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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 740 ff. (engl.)
Wirkung. Sie bringt das beste heraus und ruft das schlimmste hervor, während sie Situationen mit sich bringt, die der Jünger handhaben muss. Jeder Jünger ist in gewissem Grad ein Brennpunkt der Macht. Je weiter fortgeschritten der Jünger ist, um so grösser die Kraft oder die Energie, die von ihm ausstrahlen wird; dies bringt notwendigerweise Situationen mit sich, die der weniger erfahrene Jünger handhaben muss. Der wahre Jünger ruft diese niemals absichtlich hervor. Die Theorie (die unter okkulten Gruppen so verbreitet ist), dass der Führer oder irgendein älterer arbeitender Jünger Situationen inszenieren muss, um den Schüler zu entwickeln, widerspricht dem okkulten Gesetz. Jedoch in dem Augenblick, wo ihr in den Schwingungsbereich eines Meisters oder irgendeines Jüngers eintretet, der älter ist als ihr, wird sich bestimmt in eurem Leben etwas ereignen. Die Strahlung ist wirkungsvoll, wenn sie richtig empfangen, registriert und bewusst gebraucht wird, um die geahnten und benötigten Änderungen herbeizuführen. Schliesslich, wenn die Schwingung des Jüngers beständig bleibt und auf die höhere reagiert, können die beiden in Übereinstimmung gebracht [741] werden. Gerade diese Synchronisierung charakterisiert alle Ränge von Eingeweihten und deutet einem Eingeweihten höheren Ranges an, dass ein Eingeweihter oder Jünger eines niederen Ranges in die höheren Ränge zugelassen werden kann. Synchronisierung ist der Schlüssel zur Einweihung.

SIEBENTER TEIL

Stadium IV. Der Chela am Faden.

Mit diesen einleitenden Bemerkungen wollen wir zu einem anderen Stadium auf dem Pfad der Jüngerschaft übergehen. Das vierte Stadium wird folgendermassen beschrieben:

«Das Stadium, in dem der Jünger gelehrt wird, wie er (in Notfällen) die Aufmerksamkeit des Meisters erregen kann. Dies hat den eigenartigen Namen des Chelas am Faden».

Dieses Stadium befasst sich mit der ganzen Frage der psychischen Empfindungsfähigkeit höherer Art. Ich habe in meinen Schriften äusserst klar und entschieden gelehrt, wie unerwünscht die niederen psychischen Erfahrungen sind. Ich habe dies getan, weil es ausserordentlich notwendig ist, Aspiranten in bezug auf diese Angelegenheit zu warnen. Die Schwierigkeit wird noch durch die Tatsache vergrössert, dass es nicht leicht ist, die Menschen, die dem niederen Psychismus ergeben sind, zu erreichen und zu warnen, weil sie stets davon überzeugt sind, dass ihre hellsehenden und hellhörenden Fähigkeiten den fortgeschrittenen Typ einer hohen geistigen Entfaltung andeuten. Ihr Denken ist allen Warnungen gegenüber verschlossen und sie handeln häufig hinter der Schranke einer blasierten Selbstbefriedigung. Sie vergessen, dass die primitiven Rassen und die Tiere alle psychisch sind und das registrieren, was die mehr mentalen Typen nicht aufnehmen können. Die Tätigkeiten, die Auslegung von Erscheinungen, die Haltung und die Einstellungen der grossen Masse der Menschen sind von Natur aus astral. Es ist also nötig, Nachdruck auf die Warnungen zu legen und in dem durchschnittlichen psychisch veranlagten Menschen Verständnis, für die Unerwünschtheit seines Astrallebens, zu erwecken.

Jünger stellen jedoch keinen Aspekt der göttlichen Manifestation ausserhalb ihres Erfahrungsbereichs. Sie wissen, dass Psychismus in seinen niederen Stufen ein Teil des göttlichen Ausdrucks und wesentlich höherer Natur ist, als die rein physischen Prozesse des Lebens im Körper. Ein Jünger kann nicht sagen, dass er nun, weil er ein Jünger ist, der einen oder anderen Erfahrung nicht ausgesetzt werden wird. Er muss [742] für alle Erfahrungen vorbereitet sein und sich mit der Tatsache abfinden, dass schliesslich alle Jünger, sowohl im höheren als auch im niederen Sinn, psychisch werden müssen, so wie auch Christus es war. Seine einzige Vorsichtsmassnahme besteht darin, zu verhindern, dass die niederen Fähigkeiten sich zeigen, ehe die höheren psychischen Fähigkeiten funktionieren; dann werden die niederen (wenn ich es so ausdrücken darf) von den Stufen des höheren Bewusstseins aus kontrolliert und gehandhabt. Im Denken des Jüngers gibt es nur Leben und Form und er lernt, die Lebensprozesse vermittels der Form zu handhaben, um eine göttliche Manifestation hervorzubringen.

Die Welt tritt heute in eine Phase von aussergewöhnlicher Empfindungsfähigkeit ein. Jünger müssen sich darin ausbilden, zu helfen. Das Bewusstsein der gewöhnlichen und Durchschnittsmenschen wird zu den Stufen des bewussten Astrallebens übergehen und der Schleier zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren wird sehr rasch verschwinden. Wie können Jünger in diesem schwierigen Zeitabschnitt Hilfe leisten, wenn sie keine Erfahrung in der Unterscheidung und Auslegung haben, die zwischen den Aspekten von Erscheinungen bestehen müssen? Wie können sie andere retten und schützen, wenn sie sich fürchten, in Lebensbereiche einzutreten, wo der niedere Psychismus herrscht? Ich fordere euch nicht auf, psychische Fähigkeiten zu kultivieren, aber ich bitte euch, euch in behutsamer Bereitschaft zu halten, auf allen Stufen des Dienstes zu sehen und zu hören, zu wissen, was ihr seht und hört, und es richtig auszulegen, ohne durch Vorurteil und Furcht geblendet zu sein. Der Pfad der Jüngerschaft ist nicht leicht, aber er bringt hinreichende Belohnungen mit sich. Psychische Empfindungsfähigkeit wird für das Verstehen dieser Phase der Jüngerschaft vorausgesetzt.

Während ihr euch bemüht, dieses Stadium ganz kurz zu studieren, muss in euren Gedanken eine Wechselbeziehung zwischen dem Chela, dem Ashram, in dem er arbeitet, und dem Meister bestehen. Diese Wechselbeziehung und das Wachsen dieser dreiseitigen Beziehung wird stets durch eine Realisation von Spannung herbeigeführt. Den Schülern ist viel über das Thema des Fadens, der Sutratma und der Antahkarana bekanntgegeben worden. Dieser Faden führt von der Hierarchie und einem Spannungspunkt in dieser Hierarchie (wie es ein Meister im Zentrum eines Ashrams ist) an entlegene Orte, zu vielen Ebenen und in viele Herzen hinein. Dieser Faden macht es dem Jünger möglich (wenn es ihm gestattet worden ist zu lernen, wie er ihn gebrauchen soll) unverzüglich zu seinem Arbeitszentrum zurückzukehren und in jedem gewünschten Augenblick den «Meister seines Lebens» zu erreichen. Diese dreiseitige Beziehung könnte folgendermassen [743] dargestellt werden:

[Grafik, Buch Seite 976]

Der Meister

Die Seele #Der Ashram

Der Jünger

Eine Erweiterung dieser Idee liegt hinter vielem, was ich hinsichtlich des Wesakfestes gelehrt habe und ihr solltet an diese denken, wenn ihr euch vorbereitet, daran teilzunehmen.

Shamballa

Der Buddha #Der Christus

Die Hierarchie

Die Menschheit

Der ganze Gegenstand des Chelas am Faden, und die Techniken, die dieser Bewusstseinszustand mit sich bringt, stehen alle in Beziehung mit der Fähigkeit des Menschenwesens, unter Seelenkontrolle magnetisch zu sein und «den vibrierenden Ruf hinauszusenden, der zum Ohr des Einen, der den Faden hält, durchdringt». Dies ist aus einem sehr alten Manuskript in den Archiven der Hierarchie zitiert worden, das dieses Stadium der Jüngerschaft behandelt. Ich stelle den Jüngern, die sich in diesem Zyklus auf den Ruf der Hierarchie hin zusammenscharen, diese Auskunft zum ersten Mal in kurzer, unzureichender und notgedrungen verschleierter Form zur Verfügung. Nur diejenigen, die sich in diesem Stadium der Jüngerschaft befinden, werden wirklich verstehen, was ich sage und Nutzen aus den Fingerzeigen ziehen.

Dieses vierte Stadium ist nur einem Jünger möglich, der länger als ein Leben lang ein angenommener Jünger gewesen ist und der seine Fähigkeit bewiesen hat, mit Selbstlosigkeit und Beharrlichkeit zu arbeiten. Die Erfordernisse könnten folgendermassen dargelegt werden:

1. Es ist dem Jünger gelungen, sich zu dezentralisieren, und er ist nicht mehr der Mittelpunkt dramatischen Interesses auf seiner eigenen kleinen Bühne. Er beschäftigt sich nicht mehr vorwiegend mit seiner Gefühlsnatur, und das übermässige Selbstinteresse, das bei so vielen augenscheinlich ist, beherrscht seine [744] Gedanken und sein Streben nicht mehr.

2. Der Jünger kann jetzt mit Unpersönlichkeit arbeiten, wie sein eigenes persönliches Wesen auch immer reagieren mag. Dies bedeutet, dass seine eigenen Gefühle, Gedanken, Zuneigungen, Abneigungen und Wünsche nicht mehr die beherrschenden Faktoren sind; seine täglichen Tätigkeiten und Beziehungen werden nur von solchen Absichten und solchem Handeln bedingt, die zum besten der Gruppe sind. Er wird dem Gruppenwohl keinen Menschen opfern, bevor er sich gebührend bemüht hat, diesem Menschen zu helfen, richtige Beziehungen zu verstehen und zu demonstrieren; er wird jedoch nicht zögern, entschlossen zu handeln, wenn sich Notwendigkeit und Gelegenheit dafür ergeben.

3. Der Jünger hat einen Sinn für richtige Proportion in bezug auf die Arbeit und den relativen Wert seines Beitrags zu der Arbeit des Meisters und dem ashramischen Leben entwickelt. Er ist völlig von der Aufgabe und der Gelegenheit in Anspruch genommen und beschäftigt sich nicht mit dem Meister und seiner individuellen Stellung in des Meisters Gedanken. Die meisten Jünger vergessen in den ersten Stadien ihrer Lehrzeit niemals, dass sie Jünger sind. Dies hat der Meister Morya «die blasierte Erinnerung des mit sich selbst beschäftigten Denkaspekts» genannt. Es ist eine Form verhüllten Stolzes, den zu vermeiden Anfängern oft schwer wird. Niemals vergessen sie eine Minute lang die Tatsache ihrer Jüngerschaft und die Tatsache des Meisters, wie aktiv ihr Dienst auch sein mag; wenn sie jedoch wirklich von einem Spannungspunkt aus arbeiten würden, dann würden sie in der Arbeit, die für ihre Mitmenschen getan werden muss vergessen, dass er überhaupt existiert.

4. Der Chela am Faden hat einen Punkt erreicht, wo die höhere Entsprechung der sogenannten «gespaltenen Persönlichkeit» zu finden ist oder (um es anders auszudrücken) wo jener Bewusstseinszustand in Erscheinung tritt, von dem die gespaltene Persönlichkeit der Schatten und die Entstellung ist. Der Jünger ist sich gleichzeitig zweier Wahrnehmungszustände oder zweier Punkte konzentrierter Tätigkeit bewusst:

a. Des Punkts geistiger Spannung, in dem er konzentriert ist und den er unversehrt und beständig aufrechtzuerhalten sucht.

b. Des Brennpunkts [745] in seinem Tätigkeitsfeld in den drei Welten, durch den er seine Arbeit und seinen Dienst als Jünger ausführt.

Diese beiden miteinander in Beziehung stehenden Punkte sind in Wirklichkeit nicht zwei getrennte Tätigkeiten, abgesehen davon, dass sie als solche im Bewusstsein des Jüngers auf der physischen Ebene in Erscheinung treten und sein objektives und sein subjektives Leben ausdrücken. Dies beruht darauf, dass er in Zeit und Raum und vermittels eines physischen Gehirns arbeiten muss. Der zweite Brennpunkt sollte in Wirklichkeit ein nach aussen In-Erscheinungtreten des inneren Spannungspunkts sein. In diesen Worten habt ihr den Schlüssel zur wahren Wissenschaft der Jüngerschaft, zu der sich entwickelnden Beziehung zwischen dem menschlichen und hierarchischen Zentrum. Es betrifft auch die Arbeit des Buddhas und des Christus als Vertreter der Spannungspunkte in Shamballa und in der Hierarchie.

Die meisten Jünger arbeiten nicht von einem geistigen Spannungspunkt aus, sondern von einem persönlichen Brennpunkt; was tatsächlich einen Fortschritt im Vergleich mit dem gedankenlosen Durchschnittsmenschen darstellt, an dem sie aber ungebührlich lange festhalten. Solange ein Mensch in seiner Persönlichkeit konzentriert ist, wird sich ihm der geistige Spannungspunkt entziehen. Er wird von Persönlichkeitsstreben und nicht von ashramischer Kraft angetrieben werden,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.