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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 710 ff. (engl.)
Formulierung, die notgedrungen ganz bedeutungslos für euch ist. Er kommt dann unter den Einfluss von Shamballa und die Art und Weise, Menschen für die Verbindung mit jenem ersten Hauptzentrum vorzubereiten, ist ganz andersartig als diejenige, sie zur Teilnahme an der Arbeit des Zentrums auszurüsten, das wir die Hierarchie nennen. Die eine macht die Entwicklung von Liebe und Gruppenbewusstsein erforderlich; die andere befasst sich mit der Entfaltung des Willens und der Erlangung jenes Stadiums, dem Patanjali den Namen «Isolierte Einheit» gibt. Dies ist ein Ausdruck, der für jeden unterhalb der dritten Einweihung ganz bedeutungslos ist. In dieser Erörterung werde ich mich nicht mit der Vorbereitung für die verschiedenen Einweihungen und mit ihren spezifischen Unterschieden befassen. Ich werde das Wachsen dessen, was «ashramische Vertraulichkeit» genannt wird, die Annäherung des Jüngers an die Welt der Seelen und die Entfaltung seines Bewusstseins in Beziehung zur Hierarchie behandeln. Ich werde mich mit der Zunahme seiner Empfindungsfähigkeit und dem späteren, sich daraus ergebenden Wachsen der schöpferischen Kraft befassen, nicht so sehr mit dem Erschaffen der Form, sondern mehr mit dem Hervorbringen von Schwingung, mit ihrem Einfluss auf die Welt der Menschen und dem sich daraus ergebenden späteren Erscheinen von empfänglichen Organismen, im Gegensatz zu erschaffenden Formen. Ich möchte euch bitten, diesen Gedanken in Erwägung zu ziehen.

Dieses Anwachsen der Empfindungsfähigkeit ist schwer zu verstehen. Die Mitglieder der Gruppe eines Meisters und seines Ashrams müssen zunehmend empfindungsfähig werden empfindungsfähig für den Meister und seine verpflichteten Arbeiter. Es ist nicht möglich, empfindungsfähig gemacht zu werden oder durch irgendeinen spezifischen Prozess oder eine geordnete Ausbildung, Empfindungsfähigkeit zu erlangen. Männer und Frauen sind empfindungsfähig, sie wissen es nur nicht, weil sie so voreingenommen von äusseren Angelegenheiten, vom Formleben und von objektiven Dingen sind. Lasst es mich auf diese Weise ausdrücken: Was ihr zu euch selbst und zu anderen sagt, durch die Worte, die ihr sprecht oder durch euer Leben, ist so laut, dass es nicht leicht ist, das zu sein, was ihr seid und als ein geistiges Wesen, erkannt zu [711] werden. Der Meister wird durch das geleitet, was er von euch in euren stillen Augenblicken des Emporstrebens weiss, durch das, was ihr seit Jahren als eure feste Lebenstendenz gezeigt habt und durch die Art und Weise, in der ihr in Augenblicken der Krise oder Spannung reagiert. Es ist die Aufgabe des Meisters, den Jünger so anzuregen, dass er jederzeit das ist, als das er ihn in seinen höchsten Zeiten kennt. Das ist eine einfache und fast kindliche Weise, es so zu sagen, aber es erfüllt den Zweck, die allgemeine Idee auszudrücken. Ein Meister tut dies, weil die Welt so sehr dezentralisierte, vorausschauende, liebevolle und intelligente Arbeiter benötigt, besonders heute. Viele haben den Punkt erreicht an dem sie empfindungsfähig werden können, wenn die Persönlichkeit sich weniger laut geltend macht und es dem Licht der Seele gestattet, hindurchzufliessen. Dann kann der Meister erkannt und Fühlung mit ihm aufgenommen werden. Wenn ihr von euch selbst und von euren Persönlichkeitsreaktionen, von euren eigenen Auslegungen und euren persönlichen Forderungen loskommen könnt, dann werdet ihr selbst entdecken, wie und auf welche Art und Weise der Meister euch und die Gruppe, an die ihr angegliedert seid, zu beeindrucken sucht. Ihr werdet empfindungsfähig für diese Beeindruckung werden. Dann könnt ihr die Tätigkeit des Meisters durch ein starkes und tiefes Interesse am esoterischen Leben, das eure eigene Individualität und auch diejenige des Meisters ausschliesst, erleichtern (wie es genannt wird). Dann können viele Möglichkeiten offenbart werden, die das Wechselspiel zwischen euch, dem Jünger, und dem Meister fördern werden.

Da alle Strahlen die Unterstrahlen des zweiten Strahls sind werden wir uns in erster Linie mit den Arbeitsweisen des zweiten Strahls befassen, die für die Arbeit mit Jüngern angewandt werden, sie bilden die Grundlage für alle anderen Techniken. Die Unterschiede, die erscheinen mögen, liegen in der Anwendung des Prozesses, der dem Strahlentyp entspricht und der Nutzbarmachung, der Betonung gewisser Zentren. Wiederum möchte ich euch bitten, über diese Redewendung nachzudenken, weil sie für diejenigen, die das Licht der Intuition zur Geltung bringen können viel Auskunft enthält. Ich werde die Beziehung eines Meisters und seiner Gruppe zu dem einzelnen Jünger und weniger die Haltungen und das Arbeitsverfahren des Jüngers behandeln. Ihr werdet bemerken, dass dies eine ziemlich neue Art des Vorgehens ist.

Im Grund genommen und wesensgemäss ist die Haltung des Jüngers in Wahrheit nicht von grosser Bedeutung, im Vergleich zur [712] Wirkung der Hierarchie und ihrer Techniken auf ihn. Die Resultate sind unvermeidlich, weil sie von zwei bedeutenden Umständen abhängig sind:

1. Der erste Faktor ist, dass gelenkte hierarchische Beeindruckung nicht auferlegt wird, bis sich der Mensch selbst durch Selbstdisziplin tauglich gemacht hat, darauf zu reagieren und sich daher dem Ende des Pfads nähert.

2. Der zweite ist der Faktor der Gruppenreaktion. Dies bedeutet Reaktion in zwei Richtungen:

a. Auf wahrgenommene menschliche Bedürfnisse, was infolgedessen zu einem Leben führt, das sich zum Dienst verpflichtet hat.

b. Auf Seelenbeeindruckung, was zu geistiger Empfindungsfähigkeit führt.

Wenn diese beiden Faktoren feststehen, selbst wenn es dem Jünger in seinem Wach-Bewusstsein unbekannt ist, wird die Herrschaft der Seele über die Persönlichkeit unwiderruflich. Erst dann kann der Meister anfangen zu arbeiten und die Empfänglichkeit wird wirksam, echt und bleibend sein.

Nun lasst mich für euch nochmals die Stadien, die wir behandeln werden, aufzählen:

1. Das Stadium, in dem der Meister durch irgendeinen Chela auf der physischen Ebene mit dem Jünger Fühlung nimmt. Dies ist das Stadium der «Kleinen Chelaschaft».

2. Das Stadium, in dem ein höherer Jünger den Chela von egoischen oder Seelenstufen aus lenkt. Dies ist das Stadium, das «ein Chela im Licht» genannt wird.

3. Das Stadium, in dem der Meister, je nach Bedarf, mit dem Chela Fühlung nimmt durch:

a. ein lebhaftes Traumerlebnis;

b. eine symbolische Lehre;

c. den Gebrauch einer Gedankenform irgendeines Meisters;

d. einen Kontakt mit dem Meister in der Meditation;

e. eine Unterredung mit dem Meister in seinem Ashram, an die er sich bestimmt erinnert.

Dies ist eindeutig das Stadium der «Angenommenen Jüngerschaft».

4. Das Stadium, in dem der Jünger, nachdem er seine Weisheit in der Arbeit und sein Verständnis für das Problem des Meisters gezeigt hat, gelehrt wird, wie er (im Notfall) die Aufmerksamkeit des Meisters erregen und auf diese Weise von seiner Kraft, seinem Wissen und seinem Rat Gebrauch machen kann. Dies [713] geschieht unverzüglich und nimmt fast gar keine Zeit des Meisters in Anspruch. Dieses Stadium hat den eigenartigen Namen des «Chela am Faden» oder an der Sutratma.

5. Das Stadium, in dem es dem Jünger gestattet ist, die Methode zu erfahren, durch die er eine Schwingung in Gang setzen oder einen Ruf ausgehen lassen kann, der ihn zu einer Unterredung mit dem Meister berechtigt. Dies wird nur jenen vertrauenswürdigen Chelas gestattet, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie ausschliesslich für die Bedürfnisse der Arbeit von ihrem Wissen Gebrauch machen werden und dass kein Persönlichkeitsgrund und keine Persönlichkeitsnotlage sie dazu veranlassen würde, es zu gebrauchen. In diesem Stadium wird der Jünger ein «Chela innerhalb der Aura» genannt.

6. Das Stadium, in dem der Jünger das Ohr des Meisters jederzeit erreichen kann. Er hat stets enge Fühlung mit ihm. Dies ist das Stadium, in dem ein Chela definitiv und bewusst für unmittelbar bevorstehende Einweihung vorbereitet wird, oder wenn ihm, nachdem er die Einweihung empfangen hat, eine spezialisierte Arbeit gemeinsam mit seinem ... übertragen worden ist. In diesem Stadium wird er als «Chela innerhalb des Herzens des Meisters» beschrieben.

7. Es gibt ein späteres Stadium von noch engerer Identifizierung, wo ein vollkommenes Verschmelzen der Lichter stattfindet, aber es gibt keine hinreichende Umschreibung des Begriffs der gebraucht wird, um seinen Namen zu übermitteln. Ich möchte, dass ihr beachtet, dass die sechs oben erwähnten Stadien für westliches Verständnis übersetzt und umschrieben worden sind und keineswegs als Übersetzung der alten Begriffe betrachtet werden dürfen.

I. Stadium. «Kleine Chelaschaft».

Dieses Stadium ist so entschieden exoterisch, dass viele Leute es schon weit hinter sich gelassen haben. Der erste Anhaltspunkt, dass ein Mensch dieses Stadium erreicht hat, zeigt sich (vom Gesichtspunkt des Meisters aus) wenn in irgendeinem Leben «das Licht aufleuchtet», dadurch wird die Aufmerksamkeit des Meisters auf den Menschen gelenkt. Man könnte sagen, dass der Anfang von des Meisters Interesse in vier Teile zerfällt und der Kontakt nur dann zustande kommt, wenn alle vier zusammen und gleichzeitig vorhanden sind:

1. Dem Streben und Wünschen des Menschen auf der physischen Ebene gelingt es auf einmal, einen Seelenkontakt herzustellen. [714] In dem Augenblick, wo dies stattfindet, wird das Licht im Kopf vorübergehend intensiver.

2. Der karmische Eingriff in das Leben des Menschen nimmt sehr zu und, abgesehen von seinem individuellen Karma, nimmt er zum ersten Mal bewusst am Gruppen-Karma teil und trägt daran mit. Dieses zweifache karmische Unternehmen ruft einen wahren Wirbel von Kraft in der Gruppenaura hervor. Dies erregt die hierarchische Aufmerksamkeit.

3. Es ist nicht so leicht, den nächsten Punkt zu erklären oder zu begreifen. Es ist euch gesagt worden, dass die Seele während des grössten Teils der Lebenszyklen irgendeines einzelnen in tiefer Meditation verharrt, und dass sie erst dann, wenn die Persönlichkeit die Gleichschaltung zum grossen Teil erreicht hat, ihre Aufmerksamkeit von ihren eigenen inneren Betrachtungen und egoischen Angelegenheiten weg zu denjenigen ihres Schattens lenkt. Wenn dies geschieht, wird die egoische Gruppe deutlich davon betroffen und der Meister (auf demselben Strahl wie die betreffende Seele) wird dessen gewahr, was esoterisch «eine nach unten blickende Seele» genannt wird. Auf dem Pfad der Jüngerschaft ist sich das Ego stets der emporstrebenden Persönlichkeit bewusst, und es kommt ein Stadium, wo (ziemlich am Ende des Evolutionspfads) die Seele die Evolutionsprozesse der Involution und Evolution zusammenfassend wiederholt. Seelenenergie fliesst herab und Persönlichkeitskraft steigt empor und dies findet durch einen Prozess bewussten Herabströmens und Emporströmens statt. Ich beziehe mich hier auf den Prozess, der durch die Seele unter hierarchischem Impuls unternommen wird und nicht auf denjenigen, in dem die Persönlichkeit die Seele in der verzweifelten Not herbeiruft, die durch das allmähliche Aufhören des Verlangens im niederen Bewusstsein hervorgerufen wird.

4. Allmählich wird die Antahkarana gebaut und auf diese Weise werden das «grössere Licht und das kleinere Licht» bewusst miteinander in Beziehung gebracht. Ein Pfad von Licht und Energie wird zwischen diesen beiden Aspekten hergestellt oder geschaffen. Mit der Zeit erscheint in der egoischen Gruppe etwas, was technisch als das «verbindende Licht» oder der «überbrückende Glanz» bekannt ist. Dies ist der Pfad, auf den im Alten Testament als «des Gerechten Pfad glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet, bis auf den vollen Tag» (Sprüche 4, 8) bezug [715] genommen wird. In den esoterischen Büchern wird mit dem folgenden Ausdruck darauf bezug genommen: «Bevor ein Mensch den Pfad betreten kann, muss er selbst dieser Pfad werden.

Diese vier Stadien sind im «Alten Kommentar» folgendermassen beschrieben worden: «Der Lichtpunkt erglänzt. Er nimmt zu und nimmt ab. Der Punkt wird durch das Entstehen eines Wirbels zur Linie und vom Zentrum der wirbelnden Kraft kommt eine Stimme, invokativ und klar.

Der Eine, der schweigend sitzt und arbeitet, allein und unerschrocken (weil der Teil nicht allein ist und die Gruppe sich nicht fürchtet) schaut herab, erblickt das Licht, wirft die wirbelnde Kraft zurück und hört die Stimme.

Dann geht von dem schweigenden Punkt der Macht ein Wort hervor: Sei still.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.