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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 2, Seite 24 ff. (engl.) |
wenige arbeiten von jenem Gleichgewichtspunkt, der die sprunghafte, überstürzte
Tätigkeit des intensiven Fanatikers oder das träge Vorwärtsgehen des erwachten
Aspiranten verbietet. Ich möchte euch bitten, über Zeit in Zusammenhang mit
eurer eigenen Seele nachzudenken und dabei die besonderen Möglichkeiten der
gegenwärtigen Periode und die masslose Not der Menschheit zu berücksichtigen.
Viele sind noch zu sehr von dem in Anspruch genommen, was sie zu unternehmen
suchen, mit ihrer eigenen Entwicklung und mit ihrer eigenen Fähigkeit oder
Unfähigkeit zu helfen, gleichzeitig jedoch handhaben sie das Problem
bescheidener Zurückhaltung und völliger Hingabe an ihre Mitmenschen
unzulänglich. «Was kann ich tun?» ist ihnen weniger wichtig als «Was lerne
ich, und ist der Meister mit mir zufrieden?» Ich werde mit euch zufrieden sein,
wenn ihr sowohl euch selbst als auch mich in eurem anstrengenden Dienst für die
Menschheit vergessen habt.
Dienst, daran möchte ich euch erinnern, ist ein wissenschaftlicher Vorgang, der allen Seelenkräften vollen Ausdruck auf der physischen Ebene verleiht. Dienst verursacht eine göttliche Manifestation oder das, was ihr eine göttliche Inkarnation nennt. Wenn ein Mensch wirklich dient, wird er notgedrungen alle Quellen geistiger Kraft, geistigen Lichts und die ganze Weisheit und lenkende Kraft seiner Seele heranziehen, denn die Aufgabe, die getan werden soll, ist stets zu gross für die Persönlichkeit. Einige der grössten Diener der Welt sind Männer und Frauen, die der geistigen Hierarchie sehr nahe stehen und unter ihrer Leitung, Inspiration und Beeindruckung arbeiten, die aber nichts von der sogenannten esoterischen [25] Wissenschaft wissen, die Hierarchie nicht anerkennen und (in ihrem Gehirnbewusstsein) nichts von ihren Mitarbeitern, den Meistern der Weisheit, wissen. Eine der heutigen Tragödien der esoterischen Welt ist die Unmenge von Tatsachen im Besitz esoterischer Schüler und das Aufspeichern von Wissen über die Hierarchie und ihre Mitarbeiter. Im Denken der Jünger löschen diese Kenntnisse und dieses Streben die Not ihrer Mitmenschen aus. Dies bildet eins der Probleme, denen die Hierarchie gegenübersteht. Es ist tatsächlich ein Problem, das Gleichgewicht zu bewahren und nach beiden Seiten hin orientiert zu sein. Hinsichtlich der Mitteilung von geistigem Wissen stehen die Meister, die Schüler annehmen, zwei Problemen gegenüber: 1. Dem Problem des nicht erwachten Aspiranten. 2. Dem Problem des gelehrten Jüngers. Verständnis und Weisheit müssen an Stelle von Unwissenheit und Wissen treten. Insbesondere möchte ich über die Arbeit sprechen, von der ich wünsche, dass ihr sie während des kommenden Jahres zur Zeit des Vollmonds tut. Dieser Aspekt eurer Arbeit sollte immer mächtiger und interessanter werden. Ich betrachte sie als von hervorragender Wichtigkeit im Gruppenbemühen, und wenn ich, euer Lehrer und Freund (unter dem Druck der gegenwärtigen Weltgelegenheit) die Zeit erübrigen kann, der Gruppe auf diese besondere Weise zu helfen, ist es sicher nicht zu viel verlangt, dass mir entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vielleicht mag einigen von euch die Zweckmässigkeit des Versuchs klarer werden, wenn ich euch die interessante Tatsache mitteile, dass es zur Zeit des Vollmonds fast ist, als ob sich eine Tür plötzlich weit öffnete, die sonst geschlossen ist. Durch jene Tür ist Eintritt möglich; durch jene Tür oder Öffnung kann ein Kontakt mit Energien hergestellt werden, die sonst verschlossen sind; durch jene Tür können Annäherungen an die planetarische Hierarchie und die Wirklichkeit unternommen werden, die zu anderen Zeiten nicht möglich sind. Mit dieser Feststellung gebe ich euch die skizzierten Umrisse einer Wissenschaft der Annäherung, die bis heute selbst fortgeschrittenen Jüngern wenig bekannt war, die jedoch [26] während des Neuen Zeitalters entwickelt werden soll. Sie ist ein Teil der wahren Technik des Pfades, die jetzt in Erscheinung tritt. Ich möchte eure Arbeit im Zusammenhang mit eurem Vollmondkontakt ein wenig ändern. Ich bitte euch, zwei Tage vor der Zeit des Vollmonds damit anzufangen, jene innere Haltung einer ausgeglichenen Sammlung zu pflegen, welche die richtige Grundlage für weitere Arbeit bilden und die dazu beitragen wird, den Brennpunkt der Aufmerksamkeit von der objektiven zur subjektiven Arbeit zu verlegen. Es ist mehr eine Haltung als eine Tätigkeit. Denkt über diesen Ausdruck nach. Es ist ein Bewusstseinszustand, der aufrechterhalten werden kann, was auch immer die äussere Tätigkeit oder die äusseren Interessen sein mögen; kein äusseres Stillschweigen oder ein Aufhören des normalen Verhaltens ist erforderlich. Es gehört zu der Ausbildung, die das Leben eines Doppellebens (seitens des Jüngers) zum Ziel hat, eines Lebens der aktiven Beteiligung an Weltangelegenheiten und eines Lebens intensiver mentaler und geistiger Inanspruchnahme. Macht einen ganz entschiedenen Versuch, euer Bewusstsein während dieser zwei Tage an jedem der drei geistigen Höhepunkte jeden Tages ein wenig höher zu erheben: während der Morgenmeditation, zur Zeit der inneren Sammlung, am Mittag und während der Verbindung zur Stunde des Sonnenuntergangs. Dies bedeutet, wenn ihr den Anweisungen genau folgt, dass ihr eure höheren Körper sechs gleichen Punkten geistiger Anregung aussetzt, und dass ihr dies bewusst tut. Verfolgt dann zu einer Stunde am Tage des Vollmonds, aber vor der genauen Stunde, wenn die genaue Stunde nicht möglich ist, das unten beschriebene Verfahren: 1. Konzentriert das Bewusstsein im Kopf. 2. Stellt euch vor, dass ihr euch noch bewusster nach innen zurückzieht zu jenem Berührungspunkt hin, an dem Persönlichkeit, Seele und der Lehrer in der Welt der Seelen einander begegnen und einswerden können. 3. Bleibt so ausgeglichen und fest wie nur möglich und bewahrt diese losgelöste innere Ausgeglichenheit so völlig, wie es nur geht, während des folgenden Vorgangs, der schweigend durch die schöpferische Tätigkeit der Einbildungskraft ausgeführt wird: a. Stellt euch vor oder macht euch ein Bild davon, dass ihr vor einer goldenen oder elfenbeinernen Tür steht. b. Seht, wie [27] diese Tür sich langsam öffnet und ein langes, niedriges Zimmer mit drei Fenstern freigibt, eins nach Osten, eins nach Westen und eins nach Norden gerichtet. Ihr könnt euch ein Bild davon machen, wie euer tibetischer Bruder vor dem Ostfenster auf einem niedrigen, geschnitzten Stuhl sitzt; aber er sieht euch entgegen und sitzt deshalb, in tiefer Meditation, mit dem Rücken zum Fenster und versucht, eine Verbindung mit euch und allen, für die er als Lehrer verantwortlich ist, herzustellen. c. Stellt euch vor, dass ihr langsam das lange Zimmer (das sein Studierzimmer und Arbeitsraum ist) durchschreitet und dann vor ihm steht. Seht auch eure Gruppenbrüder mit euch dort stehen. Dann kann jeder von euch in seiner Vorstellung sich selbst zum Wortführer für seine Gruppe ernennen und die Gruppe im Dienst und in tiefer Weihung für den Dienst am Plan anbieten. d. Wenn ihr dies getan habt, stellt euch dann vor, dass ihr mich vom Stuhl aufstehen seht. Dann blicken wir als Gruppe gen Osten und sprechen die Grosse Invokation zusammen. Bemüht euch, bewusst meiner Führung zu folgen, wenn wir die Worte sprechen, und hört aufmerksam zu, wobei ihr eure Einbildungskraft gebraucht. Dies wird intensive Konzentration notwendig machen. Tut dies bis zur Zeit des Vollmonds im Mai, denn es ist eine vorbereitende Übung, um euch alle in esoterischer Teilnahme auszubilden. Macht jeden Monat eine sorgfältige Analyse eures Erfolges oder Versagens beim Durchführen dieser Übung und beachtet alle Reaktionen, Resultate und Phänomene genau. Der Erfolg wird von eurer Fähigkeit, eine starke mentale Neu-Orientierung und einen Brennpunkt zu erreichen sowie davon abhängig sein, ob ihr euch von Gehirntätigkeit loslösen und doch gleichzeitig die Aufmerksamkeit des wachenden Gehirns bewahren könnt. Die Wirkungen, Reaktionen und das Registrieren einer Verwirklichung müssen während der zwei Tage, die dem Vollmond folgen, beachtet werden, denn das Durchsickern von Auskunft und Wissen ist oft, infolge der unzulänglichen Gleichschaltung der Körper, ein langsamer Vorgang. Der Mai-Vollmond wird das erste wirklich gemeinsame Bemühen einleiten, die jetzt bestehenden Gruppen subjektiv [28] als Einheit zu verbinden. Diese Synthese und dieses Gemeinschaftsbestreben werden mit der Zeit ein jährliches Bemühen werden und regelmässig an jedem Wesakfest stattfinden. Von den ursprünglich vierundzwanzig Mitgliedern der neuen (umgestalteten) Saatgruppe sind jetzt nur noch achtzehn vorhanden, die auf der physischen Ebene arbeiten. Zwei von ihnen sind in «das klare kalte Licht» hinübergegangen, wie wir es in Tibet nennen; sie sind zur anderen Seite des Schleiers gegangen, arbeiten jedoch weiterhin aktiv mit der Gruppe zusammen und erhalten dieselben Unterweisungen von mir. Ich kann mich ihnen aber direkter nähern, da die Begrenzungen, die das physische Gehirn auferlegt, nicht mehr vorhanden sind. F. D. W. wurde, obwohl er der letzte war, der hinüberging, nur eine ausserordentlich kurze Zeit lang durch das Hindernis des Astralkörpers zurückgehalten; er ist jetzt auf der Mentalebene konzentriert und arbeitet in Verbindung mit meinem Ashram. C. D. P. ist jetzt dabei, sich von astralen Begrenzungen zu befreien; wenn die Sonne wieder nordwärts geht, wird sie auch gänzlich mental arbeiten. Sie erweisen mir beide wirkliche Dienste in dieser Zeit der Weltnot, die eine auf Grund ihres verständnisvollen Herzens und ihrer äussersten Selbstlosigkeit, der andere wegen seiner hervorragenden Weisheit. Drei der ursprünglichen Mitglieder (C. A. C., S. C. P. und W. O. I.) konnten den geistigen Druck nicht ertragen; ihre Persönlichkeiten zwangen sie, sich (wahrscheinlich für diese Verkörperung) von der Gruppenarbeit zurückzuziehen. Die Prüfungen der Jüngerschaft sind schwer, wie ihr gut wisst; nur ein reines Herz, wahre Liebe und mentale Tätigkeit können dabei helfen, den Jünger durch sie hindurchzubringen. Dies ist jedoch stets möglich, wo sie vorhanden sind und wo auch eine entschlossene Orientierung dem Licht zu besteht. Gerade diese entschlossene Orientierung hat es W. D. S. ermöglicht, durch alle seine Prüfungen hindurch festzustehen. Es gibt ein Stadium in der Jüngerschaft, das als «Lichtschwankung» beschrieben wird. Die Strophen für Jünger, die ich euch zuweilen zitiert habe, sprechen folgendermassen über dieses Stadium: «Ins Licht hinein und heraus aus dem Licht, wie eine Motte um eine Kerze, flackern die Funken. Diese Funken sind Menschen, zum Licht erwacht, aber Menschen, die nicht wissen, dass das grössere Licht ihr kleines Licht auslöscht und die Funken zu sich heranzieht. Sie können das Licht nicht ertragen. Sie fürchten sich vor seiner äussersten Wahrheit. Sie kommen, [29] sie gehen; wieder kehren sie zurück, nur um wieder fortzugehen.» Haltet diese Brüder, die weiterhin eure Gruppenbrüder verbleiben, obgleich vorübergehend in Pralaya, warm in eurem Herzen. Haltet sie in eurer Liebe. Trachtet nicht danach, ihnen behilflich zu sein oder sie wieder in den Kreis eures Dienstes zurückzuziehen. Sie sind in einem Stadium, wo nur ihre eigene Seele und ich, ihr Meister, den rechten Zeitpunkt für eine Annäherung wissen. Schliesslich, meine Brüder, noch ein Abschiedswort zum Schluss dieser Unterweisungen. Die Weltspannung nimmt zu und wird weiter zunehmen. Die Besorgnis wächst, und es sieht augenblicklich nicht so aus, als ob sie abnehmen wird; die dunkelste Stunde des menschlichen Lebens ist über uns hereingebrochen, und sie bringt dem ernsthaften Jünger das Erlebnis, furchtbar und doch schön, dem der Name «Die dunkle Nacht der Seele» gegeben wurde. Diese dunkle Nacht zeigt sich auf verschiedenartige Weise und in verschiedenen Graden von Heftigkeit, je nach dem Strahl, dem Wesen und dem Evolutionspunkt des Jüngers. Ihr könnt ihr nicht entfliehen. Aber ein Irrtum kommt zum Vorschein, wenn man diese dunkle Nacht, so wie sie von den Mystikern über die Jahrhunderte hinweg geschildert worden ist, sorgfältig betrachtet. Sie haben in der Vergangenheit das Leiden, das die Persönlichkeit erfährt, die Qual, welche die Persönlichkeit durchmacht, betont. In Wirklichkeit und vom Standpunkt der Tatsachen jedoch ist das nicht die wahre dunkle Nacht. Die wirkliche «dunkle Nacht» ist die der Seele, wie sie teilnimmt an den Leiden der Menschheit als Ganzes, an der Qual des Getrenntseins der Menschheit von Gott (eine Trennung, die auf Illusion, aber nicht auf Wirklichkeit beruht), an der Verzweiflung der Menschheit, welche die Hände ausstreckt nach dem, was ein Gott zu sein scheint, der nicht reagiert; Leiden, Qual und Verzweiflung der Persönlichkeit sind etwas ganz anderes und befassen sich nicht mit der Summe des Schmerzes und des Leidens, der die Menschheit ausgesetzt ist. Ich möchte euch deshalb bitten, eure Seele im Bewusstsein, dass die Hierarchie standhält, zum Dulden zu stählen; ich möchte euch bitten, blind und unwandelbar zu lieben, trotz allem, was geschehen mag, im Bewusstsein, dass Liebe inmitten der Trümmer, die sie umgeben, unerschütterlich standhält und ewiglich liebt; ich möchte euch bitten, eure Hand in die des Meisters zu legen und mit ihm und in der Kraft eurer Gruppe vorwärts zu gehen, erleuchtet vom [30] Leben und Licht |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |