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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 725 ff. (engl.) |
zu Kritik. Es gibt Zeiten, wo Kritik zweifellos die Erkenntnis einer Tatsache
ist. Dies bedeutet, dass ein kritisierender Jünger den Punkt erreicht hat, an
dem sein Urteil so auf Liebe beruht, dass es keine Persönlichkeitswirkung in
seinem eigenen Leben oder dem seines Mitjüngers hervorruft. Es ist einfach ein
liebevolles Erkennen von Begrenzungen und wird erst dann zum Unrecht, wenn diese
unbestrittenen Tatsachen gebraucht werden, um in denen Kritik hervorzurufen, die
unqualifiziert sind und Stoff für Diskussion liefern. Der Jünger oder Aspirant,
der offenkundige Fehler hat und es versäumt, die erforderlichen Änderungen
selbst zu treffen, errichtet eine Schranke, die er mit der Zeit dadurch
zerstören muss, dass er jeglichen Grund für Kritik beseitigt. Diese Schranken
hindern freie telepathische Verbindung.
An dieser Stelle kann eine interessante Frage gestellt werden, die sich zweifellos erheben sollte: Soll die Gruppe arbeitender Jünger auf den Ton der fortgeschrittenen Jünger in der Gruppe abgestimmt werden oder soll er auf einen im allgemeinen herabgesetzten Durchschnitt abgeschwächt werden, um denjenigen angepasst zu sein, die am weitesten zurück sind? Lasst es uns auf eine andere Art und Weise ausdrücken: Sollen die am wenigsten Entwickelten, in einer Gruppe von Jüngern und Aspiranten, die höher Entwickelten zu ihrem Niveau der Arbeit und des Verständnisses herabziehen? Werden sie sich aufs äusserste bemühen, um der höheren Vision, dem Verhalten und dem Gesichtspunkt der weiter Fortgeschrittenen gerecht zu werden? Diese Fragen erweisen sich als [726] ein grundlegendes Problem in allen Ashramen, und nur die Chelas selbst können sie beantworten. Wenn der leitende Jünger die Aufgabe der karmischen Anpassungen zu meistern sucht, wird er von gewissen Erfordernissen geleitet. Er muss genau in Erfahrung bringen, was für Karma seitens des Aspiranten unter seiner Obhut während dieser Verkörperung weggeschafft werden muss. Dann muss er ihn dazu bewegen, zu diesem festgelegten Karma noch etwas hinzuzufügen, was ich «befreiendes Karma» nennen könnte. Dies bildet einen Teil des Beschleunigungsprozesses, dem diejenigen, welche den schwereren Weg der Einweihung wählen, sich freiwillig und nach freier Wahl unterwerfen müssen. Der Jünger sucht in diesem Zusammenhang gewisse Dinge zu tun, wobei ich mich hier auf den Chela im Licht beziehe: 1. Er bringt unvermeidliches Karma so intelligent und bewusst wie möglich zu Ende. 2. Er nimmt irgendein Karma auf sich, das normalerweise in einem späteren Leben auferlegt werden würde. 3. Er fängt an, etwas von dem allgemeinen Karma der Menschheit zu übernehmen, wodurch er seine eigene karmische Last vergrössert. 4. Er fängt damit an, mit einem Teil planetarischen Karmas zu arbeiten und es zu begreifen, obgleich er in diesem Zusammenhang noch keine Verantwortung übernimmt. Erst nach der dritten Einweihung nimmt er bewusst und als einzelner an der karmischen Verantwortung des planetarischen Logos teil. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass ich mich sowohl auf gutes als auch auf schlechtes Karma beziehe. Es ist die Aufgabe des helfenden Jüngers, den Chela im Licht so zu lenken, dass er sein Karma ausgleicht. Der ältere Jünger tut dies durch Gedankenbeeindruckung. Alles Karma wird, wenn man ihm bewusst entgegentritt, durch die Gedankenkraft ausgeschieden; dies ist vielleicht die wichtigste Lehre, die der ältere Jünger den Neophyten lehren muss. Dies hilft dem letzteren, «im Licht», das auf seinen Weg fällt, zu sehen und der Jünger, der ihn für das Stadium der angenommenen Jüngerschaft vorbereitet, steht beständig mit dem Meister in Berührung. Auf diese Weise wird eine Dreieck-Beziehung errichtet, die von okkultem Wert ist. Wenn der Chela im Licht es wirklich ernst nimmt und die höhere Empfindungsfähigkeit bewusst entwickelt, kann dieses Stadium verhältnismässig kurz sein. Zwei Leben sind manchmal hinreichend, um diese Periode [727] zu meistern. Der Chela im Licht ist jemand, der auf dem Weg der sogenannten «kleineren Offenbarung» wandelt; kleiner, weil er sich mit der Offenbarung dessen befasst, was im Persönlichkeitsleben getan werden muss; es ist nicht der Weg der höheren Offenbarung der Göttlichkeit und ihres Wesens. Es ist die Offenbarung dessen, was bereits manifestiert ist und nicht dessen, was manifestiert werden muss. Denkt hierüber nach. Der Scheinwerfer der Seele offenbart Charakterfehler, Begrenzungen im Ausdruck und Unvollkommenheiten im Verhalten. Diese müssen auf intelligente Art und Weise ausgeglichen werden. In den symbolischen Tabellen, die der lenkende Jünger dem Meister zweimal im Jahr vorlegt, werden die Bemühungen, die in dieser Hinsicht gemacht werden, angedeutet, nicht die Resultate. Auf das Bemühen kommt es an. Die Resultate folgen unfehlbar und sind den Bemühungen entsprechend. Wenn diese drei Tabellen geometrisch miteinander in Beziehung gebracht und übereinandergelegt werden, deuten sie ein definitives Strahlenmuster an. Dann kann der Meister die Stufe und das Wesen der Entwicklung beurteilen und den Zeitpunkt bestimmen, wann der ältere Jünger bevollmächtigt werden kann, das Stadium der angenommenen Jüngerschaft zu empfehlen. Wenn das Begehren des Aspiranten, die Empfehlung des lenkenden Jüngers, der karmische Zustand und der Ton, den der Meister registriert, zeitlich übereinstimmen, ist das dritte Stadium erreicht worden. Ich möchte euch an dieser Stelle wieder daran erinnern, dass alle diese Stadien mit der Arbeit im Ashram und dem Leben und der Vitalität der inneren Gruppe in Beziehung stehen. Wie ihr wisst, besteht diese Gruppe aus alten und erfahrenen Jüngern und Eingeweihten und auch aus Neophyten in verschiedenen Entwicklungsstadien sowie aus Jüngern, die durch die vielen verschiedenen Stadien des Weges hindurchgehen. Gerade diese sehr verschiedenen Typen aktiver Jünger führen die Wechselbeziehung zwischen dem äusseren und inneren Ashram, zwischen der objektiven Gruppe auf der äusseren Ebene und der sehr viel grösseren inneren Gruppe herbei. Dies führt mich zu einer Frage, die sich ganz normalerweise im Denken derer, die in der äusseren Gruppe arbeiten und locker mit der inneren Gruppe in Beziehung stehen, erheben mag: Wird das Niveau des Bewusstseins der äusseren Gruppe durch die Angehörigen dieser Gruppe oder durch ihre Beziehung zum ganzen Ashram bestimmt, in dem sie einen relativ kleinen Teil bildet? Wenn diese Frage von einem Mitglied eines Ashrams gestellt wird, deutet sie ein definitives Beschäftigtsein mit den Gliedern der Gruppe und nicht mit der Gruppe als einem Aspekt im Ashram irgendeines [728] Meisters an. Jünger müssen sich daran erinnern, dass ein Ashram sich nicht auf ein paar Menschen beschränkt, die einander kennen und die sogar als Mitglieder des Ashrams zusammenkommen mögen. Ein Ashram ist eine internationale Gruppe, er besteht aus Seelen, die verkörpert und aus solchen, die nicht verkörpert sind; er ist eine Synthese von Eingeweihten verschiedener Grades und von angenommenen Jüngern. Die Meister betrachten diejenigen, welche die erste Einweihung empfangen haben, nicht als Eingeweihte. Dies ist ein Punkt, der von neuem betont werden muss. Jünger, welche die zweite Einweihung empfangen haben, werden als «Probeeingeweihte» betrachtet und erst wenn sie die dritte Einweihung empfangen haben, sind sie vom Standpunkt der Hierarchie aus wirkliche Eingeweihte. Die erste Einweihung wird zuweilen die «lemurische Einweihung» und die zweite die «atlantische Einweihung» genannt, aber die dritte Einweihung, diejenige unserer arischen Rasse, wird von der Hierarchie technisch als die erste Einweihung angesehen. Dies ist ein neuer Gesichtspunkt, über den ich euch nachzudenken bitte. Der Ausdruck «Angenommener Jünger» umfasst daher die Stadien der ersten und zweiten Einweihung; wenn ein Jünger die dritte Einweihung empfangen hat, ist er technisch nicht mehr ein angenommener Jünger, obwohl er noch in der Gruppe eines Meisters bleibt, bis er die vierte Einweihung empfangen hat. Ich weise auf diese technischen Bezeichnungen hin, damit ihr klar und in richtigen Proportionen denken könnt. Ein Ashram verkörpert daher alle Entfaltungsstadien von dem am weitesten Fortgeschrittenen bis zum Anfänger, wie diejenigen, welche diese Unterweisungen lesen. Für jeden Jünger in einem Ashram ist es von Wichtigkeit, ob er sein Bewusstsein und seine bewusste Reaktion auf die ashramische Schwingung erhöhen kann, damit er die geplanten Tätigkeiten des Ashrams nicht hindert. Müssen die älteren und weiter fortgeschrittenen eingeweihten Jünger anhalten oder warten und ihre Tätigkeiten herabsetzen, um den weniger Fortgeschrittenen Zeit und Gelegenheit zu geben, um ihnen gerecht zu werden? Die Frage ist also: Warten die älteren Jünger oder hindern die jüngeren Jünger? Ich möchte euch dessen versichern, dass der Massstab nicht unumstösslich festgelegt ist, und ich möchte für die Anfänger betonen, dass sie die fortgeschrittenen Mitglieder eines Ashrams nicht hindern können; sie können sich jedoch selbst aus dem Tätigkeitsfeld, obwohl nicht aus der Gruppe, ausschliessen. Diejenigen warten, die noch nicht bereit und unausgebildet sind, nicht diejenigen, die bereit und wirklich geweiht sind. Es ist die [729] Aufgabe des Meisters, soviele in seiner Gruppe wie möglich anzuregen, konsequent auf Stufen geistiger Tätigkeit zu arbeiten, in der das Feuer des Willens zu lieben beleben und herrschen kann. Häufig ringt ein Teil des Ashrams noch mit den ersten Stadien der Aufgabe, die Feuer des Denkaspekts zu begreifen; diese müssen erst verstanden und ihr feuriges Wesen zum Schweigen gebracht werden, ehe das Feuer des Willens zu lieben durch den Jünger hindurchfliessen kann. Es muss begriffen werden, dass die Arbeit des Ashrams weitergeht, und dass Jünger und Eingeweihte (deren Herzen Feuer und Flamme sind) ungehindert weiterarbeiten. Dies bezieht sich auf die individuelle Reaktion der Mitarbeiter des Ashrams. Aber wenn die ganze Gruppe brennend liebt und als Seele lebt, dann wird der Ashram zu einem lebenskräftigen Zentrum oder Kraftwirbel und dynamisch wirkungsvoll. Die Meister, die durch die Methode, einen Ashram zu bilden, arbeiten, bemühen sich, diese Einigkeit der Liebe und der Absicht (des Willens) so schnell wie möglich herbeizuführen. Nur der Anfänger beschäftigt sich in erster Linie mit seiner individuellen Wirkung in einem Ashram. Die ausgebildeten, befreiten Jünger haben mehr Interesse an der Aufgabe, die ausgeführt, und der Arbeit, die getan werden soll. Ein individueller Jünger mag als Persönlichkeit infolge des mangelnden Verständnisses seiner Gruppenbrüder oder durch die Tatsache leiden, dass es ihnen nicht gelingt, das Feuer ihrer Gedanken zu zügeln, aber er setzt die Arbeit ununterbrochen fort und seine persönliche Wirkungskraft als dienendes Einzelwesen bleibt unberührt. Er weiss, dass sie eines Tages von sich selbst befreit werden. In der Zwischenzeit arbeitet er, um ihren Einfluss unschädlich zu machen und in diesem Mass ist seine Aufgabe schwerer, aber er weiss, dass sie auf dem Weg zum Verständnis sind; er weiss auch, dass sie gegenwärtig nicht umhin können, in ihm und sogar in ihrem Meister gerade die Eigenschaften zu sehen, die sie beherrschen. Denn wir sehen in anderen das, was in uns ist, mein Bruder, selbst wenn es überhaupt nicht oder nicht im gleichen Ausmass vorhanden ist. Jünger müssen das Unterscheiden zwischen wahrer analytischer Einsicht und sogenannter Kritik lernen. Ein Meister kritisiert die Mitglieder seines Ashrams nicht. Er bemüht sich, für sie die Punkte, in denen sie die Brauchbarkeit des Ashrams im Dienst hindern mögen, zu analysieren. Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen dieser konstruktiven Hilfe und der Kritik, die auf dem Gefühl einer persönlichen Überlegenheit und einer Liebe zum Nörgeln beruht. Jeder Meister [730] hat den Punkt erreicht, wo er die Vision klar vor Augen hat; dies gehört zu der Belohnung, die dem Eingeweihten gewährt wird. Er identifiziert sich mit ihr, wobei er sie unbedingt wertvoll und nützlich mit seinem «Strahlen-Auffassungsvermögen» beeinflusst und sie im Verhältnis seines Beitrags zum Ganzen auslegt. Hierin liegt das Geheimnis des unfehlbar und nicht zu hindernden Erfolgs der Vision, wenn ihr durch die vereinten Bemühungen der Hierarchie stoffliche Form verliehen wird, die in Zeit und Raum von irgendeinem Meister oder einer Gruppe von Meistern, die auf einem Strahl oder auf mehreren Strahlen arbeiten, beeinflusst wird. Am Anfang des augenblicklichen Zyklus hierarchischen Bemühens (zwischen 1925 und 1936) wirkte der erste Strahl auf die Menschheit ein. Die Tätigkeit dieses Strahls erreichte ihren Höhepunkt in der Kriegserklärung von Grossbritannien im Jahr 1939, als die zerstörende Kraft dieses Strahls, falsch angewandt und irregeleitet, Deutschland dazu veranlasste, Polen anzugreifen. Im Jahr 1932 fing der Einfluss des zweiten Strahls an, sich geltend zu machen, und er wird dies bis zum Jahr 1945 fortsetzen, wenn der siebente Strahl langsam seine Tätigkeit aufnehmen wird. Dann werdet ihr drei Strahlen haben, die gleichzeitige Wirkungen auf die Menschheit ausüben werden: 1. Der erste Strahl des Willens und der Macht, der seine Kraft verausgabt. 2. Der zweite Strahl der Liebe und Weisheit, der seinen Höhepunkt erreichen und bis zum Jahr 1957 den Mittelpunkt des Schauplatzes innehaben wird. 3. Der siebente Strahl der zeremoniellen Ordnung, der in Verbindung mit den anderen beiden, dem Willen zu lieben und dem Willen zur Ordnung, Schönheit aus |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |