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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 674 ff. (engl.)

Das Bild ändert seine Gestalt. Eine andere Stimme, die aus nächster Nähe kommt, spricht einen anderen Satz aus. Das Leben geht seinen Weg weiter. «Tritt in das Feld ein, in dem Kinder spielen und spiele mit ihnen». Zum Spiel des Lebens erweckt, schreitet die Seele durch die Pforte.

Das Feld ist [675] grün und auf seiner weiten Fläche vergnügen sich die vielen Formen des einen fortschreitenden Lebens; sie weben den Lebenstanz, die Formen in vielen Gestalten, die Gott annimmt. Die Seele betritt «den Spielplatz des Herrn» und spielt darauf, bis sie den Stern mit fünf leuchtenden Punkten erblickt und sagt: «Mein Stern».

Stadium III.

Der Weg roten Verlangens geht zu Ende. Er verliert seinen Reiz. Der Spielplatz der Söhne Gottes findet keinen Anklang mehr. Die Stimme, die zweimal aus der Formenwelt heraus erklungen ist, ertönt jetzt innerhalb des Herzens. Die Herausforderung kommt: «Beweise, was du wert bist. Ergreife den orangefarbenen Ball deiner unbeirrten Zielstrebigkeit». Die lebendige Seele, die in der Form verstrickt ist, reagiert auf das erklungene Wort, tritt aus den vielen Formen hervor und bahnt sich ihren Weg vorwärts. Der Weg des Zerstörers kommt, der Baumeister, und wieder derjenige, der alle Formen vernichtet. Die zerbrochenen Formen haben nicht die Fähigkeit zu befriedigen. Die Form der eigenen Seele ist nun das grosse Verlangen, und daher folgt der Eintritt in den Spielplatz des Denkvermögens.

Aber in diesen Träumen und Phantasien erscheint zuweilen eine Vision eine Vision einer gefalteten Lotosblume, mit eng anliegenden Blütenblättern, fest versiegelt, noch ohne Duft, jedoch in kaltem, blauem Licht gebadet.

Orange und blau werden später vermischt werden, aber die Zeit liegt noch in weiter Ferne. Ihre Verbindung badet die Knospe im Licht und verursacht, dass sie sich später öffnet. Lass das Licht leuchten.

Stadium IV.

Das Leben geht weiter in die Dunkelheit hinein. Eine andere Stimme scheint zu ertönen. «Tritt in die Höhle ein und finde die deinen; wandle im Dunkeln und trage eine erleuchtete Lampe auf dem Kopf». Die Höhle ist dunkel und einsam; sie ist kalt und ein Ort mit vielen Lauten und Stimmen. Die Stimmen der vielen Söhne Gottes, die auf dem Spielplatz des Herrn beim Spiel zurückgelassen worden sind, bitten um Licht. Die Höhle ist lang und eng. Die Luft ist voll Nebel. Das Geplätscher fliessenden Wassers begegnet dem rauschenden Getöse des Windes und dem häufigen Rollen des Donners.

In weiter Ferne, schwach und ganz undeutlich zu erkennen, erscheint eine ovale Öffnung von blauer Farbe. Ein rosarotes Kreuz ist zu erblicken, das sich quer über diese blaue Fläche erstreckt, und im Mittelpunkt des Kreuzes, wo die vier Arme einander [676] begegnen, eine Rose. Auf dem oberen Arm des Kreuzes scheint ein vibrierender Diamant innerhalb eines fünfzackigen Sterns.

Die lebendige Seele drängt vorwärts dem Kreuz entgegen, das ihren Weg in das offenbarte und erkannte Leben verriegelt.

Noch ist das Kreuz nicht erklommen und daher zurückgelassen. Aber vorwärts geht die lebendige Seele, die Augen auf das Kreuz gerichtet, mit offenen Ohren für die jammernden Schreie all ihrer Bruderseelen.

Stadium V.

Hinaus in strahlendes Leben und Licht! Die Höhle ist zurückgelassen; das Kreuz ist umgeworfen; der Weg steht offen. Das Wort ertönt klar innerhalb des Kopfes und nicht im Herzen. «Tritt wieder in den Spielplatz des Herrn ein und leite diesmal die Spiele». Der Weg auf der zweiten Treppenflucht ist versperrt, und zwar durch die eigene Tat der Seele. Das rote Verlangen beherrscht das ganze Leben nicht mehr, aber jetzt brennt die klare blaue Flamme stark. Auf der untersten Stufe des versperrten Wegs wendet die Seele sich um und geht die Treppe hinunter auf den Spielplatz und begegnet toten Hüllen, die in einem früheren Stadium erbaut wurden und tritt auf Formen, die abgelegt und zerstört worden sind und streckt ihre Hände hilfreich aus. Auf ihrer Schulter sitzt der Vogel des Friedens, an den Füssen trägt sie die Sandalen des Boten.

Noch nicht die höchste Herrlichkeit des strahlenden Lebens! Noch nicht der Eintritt in ewigen Frieden! Sondern noch immer die Arbeit und noch immer das Emporheben der Kleinen.

JÜNGERSCHAFT UND SCHMERZ

«Die Söhne Gottes, die wissen, sehen und hören (und die, weil sie wissen, wissen, dass sie wissen) erdulden den Schmerz der bewussten Begrenzung. Tief in den innersten Tiefen bewussten Seins zehrt ihr verlorener Zustand der Freiheit wie ein nagender Wurm. Schmerz, Krankheit, Armut und Verlust werden als das erkannt, was sie sind und jeder Sohn Gottes sträubt sich dagegen. Er weiss, dass er in sich selbst, ehe er als Gefangener in die Form eintrat, keinen Schmerz kannte. Krankheit, Tod, Leiden und Verfall berührten ihn nicht. Er besass die Fülle des Universums und kannte keinen Verlust».

«Die Leben, die gemeinsam mit selbstbewussten Leben in die Form eintreten, die Devaleben, welche die Formen erbauen, in denen alle Söhne Gottes verweilen, kennen weder Schmerz noch Verlust [677] noch Armut. Die Form verwest, die anderen Formen ziehen sich zurück und es mangelt an dem, was erforderlich ist, um das Äussere zu nähren und stark zu erhalten. Aber da ihnen auch Wille und geplante Absicht fehlen, empfinden sie keine Bitterkeit und kennen keine ausgesprochene Empörung».

Ein Wort über Schmerz könnte hier angebracht sein, obgleich ich nichts Verborgenes über die Evolution der menschlichen Hierarchie durch Schmerz als Mittler mitzuteilen habe. Die Devas erdulden keinen Schmerz im gleichen Sinn wie die Menschheit es tut. Ihr Rhythmus pulsiert gleichmässiger, obgleich in Übereinstimmung mit dem Gesetz. Sie lernen dadurch, dass sie sich der Arbeit des Bauens widmen und der Form das einverleiben, was gebaut wird. Sie wachsen durch Wertschätzung der Formen und durch die Freude an den erbauten Formen und an der vollbrachten Arbeit. Die Devas bauen und die Menschheit zerbricht, und das Zerbrechen der Form lernt der Mensch durch Unzufriedenheit. Auf diese Weise wird Einwilligung in die Arbeit der grossen Baumeister erreicht. Schmerz ist jener aufwärts gerichtete Kampf durch den Stoff, der den Menschen zu den Füssen des Logos bringt. Schmerz ist das Verfolgen der Linie des grössten Widerstands, um auf diese Weise den Gipfel des Berges zu erreichen; Schmerz ist das Zerbrechen der Form und das Erreichen des inneren Feuers; Schmerz ist die Kälte der Isolierung, die zur Wärme der Zentralsonne führt; Schmerz ist das Brennen im Schmelzofen, um schliesslich die Kühle des Wassers des Lebens zu erkennen. Schmerz ist das Wandern in das ferne Land, welches zum Willkommen im Vaterhaus führt; Schmerz ist die Illusion, dass der Vater den Sohn verleugnet, die den verlorenen Sohn direkt zum Herzen des Vaters treibt; Schmerz ist das Kreuz des äussersten Verlustes, der die Reichtümer der ewigen Fülle zurückerstattet; Schmerz ist die Peitsche, die den kämpfenden Baumeister antreibt, den Tempelbau bis zur äussersten Vollkommenheit durchzuführen.

Schmerz hat viele Nutzanwendungen und diese führen die menschliche Seele aus der Dunkelheit ins Licht, aus Knechtschaft zur Befreiung, aus Qual zum Frieden! Dieser Friede, dieses Licht, diese Befreiung innerhalb der geordneten Harmonie des Kosmos gelten für alle Menschensöhne.

AUS DEM ALTEN KOMMENTAR

«Die lindernden Wasser kühlen. Allmählich bringen sie Erleichterung, indem sie die Form von allem, was berührt werden kann, abziehen. Die zitternde Fieberhitze [678] lang unterdrückten Verlangens weicht dem kühlenden Trunk, Wasser und Schmerz neutralisieren einander. Lang währt der Prozess des kühlenden Trunkes».

«Das brennende Feuer setzt alles frei, was den Weg des Lebens blockiert. Wonne stellt sich ein und folgt dem Feuer, wie das Feuer dem Wasser folgt. Wasser und Feuer verschmelzen miteinander und rufen die grosse Illusion hervor. Dichter Nebel ist das Ergebnis von Nebel, Dampf und Lärm und verhüllt das Licht, verbirgt die Wahrheit und schliesst die Sonne aus».

«Das Feuer brennt heftig. Schmerz und die Wasser verschwinden. Kälte, Hitze, das Licht des Tages, das Strahlen der aufgehenden Sonne und vollkommene Erkenntnis der Wahrheit treten in Erscheinung».

«Dies ist der Pfad für alle, die das Licht suchen. Erst die Form und all ihr Sehnen. Dann Schmerz. Dann die lindernden Wasser und das Erscheinen des kleinen Feuers. Das Feuer nimmt zu und Hitze ist dann innerhalb ihres kleinen Wirkungskreises tätig und verrichtet ihre feurige Arbeit. Auch Feuchtigkeit ist zu sehen, dichter Nebel, und zum Schmerz kommt noch traurige Verwirrung hinzu, denn jene, die das Feuer des Denkvermögens während des ersten Stadiums gebrauchen, verlieren sich in einem täuschenden Licht».

«Die Hitze nimmt ungestüm zu; darauf folgt der Verlust der Fähigkeit zu leiden. Wenn der Jünger über dieses Stadium hinausgewachsen ist, folgt der Glanz der ungetrübten Sonne und das klare leuchtende Licht der Wahrheit. Dies ist der Pfad, der zum verborgenen Zentrum zurückführt».

«Mache Gebrauch vom Schmerz. Rufe das Feuer herbei, o Pilger in einem fremden und unbekannten Land. Die Wasser waschen den Schlamm und den Schlick des Wachstums der Natur hinweg. Die Feuer verbrennen die hindernden Formen, die den Pilger zurückzuhalten suchen und bringen auf diese Weise Befreiung. Die lebendigen Wasser treiben den Pilger, wie einen Fluss zum Herzen des Vaters. Die Feuer zerstören den Schleier, der das Antlitz des Vaters verbirgt».

JÜNGERSCHAFT UND IHR ENDZWECK

Es gibt einen merkwürdigen und alten atlantischen Gesang, der nicht mehr gebraucht wird, der jedoch in jenen fernen Zeiten von den Eingeweihten, welche die dritte Einweihung empfingen die Einweihung, die in jenem Zeitalter zur Vollendung führte gesungen wurde. Er lautet folgendermassen. Die Übersetzung der Symbole, in denen er geschrieben war, macht den Verlust des Rhythmus und seiner Macht notwendig.

«Ich stehe zwischen Himmel und Erde! Ich habe eine Vision von Gott; ich erblicke die Formen, die Gott annahm. Ich hasse sie beide. Sie sind bedeutungslos für mich, denn den Einen kann ich nicht [679] erreichen und für die niedrigere der beiden habe ich keine Liebe mehr».

«Ich werde hin- und hergerissen. Den Raum und sein Leben kann ich nicht kennen und deshalb verlange ich nicht danach. Die Zeit und ihre unzähligen Formen kenne ich nur zu gut. Ich hänge schwebend zwischen beiden und verlange nach keiner».

«Gott spricht aus dem hohen Himmel. Eine Wandlung geht vor sich. Ich höre mit aufmerksamem Ohr und während ich lausche, wende ich meinen Kopf. Das, was ich erschaute und, obgleich ich es als Vision erschaute, nicht erreichen konnte, ist meinem Herzen näher gerückt. Alte Verlangen kehren zurück und vergehen wieder. Alte Ketten der Verblendung zerreissen. Ich dränge vorwärts».

«Unzählige Stimmen sprechen und halten mich auf meinem Pfad an. Der Donner der Geräusche der Erde schliesst die Stimme Gottes aus. Ich wende mich auf meinem vorwärts gerichteten Pfad um und erblicke noch einmal die lange besessenen Freuden der Erde, des Fleisches, der Familie. Ich verliere die Vision der ewigen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.