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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 45 ff. (engl.) |
von Selbstinteresse beruht, das so betont wird, dass es andere Menschen zu
Gegnern macht. Im Leben eines Jüngers findet sich viel Einsamkeit, die gänzlich
seine eigene Schuld ist und die geheilt werden kann, wenn er das rechte Mass von
Selbstdisziplin anwendet. Mit diesen Dingen muss er selbst fertigwerden, denn
sie betreffen die Persönlichkeit, und mit eurer Persönlichkeit habe ich nichts
zu tun. Ich beziehe mich auf die Einsamkeit, die kommt, wenn der annehmende
Jünger zum verpflichteten Jünger wird und aus einem auf die physische Ebene
konzentrierten Leben und aus der Identifizierung mit den Formen der Existenz in
den drei Welten heraustritt und sich halbwegs zwischen der Welt der äusseren
Ereignisse und der inneren Welt der Bedeutung befindet. Seine erste Reaktion ist
dann, dass er allein ist und mit der Vergangenheit gebrochen hat; er ist
hoffnungsvoll, aber ungewiss in bezug auf die Zukunft; er weiss, dass die nicht
greifbare Welt der wahren Werte an Stelle der greifbaren Welt treten muss, an
die er gewöhnt ist, und dies macht einen neuen Sinn für richtige Proportion,
eine neue Reihe von Werten und neue Verpflichtungen erforderlich. Er glaubt,
dass diese Welt [46] existiert, und tritt ihr tapfer und theoretisch entgegen,
aber eine Zeitlang bleibt sie gänzlich unergreifbar; er findet wenige, die so
denken und fühlen wie er, und der Mechanismus des unfehlbaren Kontaktes ist nur
im Keim in ihm vorhanden. Von dem Massenbewusstsein, mit dem er bisher verbunden
war, reisst er sich los, hat aber bis jetzt noch nicht seine Gruppe gefunden, in
die er schliesslich bewusst absorbiert werden wird. Deshalb ist er einsam und
fühlt sich verlassen und verloren. Einige von euch empfinden diese Einsamkeit;
wenige von euch haben z.B. den Punkt erreicht, wo ihr fühlt, dass ihr ein
bestimmter, wesentlicher Teil der Gruppe seid; nur zwei oder drei unter euch
sind sich - zuweilen kurz und flüchtig - der engen Verbindung mit dem Ashram
bewusst; eure Haltung beruht grösstenteils auf Hoffnung, verbunden mit der Idee,
dass eure körperlichen Begrenzungen euch daran hindern, alles, was im
Zusammenhang mit eurer inneren Angliederung tatsächlich ist, klar zu erkennen.
Aber, meine Brüder, ein solches Gefühl der Einsamkeit ist nur eine andere Form
von Selbstbewusstheit, von übermässigem Selbstinteresse, und (wenn ihr auf dem
Pfad Fortschritte macht) werdet ihr finden, dass es verschwindet. Deshalb müsst
ihr lernen, wenn ihr euch einsam fühlt, dies als Verblendung oder Illusion und
als eine Begrenzung anzusehen, die überwunden werden muss. Ihr müsst anfangen,
so zu handeln, als ob dieses Gefühl nicht bestände. Wenn nur mehr Jünger den
Wert des Handeln «als ob» erkennen würden! Heutzutage hat keiner von euch
Zeit, einsam zu sein, denn ihr habt keine Zeit, über euch selbst nachzudenken.
Der zweite Punkt, auf den ich hinwies, war die Notwendigkeit, dass ihr den Willen betont und ihn entwickelt. Vermutlich habt ihr alle an der Aufgabe, die Antahkarana zu bauen, gearbeitet - an jenem Verbindungskanal zwischen dem Gehirn und dem geistigen Willen oder der Monade, die durch die geistige Triade als Vermittler arbeitet. Wenn ihr erfolgreich gewesen seid, wird es bei euch zu dämmern anfangen, dass zwischen dem guten Willen, den die Massen begreifen können, und dem Willen zum Guten, der das Ziel des Jüngers ist, ein grosser Unterschied besteht. Guter Wille kann verhältnismässig leicht ausgedrückt werden, und ihr alle wisst viel darüber und drückt ihn vielseitig aus. Dies bedarf keiner Belobigung, denn er ist eine menschliche Eigenschaft, die in allen Menschen sehr nahe an der Oberfläche des Ausdrucks liegt. Aber es ist viel schwerer, den Willen zum Guten auszudrücken, denn dies erfordert nicht nur die Fähigkeit, den geistigen Willen zu gebrauchen, sondern verlangt auch eine gewisse Erkenntnis des Wesens [47] des «Guten». Der Wille zum Guten ist die grundlegende Eigenschaft der göttlichen Zielsetzung und macht eine geplante Betätigung und ein definitives Ziel notwendig, das erreicht werden muss. Er erfordert die Fähigkeit, im Sinn des Ganzen zu denken, Verständnis für den nächsten Schritt, den die Menschheit in der bevorstehenden Grossen Annäherung tun muss (denn diese Annäherung muss auf Gegenseitigkeit beruhen), ein Verständnis für die Lehren der Vergangenheit und eine Vision, die nicht auf Liebe und Seeleneinblick begründet ist, sondern auf Überzeugung in bezug auf das augenblickliche Ziel von Sanat Kumara, das er durch Christus und die planetarische Hierarchie ausführt. Soweit die Hierarchie in Betracht kommt, so ist diese Überzeugung auf reiner Vernunft begründet; was die Menschheit anbelangt, beruht sie durch ihre Jünger auf intuitiver Wahrnehmung, die durch Liebe ausgeführt und intelligent ausgedrückt wird. Ich möchte euch bitten, über diese Dinge nachzudenken und, während ihr dies tut, die erforderlichen Änderungen in eurer persönlichen Einstellung zu dem Problem vorzunehmen. Der dritte Punkt ergibt sich aus dem obigen. Ihr alle seid verpflichtete Jünger, und als solche besteht euer augenblickliches persönliches Problem (bei dem ich euch nicht helfen darf und daher nicht helfen kann) darin, die Macht, die der Hüter der Schwelle auf euch ausüben mag, zu überwinden und zu vernichten. Wir sind daher wieder bei unserem Ausgangspunkt angelangt, und nun erhebt sich eine Frage in eurem Denken: «Wie kann ich diesen Hüter überwinden und mich trotzdem gleichzeitig weigern, mich auf mich selbst und meine Probleme zu konzentrieren? Du hast mir gesagt, dies nicht zu tun, und doch ist der Hüter die Summe aller Macht und allen Versagens der Persönlichkeit, aller Gewalten - emotionell, mental, physisch - die meinen Ausdruck als Seele begrenzen. Was kann ich deshalb tun?» Meine Antwort würde sein: Ihr müsst zunächst die Tatsache des Hüters annehmen und diesen Hüter dann als Teil der Grossen Illusion, des grossen Trugbildes des Daseins und als einen wesentlichen Bestandteil des Lebens in den drei Welten, an seinen rechtmässigen Ort verweisen. Daraufhin müsst ihr mit eurem geplanten Lebensdienst fortfahren (was für einen festen Plan oder was für Pläne hast du, mein Bruder?) und so tun, als ob der Hüter nicht existierte, und euch auf diese Weise mit der Zeit von allem Persönlichkeitseinfluss befreien und euren Denkaspekt für die vorliegende Aufgabe freihalten. Ich könnte es vielleicht auf eine andere Weise ausdrücken. Wenn euer Interesse an hierarchischer Arbeit und an dem Programm des Ashrams, mit dem ihr verbunden seid, stark [48] genug ist, dann wird es alle eure Handlungen und alle eure Gedanken (im Wachen oder Schlafen) beherrschen. Dann werdet ihr finden, dass der Griff des Hüters gebrochen worden ist, dass sein Leben durch die Zermürbungskraft und seine Form in den Opferfeuern zerstört worden sind. Dies ist, kurz gesagt, die Sachlage, ich vergeude keine Zeit mit Einzelheiten, denn ich versuche, euch in diesen Unterweisungen noch viel zu geben. Ich möchte euch die Hilfe geben, die ihr für das kommende Jahr, das euch bevorsteht, nötig habt. Vor allem jedoch bemühe ich mich, für zukünftige Generationen gewisse grundlegende Prinzipien und gewisse Aspekte hierarchischer Wahrheiten klarzumachen, die im Neuen Zeitalter diejenigen beherrschen müssen, die den Pfad der Jüngerschaft zu gehen suchen und die willig sind, für Einweihung vorbereitet zu werden. Die Hierarchie ist damit beschäftigt, Änderungen sowohl im Lehrplan als auch in den Techniken vorzunehmen. Die Anpassung von alten Methoden an moderne Bedürfnisse und höher entwickelte Menschen ist im Gang. In Wahrheit schreibe ich nicht für euch. Ihr habt schon mehr bekommen, als ihr angewendet habt. Ich schreibe für die kommenden Jünger und Eingeweihten der nächsten zwei Generationen. Es ist heutzutage erforderlich, dass Jünger in allen Ashramen bedenken, welches die Probleme der Menschheit sind, was sie bedeuten und wie sie gelöst werden können; sie müssen wissen, was die Meister der Weisheit getan haben wollen, und dann müssen sie reden und schreiben, handeln und leben, damit andere gleichfalls verstehen mögen. Die Menschheit hat niemals wirklich gemäss den Lehren, die ihr gegeben worden sind, gelebt. Die geistige Beeindruckung, ob sie nun von Christus, von Krishna oder von Buddha übermittelt und von ihren Jüngern an die Massen weitergegeben worden ist, ist noch nicht so wie erhofft zum Ausdruck gebracht worden. Die Menschen leben nicht dem gemäss, was sie bereits wissen; sie bringen ihre Kenntnisse nicht praktisch zum Ausdruck; sie verursachen Kurzschluss im Licht; sie üben keine Selbstdisziplin; gierige Wünsche und unrechtmässiger Ehrgeiz beherrschen sie und nicht das innere Wissen. Um es wissenschaftlich und vom esoterischen Gesichtspunkt aus auszudrücken: Geistige Beeindruckung ist unterbrochen, und im göttlichen Stromkreis ist eine Störung verursacht worden. Es ist die Aufgabe der Weltjünger, diesen Strom wiederherzustellen und die Störung zu beseitigen. Dies ist das Hauptproblem, dem die Ashrame heutzutage gegenüberstehen. Dieses Jahr will ich euch klarmachen, was für Arbeit von der Gruppe in bezug auf die geplante Gruppenarbeit, die Gruppenmeditation und das Denken der Gruppe gefordert wird. Die Regeln, die [49] dann aufgestellt werden, sollen für alle zukünftigen Jahre gelten, obgleich ihre Erfüllung notwendigerweise fakultativ ist, da ihr freie Jünger seid, die nach den neuen Regeln arbeiten, und weil ihr reife Aspiranten seid. Eure Vollmondarbeit bleibt unverändert, und ich will wieder einen Satz senden, der aus der Reihe von Sätzen gewählt worden ist, die ich euch bereits gegeben habe. Ich will meine Technik etwas ändern, und wenn ich die Sätze jeden Monat zur Zeit unserer Vollmondkontakte ausspreche, will ich es am Tag vorher, am Tag des Vollmonds und am folgenden Tag tun, und ich will auch die Betonung auf das Leitwort in den Sätzen legen. Wenn ihr dieses Leitwort aufnehmt, kann das Bemühen als erfolgreich angesehen werden. Ich schlage vor, dass ihr mit der Arbeit so fortfahrt, wie sie bislang gegeben und unternommen worden ist, aber ich will euch ein vollständigeres Bild der Vollmondtätigkeit und ihres Zweckes sowie etwas über ihre tiefere Bedeutung geben; dies mag es euch ermöglichen, mit grösserem Interesse und Verständnis zu arbeiten. Als ich euch zum ersten Mal einen Überblick über die Arbeit gab, von der ich wünschte, dass ihr sie während der Zeit des Vollmonds tun solltet, meine Brüder, da verpflichtete ich mich, mit euch auf diese Weise während einer dreijährigen Vorbereitungszeit zu arbeiten und jedes Jahr die Arbeit etwas zu erweitern bis zum Mai-Vollmond des dritten Jahrs. Diese Periode ist nun beinahe abgeschlossen, und heute stelle ich euch zwei Fragen: 1. Was hat euch diese Arbeit bedeutet? 2. Habt ihr die Wichtigkeit der zu leistenden Arbeit begriffen? Dieses ganze Bemühen, das ich unternommen habe, hat einem bestimmten Zweck gedient, und ein Versuch von Bedeutung ist als Vorbereitung für die Tätigkeit im kommenden Neuen Zeitalter durchgeführt worden. In «Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen» (Esoterische Psychologie), Band II S. 750, deutete ich an, dass die kommende Weltreligion auf einer neuen Wissenschaf der Annäherung begründet werden und dass diese schliesslich an die Stelle der religiösen Formeln und Zeremonien der heutigen Weltreligionen treten würde. Daher sind die Bemühungen, welche die Jünger in dieser neuen Saatgruppe jetzt unternehmen, so bedeutungsvoll. Sie befassen sich in Wahrheit damit, eine neue religiöse Idee oder einen [50] Begriff, einen Saatgedanken oder den Keim einer neuen Tätigkeit auf Erden zu verankern, die (eines Tages) Frucht tragen und eine neue Methode einführen wird, sich Gott zu nähern. Es könnte für alle Jünger von Wert sein, wenn ich die dreijährige Arbeit hier analysieren würde, von der es beabsichtigt ist, dass sie während der Vollmondperioden getan werden soll, so, wie ich sie für euch skizziert habe. Jedes Jahr sah einen Zusatz oder eine Ausdehnung der Arbeit und eine Erweiterung des Konzepts. Ich versuche nun, es für euch klarer zu machen und auf diese Weise die Grundlage für die Arbeit zu schaffen, die während der kommenden Jahre getan werden soll, falls ihr die Arbeit fortzusetzen wünscht. Wir wollen diese Unterweisungen der Klarheit halber tabellarisch ordnen. I 1. Als erstes betonte ich euch gegenüber, dass dies ein Gruppenversuch sei und dass sein Erfolg von der Gruppenverschmelzung, der Gruppenliebe und dem Gruppenverstehen abhängig wäre. Der Erfolg des gewünschten inneren Kontakts war auf einer verwirklichten Gruppenbeziehung begründet. Dies sollte ein Versuch sein, der das Ergebnis einer gefestigten und betonten Liebe seitens aller Gruppenmitglieder wäre. Daher meine ständige Wiederholung, dass Liebe unter den Gruppenmitgliedern notwendig ist. Seit Jahren habe ich mit euch allen für die Verwirklichung dieser liebevollen Verbindung gearbeitet. Ihr mögt vielleicht geglaubt haben, dass ich dies tat, damit eure Gruppenarbeit in bezug auf euer individuelles Bemühen erfolgreich sei. Dies war nicht der Hauptzweck. Das Bilden von Einheiten für besonderen Dienst durch das Organisieren der Lebenskräfte, Vorgänge und Formen für die neue Technik der Annäherung an Gott oder an die Hierarchie (die der Vermittler zwischen geistiger Wirklichkeit und menschlichem Leben ist) war und ist das hauptsächliche Ziel. Ich möchte euch |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |