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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 764 ff. (engl.)
es schwieriger, dem Neophyten ein wahres Bild des Bewusstseinszustands und der inneren Situation und Beziehungen, zu geben. Dies [765] ist auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich den Versuch mache (in diesen fortgeschritteneren Stadien) Bewusstheit zu behandeln, die selbst in der Erfahrung des fortgeschrittenen Aspiranten kein Gegenstück und keine Entsprechung hat. Wenn wir die letzten drei Stadien betrachten, dann befassen wir uns eindeutig mit dem, was das Bewusstsein des Eingeweihten in einem hohen Stadium der Erweiterung genannt werden könnte, und mit einem Wissen, wofür wir keine Terminologie haben.

Leuchtet es euch nicht ein, dass der Eingeweihte hohen Grades in einer Welt von Reaktionen und subtilen Phänomenen lebt, die sich der Durchschnittsjünger einfach nicht vorstellen kann? Er setzt daher, wenn er auf der physischen Ebene oder in den drei Welten funktioniert, nur den niedrigsten Aspekt seines Bewusstseins in Tätigkeit. Ich habe euch seit Jahren gelehrt und ihr habt tiefes Interesse gezeigt. Viele technische Einzelheiten der okkulten Wissenschaften sind euch bekannt und theoretisch wisst ihr viel. Dies zeigt sich an dem Interesse, das ihr gezeigt und an den Fragen, die ihr aufgeworfen habt. Diese befassen sich mit den permanenten Atomen, wie sie funktionieren und mit Lebenskraft erfüllt werden.

Vom Standpunkt des Eingeweihten aus sind solche Fragen belanglos; an den permanenten Atomen Interesse zu haben, ist auf derselben Stufe, wie ein Interesse an der Natur der Magensäfte, die den Prozess des Lebens auf der physischen Ebene in beständigem Neuaufbau gestalten. Die Analogie liegt näher als ihr denkt. Okkult gesprochen, führt eine beständige Betrachtung des Verdauungssystems oder irgendeiner anderen körperlichen Funktion zu Schwierigkeiten. Chronische Invaliden sind häufig aus dem Grund chronisch krank (obgleich nicht in jedem Fall), weil sie jahraus, jahrein vorwiegend mit der Formnatur auf der äusseren Ebene beschäftigt sind. Es ist möglich (und ich sage dies mit Bedacht) ernstliche körperliche Belastungen zu haben, und doch so voller Lebenskraft zu sein, und sich so wenig für den physischen Mechanismus zu interessieren, dass chronische Invalidität (wie sie gewöhnlich verstanden wird) nicht möglich ist. Dies ist nicht dasselbe wie der Triumph des Denkaspekts über den Stoff oder wie die Theorie einer vollkommenen Gesundheit; es handelt sich um die Frage einer überragenden Betonung der Energie, welche die Aufbürdung von Krafteffekten auf dass Bewusstsein unwirksam macht. Denkt über diesen letzten Satz nach, denn er enthält den Schlüssel zum richtigen Handhaben des Gesundheitsproblems in der Zukunft. Ebenso würde eine beständige Betrachtung der permanenten Atome und der Spirillen zu einer Verstärkung des Formlebens und zu der [766] Tyrannei von Kraft führen. Wenn diese durch sie hindurchfliesst. Zweifellos könnten Analogien und Entsprechungen im Zusammenhang mit den Spirillen im mikrokosmischen Leben und den Ebenen und Unterebenen des Makrokosmos ausgearbeitet werden, wobei beide sowohl mit den sieben Zentren, mikrokosmisch verstanden, und den sieben planetarischen Schemen, makrokosmisch verstanden, in Beziehung zu einander gebracht werden könnten. Aber für die Mehrzahl von Aspiranten besteht das Ziel nicht darin, ihr Bewusstsein durch eine Konzentration auf die Einzelheiten, wie die permanenten Atome, und die Einzelheiten, die mit der Formennatur verbunden sind, zu begrenzen. Das Ziel jedes Aspiranten ist es, sein Bewusstsein zu erweitern und das einzuschliessen, was ausserhalb seines Bereichs liegt, die erhabeneren Bewusstseinszustände, im Leben der Gruppe und der Menschheit, zu erlangen und sich bewusst in die Hierarchie und schliesslich in Shamballa einzugliedern und Gott, okkult in seinen vielen Phasen einer allumfassenden Ausdehnung und Vollkommenheit, zu «kennen».

Eine genaue Konzentration auf die Spirillen und Atome und ihr Studium wäre wissenschaftlich und technisch interessant und möglich, würde jedoch nicht zu verbesserter geistiger Entwicklung, sondern zu einer Betonung der Persönlichkeit und daher zu vermehrten Schwierigkeiten beim Gehen des Pfads führen. Je weiter fortgeschritten ein Jünger ist, um so gefährlicher wäre eine solche Betonung und intensive Beschäftigung, während der Wissenschaftler oder der Aspirant auf dem Probepfad solche Dinge relativ ungestraft studieren könnte, weil er nicht die Energie hereinbringen würde, die diese «Kraftpunkte» zu gefährlicher Tätigkeit erwecken könnten.

Aus diesem Grund behandle ich die permanenten Atome nicht, weil keine Notwendigkeit für euch besteht, ihnen Zeit und Überlegung zu widmen. Wenn ihr so lebt, wie es wünschenswert ist und ihr Nutzen aus meinen Unterweisungen zu ziehen sucht, dann wird die Ausbildung der niederen Natur und die Entwicklung der Kräfte, die als «göttlich geweihte» Form funktionieren, normal und sicher vor sich gehen. Ich habe die permanenten Atome erwähnt, um die Linien der Energieverteilung zu zeigen, jedoch nicht, um irgendwelche Notwendigkeit für ein mentales Interesse, an diesen Aspekten des Formlebens, anzudeuten.

Stadium VI. «Der Chela innerhalb des Herzens des Meisters.»

Wir gelangen nun zu einer Betrachtung des letzten der sechs Stadien der Jüngerschaft. Dieses habe ich folgendermassen beschrieben:

«Das Stadium, in [767] dem der Jünger stets in enger Fühlung steht; er wird definitiv für eine unmittelbar bevorstehende Einweihung vorbereitet oder, wenn er die Einweihung empfangen hat, wird ihm spezialisierte Arbeit übertragen. In diesem Stadium wird er als ein Chela innerhalb des Herzens des Meisters beschrieben».

Eines möchte ich hier betonen, während ich versuche, etwas Licht auf diesen Gegenstand zu werfen. Im Herzen des Meisters zu sein, deutet keineswegs eine Liebesbeziehung zwischen Meister und Jünger an. Die normale Reaktion ist anzunehmen, dass der Jünger endlich das Recht verdient hat, wirklich geliebt zu werden und deshalb dem Meister wirklich nahe zu stehen. Sein Leben oder seine Leben des Dienstes haben ihm endlich die Belohnung gebracht; er hat nun freien Zutritt zum Meister in der engsten möglichen und gegenseitigen Beziehung eines liebevollen Verstehens. Dieses Stadium der Jüngerschaft hat absolut keine Beziehung zu all diesem.

Ausserdem, mein Bruder, ist der Jünger, wenn er dieses Stadium erreicht, nicht mehr das, was ihr unter einem angenommenen Jünger versteht. Er ist ein Eingeweihter hohen Ranges und erhabenen Grades und ist aus der Überwachung und dem Schutz eines Meisters heraus, in eine direkte Beziehung zu dem Meister aller Meister, dem Christus, übergetreten, welcher der Mittelpunkt in der Hierarchie ist, ebenso, wie der Meister der Mittelpunkt in einem Ashram ist. Der Meister ist das Herz seiner Gruppe und Christus ist das Herz der Hierarchie. Je mehr man sich der Realisation nähert, um so klarer wird der Begriff, dass der Punkt im Zentrum und die Peripherie ein und dasselbe sind.

Die Bedeutung des Wortes «Herz» ist die Bedeutung des Lebens selbst, wie es ewig tief im Herzen des Universums schlägt. Innerhalb dieses Lebens steht der Eingeweihte nun bewusst, wobei er sich nicht so sehr als Empfänger des Lebens, sondern als Verteiler des Lebens erkennt. Dies ist etwas ganz anderes und enthält den Schlüssel zu diesem Stadium der Jüngerschaft.

Das «Herz des Meisters» ist ein technischer Begriff, der die Quellen des Lebens und viele analoge Auslegungen andeutet. In diesem Stadium und nach einer gewissen grösseren Einweihung, ist eine direkte Energielinie oder Lebenslinie vorhanden, geahnt, erkannt, wirksam und nutzbar gemacht, zwischen dem bewussten Jünger und

1. dem Herzzentrum des Jüngers;

2. dem Herzzentrum im Kopf;

3. der egoischen [768] Lotosblume, die (bis zur vierten Einweihung) das Herzzentrum des monadischen Lebens ist;

4. dem Meister im Zentrum seiner Gruppe;

5. dem Christus, dem Herzzentrum der Hierarchie;

6. dem Leben der Monade, das bei der dritten Einweihung anfängt, sich fühlbar zu machen;

7. dem Herrn des Lebens selbst, dem Herzzentrum von Shamballa.

Die Linie der Beziehungen erstreckt sich dann von diesen vorwärts und auswärts und aufwärts (sphärisch betrachtet) zum Leben tief im Zentrum «des anderen Ich's» unserer Erde, dem Planeten Venus, zum Jupiter und von dort aus zum Sonnenlogos selbst und weiter zu einem Punkt in der Sonne Sirius. Ihr könnt daher erkennen, wie ganz anders dieses Stadium ist als man es sich vorstellen könnte. Es ist ein Stadium, das einen neuen Weg oder einen neuen Anfang und einen grossen Übergang kennzeichnet. Es ist ein Stadium, das man durch die offene Tür des Nirvana betritt, der Anfang des Pfads der höheren Evolution. Es ist ein Stadium, das einen spezifischen Standort (wenn ein so unpassendes Wort gebraucht werden kann) des Jüngers auf dem Weg aufwärts markiert, der durch den erleuchteten Weg offenbart wird; es ist die Erlangung des innersten Punkts der Realisation, der esoterisch «innerhalb des Herzens» genannt wird.

Ich habe mit euch an anderer Stelle darüber gesprochen, dass Weltjünger «dem Herzen des Meisters nahestehen». Dies ist nicht dasselbe wie «innerhalb des Herzens des Meisters zu sein». Das eine bezieht sich auf den Meister, auf dem Strahl des Jüngers; das andere bezieht sich auf Christus, der Synthese aller Strahlen innerhalb der Hierarchie. Die Welt bietet heute allen Jüngern die Gelegenheit, Weltjünger zu werden, die dem Herzen des Meisters nahestehen und schnell durch die Anfangsstadien der Jüngerschaft hindurchzugehen. Sie bietet Weltjüngern Gelegenheit, ihre Annäherung zum Herzen der Hierarchie, Christus, zu beginnen. Mit dieser ersten Möglichkeit solltet ihr euch befassen, denn wenn ihr euch eurer Gruppe nähert, könnt ihr anfangen, die Ausbildung zu erhalten, die Brauchbarkeit für die Welt in euch entwickeln wird. Ist die Mehrzahl von euch zu alt, dies zu erreichen? Das müsst ihr selbst entscheiden. Die Seele kennt kein Alter und kann ihr Instrument gebrauchen, wenn es sich in ein geeignetes und verfügbares Instrument umwandelt. Seid ihr zu starke Gewohnheitsmenschen und zu sehr von euch selbst in Anspruch genommen, um die Loslösung zu erlangen, die für Weltdienst erforderlich ist? Das müsst ihr selbst ausfindig machen und euch selbst gegenüber bestätigen. Dieser Gruppe ist viel Gelegenheit und viel Unterricht [769] geboten worden. Die Verausgabung an Hingabe und Dienst, die diese Gruppe demonstriert, sollte ganz ungewöhnlich sein und es sollte eine Gruppendemonstration sein. Ich möchte euch fragen, ob dies der Fall ist. Seid ihr zu niedergedrückt (was ein Synonym von Selbstsüchtigkeit ist) und zu empfindsam, um der Menschheit in grösserem Mass Dienst zu erweisen als bisher? Das kann überwunden werden, wenn euch genug daran liegt. Ist eure Bewusstheit eine beständige Gruppenbewusstheit? Oder ist sie eine beständige Selbstbewusstheit, die beständig zwischen euch und eure Mitmenschen tritt? Das müsst ihr selbst entdecken. Habt ihr die tiefe Demut, die auf einer Realisation des Plans und der Herrlichkeit des Ziels begründet ist, und nicht auf einem Gefühl der Selbstunterschätzung, an dem ihr euch weidet, und das ihr als ein Anzeichen geistiger Demut betrachtet? Es ist erforderlich, dass ihr sowohl dieses Thema der Demut als auch alle eure Begriffe im Licht der esoterischen und geistigen Werte von neuem auslegt. Könnt ihr dies tun?

Früher habe ich einen Ausdruck gebraucht, in dem ich mich auf «Jünger, die sich in diesem Zeitabschnitt auf den Ruf der Hierarchie hin versammeln» bezog. Dies hat heutzutage eine definitive Beziehung zu unserem Thema der Jüngerschaft in ihren verschiedenen Stadien. «Der Ruf der Hierarchie» geht an die Menschheit als Ganzes aus; er wird vermittels der Gruppen und Ashrame, die von vielen der Meister beaufsichtigt werden, ausgesandt. Viele verschiedene Arten von Menschen empfangen und hören ihn, und in ihrer Reaktion darauf schleichen sich viele Entstellungen dieses Rufes ein; nur der fortgeschrittene Jünger überträgt ihn entweder richtig oder reagiert auf angemessene Art und Weise darauf. Die anderen reagieren auf einseitige Aspekte des Rufs und ihre darauf folgende Tätigkeit ist unregelmässig, auf irrtümlichen Auslegungen begründet, sie wird von Persönlichkeitsfehlern beeinflusst, durch Trägheit verzögert und hat oft eine selbstsüchtige Grundlage. Aufgrund der Reaktion der Jünger in seiner Gruppe oder seinem Ashram, beurteilt der Meister die Stellung und den Rang des Jüngers, obgleich es dafür natürlich noch viele andere Beweismittel gilt.

Lasst uns einige der Menschentypen betrachten, die auf den Ruf reagieren. Die meisten tun es unbewusst, reagieren jedoch wohlwollend, weil irgendetwas in ihnen mit dem Ruf übereinstimmend läuft oder weil sie empfindungsfähig für gewisse Schwingungseinflüsse sind.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.