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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 168 ff. (engl.)

Es ist deshalb offenbar, dass die ersten drei Strophen oder Verse die drei Aspekte göttlichen Lebens, die allgemein anerkannt werden, herbeirufen, hervorrufen oder an sie appellieren - das Denken Gottes, die Liebe Gottes und den Willen oder die Zielsetzung Gottes; die vierte Strophe weist auf die Beziehung der Menschheit zu diesen drei Energien der Intelligenz, der Liebe und des Willens und auf die tiefe Verantwortlichkeit der Menschheit hin, die Verbreitung von Liebe und Licht auf Erden durchzuführen.

Gerade hier ist die Arbeit der Dreiecke - die heute der Hierarchie so am Herzen liegt - so einleuchtend. Durch das Netzwerk, das die Dreiecke erschaffen, werden Licht oder Erleuchtung durch die tägliche Arbeit und Haltung der Dreiecksmitglieder herbeigerufen; auf diese Weise kann es tatsächlich «Licht auf Erden werden», und der gute Wille, der die Liebe Gottes und im Grund genommen der Wille zum Guten ist, kann gleichfalls lebenskräftiger in die Menschenherzen hineinströmen; dadurch wird ihr Leben umgewandelt, und die Ära rechter menschlicher Beziehungen kann nicht aufgehalten werden. Dies ist eine Ära, die bisher nur dunkel geahnt worden ist und die nur die fortschrittlich denkenden Menschen der Welt gewünscht haben. Somit wirkt sich der Plan der Liebe und des Lichts durch «das Zentrum, das wir Menschheit nennen», aus und versetzt dem Übel, der Selbstsucht und dem Getrenntsein den Todesstoss und versiegelt sie auf ewig ins Grab des Todes; auf diese Weise wird auch die Zielsetzung des Schöpfers aller Dinge erfüllt werden.

Niemand kann diese Invokation oder dieses Gebet um Erleuchtung und Liebe gebrauchen, ohne mächtige Umwandlungen in seiner eigenen Haltung hervorzurufen; sein Lebenszweck, sein Charakter und seine Ziele werden anders, und sein Leben wird verwandelt und geistig brauchbar gemacht werden. «Wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er», ist ein grundlegendes Naturgesetz; das beständige Hinwenden des Denkens zu dem Bedürfnis von Licht und zu der Aussicht auf Erleuchtung kann und wird nicht wirkungslos bleiben. Gleichfalls kann die Idee des Herabströmens von Licht und gutem Willen (welcher der unmittelbare Aspekt der Liebe ist, der heute unter den Menschen erforderlich ist) erwartet werden, wenn die Dreiecksarbeit wächst und das Netzwerk sich über die ganze Erde ausbreitet; nichts kann das Erscheinen der erwarteten Resultate verhindern, denn das ewige Gesetz bleibt gültig. Die Erleuchtung der Gedanken der Menschen ist [169] jetzt eine hauptsächliche Notwendigkeit, damit sie alle Dinge so sehen können, wie sie wirklich sind, und die rechten Motive und die Art, rechte menschliche Beziehungen herbeizuführen, begreifen; die motivierende Kraft des guten Willens ist wesentlich für eine rechte Handlung; wenn diese beiden - Licht und Liebe - vorhanden sind, dann werden nicht viele Jahrzehnte vergehen, bis die Idee rechter menschlicher Beziehungen das Ideal der Massen geworden sind und schnellstens in allen nationalen, öffentlichen und Gemeinschaftsangelegenheiten Gestalt annehmen wird. Die Geschichte der Menschheit hat darin bestanden, Ideen zu erfassen und sie im menschlichen Leben zur Anwendung und fortschrittliche Begriffe zum Ausdruck zu bringen; heute sind die zwei benötigten Ideen Licht auf unseren Weg und praktischer guter Wille.

Ich möchte nun gern einige der tieferen Bedeutungen für euch berühren, die ihr Jünger seid oder in der Ausbildung für die Jüngerschaft steht. Wenn ich dies tun kann, dann mag eure Meditationsarbeit dazu dienen, die hierarchische Absicht mit Menschlicher Aspiration zu verbinden; dies sollte die Arbeit aller Jünger sein.

Ihr werdet bereits bemerkt haben - als ihr die Invokation studiert habt -, dass die drei Hauptzentren auf unserem Planeten miteinander verbunden sind: Shamballa, «das den Willen Gottes kennt», die Hierarchie, wo Christus herrscht und von wo aus er engere Beziehungen unter den Menschen herzustellen sucht, und das Zentrum, das wir Menschheit nennen. Es besteht eine enge Beziehung zwischen der ersten und der letzten Strophe; wie ihr wisst, ist es die Bestimmung der Menschheit, der Exponent des Denkens Gottes zu sein und somit aktive Intelligenz, die durch Liebe motiviert und durch Willen durchgeführt wird, zum Ausdruck zu bringen. Diese Zeit ist noch nicht gekommen, wenn jedoch die menschliche Zeitmessung richtig und das Verlangen mächtig genug ist, dann kann diese Bestimmung zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte allgemein erkannt werden, und die Menschen können zunehmend und freiwillig in eine Tätigkeit, die ihr ganz besonderes Schicksal ist, hineingezogen werden. Dies wiederum ist eins der hauptsächlichen Ziele der Invokation; ihr regelmässiger Gebrauch wird eine all-umfassende Auffassung geistiger Entwicklung herbeiführen und dem menschlichen Denken eine Synthese verleihen, die bisher gefehlt hat. Wenn «das Licht ins Menschen-Denken hineinströmt», wird der göttliche Plan in weiteren Kreisen erfasst und der Wille zum Guten in grösserem Mass erwünscht und hervorgerufen werden.

Es ist erforderlich, stets dessen eingedenk zu sein, dass Licht aktive Energie und dass auch Liebe eine Energie ist. Es ist weiterhin nützlich, nicht zu vergessen, dass Licht und Materie vom wissenschaftlichen [170] Gesichtspunkt synonyme Ausdrücke sind und dass das Netzwerk des Lichts tatsächlich Substanz und daher der Träger des guten Willens ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, klar zu erkennen, dass es ein aus zwei Typen von Energie zusammengeseztes Netzwerk ist. Deshalb fällt die Arbeit, Dreiecke zu erschaffen, in zwei Kategorien; einigen Menschen wird es leichter fallen, mit dem einen Energietyp zu arbeiten als mit dem anderen; es ist auch interessant, zu bemerken, dass die Lichtdreiecke grundsätzlich stofflicher sind als die Dreiecke des guten Willens, weil sie mit Substanz, mit der Energie, mit deren Handhabung die Menschheit vertraut ist, und mit ätherischer Materie in Beziehung stehen. Die Dreiecke des guten Willens sind hierarchischen Ursprungs. Ich möchte euch bitten, hierüber nachzudenken.

Während dieser Weltkrise ist das Netzwerk jedoch in seinen beiden Aspekten hierarchisch; die Meister arbeiten mit Substanz (d.h. mit Licht), obwohl nicht mit Materie; die Arbeit, die von den Dreiecksmitgliedern geleistet werden soll, ist folglich rein mental und daher ausserordentlich mächtig - vorausgesetzt natürlich, dass sie richtig getan wird. «Energie folgt dem Gedanken», und die Dreiecksarbeit besteht darin, Gedanken zu lenken. Die Arbeit teilt sich daher in zwei Kategorien: einmal in das Herbeirufen göttlicher Hilfe (um eine christliche Ausdrucksweise zu gebrauchen) und weiter - durch Glauben und Annahme -, die Energien des Lichts und der Liebe (die herbeigerufen worden sind) an alle Menschen überall weiterzuleiten. Sie werden, vom volkstümlichen Gesichtspunkt aus gesehen, als Erleuchtung und guter Wille registriert werden. Es handelt sich um eine tief wissenschaftliche Arbeit, die aber im Grunde genommen einfach ist. Invokation, Gebet oder Aspiration, Meditation - es ist belanglos, welches Wort gebraucht wird - vermittels dieser drei Methoden werden geistige Energien erschlossen und in Tätigkeit gesetzt. Durch klares Denken, gelenkte Gedanken und mentale Wahrnehmung können sie zu Gegenständen menschlichen Verlangens gemacht werden. Ideen sind einfach Kanäle für neue und erwünschte göttliche Energien; Ideale sind diese Ideen in Gedankenform umgewandelt oder reduziert und als solche der Öffentlichkeit dargeboten; Ideen werden telepathisch zu Idealen, was eine andere Formulierung des alten Gesetzes «Energie folgt dem Gedanken» ist.

Die Arbeit des Netzwerks des Lichts und des guten Willens, die ihren Brennpunkt auf der Mentalebene hat, ist die Nutzbarmachung dieser Kenntnis, um das öffentliche Bewusstsein zu beeinflussen. Dies sind Punkte, die vereinfacht und allmählich und in der klarsten Ausdrucksweise allen Dreiecksmitgliedern gelehrt [171] werden sollten. Die Dreiecksarbeit besteht darin, mit dem Denkaspekt der Menschen zu arbeiten und mit einem Faktor, der überall von Führern gebraucht und ausgewertet wird; es handelt sich um das Bemühen, diesen Denkaspekt mit gewissen Ideen, die wir den menschlichen Fortschritt notwendig sind, zu beeindrucken. Die Menschen erkennen die gegenwärtige Dunkelheit und das Elend, und infolgedessen heissen sie Licht willkommen; die Menschen sind des Hasses und Kämpfens müde, und daher heissen sie guten Willen willkommen.

Lasst mich einen Augenblick lang einen anderen Gesichtspunkt berühren. Gerade so, wie die erste und vierte Strophe miteinander in Beziehung stehen, stehen auch die zweite Strophe und die letzte Zeile in Beziehung zueinander. Der Plan wird auf Erden durch Erleuchtung und guten Willen wiederhergestellt werden, und wenn dies stattfindet, dann wird Christus wieder auf die Erde kommen. Ich möchte euch bitten. diesen Satz nicht falsch zu verstehen. Christus hat die Erde nie verlassen, und als er von seinen Jüngern Abschied nahm, hat er gesagt: «Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende». Seine Gegenwart wird jedoch von den Massen der Menschen nicht erkannt, und von den orthodoxen Gläubigen aller Weltreligionen wird sie nur geahnt und unklar erhofft.

Wie ich schon früher ausgeführt habe, wird die Wiederkunft Christi zuerst durch ein Aufwallen des Christusbewusstseins in den Herzen der Menschen allerorts ausgedrückt werden; sie wird sich zuerst als guter Wille äussern.

Alsdann werden Jünger allerorts finden, dass sie immer empfindungsfähiger für seine Eigenart, seine Stimme und seine Lehre werden; in vielen Fällen werden sie von ihm «überschattet» werden, gerade so, wie er früher seinen Jünger Jesus überschattet hat; durch dieses Überschatten wird er sich wiederholt verdoppeln. Die Wirksamkeit und Macht des überschatteten Jüngers werden erstaunlich sein.

Eins der ersten Experimente, die er unternahm, als er sich für diese Form von Tätigkeit vorbereitete, war im Zusammenhang mit Krishnamurti. Es war nur ein teilweiser Erfolg. Die Kraft, die er gebrauchte, wurde von den fanatischen Typen, aus denen die Theosophische Gesellschaft grösstenteils besteht, entstellt und falsch angewandt, und das Experiment wurde beendet; es hat jedoch einem äusserst nützlichen Zweck gedient. Als Folge des Krieges ist die Menschheit ernüchtert worden; Hingabe wird nicht mehr als hinreichend oder notwendig für das geistige Leben oder seine Wirksamkeit angesehen. Der Krieg wurde nicht durch Hingabe oder die Treue [172] von Millionen von Menschen zu irgendeinem erstrebenswerten Ideal gewonnen; er wurde gewonnen durch einfache Pflichterfüllung und den Wunsch, menschliche Rechte zu schützen. Wenige Menschen waren Helden, wie die Zeitungen törichterweise verkünden. Sie wurden eingezogen und im Kämpfen ausgebildet und mussten kämpfen. Es war eine Gruppenerkenntnis einer Pflicht. Wenn Christus seine Jünger wieder zu überschatten sucht, dann steht eine andersartige Reaktion zu erwarten. Aus diesem Grund hat A. A. B. so konsequent Hingabe herabgesetzt und geistige Unabhängigkeit befürwortet. Kein Fanatiker ist unabhängig; er ist der Gefangene einer Idee oder einer Persönlichkeit.

Wenn Christus kommt, dann werden Menschen seines Bewusstseinstyps in rege Tätigkeit versetzt werden; wenn Jünger unter der Anerkennung Christi arbeiten, dann wird die Zeit kommen, in der er sich wieder offen unter den Menschen bewegen kann. Er kann öffentlich erkannt werden und somit seine Arbeit sowohl auf der äusseren, als auch auf den inneren Daseinsstufen tun. Die Hierarchie arbeitet für diese drei Ereignisse, die mit der dem Menschen innewohnenden Göttlichkeit im Zusammenhang stehen, und bereitet sie vor, und der erfolgreiche Gebrauch der neuen Invokation wird sich als ein weiteres Resultat erweisen, bei dieser Vorbereitungsarbeit zu helfen.

Diejenigen unter euch, die Jünger sind, werden die Bedeutung der dritten Strophe leicht erkennen. Ihre Bedeutung ist, dass die Invokation so, wie sie von der Hierarchie gebraucht wird (beachtet dies), dazu beitragen wird, die Hervorrufung des geistigen Willens in der Menschheit und die Erkenntnis des göttlichen Willens seitens der Hierarchie herbeizuführen. Nur wenig kann der Allgemeinheit hinsichtlich dieser dritten Strophe gesagt werden. Sie wird sie in aller Einfachheit als ein Gebet auslegen, damit der menschliche Wille mit dem göttlichen Willen in Einklang gebracht werden kann, selbst wenn dieser Wille nicht verstanden werden mag. Selbst vom Gesichtspunkt der Hierarchie bleibt das, worin der göttliche Wille seinem Wesen nach besteht, das grosse Geheimnis, doch trotzdem kann sie die Zielsetzung «wissen und ihr dienen» und tut dies auch; die Zielsetzung ist jener Aspekt des göttlichen Willens, der auf Erden unmittelbaren Ausdruck sucht. Die Hierarchie ist der Verteiler von Energie - der Energie der Liebe. Wenn daher die Zielsetzung des Willens Gottes (im Ratszimmer von Shamballa bekannt und verstanden) menschlichen Willen zu beeinflussen sucht, so ist es vom Standpunkt der Hierarchie ein Ausdruck des Willens zum Guten, und vom menschlichen Gesichtspunkt drückt [173] er sich aus als guter Wille, liebende Entschlossenheit oder als feste Absicht rechte menschliche Beziehungen herbeizuführen.

Sogar Christus selbst kämpfte mit dem Problem des göttlichen Willens und wandte sich in dem Augenblick, als er sich des Umfangs und der Kompliziertheit seiner Mission als Welterlöser zum ersten Mal bewusst wurde, an die Monade. Dann rief er laut: «Vater» nicht mein Wille, sondern der deine geschehe». Jene Worte markierten das Aufgeben der Körper, durch die er versucht hatte, die Menschheit zu erretten; es deutete ihm etwas an, was damals als ein scheinbares Versagen erschienen sein mag, und dass seine Mission nicht vollbracht war. Fast zweitausend Jahre lang hat er darauf gewartet, jene Mission zum Erfolg zu bringen; es hat gleichfalls seinen Eintritt in eine neue Tätigkeitsperiode markiert, dieser Zyklus wird während der nächsten dreihundert Jahre seinen erfolgreichen Höhepunkt erreichen, wenn diese Invokation, so wie sie von euch allen und von der Hierarchie gebraucht wird, ihre Wirksamkeit erweist. Er kann seine ihm zugewiesene Mission nicht ohne die entsprechende Tätigkeit seitens der Menschheit durchführen.

Dies Mantram ist auf eigenartige und wesentliche Art das eigene Mantram Christi, und sein «Klang» ist durch seine eigene Verkündigung und durch deren Gebrauch seitens der Hierarchie in alle Welt «hinausgegangen». Nun müssen seine Worte durch ihre Verkündigung durch die Menschen allerorts in die ganze Welt hinausgehen, und seine Bedeutung muss, wenn die Zeit dafür reif ist, durch die Massen ausgedrückt werden. Dann kann «Christus wiederkommen auf Erden» und «darum, dass seine Seele gearbeitet hat, wird er zufriedengestellt sein».

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.