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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 705 ff. (engl.) |
Denken derjenigen zu erreichen, welche die Weltangelegenheiten und
Weltereignisse lenken. Die äusseren Ereignisse sind bis zu einem gewissen Grad
vorauszusehen; sie sind die herbeigeführten Wirkungen verborgener Ursachen, die
tief im Unterbewusstsein der Menschheit liegen. Diese können beachtet und (bis
zu einem gewissen Grad) durch die Macht der Gruppe unschädlich oder angeregt
werden. Dies ist eine der hauptsächlichen Aufgaben der Hierarchie. Die Meister
arbeiten im Licht und im Bereich der Ursachen. Jünger haben notwendigerweise
noch mit der Welt der Wirkungen und daher der Illusion zu tun. Um auf der
physischen Ebene vorherrschend unmittelbar mit den Brennpunkten geistiger
Energie zu arbeiten, braucht es gewisse Faktoren und zwar:
1. Eine tiefe, unfehlbare Liebe, die im Licht «sieht». Liebe ist wahrhaftig der Überbringer der Offenbarung. 2. Die Fähigkeit, sich sowohl als einzelner wie auch als Gruppe von der Welt der physischen Reaktionen und emotionellen Vorurteile zurückzuziehen und ausschliesslich auf mentalen Stufen, zu arbeiten. Dort ist der Jünger in seinem niederen Denkaspekt konzentriert, aber bewusst nach der Seele hin orientiert und wird zunehmend sowohl für die Intuition, die Vision und den Plan als auch für die Gruppenseele und den Meister empfindungsfähig und zwar in dieser Reihenfolge der Reaktion. 3. Darauf folgt die Fähigkeit, als Gruppe die erwünschte Gedankenwirkung auf eine solche Art und Weise zu erreichen, dass sie den Denkaspekt oder die Seele derjenigen erreichen wird, mit denen ihr Fühlung zu nehmen sucht; die Gedankenform, die auf diese Weise gebaut worden ist, so zu übertragen, dass sie den Typ und die Eigenschaft besitzt, die notwendig sind, um eine Reaktion zu erwecken und so auf die Bedürfnisse derjenigen eingeht, denen der Jünger zu helfen und die er zu stärken sucht. Die projizierte Gedankenform wird sowohl das Licht und die Liebe als auch die Idee der Gruppe in Übereinstimmung mit der Gruppenvision verkörpern. Für wieviele [706] ist diese Art von Arbeit möglich? Noch nicht für viele. Jünger sind gewöhnlich mehr mit ihrem Verlangen zu helfen als mit den wissenschaftlichen Techniken des Helfens beschäftigt. Sie müssen das Verlangen als selbstverständlich annehmen und es dann vergessen. Ich möchte heute alle Jünger bitten, ihr hauptsächliches Bemühen darauf zu richten, die Vision deutlich zu erkennen und diejenigen, die hohe Stellungen einnehmen und die Menschheit lenken, und deren Verantwortung es ist, die Menschheit aus Sklaverei zur Freiheit zu führen, zu erkennen und sie als das zu erkennen, was sie sind. Helft ihnen voller Liebe, denn sie haben ihre Stellung aufgrund ihres individuellen Schicksals und der Leitung ihrer Seele inne. Wir müssen das Leben so erkennen und ihm so entgegentreten, wie es wirklich ist, nicht realistisch vom weltlichen Standpunkt, sondern realistisch vom Standpunkt der Seele aus, deren Vision weit und all-umfassend ist, und die das Leben so sieht, wie es ist. Das Anerkennen von Tatsachen ist eine der ersten Pflichten eines Jüngers; in der Aufgabe, der Menschheit als Bestandteil der Gruppe oder des Ashrams des Meisters zu helfen, ist die Tatsache, dass Männer und Frauen mit einflussreichen Ämtern betraut werden, um den göttlichen Plan durchzuführen, eine der ersten, die sie erkennen müssen. Dies muss kritiklos getan werden; sie müssen es vermeiden, sich beständig ihrer Begrenzungen bewusst zu sein, ihre Probleme verstehen und sich des Rufes ihrer Seele zu der euren bewusst sein und ihr einen beständigen Strom «liebevollen Verständnisses» zuströmen lassen. Sie sind Jünger, die weiter fortgeschritten sind, als ihr es seid, obgleich euch dies kaum klar sein mag. Sie stehen, bewusst oder unbewusst, unter der «Beeindruckung» der Meister; der Durchschnittsjünger kann wenig dazu beitragen, ihre Gedanken zu formen und ihre Entscheidungen zu gestalten. Ich beziehe mich natürlich auf die Führer der Kräfte des Lichts auf der äusseren physischen Ebene. Aber Jünger und Aspiranten können sie mit einer schützenden Mauer des Lichts und der Liebe umgeben; sie können es unterlassen, sie durch kritische Gedanken zu hindern, welche die Flut der Kritik, welche die weltlich Gesinnten auf sie ergiessen, verstärken können. Was den Versuch anbetrifft, die Führer der Kräfte des Materialismus zu erreichen und zu beeinflussen, so möchte ich euch bitten, davon abzusehen. Es ist leichter, dies zu tun, weil die Persönlichkeit des Jüngers eine offene Annäherungspforte bieten wird. Aber sie sind viel stärker als der Durchschnittsjünger, und die Aufgabe wäre daher ausserordentlich gefährlich. Im Zeitalter [707] des Wassermanns, (das jetzt relativ gesprochen so nahe ist) wird der innere Ashram auf der äusseren Ebene in Erscheinung treten. Jünger, Eingeweihte und Weltjünger werden sich zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte als Jünger begegnen, einander und den Meister ihrer Gruppe erkennen. Der innere Ashram ist ein Brennpunkt von freien und unbegrenzten Seelen; der äussere Ashram wird, unter dem zukünftigen Experiment im Wassermann-Zeitalter, aus einem Brennpunkt von Persönlichkeiten und Seelen bestehen. Daher werden Begrenzungen vorhanden sein; Verantwortung wird bewusstes Erkennen erforderlich machen und in der äusseren Welt von Zeit und Raum wird notwendigerweise eine Verlangsamung sowohl des Handelns als auch der Wahrnehmung eintreten. Der wahre Ashram (von dem die zukünftigen äusseren Ashrame nur Widerspiegelungen sein werden), ist kein Diskussionsgegenstand für den niederen, konkreten Denkaspekt. Er ist ein Brennpunkt der Empfangsbereitschaft, er umfasst die Bemühung, durch ein vereintes Erkennen der Vision, der esoterischen Grundlage des Lebens und der Gesetze, die das Handeln beherrschen, gegenseitige Fühlung herzustellen. Er ist jedoch kein Ort für lange und schweigende Meditationsprozesse, denn er ist ein Spannungspunkt, wo die zeitlose Wahrheit in ihren mehr esoterischen Aspekten gemeinsam besprochen wird, wo die Natur der Seelenbeziehung erkannt wird, und wo die Verschmelzung von Auren und die Verbindung der «Dreiecke» bewusst vor sich geht. Ein Ashram ist der Geisteszustand einer geistigen Gruppe. Er ist ein Punkt gemeinsamen Denkens; er ist ein Zentrum, in dem die Vision, aber keine Arbeitsmethoden der physischen Ebene klargestellt werden. Wenn Jünger lernen, sich in den Ashram eines Meisters zu integrieren, dann entdecken sie, dass sie als erstes eine grundlegende Harmonie zwischen sich selbst und ihren Mitjüngern herzustellen haben und den Kontakt zwischen ihrer eigenen Seele, der ashramischen Gruppe und dem Meister verstärken müssen. Dann lernen sie, durch Diskussion und Experiment das Wesen der Energien, die Weltausdruck suchen, und die Natur der Kräfte, die zur Machtlosigkeit abgeschwächt werden müssen, zu verstehen, wenn diese neu hereinkommenden Energien sich als wirksam erweisen sollen, die erwünschten Veränderungen nach dem Plan herbeizuführen. Sie lernen auch, dass sie selbst als einzelne weder ein Schwäche noch eine Stärke besitzen, die dem «Blick» der Gruppe nicht unterbreitet werden darf; auf diese Weise gelangen sie zum Abstreifen aller «Schleier», die es dem klaren Licht der Seele verwehren, [708] hervorzuleuchten. Das Ziel aller Arbeit, die im Ashram von irgendeinem der Meister geleistet wird, ist WAHRHEIT, auf allen Stufen und jederzeit. Wenn Jünger auf diese Weise lernen, vom Punkt oder Zentrum des Lichts, des Verstehens und der Wahrheit aus, in das sie immer mehr eingegliedert werden, zu arbeiten, dann werden ihre exoterische Brauchbarkeit und ihr wirksamer Dienst ausserordentlich gefördert werden; sie werden als Gruppe wissen, was getan werden muss und schliesslich erfahren, dass es getan wird. Die hauptsächliche Aufgabe des Meisters, in den ersten Ausbildungsstadien seines Jüngers, besteht darin, die Periode der intensiven Voreingenommenheit des Jüngers von sich selbst, seinem Dienst, seiner Reaktion auf den Meister oder der Aussicht einer späteren Fühlungnahme mit dem Meister, von seinen eigenen Ideen, in bezug auf Jüngerschaft und seinen persönlichen Auslegungen der Wahrheit, zu beenden. Der Meister übernimmt eine Gruppe von Menschen mit fixen Ideen (von deren Richtigkeit sie fest überzeugt sind, da sie das beste und das höchste sind, das sie bis jetzt zu begreifen imstande gewesen sind) und mit der Überzeugung, einen Punkt erreicht zu haben, wo sie gewisse geistige Werte und Begriffe registriert haben, wo sie ihre eigenen Formulierungen der Wahrheit entwickelt haben und eifrigst den nächsten Schritt fordern. Als erstes muss er sie daher (um einen starken und vielleicht seltsamen Ausdruck zu gebrauchen) weit aufschliessen, ihnen ein tiefes Gefühl der Unsicherheit in bezug auf Formeln und Symbole des niederen konkreten Denkaspekts geben, und sie auf diese Weise für den Empfang neuer und höherer Annäherungen an die Wahrheit vorbereiten. Dies wird häufig dadurch herbeigeführt, dass sie gezwungen werden, alle Schlussfolgerungen der Vergangenheit in Frage zu stellen. Wir alle, Jünger und Eingeweihte aller Grade, müssen mit einem Gefühl der Blindheit (oder des Verlustes der Richtung) und mit einem Gefühl völliger Hilflosigkeit den geheimen Ort der Einweihung betreten. Der Jünger muss sich daran erinnern, dass er «ein sich fortbewegendes Licht und daher eine Linie» werden muss; er steigt empor, der Hierarchie entgegen und nimmt die richtige geistige Haltung ein, aber gleichzeitig steigt er in dasjenige hinab, was er irrtümlicherweise als die Tiefe menschlicher Schwierigkeit und Schlechtigkeit betrachtet, (wenn es nottut), wobei er stets seine geistige Unversehrtheit bewahrt, aber drei wichtige Lektionen lernt: 1. Die Erkenntnis, dass er an allen menschlichen Neigungen, den guten und den schlechten, teil hat und daher fähig ist, zu dienen. 2. Die Entdeckung, dass gerade das, was er am meisten verachtet und fürchtet, dasjenige ist, was am stärksten in ihm existiert, aber bis jetzt noch unerkannt ist. Er entdeckt auch, dass er diese gefürchteten und verachteten Bewusstseinsgebiete [709] erforschen und erkennen muss, damit sie schliesslich ein wertvoller Besitz werden, anstatt etwas zu sein, was vermieden werden muss. Er lernt, sich vor nichts zu fürchten; er ist alles; er ist ein Menschenwesen, aber er ist auch ein Mystiker, ein Okkultist, ein psychisch veranlagter Mensch und ein Jünger. Und infolge all dieser erlangten Bewusstseinsstadien wird er schliesslich ein Meister. Er hat alle Stadien und Wahrnehmungsstufen «gemeistert». 3. Die Zwecklosigkeit vergangener Haltungen und dogmatischer Weisen, das Leben und die Menschen zu betrachten, (die gewöhnlich auf Traditionen und Umständen beruhen) wenn sie ihn von seinen Mitmenschen trennen. Wenn er diese drei Dinge wirklich gelernt hat, ist er ein Eingeweihter. VIERTER TEIL Wenn wir die verschiedenen Stadien der Jüngerschaft, durch die wir alle hindurchgehen müssen, studieren, dann werden wir entdecken, dass eins der Dinge, die vor sich gehen, die Erleuchtung des täglichen Lebens ist. Diese Erleuchtung stammt aus der Welt der Bedeutung, in welcher der Jünger lernt, bewusst und ununterbrochen zu leben. Eins der Probleme, von welchen der Meister in bezug auf seine Jüngergruppe in Anspruch genommen ist, besteht darin, sie die tiefe Bedeutung des Alltäglichen und auch die Wichtigkeit der Wahrheiten, die allen Gemeinplätzen zugrunde liegen, zu lehren. Dies ist vielleicht die schwierigste Aufgabe von allen, infolge der gewohnheitsmässigen Reaktion auf das Alltägliche und der Notwendigkeit, zweierlei zu tun: Zu beweisen, dass das Alltägliche eine wichtige Realität verhüllt und dass der Jünger dadurch, dass er in die «Welt der Bedeutung» hineindringt, entdeckt, dass er in das erste Stadium der Vorbereitungszeit für angenommene Jüngerschaft eintreten kann. Das erste Stadium, das wir studieren müssen, ist das der «Kleinen Chelaschaft». Wenn ich dieses Stadium behandle, möchte ich euch daran erinnern, dass ich es, ebenso, wie alle anderen Stadien, von dem Gesichtspunkt aus behandle, was der Meister tun muss und nicht vom Standpunkt der Arbeit des Jüngers aus. Es ist so viel über diesen Gegenstand vom Standpunkt des Jüngers aus geschrieben worden und so viele Bücher sind darüber herausgegeben worden, dass Vertrautheit mit dem Thema einem wahren Auffassungsvermögen entgegenspricht. Das Bemühen, zu verstehen, ist auf den Jünger und seine Charakter- und Persönlichkeitsprobleme konzentriert worden. Es wird mir [710] nicht möglich sein, die Arbeit in ihren Einzelheiten anzudeuten. Ich beabsichtige nur, euch so weit es möglich ist, zu zeigen, wie ein Meister den Jünger auf dem Probepfad vorbereitet, damit er vom Probepfad auf den Pfad der Jüngerschaft hinübertreten kann. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich einen Zeitabschnitt behandeln werde, der die Stadien der Jüngerschaft, vom ersten Stadium bis zu dem des Adepten, umfasst. Im vierten Stadium tritt der Jünger aus der Gruppe seines Meisters heraus und wird das, was esoterisch «ein fester Aspekt der Hierarchie» genannt wird. Dies ist eine |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |