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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 769 ff. (engl.)

1. Die Menschen, welche die Menschheit wahrhaftig lieben, denen es wichtig genug ist, alles zu tun was sie können, um zu helfen, obgleich sie absolut nichts von der esoterischen Wissenschaft wissen. Sie können, ohne es zu wissen, durch die Hierarchie gebraucht werden, Gutes tun und tüchtige, selbstlose Arbeit [770] leisten. Sie sind häufig konstruktiver als verpflichtete oder angenommene Jünger, weil sie sich keines Ranges und keiner Verantwortung in einem Ashram oder ihrer individuellen Bedeutung bewusst sind.

2. Psychisch veranlagte Menschen überall in der ganzen Welt und aller Art. Sie reagieren auf diejenigen auf der Astralebene, welche die höhere Beeindruckung empfangen oder die telepathisch irgendeinen Aspekt der projizierten Idee erlangen. In solchen Fällen sind stets Verblendung, Entstellung und falsche Auslegungen zu finden. Dies verursacht viele Schwierigkeiten; es ist jedoch eine Kraft, mit der die Führer und Lehrer der Menschheit rechnen müssen. Dies wirkt auf die am wenigsten intelligenten Massen der Menschen ein und gibt ihnen eine allgemeine, obwohl entstellte Idee des Plans. neigt jedoch dazu, die intellektuellen Menschen abzustossen und kompliziert die Arbeit des ausgebildeten Jüngers.

3. Probejünger, welche die Beeindruckung empfangen und schneller und klarer darauf reagieren als die oben erwähnte Gruppe. Sie empfangen sie gewöhnlich durch die Vision und Lehre eines älteren Jüngers. Ihr Dienst am Plan wird häufig durch ihre Unwissenheit, durch ihr Mit-sich-selbst-Beschäftigtsein und ihre falsche Darstellung der gegebenen Lehre beeinträchtigt. Ihre Annäherung sowohl an die Wahrheit als auch an den Lehrer ist zu persönlich.

4. Angenommene Jünger, welche die Idee und Pläne des Meisters viel vollständiger erlangen, sie jedoch nicht so in der Welt des täglichen Lebens und des Dienstes ausarbeiten, wie sie es sollten, weil sie so sehr von ihren eigenen Problemen als Jünger, mit ihrer eigenen Charakterausbildung und ihrem Rang in dem Ashram eines Meisters und seinem Interesse an ihnen in Anspruch genommen sind. Wenn sie sich selbst, ihre Schwierigkeiten und ihre individuellen Auslegungen der Wahrheit vergessen und einfach ihre Mitmenschen und einander lieben und dem «Dienstbefehl» bis zum Punkt der Kreuzigung gehorchen würden, dann würden sie schneller durch die verschiedenen Stadien der Jüngerschaft hindurchgehen.

5. Jünger, die dem Herzen des Meisters nahe stehen, Weltjünger und alle diejenigen, die bewusst in seiner Aura sind, kennen seinen Plan, welcher der Plan der Hierarchie als Ganzes ist, obwohl er irgendeinen bestimmten Aspekt betont. Sie [771] spielen ihre Rolle gewöhnlich erfolgreich und ihr Erfolg beruht grösstenteils auf ihrer beständigen Gruppenbewusstheit und einer tiefen Demut und natürlich auf einem gut geschulten Intellekt und einem beherrschten Astralkörper.

Ich kann euch allen heute wenig mehr über Gruppenarbeit und Gruppenbeziehungen sagen. Es gibt eine esoterische Treue, die sich von der gewöhnlichen Treue der Welt unterscheidet, die ich in der Gruppe entwickelt zu sehen wünsche. Einige von euch, besonders diejenigen, die schnell zu Selbstverteidigung Zuflucht nehmen, müssen diese stille Treue erlernen, die dazu dient, die Gruppe als Ganzes zu integrieren. Es ist leicht, seine Brüder und Mitarbeiter aufzuopfern, wenn man sich selbst verteidigt. Es ist nicht leicht, den subjektiven Riss, der auf diese Weise hervorgerufen worden ist, zu heilen.

Klares Denken in vielen Richtungen ist erforderlich, wenn die Gruppe anfängt, zusammenzuhalten und zusammenzuarbeiten. Ein scharfes Unterscheidungsvermögen ist ebenfalls nötig. In diesen Tagen müssen die Scheidelinien, zwischen den Kräften des Materialismus und den Kräften des Lichts, klar festgelegt werden. Wenn der Kontrast zwischen dem Weg der Liebe und des guten Willens und dem Weg der Grausamkeit und des Hasses auf Erden klar definiert wird, dann müssen Jünger eine unvoreingenommene Haltung annehmen. Dieser Gruppe fällt die schwere Aufgabe zu, auf der physischen Ebene allem gegenüber, was zerstörend und gehässig (im wahren Sinn des Wortes) ist, fest zu stehen und alles zu tun, was getan werden kann, um die zerstörenden Mittler auszuschalten und ihre endgültige Machtlosigkeit herbeizuführen, und gleichzeitig eine innere Haltung völliger Harmlosigkeit und liebevollen Verständnisses, zu bewahren. Denn, meine Brüder, heute sind Prinzipien und Ideale in der Welt, um die es sich zu kämpfen lohnt, aber während der Kampf wütet, ist es notwendig, jenes Feld lebendiger liebevoller Energie, das schliesslich die Kluft zwischen den beiden sich feindlich gegenüberstehenden Parteien und Gruppen überbrücken wird, zu bewahren und zu erschaffen, und es dadurch zu ermöglichen, dass später Kontakt zwischen ihnen aufgenommen werden kann. Einige von euch denken nicht mit genügender Klarheit über das, was auf dem Spiel steht, nach, da sie ungebührlich von den äusseren Zeichen des Kampfs in Anspruch genommen sind und dadurch das Bild auf weite Sicht aus den Augen verlieren. Es ist nicht leicht, das Doppelleben einer aktiven Beteiligung an den Weltereignissen zu führen und dem zu widerstehen, was die Menschheit und ihre höchsten Ideale zurückzuhalten und zu zerstören sucht, und gleichzeitig eine beständige Haltung der Liebe zu bewahren; dies ist besonders schwer für einige unter euch. Die menschliche Integrierung ist heute derart, dass es für niemand und für keine Gruppe von Menschen möglich ist, sich von den menschlichen Tätigkeiten und von menschlicher [772] Wohlfahrt zu isolieren; noch ist eine negative Haltung zur Lösung der augenblicklichen Weltkrise hinreichend. Diejenigen, die sich weigern, am Weltkarma und am Leiden der Welt teilzunehmen, werden feststellen, dass sich ihr ganzer Fortschritt unvermeidlicherweise verlangsamt, denn sie haben sich selbst ausserhalb der grossen Flut geistiger Kraft gestellt, die sich jetzt in regenerierenden Strömen über die ganze Welt der Menschen ergiesst. Der gegenwärtige Weltkonflikt entspricht dem harten Konflikt, der in den Herzen und im Leben aller Weltaspiranten und Jünger vor sich geht, und ist unfehlbar ein Zeichen dafür, dass sie ihren Fuss auf den Pfad bewusster Jüngerschaft setzen. Das höhere Ich und die Persönlichkeit bieten einander die Stirn, um jene Entscheidung zu treffen, auf welche die Seele (das Selbst) auf ihrer eigenen Ebene wartet. Dies geschieht heute auch mit dem Weltaspiranten, der Menschheit. Denkt sorgfältig über diese Idee nach. Es ist für Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener nicht möglich, sich von der akuten Situation, die jetzt erkennbar und fühlbar ist, abzusondern. Sie können nicht in die Sackgasse einer persönlichen Ausbildung und individueller Interessen flüchten und dürfen es auch nicht tun. Wenn dies eure Haltung ist, dann kann ich wenig für euch tun, denn dies würde mir andeuten, dass ihr unfähig seid, zwischen Werten zu unterscheiden; es würde einen Wunsch ausdrücken, euch in Gedanken von dem Unglücklichen und dem Unangenehmen zurückzuziehen und die Verantwortung auf die Schultern anderer zu legen sowie ein Versäumnis, euch mit der Menschheit zu identifizieren.

Der Ruf zur Welterrettung ist hinausgegangen und Jünger scharen sich heute in der ganzen Welt zusammen. Es handelt sich nicht um ein Sammeln auf der physischen Ebene, sondern um ein tief subjektives Ereignis. Jeder der Meister sendet den Ruf hinaus, und viele Probejünger, obwohl sie ganz am äussersten Rand des Einflussbereichs des Meisters stehen, reagieren eifrig darauf. Ihre Motive sind gewöhnlich gemischt und ihre Reaktion ist häufig von einem Wunsch für Persönlichkeitsfortschritt und einer Selbstverherrlichung belebt. Sie erschweren den Ruf zum Dienst in dieser speziellen Zeit ausserordentlich, aber ihre Entstellungen führen die Erfüllung der Prophezeiung im Neuen Testament herbei, dass (in den letzten Tagen, viele Entstellungen der Wahrheit, in bezug auf die Verbreitung des Christusbewusstseins und der Wiederkunft Christi oder das «Zweite Kommen», gemacht werden würden.

Und so schreite der Jünger von einem Stadium zum anderen, von einem Licht zum anderen, von einer Wahrnehmung zur anderen, von [773] Kraft zu Energie, von einer Persönlichkeitseinstellung zur Seelenintegrierung und dann von der Seele zum Geist von der Form zum Leben. Er hat alle Wege des Wissens ausgekundschaftet; er ist in die Tiefen, in die Hölle und in die Täler hinabgestiegen, er hat die Bergspitze der Einweihung erklommen und sich von dort aus über Raum und Zeit hinweggeschwungen; er hat alles Selbstinteresse verloren und ist ein auf einen Brennpunkt eingestellter Gedankenpunkt im Denken Gottes. Kann ich mehr sagen als dies? Ich denke nicht, meine Brüder. Und somit bringe ich diese Unterweisungsserie zu Ende und meine Verantwortung in diesem Zusammenhang ist beendet. Die eure fängt nun an.

DER TIBETER

VIERTER ABSCHNITT

ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT DES TIBETERS

(1919-1943)

Im Jahr 1919, während des Monats November, nahm ich mit Alice A. Bailey Fühlung auf und bat sie, für mich zu schreiben und auch die Herausgabe gewisser Bücher zu übernehmen, deren Erscheinen im Rahmen der folgerichtigen Herausgabe der Wahrheit, fällig war. Sie weigerte sich sofort, da sie nicht mit der Flut von sogenannter okkulter Literatur sympathisierte, die durch verschiedene okkulte Gruppen an die Öffentlichkeit ausgegeben wurde, weil sie keine Erfahrung im Schreiben für die Öffentlichkeit habe und auch für jede Form psychischen Schreibens oder psychischer Arbeit, eine tiefe Abneigung empfand. Später besann sie sich anders, als ich ihr erklärte, dass telepathische Verbindung eine bewiesene Tatsache und eine Angelegenheit wissenschaftlichen Interesses sei; dass sie weder hellhörend noch hellsehend sei und es niemals sein würde, und (vor allem), dass der Prüfstein der Wahrheit, die Wahrheit selbst sei. Ich sagte ihr, dass ihr, wenn sie einen Monat lang schreiben würde, das übertragene Material beweisen, ob es Wahrheit enthalte, ob es intuitives Verständnis und intuitive Erkenntnis hervorrufe und ob es das in sich berge, was in dem neuen geistigen Zeitalter, das jetzt nahe bevorsteht, von Wert sein könnte. Sie überwand daher ihren Widerwillen gegen diese Art von Arbeit und gegen die vielen okkulten Darstellungen der Wahrheit, die verbreitet wurden; ihre einzige Bedingung war, dass die Schriftstücke ohne jegliche Ansprüche herausgegeben werden sollten, und dass die Lehren aufgrund ihrer eigenen inneren Werte stehen oder fallen sollten.

Das erste Buch, das herausgegeben wurde, war «Initiation, menschliche und solare Einweihung». Dies war das Ergebnis ihrer ersten Bemühungen, diese Art von Arbeit zu tun; es bildete die Grundlage für alle folgenden Bücher. Seitdem hat sie fast fünfundzwanzig Jahre lang für mich geschrieben. Die Bücher sind in Übereinstimmung mit einem tiefen ihnen zugrundeliegenden Zweck hinausgegangen, über den zu hören von Interesse für euch sein mag, und sie haben weltweite Anerkennung erfahren.

«Initiation, menschliche und solare Einweihung» sollte die Öffentlichkeit auf die Tatsache der Hierarchie aufmerksam machen. H. P. B. hatte diese als Schlussfolgerung angedeutet und auch erklärt, aber nicht in irgendeiner folgerichtigen Form. Die Theosophische Gesellschaft hat die Tatsache der Meister gelehrt, obgleich H. P. Blavatsky (in einer Mitteilung an die esoterische Abteilung) [778] ausgedrückt hat, dass sie es bitterlich bereut hat, es getan zu haben. Diese Lehre ist von späteren theosophischen Leitern falsch ausgelegt worden, und sie haben gewisse grundlegende Fehler gemacht. Die Meister, die sie geschildert haben, zeichneten sich durch eine unmögliche Unfehlbarkeit aus, weil die Meister sich selbst entfalten; die Lehre die gegeben wurde, befürwortete ein fesselndes Interesse an Selbstentwicklung und eine intensive Konzentration auf persönliche Entfaltung und Befreiung; die Leute, auf die als Eingeweihte und ältere Jünger hingewiesen wurde, waren ganz mittelmässig, ohne jeglichen Einfluss ausserhalb der Theosophischen Gesellschaft selbst; völlige Hingabe an die Meister wurde ebenfalls betont, eine Hingabe an ihre Persönlichkeiten. Es wurde auch gezeigt, dass diese Meister sich in das Organisationsleben der verschiedenen okkulten Gruppen, die den Anspruch erhoben, unter ihrer Leitung zu arbeiten, einmischten. Sie wurden für die Fehler der Leiter der Gruppen verantwortlich gemacht, die sich durch Ausdrücke, wie: «Der Meister hat mir aufgetragen zu sagen usw.», «Der Meister wünscht, die folgende Arbeit getan zu sehen» oder «Der Meister will, dass die Mitglieder dieses oder jenes tun» zu schützen suchten. Diejenigen, welche gehorchten, wurden als gute Mitglieder angesehen; diejenigen, die sich weigerten, interessiert und gehorsam zu sein, wurden als Abtrünnige betrachtet. Es wurden beständig Übergriffe in die Freiheit des einzelnen gemacht und die Schwächen und der Ehrgeiz der Leiter wurden mit einem Alibi versorgt. A. A. B., der dies alles gut bekannt war, weigerte sich, irgendetwas mit einer sich so beständig wiederholenden Tätigkeit zu tun zu haben, denn derart ist die Geschichte von fast allen bekannten okkulten Gruppen, welche die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen. Selbst wenn ich gewünscht hätte, auf eine solche Art und Weise zu arbeiten (was niemand, der an die Hierarchie angegliedert ist, jemals tut) würde sie nicht mit mir gearbeitet

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.