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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 745 ff. (engl.) |
und dieser Brennpunkt in der Form wird sowohl dem einzelnen Aspiranten als auch
der Gruppe Schwierigkeiten bereiten. Geistige Spannung als Resultat
vollständiger Hingabe der Persönlichkeit zum Dienst an der Menschheit regt an
und ermächtigt, ruft jedoch nicht das niedere Leben des persönlichen Ich's
hervor.
Dies sind die Anforderungen, denen ein Jünger gerecht werden muss, ehe er gelehrt werden kann, den Meister nach Belieben, und wenn ein Notfall vorliegt, zu erreichen. Ich möchte an dieser Stelle eure Aufmerksamkeit auf die Haltung des Meisters, in diesem Stadium des Fortschritts seines Chelas, lenken. Wie der Name besagt, ist es dem Jünger an diesem Punkt gestattet, die Aufmerksamkeit des Meisters zu erregen; dies ist nur dann statthaft, wenn man sich darauf verlassen kann, dass der Chela nur für Gruppenzwecke und niemals für sich selbst oder seinen eigenen Vorteil Gebrauch davon machen wird. Dies bedeutet, dass der Jünger fähig ist, sein Leben und seine Probleme selbst zu handhaben und es daher unwahrscheinlich ist, dass er seine persönlichen Krisen in das Leben des Ashrams hineinbringt. Es besagt auch, dass ein Chela so hingebungsvoll ist und die erforderliche grundlegende Selbstlosigkeit besitzt, dass der Ashram nicht vor seiner Schwingungstätigkeit beschützt zu werden braucht; er macht [746] es niemals erforderlich, dass der Meister die zurückweisende Macht gebrauchen muss, wie es esoterisch genannt wird. Der Meister weiss, dass es für ihn keine Zeitverschwendung bedeuten wird, auf einen Ruf vom Chela am Faden zu reagieren, weil der Ruf stets im Interesse der Gruppenbedürfnisse und zur Erreichung des Gruppenziels ausgesandt werden wird. Womit der Meister auch immer beschäftigt ist oder wovon er in Anspruch genommen ist, er muss auf diesen Ruf reagieren, denn es ist das unantastbare Recht des vertrauenswürdigen Jüngers ihn auszusenden, wenn ein Notfall es erfordert. Ihr mögt fragen, woher ein Chela weiss, dass er zum Meister hindurchdringen kann. Ich kann euch dessen versichern, dass er sich einer absoluten Hemmung bewusst ist, wenn der Ruf nicht ertönen darf einer Hemmung, die auf seiner Seite der Beziehung fühlbar ist, und die nicht vom Meister auferlegt wird und er hat weder das Verlangen noch macht er den Versuch, den Ruf ertönen zu lassen, wenn er in seinem Denken den geringsten Zweifel hegt. Es handelt sich um eine klare intuitive Wahrnehmung, das Erkennen eines unbehinderten Kanals und um einen Akt des geistigen Willens. In Wahrheit ist es ein Prozess der Invokation und Evokation. Dieses ganze Konzept, des Chelas am Faden, liegt hinter der entstellten Lehre über das Sonderrecht und die Vorrechte des Priesteramtes und die Beziehung des Papstes um ein Beispiel zu geben zu Gott oder die der «Auserwählten» zur Gottheit. Dieses latente und nicht verwirklichte Ideal ist das des Chelas am Faden und des Meisters und seines Ashrams, das durch das kirchliche Bewusstsein als die Kirche ausgelegt worden ist. Wenn die zukünftige Weltreligion um die Arbeit und Tätigkeit der Weltjünger und der Wissenden herum gebaut wird, dann werden wir sehen, wie diese Symbole, die «Rechte und Vorrechte des Priesteramtes» genannt werden, korrekt ausgelegt und richtig zum Ausdruck gebracht werden. Dieselben symbolischen Schlussfolgerungen sind auch in der Brahmanenkaste in Indien zu sehen. Dieses innige Verstehen und dieses Wechselspiel werden erst nach einer langen Periode der äusseren Beziehung des angenommenen Jüngers am Rand und schliesslich innerhalb des Ashrams erlangt. Es wird nicht als Resultat irgendeines Bemühens, sich für diese Stellung der Macht und des Einflusses im Dienst tauglich zu machen, herbeigeführt. Es ist einfach das stillschweigende und fast unbewusst erlangte Ergebnis jener bescheidenen Zurückhaltung und jenes Selbstvergessens, das den angenommenen Jünger charakterisiert; er ist dezentralisiert und völlig davon in Anspruch genommen, den göttlichen Plan nach besten Kräften zu erfüllen. Es ist die Belohnung des Arbeiters, wenn ich es so ausdrücken darf, der weiss, zu welchem Zweck er sich verkörpert hat und der sich [747] hingebungsvoll bemüht, die Arbeit auszuführen. Die Bedürfnisse der Menschheit und seine sich erweiternde Bewusstheit des unmittelbaren nächsten Schritts, den der Mensch unternehmen muss, sind der ihn antreibende Drang seines Lebens. Wenn ein Jünger eben in seinen Ashram eintritt, besteht die hauptsächliche Aufgabe des Meisters darin, ihn zu veranlassen, in der Richtung der Dezentralisation zu denken. Dies macht den Übergang des Bewusstseins des Jüngers von sich selbst zu der Arbeit, die getan werden muss und damit verbunden, das Beantworten folgender Fragen erforderlich: 1. Weisst du in Wirklichkeit, worin deine Lebensaufgabe besteht? 2. Hast du versucht, sie in deinen augenblicklichen Lebensprozessen zu erfüllen? 3. Ist dein hauptsächliches Ziel das Bilden des Charakters und die Entwicklung von Reinheit? Wenn dies der Fall ist, denkst du nicht, dass du auf dem Probepfad sein und dich nicht der täuschenden Idee hingeben solltest, dass du auf dem Pfad der Jüngerschaft bist? 4. Bist du von menschlichen Bedürfnissen in Anspruch genommen oder bist du tief in deine eigene Stellung als Jünger, deine eigenen geistigen Probleme und die Selbsttäuschung über die fürchterlichen Schwierigkeiten deines Persönlichkeitslebens versunken? Solange du glaubst, dass dein Leben von fesselndem Interesse ist und dass es dich ebenfalls in ausserordentlich harte Umstände führt, bist du erst in den frühesten Stadien der angenommenen Jüngerschaft und hast die alten Gedankengewohnheiten noch nicht aufgegeben. Diese Fragen müssen schliesslich beantwortet werden, ehe der Schüler das hat, was «die volle Freiheit des Ashrams» genannt wird. Ihr müsst euch daran erinnern, dass der Ashram nur insofern nach aussen in Erscheinung tritt, als er einen Punkt geistiger Spannung bildet. Aus diesem Ashram gehen Jünger hinaus, um in der Welt zu arbeiten. Die äussere Gruppe, die in der Welt arbeitet. Oder der exoterische Ashram, tritt dadurch in Erscheinung, dass er den Glanz des inneren Ashrams reflektiert und ein magnetisches Feld geistiger Macht herstellt. Dies geschieht genau in dem Mass in dem die Mitglieder des Ashrams, die sich auf seiner äusseren Peripherie befinden, eine Beziehung mit dem inneren Ashram herstellen und daher auf den Ton und die Qualität der inneren Gruppe reagieren, die um den Meister versammelt ist. Ein Ashram ist keine Gruppe von Menschen, die geistige Realisation suchen. Es ist ein Zentrum von Gruppentätigkeit, das von Energien angetrieben wird, die (wenn ihnen volle und richtige [748] freie Bahn gegeben wird) die Gruppe in den Stand setzen, den Plan des Meisters durchzuführen und die menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ihr mögt euch vielleicht fragen, warum ich dieses Bedürfnis ständig so betone. Ich tue es, weil dieses Bedürfnis das hauptsächliche und dringende Prinzip der Invokation ist; sie kann und wird hierarchische Reaktion hervorrufen und auf diese Weise zwei Zentren das der Menschheit und das der Hierarchie in Beziehung zueinander bringen. Dies ist eine Gruppenentsprechung der Invokation der Seele seitens der Persönlichkeit und ihrer sich daraus ergebenden Evokation auf der Ebene des täglichen Lebens, was auf diese Weise zu Verschmelzung führt. Ein Ashram oder die Gruppe eines Meisters ist daher ein Invokationszentrum, und wenn der einzelne Jünger ein Chela am Faden wird, dann ist es seine Belohnung für selbstlosen Dienst, der auch unter noch so grossen persönlichen Opfern geleistet wird. Dann kann der Ashram ein Zentrum einzigartiger Durchschlagskraft in der Welt sein. Chelas am Faden wenden eine eigenartige Technik an, je nach ihrem Strahl; sie arbeiten stets durch das Kopfzentrum. Vermittels dieses Zentrums lassen sie den Ruf ertönen (einen lautlosen Ruf vom Standpunkt der physischen Ebene aus), der (indem er am Faden entlangschwingt) den Meister erreicht. Diese Techniken lernen jedoch die Jünger vom Meister direkt, wenn er das Recht seines Chelas zu diesem Vorrecht erkennt. Ich kann euch diese Techniken nicht direkt vermitteln. Wenn ihr «am Faden» seid, dann wird euch diese Auskunft unfehlbar gegeben werden. Dieser Faden ist nicht die Antahkarana, sondern ein verbindender Faden lebendigen Lichts. Der Meister projiziert ihn, wenn der Dienst des Jüngers eine Reaktion von ihm hervorruft. Diese Evokation gewinnt jedoch an Macht, wenn der Jünger die Antahkarana zwischen der Persönlichkeit und der Geistigen Triade baut. Beim Chela am Faden ist schliesslich der Lebensfaden (ein Aspekt der Antahkarana) mit diesem ashramischen Faden verbunden und dadurch wird die monadische Leitung des einzelnen hergestellt, was (in Gruppenform) die Leitung der Hierarchie durch Shamballa andeutet. Die Beziehung zwischen dem niedrigeren und dem grösseren Aspekt muss stets im Gedächtnis behalten werden. Für den Durchschnittsjünger ist der tiefere Sinn dieses Stadiums der Jüngerschaft von dem Gesichtspunkt aus wichtig, dass es andeutet, was noch nicht erreicht worden ist. Die Folgerungen sind daher negativ. Dies ist häufig wünschenswert, wenn es sich um angenommene Jünger handelt, deren Haltung positiv und intelligent [749] sein sollte. Das Gesetz der positiven und negativen Beziehungen liegt allen diesen Stadien zugrunde. Das Höhere ist zunächst dem Niedrigen gegenüber stets negativ; dann finden während eines Zwischenstadiums Veränderungen statt, die das Höhere zu dem Niedrigen positiv stimmen und daher zu dem beständigen Emporklimmen des Wegs des Lebens und der Leiter des geistigen Aufstiegs führen. ACHTER TEIL Stadium V. «Der Chela innerhalb der Aura». Die Definition, die ich vorher gegeben habe, lautet folgendermassen: «Das Stadium, in dem es dem Chela gestattet wird, die Methode zu erfahren, durch die er eine Schwingung und einen Ruf hervorrufen kann, die ihn zu einem Interview mit dem Meister berechtigen werden. In diesem Stadium wird er «der Chela innerhalb der Aura» genannt». Es ist ein Stadium der Jüngerschaft, das jenem, das die meisten Jünger erlangt haben, weit voraus ist, weil es fast völlige Einswerdung zwischen dem Jünger und der Gruppe des Meisters bedeutet. Das Vorrecht, die Aufmerksamkeit des Meisters in Zeiten einer Notlage zu erregen, ist ihm bereits gewährt worden, und er ist seiner Antwort gewiss. Er ist von dem Punkt, als er darin ausgebildet wurde, eine integrierte und nützliche Einheit im Ashram zu werden zu demjenigen vorgerückt, wo er ein vertrauenswürdiger Mittler ist. Seine Orientierung steht nun fest, und obgleich er vielen Prüfungen und Schwierigkeiten ausgesetzt wird, betreffen diese immer mehr das Gruppenleben und den Gruppenzustand und nicht ihn selbst. Ich beziehe mich hier nicht auf die Schwierigkeiten jeder ashramischen Gruppe oder auf diejenigen, welche mit irgendeiner Gruppe verbunden sind, an die der Jünger mit Recht auf der physischen Ebene angegliedert ist, sondern auf seine Empfänglichkeit für die Gruppenbedürfnisse der Menschheit. Wo diese Empfänglichkeit vorhanden ist, bedeutet es, dass ihm das Ganze mehr bedeutet als der Teil. Dies hebt keineswegs seine Fähigkeit auf, mit einzelnen zu arbeiten oder denjenigen auf seinem Lebenspfad, die es nötig haben, verständnisvolle Liebe und Erbarmen zukommen zu lassen. Aber er hat ein Gefühl für richtige Proportion erlangt und gelernt, seinen Lebensprozess, seine Neigungen und Tätigkeiten in Zeit und Raum, richtig zu organisieren. Man kann sich dann darauf verlassen, dass er das, was gut für das Ganze ist, stets anstelle des Guten für den einzelnen, so wie es die Persönlichkeit sehen mag, setzen wird. Der Meister [750] weiss, dass er in dem Chela, der dieses Stadium erreicht hat, ein zuverlässiges Instrument besitzt, das nicht mehr als Hindernis für das Gruppenleben betrachtet werden kann. Ich habe euch früher darauf aufmerksam gemacht, wie schwer der Prozess ist, einen neuen Jünger in einen Ashram zu absorbieren; er muss gelehrt werden, allmählich von der Peripherie des Gruppenbewusstseins, dem Zentrum entgegenzuschreiten. Jeder Schritt vorwärts muss vorsichtig vom Meister überwacht werden, um dafür zu sorgen, dass der Ashram vor jeglicher zersetzenden Tätigkeit bewahrt wird. Erst wenn der Chela «okkulte Gelassenheit» erlangt hat, kann es ihm gestattet werden, sich dauernd innerhalb der Gruppenaura zu konzentrieren. Dies geschieht dann, wenn er sich der eigenartigen und spezifischen Schwingung der Aura des Meisters bewusst wird. Daher die Notwendigkeit für Gelassenheit, was ihr wohl einsehen könnt. Ich möchte darauf hinweisen, dass Gelassenheit und Friede nicht identisch sind. Friede muss stets vorübergehend sein und bezieht sich auf die Gefühlswelt und auf Umstände, die für Störungen anfällig sind. Es ist wichtig für Fortschritt, und etwas Unvermeidliches, dass jeder Schritt vorwärts durch Störungen, |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |