusst in der Welt der Ursachen, bis die Zeit kommt, wenn er fortgeschritten genug ist, um in der Welt des Seins zu arbeiten. Der Aspirant bemüht sich, den Zweck der Welt der Bedeutung zu begreifen und das erlangte Wissen auf sein tägliches Leben verständnisvoll anzuwenden. Der Jünger bemüht sich, die Bedeutung der Welt der Ursachen zu erfassen und Ursache und Wirkung auf praktische Weise miteinander in Beziehung zu bringen. Der Eingeweihte höheren Grades macht die Mächte dieser drei Welten der Bedeutung, der Ursachen und des Seins nutzbar, um die Zielsetzung Sanat Kumaras durchzuführen. Diese Unterschiede sind nicht fest und beständig, mit klaren Scheidelinien; das Leben ist fliessend und in Bewegung, und es gibt zahllose Errungenschaftspunkte, welche die ganze Zeit voranschreiten, aber das allgemeine Bild wird dazu dienen, eure Gedanken vom «Pomp der Einweihung», von der Färbung und den unbedeutenden sogenannten Tatsachen (tatsächlich [283] und eingebildet) abzubringen, die von den okkulten Gruppen und Führern so stark betont und die für angebliche Jünger als Anreiz in Aussicht gestellt worden sind. Ich möchte, dass diese Gruppe, die ich ausbilde, die Einzelheiten über Einweihung vergisst, wie sie so oft vom Mysterienschmied und dem gefühlsbetonten Menschen dargestellt werden, und sich auf die viel mehr auf Tatsachen beruhenden Wirklichkeiten der Bedeutung, der Ursache und des Seins konzentriert. Die alten und abgenutzten Darstellungen waren ein Produkt des konkreten Denkens und haben daher eine kristallisierende Wirkung und eine Entstellung zur Folge; sie rufen auch sowohl geistige Selbstsucht und Isolierung als auch astrale Neugier hervor. Die neue Annäherung, die ich anzudeuten suche, appelliert an das abstrakte Denken und die Seele, deren Bewertungen zuverlässig sind, und schliesslich an die Intuition; sie hat keinen so farbenprächtigen Anklang, so weit es die Persönlichkeit betrifft, aber sie wird schöpferische Resultate hervorbringen und den Neophyten einen sicheren Weg mit weniger Enttäuschungen und Fehlschlägen entlangführen. DIE FORMELN Die Idee von Bedeutung, Ursache und Sein liegt der Symbolik oder der Bedeutung der Formel zugrunde, mit der wir in dieser Unterweisung beschäftigt sind. Ich habe euch schon früher auf die Schwierigkeiten hingewiesen, diese alten Symbole oder symbolischen Schriften in eine solche Form zu kleiden, dass ihre Bedeutung durch Sprache zum Ausdruck gebracht wird. Im Zusammenhang mit dieser dritten Formel ist diese Schwierigkeit nahezu unüberwindbar. Dies hat seinen Grund darin, dass diese Formel in Form von Lauten oder (wenn ich einen so dunklen Ausdruck gebrauchen darf in Form von ausposaunten Worten erhalten worden ist. Sie ist nicht, wie die beiden vorhergehenden symbolischen Formeln, die ihr bereits erhalten habt, einer Inschrift anvertraut worden. Alles, was ich tun kann, ist, euch eine Bedeutung dieser grossen Laute oder Akkorde zu geben, die zusammengefügt und mit gewissen sehr alten Ausdrücken durchsetzt sind (soweit ich sie selbst verstehen kann und ihr sie begreifen könnt). Ihr wisst selbst, wie schwer es ist, die Bedeutung des Lautes OM zum Ausdruck zu bringen. Dies ist eine noch schwierigere Aufgabe; wenig menschliches Denken ist bis jetzt dieser Formel gewidmet worden, über das Heilige Wort ist jedoch viel nachgedacht worden. Bis dem, was ich euch jetzt zu geben suche, einige Gedanken gewidmet worden [284] sind, ist es nicht leicht, Worte zu finden, um die zugrundeliegende Idee auszudrücken, - die Idee, die ihr an eurem augenblicklichen Entwicklungspunkt berühren könnt. Diese dritte Formel befasst sich mit Zeit und dem Bewusstsein des geistigen Menschen, der sich einer Trennung, den Spaltungen in Zeit und Raum oder dem Zauber der Grossen Illusion nicht bewusst ist. Sie befasst sich mit der Tatsache der Unsterblichkeit und mit der unzerstörbaren Kontinuität von Bewusstsein und Leben. Diese Formel bringt die Verklärung hervor - bei der dritten Einweihung -, die dann kommt, wenn das Ewige Jetzt klar erkannt und die Kontinuität der Bewusstheit und der Identität als Aspekt des Seins erkannt wird. Diese Formel ist von einem der Meister «die Saat aller Philosophien» genannt worden, und in jenem Ausdruck mag euch Erleuchtung über das Thema kommen - vorausgesetzt, dass ihr wisst, was Philosophie ist! Die folgenden sechs Gedanken werden dem Eingeweihten, der die Formeln gebraucht und der die nötigen Laute hervorbringt und die alten Worte an rechter Stelle ausspricht (und diese Worte darf ich euch nicht geben), nachdrücklich zum Bewusstsein gebracht; diese sechs Gedanken werden euch das, was mit der Formel beabsichtigt ist, so klar wie möglich machen. Es ist nicht möglich, euch die wahre Schönheit der Begriffe zu übermitteln, aber wenn ihr den Gedanken der Bedeutung als Licht über das Leben, der Ursache als den Atem der Erfahrung und des Seins als das, was allem den ersten Anstoss gibt, betrachtet, dann mag eine gewisse Vision erlangt werden, ein Traum mag in eurem Bewusstsein erscheinen und eine gewisse Fähigkeit, etwas zu erreichen, hereinfliessen. Die Meister gebrauchen diese Formel, wenn sie dem Tod in irgendeiner Form gegenüberstehen (und diese Worte müssen buchstäblich gebraucht werden). Ich beziehe mich nicht auf den Tod, der sie berühren mag, sondern auf den Tod, wie er Gottes erschaffenes Universum in Mitleidenschaft zieht und Befreiung oder Endgültigkeit hervorruft oder der die Tür zu neuem Leben öffnet und die Tür hinter einem Manifestationszyklus, einer Zivilisation oder Rasse oder Nation schliesst. Hier also sind die sechs bedingenden Gedanken, die der Eingeweihte in seinem Bewusstsein festhält, wenn er die Formel gebraucht - eine Formel, die älter als die Strophen des Dzyan ist. 1. Gott IST. Der Herr steht ewiglich fest. Nur Sein existiert. Sonst ist nichts. 2. Zeit IST. Sein steigt hernieder, um zu manifestieren. Die [285] Schöpfung ist. Zeit und Form stehen dann im Einklang miteinander. Sein und Zeit stehen nicht im Einklang miteinander. 3. Einheit IST. Der Mittlere kommt hervor und kennt sowohl Zeit als auch Gott. Zeit jedoch vernichtet den Mittleren, und nur Sein IST. 4. Raum IST. Zeit und Raum reflektieren und verschleiern den Einen, der hinter ihnen steht. Reines Sein IST - unbekannt und furchtlos, unberührt, auf ewig unveränderlich. 5. Gott IST. Zeit, Raum, der Mittlere (mit Form und Vorgang) vergehen und bleiben doch ewiglich. Reine Vernunft genügt dann. 6. Sein ruft aus und spricht: ... (unübersetzbar). Tod lässt alles zerfallen. Existenz verschwindet, doch alles bleibt ewiglich unberührt, unveränderlich dasselbe. Gott IST. Jeder dieser sechs Sätze hat am Ende jeder Gedankeneinheit, wenn ich es so nennen darf, sein eigenes Symbol. Ich darf euch weder diese Symbole noch die Akkorde geben, auf denen die Gedanken hinausgehen. Ich habe versucht, eine der Bedeutungen der Formel anzudeuten, aber weder eine Übersetzung noch eine Umschreibung gegeben. Erinnert euch daran, und wenn ihr diese sechs Sätze erwägt, dann versucht, ihnen eine Deutung zu geben, die euch aus der Welt der |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |