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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 689 ff. (engl.)
Wirkung auf die umgebende Welt der Menschen ausgeübt werden kann, weil sie unter einem starken inneren Zwang stehen, und die Notwendigkeit empfinden, den Dienst und die Verantwortung ihres Meisters und seiner Gruppe zu übernehmen. Diese Männer und Frauen sind stets angenommene Jünger im wissenschaftlichen Sinn des Ausdrucks und fähig, sich empfänglich für geistige Beeindruckung zu machen; sie tun dies, wenn sie es wünschen, nach Belieben. Sie sind vom Gesichtspunkt der Persönlichkeit aus integrierte Menschen und jederzeit für Seelenkontakt empfänglich. Sie sind noch nicht vollkommen, denn sie sind noch keine Meister; die vierte Einweihung liegt noch vor ihnen, aber ihre eigenen Unvollkommenheiten sind nicht ihr hauptsächlicher Angriffspunkt durch die Seele, noch sind sie vorwiegend davon in Anspruch genommen; die Bedürfnisse der Welt und ihre Ansprüche auf geistige und psychische Hilfe stehen an erster Stelle in ihrem Bewusstsein. Sie haben eine klare Vision in bezug auf Menschen, neigen jedoch grundsätzlich nicht zu Kritik. Das Erkennen von Unvollkommenheiten erfolgt automatisch bei ihnen, lehnt jedoch keineswegs liebevolles Verständnis und eine Bereitwilligkeit ab, auf jeder Stufe Beistand zu leisten, wo die Bedürfnisse wichtig zu sein scheinen.

Weltjünger [690] denken im Sinn von Gruppen und ihre Fähigkeit, alles einzubegreifen, entwickelt sich beständig. Sie sehen ihre eigene Gruppe, ihren eigenen Kreis von Mitarbeitern und ihr eigenes Dienstfeld in richtiger Proportion, weil sie nicht von der sie umgebenden Allheit getrennt sind. Sie sind aktive Brennpunkte für die Kräfte des Lichts in den drei Welten menschlichen Bemühens und auf jedem Gebiet und in jeder Gedankenrichtung zu finden.

Ich werde aktive Jüngerschaft, so wie sie gewöhnlich verstanden wird, nicht für euch definieren. Jeder esoterische Student kennt ihre Bedeutung, ihre natürlichen Folgerungen und ihre Verantwortungen. Ich suche in euch jenes Gefühl für Weltbedürfnisse und jene fähige Brauchbarkeit zu entwickeln, die euch, die ihr meine Worte lest und versteht, in Wahrheit und in der Tat zu einem Jünger machen werden. Die vorwiegende Aufgabe der Meister besteht darin, in ihren Jüngern einen Weltsinn zu entwickeln, der es ihnen ermöglichen wird, die unmittelbare Situation gegen den Hintergrund der Vergangenheit, erleuchtet vom Licht der Kenntnis des Plans, der stets die Zukunft betrifft, zu sehen mit Ausnahme jener seltenen Geister, die stets im Sinn des Ganzen denken und sehen. Die Entwürfe für den unmittelbaren Plan sind in den Händen der Weltjünger; das Ausarbeiten dieser Pläne unter der Inspiration und mit Hilfe der Weltjünger liegt in den Händen aller angenommenen Jünger überall. Weder Weltjünger noch angenommene Jünger sind mystische Schwärmer noch vage Idealisten, sondern Männer und Frauen, die den idealen Plan auf intelligente und praktische Art und Weise zu einem tatsächlichen Experiment und Erfolg auf Erden machen. Derart ist die Aufgabe, bei der ihr alle Gelegenheit habt, zu helfen. Eure Fähigkeit, schliesslich Weltjünger zu werden, hängt von eurer Befähigung ab, euch zu dezentralisieren und eure Persönlichkeiten zu vergessen. Dieses Vergessen umfasst nicht nur eure eigene Persönlichkeit, sondern auch die Persönlichkeiten eurer Mitjünger und Mitarbeiter und aller, denen ihr begegnet. Es bedeutet auch, dass ihr in Zukunft in einen erweiterten Dienst eintretet, wozu ihr durch das Feuer der Liebe in eurem Herzen für eure Mitmenschen getrieben werdet.

Ein Faktor, der hier behandelt werden sollte, ist der, dass Jünger sich oft selbst dadurch hindern, dass sie eine Haltung tiefer Beunruhigung über ihr Versagen in der Vergangenheit und ein Bewusstsein einer sehr wirklichen Unzulänglichkeit zeigen, weil sie es nicht gelernt haben, ihre Persönlichkeit zu vergessen. Sie beschäftigen [691] sich zu sehr mit den Gruppenangehörigen und nicht mit der Gruppenseele. Ihr, als Jünger, befasst euch zu stark mit den Beziehungen der Persönlichkeiten untereinander und konzentriert euch nicht genug auf die Gruppenseele und den Meister, Zentrum und Brennpunkt der Gruppenenergie. Wenn ihr alle Kritik zurückweisen würdet, wenn ihr die Freude von Beziehungen kultivieren und euch stets bemühen würdet, gemeinsam in jeglicher Art von geistigem Segen teilzunehmen, der zur Hilfe der Menschheit ausgeströmt wird, wenn ihr als Gruppe mit dem Meister Fühlung zu nehmen sucht, falls ihr in der Lage dazu seid, eure Gruppe zu kennen, und wenn ihr alle Besorgnisse hinsichtlich des Erfolgs oder Versagens des euch zugewiesenen Dienstes ausschalten würdet, dann würdet ihr sehr viel bei der Aufgabe helfen, welcher der Meister irgendeiner Gruppe gegenübersteht. Die nötige Verschmelzung kann stets unter Jüngern stattfinden, wenn sie einander auf der Stufe der Seele begegnen und wenn der zu leistende Dienst und nicht so sehr die Art wie er geleistet werden sollte, der herrschende Faktor ist; hierfür ist jeder Jünger unabhängig verantwortlich.

Der Meister bildet eine Gruppe von Männern und Frauen nicht darin aus, gute und gehorsame Jünger zu sein, die seine Wünsche ausführen und seine Ziele ausarbeiten. Er bildet sie aus, schliesslich die Einweihung zu empfangen und selbst Meister zu werden, und dieses Ziel verliert er nie aus den Augen. Ihr, als Jünger, müsst daher lernen, Kraft zu handhaben und Energien in das ausersehene Dienstgebiet hineinzuziehen; dies ist eine Tatsache, derer ihr euch beständig bewusst sein solltet. Jünger werden vom Meister erwählt, weil sie trotz irgendwelcher oder aller Persönlichkeitsbegrenzungen in ihrem individuellen Mass auf die unmittelbare Vision der vereinten Hierarchie und auf die Methode, die sie anzuwenden gedenkt, um sie zu materialisieren, reagieren. Die hierarchische Vision ist (soweit ihr es verstehen könnt) die Reaktion der Meister auf höhere Beeindruckung, der sie unterworfen werden, und mit der sie, je nach ihrem Strahl und nicht nach ihrem Entwicklungspunkt übereinstimmen. Der Meister erkennt diejenigen, welche den Plan erkennen und versuchen, ihn (mit voller oder beschränkter Weihung) herbeiführen zu helfen. Er stimuliert sie dann als Gruppe, weil ihre Vision und Weihung identisch sind; dies befähigt sie, unter dieser Stimulierung und Inspiration in dem erwählten (selbsterwählten) Dienstgebiet erfolgreicher zu werden. Ich möchte deshalb, dass ihr die folgenden Erkenntnisse sorgsam in Erwägung zieht:

1. Die Erkenntnis [692] der Vision.

2. Die Erkenntnis des Plans, denn Vision und Plan sind nicht dasselbe.

3. Die Erkenntnis, die der Meister einer Gruppe geweihter Aspiranten gewährt, wenn er sie als seine Jünger annimmt.

4. Eure Erkenntnis der Ideen des Meisters als Ziele für zukünftiges Bemühen.

5. Eure gegenseitige Erkenntnis als Seelen und Diener.

Wenn diese Erkenntnisse richtig verstanden werden, dann wird die Hierarchie schliesslich eine Gruppe von Jüngern erkennen, die als Kanal gebraucht werden kann, durch den geistige Energie, Licht und Liebe in eine bedürftige und ringende Welt ergossen werden kann. Der Gruppe wird die Macht zu dienen verliehen werden, aber es wird nicht eine Macht sein, die der Meister ihr gibt. Es wird eine Macht sein, die sie selbst hervorgerufen hat. Diese Macht, die Jünger handhaben, kommt als Reaktion auf ein richtig gelebtes Leben und auf im vollsten Mass gegebene Liebe.

Es gibt ein grosses Gesetz, das in den Worten «denen, die alles geben, wird alles gegeben» ausgedrückt werden kann. Dies trifft sowohl auf den individuellen Jünger als auch auf die Gruppe eines Meisters zu. Die meisten der heutigen Aspiranten für Jüngerschaft kennen dieses Gesetz nicht oder erkennen es nicht klar; sie geben weder für die Arbeit der Hierarchie noch für die Notleidenden freigebig unumschränkt. Bis sie es tun, begrenzen sie ihre Wirksamkeit und verschliessen der Versorgung mit den nötigen Mitteln nicht nur für sich selbst die Türe, sondern auch für die Gruppe, an die sie im Dienst angegliedert sind. Hierin liegt Verantwortung. Der Schlüssel zur Deckung des Bedarfs ist Harmlosigkeit der Persönlichkeit und die Weihung aller individuellen Mittel für den Dienst der Grossen, ohne Zurückhaltung und aus freiem Antrieb. Wenn ihr es als Jünger versucht, in Gedanken, Worten und Taten harmlos zu leben, und wenn ihr nichts zurückhaltet, weder materiell noch emotionell, noch vom Standpunkt der Zeit aus, wenn körperliche Kraft, auf diese Weise gegeben und die Gabe aller Hilfsmittel von Freudigkeit begleitet ist, dann wird der Jünger alles haben, was er braucht, um seine Arbeit auszuführen und dasselbe gilt für alle arbeitenden Gruppen von Dienern. Dies ist das Gesetz. Es erübrigt sich, zu erwähnen, dass Vollkommenheit noch nicht möglich ist, aber ein grösseres Bemühen eurerseits, zu geben und zu dienen, ist möglich.

Die Zeit wird daher bestimmt kommen, da ihr als einzelne und als Bestandteil der Gruppe eines Meisters euer Persönlichkeitsleben den Bedürfnissen der Menschheit und der Absicht des Meisters [693] unterordnen werdet. Ihr werdet Sein und nicht so mühsam danach ringen, zu sein; ihr werdet geben und nicht beständig die Neigung, nicht zu geben bekämpfen; ihr werdet euren physischen Körper vergessen und ihm nicht soviel Aufmerksamkeit widmen (und das Resultat wird bessere Gesundheit sein); ihr werdet denken und nicht so tief in der Gefühlswelt leben; ihr werdet vernünftig und weise und als normale Handlungsweise die Arbeit des Meisters und den Dienst an erste Stelle treten lassen.

Worin besteht diese Arbeit? Eine arbeitende, intelligente und geweihte Gruppe von Dienern zu stellen, durch die hierarchische Pläne durchgeführt werden können und auf der physischen Ebene einen Brennpunkt geistiger Energie zu demonstrieren. Dieser kann dann durch die Hierarchie gebraucht werden, um der Menschheit überall zu helfen, besonders in dieser Zeit der Krise. Die Pläne der Hierarchie können, da sie den Willen Shamballas verkörpern, ausgeführt werden und werden es auch; der Prozess ist jedoch entweder bewusst oder er ist eine unbewusste Massenreaktion auf Beeindruckung. Unter den Jüngern der Welt ist die Reaktion und die darauf folgende Tätigkeit bewusst geworden und führt zu intelligenten Unternehmungen.

Es ist die Aufgabe des Meisters, von seinen Jüngern eine solche Tiefe geweihter Liebe und eine solche Realisierung der heutigen Gelegenheit hervorzurufen, dass der Persönlichkeitsaspekt ihres Lebens in ihrem Bewusstsein in den Hintergrund treten wird und sie sich in der Hauptsache mit diesen Fragen beschäftigen werden: «Worin muss mein Dienst augenblicklich bestehen? Welches sind die unnötigen Dinge in meinem Leben, denen ich keine Aufmerksamkeit schenken sollte? Was ist die Aufgabe, die geleistet werden muss? Welches sind die Menschen, denen ich helfen kann? Welchen Aspekten der Arbeit des Meisters sollte ich mich augenblicklich am meisten zu helfen bemühen?» Diese Fragen müssen alle eine ausgeglichene, intelligente und nicht-fanatische Reaktion und Beantwortung erfahren.

DRITTER TEIL

Wenn wir dieses ganze Thema der Jüngerschaft betrachten, treten gewisse Dinge hervor, an die ich euch erinnern möchte. Wenn ihr über sie nachdenkt, dann werdet ihr feststellen, dass sie eure Idee über das, was Jüngerschaft ist, etwas ändern können, aber sie werden auch euren allgemeinen Begriff in bezug auf dieses Thema bereichern.

Der erste Punkt, den ich hervorheben möchte ist, dass angenommene Jünger in der Ausbildung für Einweihung stehen. Falls sie, [694] wenn sie sich dem Pfad der Jüngerschaft nähern, diese Tatsache nicht begreifen und nicht in vollstem Mass daran mitarbeiten, schieben sie die Zeit dieser Einweihung auf. Sie werden durch die Intensität, die sie dem angebotenen Dienst widmen, zeigen, ob sie die Tatsachen begreifen. Geplanter Dienst ist eine der Formen der Ausbildung. Am Anfangsstadium ihrer Arbeit neigen Jünger dazu, in erster Linie an sich selbst und ihren eigenen Reaktionen und ihrer Haltung dem Meister gegenüber, interessiert zu sein. Die Tatsache, dass sie in der Gruppe eines Meisters arbeiten, scheint ihnen von höchster Wichtigkeit zu sein.

Zweitens, möchte ich euch darauf hinweisen, dass ein grosser Unterschied zwischen der Gruppe eines Meisters und seinem Ashram besteht. Dies wird selten klar erkannt. Viele Leute können in der Gruppe eines Meisters zu finden sein, aber die Mitarbeiter seines Ashrams werden sorgsam aus der Gruppe ausgewählt. In einer Gruppe hat der Meister Fühlung mit dem strebenden Jünger und ist sich seiner gewahr und er hat definitiven Kontakt mit ihm gehabt, aber dies hat sowohl eine Persönlichkeits- als auch eine Seelenbeziehung in sich geschlossen. Aber in einem Ashram ist nur das innerhalb des Einflussbereichs eines Ashrams zu finden, was die Seele betrifft. Nichts von der Persönlichkeit darf hereintreten; Persönlichkeitsreaktionen, Belastungen, Begrenzungen, Persönlichkeitsgedanken und alles, was materiell und mit der niederen Natur verbunden ist, erreichen den Ashram niemals. In den ersten Stadien der Arbeit des Jüngers ist es daher möglich, dass der Jünger eine lange Zeit hindurch wenig oder gar nichts beitragen kann. Nur jene positiv empfundenen Intuitionen und jene definitiven Seelenbeeindruckungen und Impulse, die der Jünger hervorzurufen fähig sein mag (durch Meditation und zunehmende Reinheit der Absicht) können irgendetwas zum

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.