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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 622 ff. (engl.)
mache dich darauf aufmerksam, weil du etwas tun kannst, und diese Arbeit wird dann möglich sein, wenn du die Fähigkeit entwickelt hast, die psychologischen Schwierigkeiten von anderen mit grösserer Feinfühligkeit zu registrieren. Mental erfasst du eine Situation schnellstens; mental und durch den Gebrauch vernünftiger Worte reagierst du auf die Bedrängnis. Sowohl dein Kopf als auch deine Seele reagieren. Zu diesem Verständnis des Kopfs und der Weisheit der Seele (die du besitzest) solltest du nun auch noch die Annäherung des Herzens hinzufügen. Steige mit deinen Brüdern ins Tal hinab und hilf ihnen, nicht nur von den Gipfeln der Weisheit aus. Du besitzest mentale Kraft, klares Verständnis und die Fähigkeit, weise eine passende Lösung zu finden; wenn du zu all diesem noch die Fähigkeit hinzufügst, auf die emotionellen Bedürfnisse anderer zu reagieren, dann wirst du die Persönlichkeit auf eine neue und hilfreiche Art und Weise koordinieren und deine Fähigkeit zu dienen vergrössern. Wenn du willst, kannst du mit vielen Gruppen arbeiten und du solltest stets entscheidend dazu beitragen, sie mit Energie zu erfüllen. Dein geistiges Tagebuch sollte sorgfältig von diesem Gesichtspunkt aus geführt werden, und das Motiv des Herzens, das deinen Tätigkeiten zugrunde liegt, sollte aufmerksam beachtet werden. Auf diese Weise wird sich dein Dienstfeld ausserordentlich erweitern, und zwar wiederum durch Sein. Dies kann durch eine erhöhte Schönheit des Ausstrahlens von Liebe und eine zunehmende Liebe zur Schönheit noch mehr zur Geltung gebracht werden.

Juli 1933

Bei dir habe ich immer das Gefühl, mein Bruder, dass du ein alter Kamerad bist, der ganz genau weiss, was ich sagen möchte, und dass ich daher eigentlich nicht zu sprechen brauche. Zuweilen höre ich dich lachen und sagen: «Ich weiss das alles. Eines Tages werde ich danach leben!» Eines Tages wirst du es bestimmt tun und du bist diesem Tag viel näher als es vor zehn Jahren möglich erschien.

Fahre mit der Meditation, die ich dir letztes Mal gegeben habe, fort, aber gebrauche nicht mehr die rosa Farbe, sondern goldorange. Vermische das Rosa mit dem Orange und halte die Meditation gänzlich im Herzzentrum aufrecht, wobei du dich daran erinnerst, dass dieses Zentrum in der Wirbelsäule zwischen den [623] Schulterblättern liegt. Bewahre stets die Haltung des Zuschauers im Kopf. Auf diese Weise wird die Loslösung der Seele zunehmen, während die Verbindung der Seele mit Seelen wachsen und stärker werden wird. Die einzige Atemübung, die ich dir gebe, ist eine Reihe langer normaler Atemzüge, während du beim Einatmen mental sprichst: «Ich sammle Leben und Stärke». Während du ausatmest, wirst du mental sagen: «In Liebe sende ich sie hinaus». Auf diese Weise wird der Rhythmus des Dienstlebens angedeutet und zum Ausdruck gebracht.

Deine Gabe für die Gruppe ist erleuchtetes Wissen und ihre Versorgung mit einer festen Basis zum Handeln, der du noch Geschick im Handeln hinzufügst. Später, wenn ich die Jüngergruppe auffordern werde, gemeinsame Schritte in irgendeiner speziellen Richtung zu unternehmen, wird deine Fähigkeit, die Ursache des Vorhandenen zu wissen, von grossem Nutzen sein. Diese Jüngergruppe ist eine Dienstgruppe und dies musst du stets im Gedächtnis behalten.

Zersplittere deine Kräfte nicht. Zentralisiere deine Tätigkeiten und arbeite immer mehr mit einzelnen. Auf diese Weise erlangt der Typ des ersten Strahls Verständnis; auf diese Weise nimmt seine Liebe zu.

Februar 1934

LANGJÄHRIGER BRUDER!

Dieses vergangene Jahr ist für dich voller Prüfungen und Schwierigkeiten und folgerichtiger, getreulicher, innerer Arbeit gewesen. Du bist dir stets deiner geistigen Beziehungen bewusst gewesen und das ist recht und gut, aber glücklicherweise bist du dir jetzt des Urteils deiner Persönlichkeit nicht mehr so sicher. Wenn die Persönlichkeit an ihren rechtmässigen Platz als Instrument verwiesen worden ist, und das Bewusstsein von äusserem Formleben in das innere Leben der Seele verlegt wird, dann wird wahres esoterisches Leben möglich. Im Leben aller Jünger kommt ein Zeitpunkt, der eine Periode voller Schwierigkeiten bringt. Während dieser Periode wird die Entdeckung gemacht, dass der Persönlichkeitswille, das Persönlichkeitsurteil und das Persönlichkeitsstreben ein Teil der allgemeinen Verblendung sind, einer Verblendung, die nur dann zerstreut werden kann, wenn die Seele ihr Leben und ihr Licht beständig in das Instrument hinein ausstrahlt.

Das Beste, was ich für dich wünschen kann, mein Bruder, ist dass dieses zerstreuende Licht dein Leben durchfluten und jene Einfachheit hervorrufen möge, die stets das Anzeichen der Herrschaft der Seele ist. Dies eine Wort «Einfachheit» sollte das Thema [624] deines Denkens während der nächsten paar Monate verkörpern und den Grundton deiner Meditation bilden.

Du bist eine starke Seele und musst dir deinen eigenen Weg durch die Dschungel weltlicher Existenz bahnen. Was meine ich mit den Worten «eine starke Seele»? Ich meine nicht nur, dass die Qualität deines ersten Strahls der Macht sich ausdrückt. Das tut sie natürlich. Aber ich meine in erster Linie, dass du erfahren bist und diese deine Erfahrung ermöglicht es dir, Standhaftigkeit und jene innere Ausgeglichenheit in Isolierung zu bezeugen, die anderen das Gefühl verleiht, dass sie sich auf dich verlassen können. Zweitens bedeutet es eine zunehmende Fähigkeit, magnetisch zu sein und in diesem Wort «magnetisch» liegt das Ziel deiner Persönlichkeitserfahrung. Es fällt dem Menschen auf dem ersten Strahl leicht, stark aber nicht so leicht, magnetisch zu sein, denn Magnetismus ist vor allem entweder eine Ausströmung des Herzens oder des Sonnengeflechts.

Seit deinem Eintritt in meine Jüngergruppe wird das Erwachen des Herzzentrums immer deutlicher und dies sollte dich ermutigen. Lass uns entschiedener daran arbeiten. Diesmal möchte ich mich nicht in deine Meditation einmischen, aber du hast erkannt, dass bei der Dringlichkeit der Arbeit einige Zeit während der nächsten paar Jahre deine Arbeit von mir gelenkt werden kann, wenn du willst, und daher hast du dich auf kurze Zeit freiwillig den Vorschlägen eines Jüngers auf dem zweiten Strahl, den meinen, unterworfen. Der Druck der Arbeit, der auf dem Meister Morya und dem Meister K. H. lastet, ist derart, dass einige von uns ihnen alles, was wir können, abnehmen. Auf dieselbe Art und Weise nimmt der Meister Hilarion dem Meister Jesus viel von der Arbeit ab, Jünger auf dem sechsten Strahl auszubilden. Eine Anzahl innerer Anpassungen gehen infolge der dringenden Anforderungen des gewaltigen Drucks dieses Zyklus vor sich. Es ist eine Arbeit, mein Bruder. und alle Kräfte sind Ausdrucksformen der Energie der Liebe und der Mächte der Weisheit.

Auf die Kraft der Weisheit des Buddha reagierst du mit Leichtigkeit. Mit dem Kampf und der Hingabe des Meisters Jesus und der Schwingung seines Organismus, der kämpfenden Kirche, schwingst du ebenfalls mit Leichtigkeit mit, denn das Priesteramt ist seit langem dein erwähltes Dienstfeld gewesen. Du bist ein alter Sannyasin. Auf die verständnisvolle und allumfassende Liebe des Christusaspekts, wie er sich in dem «Feuer göttlichen Erbarmens» ausdrückt, reagierst du nur in untergeordnetem Sinn. Das Erwecken dieses Erbarmens sollte eins deiner Ziele in der Meditation sein. Es wird zu der Fähigkeit, alles einzubegreifen und zu [625] der Befähigung führen, «die Dinge so zu sehen, wie andere sie sehen».

Deine Meditation bedarf jetzt nicht der Übung der bildlichen Vorstellung und der Registrierung von Farbe. Das alte Gepränge und die alten Zeremonien einer priesterlichen Vergangenheit liegen in deinem Bewusstsein begraben und werden leicht hervorgerufen; in dem Entzücken des prunkvollen Zeremoniells und einer rhythmischen Organisation findest du deine Linie des geringsten Widerstands. Der Mensch auf dem ersten Strahl ist sich eines geordneten Lebens, der Majestät der geordneten Kräfte bewusst, die Herrlichkeit der intelligenten «Anordnung» der Kräfte, die hinter der offenbarten Welt liegen, ist sein rechtmässiger Dienstbereich. Aber hierzu muss die Fähigkeit hinzukommen, den Plan, so wie er im Herzen der Liebe besteht, intuitiv zu erfassen, denn nur Liebe offenbart den Plan und die Rolle, die Seelen zu einer gegebenen Zeit und am gegebenen Ort darin spielen müssen. Ich verbreite mich hierüber, weil ich versuche, dein Leben durch zwei Dinge zu bereichern: Durch eine Erkenntnis des Plans, wie er gegenwärtig auf der Astralebene existiert und sich der Materialisation nähert, und zweitens durch die Erkenntnis der Freiheit aller Seelen, diesen Plan gemeinsam miteinander auszuarbeiten, wobei keiner in die Methoden eines anderen eingreift, sondern wobei alle einander Liebe und Hilfsbereitschaft an jenen Punkten entgegenbringen, wo Dienst und Verpflichtung sie zusammenführen. Ziehe dies in Erwägung. ...

Dezember 1934

In meiner letzten Unterweisung für dich, alter Bruder, habe ich dich gebeten, deinen Brüdern ein starker Hort zu sein. Mit deinem üblichen sofortigen Annehmen irgendwelcher Vorschläge, die dir intellektuell und intuitiv konstruktiv zu sein scheinen, hast du dich darum bemüht. Aber mein Bruder, deine Haltung hat zu sehr den starken Beschirmer und den hochgestellten und ziemlich abgesonderten Beobachter von der Spitze eines Turmes ausgedrückt. Vielleicht war mein Gebrauch dieses Ausdrucks schuld daran. Womöglich hat meine Vision, die dich als einen starken und standhaften Helfer sah, zusammen mit deiner angeborenen Isolierung, dich zu einer zu grossen Absonderung getrieben. Der Jünger auf dem ersten Strahl liebt Isolierung. Es ist für ihn die Linie des geringsten Widerstands. Wie du weisst, ist es normal für ihn, allein zu stehen. Dies ist seine Stärke und auch seine Schwäche. Er ist stolz auf sein Losgelöstsein, gerade so wie du innerlich über deine Fähigkeit stolz warst, dich mir, als dem Lehrer, der dir durch deinen eigenen Meister zugewiesen worden war, anzupassen. Dir gefiel die Leichtigkeit, mit der du dich angepasst hast, nicht [626] wahr?

Es ist für den Jünger auf dem ersten Strahl nicht leicht, Verbundenheit (von der richtigen und geistigen Art) zu erlernen, ebenso, wie es für den Jünger auf dem zweiten Strahl nicht leicht ist, Loslösung zu erlernen. Jünger auf diesen beiden Strahlen müssen in diesem Zusammenhang eine aussergewöhnliche Lektion lernen; sie müssen von verschiedenen Haltungen aus an das Problem herantreten, denn das Problem der Verbundenheit und der Loslösung ist ein und dasselbe. Es ist das Problem richtiger Bewertung. Der erste Strahlentyp liebt sich selbst, seine Macht und seine Isolierung zu sehr. Der zweite Strahlentyp begeht den Fehler, mit anderen tief verbunden zu sein, und seine Fähigkeit, alles einzubegreifen, wird zu stark ausgedrückt, bevor der Jünger das wahre Wesen der Allumfassung begreift. Der zweite Strahlentyp begeht diesen Fehler aus Furcht, dass er nicht verstanden und nicht genug geliebt wird, und er macht sich zuviel daraus, was andere über ihn denken und sagen mögen. Der erste Strahlentyp irrt darin, dass er nicht genug über die Reaktion der anderen auf das, was er sagt und tut, nachdenkt; er ist stolz auf seine losgelöste Haltung und seine Immunität gegen Verbundenheit; er mag es gern, wenn seine Kraft und Isolierung anerkannt werden. Der eine leidet an Furcht, der andere an Stolz. Du verlangst Offenheit, mein Bruder, und gibst sie voll und ganz; daher meine Offenheit mit dir.

Gerade diese innere «Isolierung», die du so sehr liebst, und die durch frühe Übung und gegenwärtige Umstände entwickelt worden ist, verhindert es, dass du telepathisch empfindungsfähig für andere Menschen bist. Warum, statt so viel «Willen zu lieben», liebst du nicht einfach? Du und F. C. D. sind radikale Typen auf euren speziellen Strahlen. Er wird von seinem Herzen beherrscht, obwohl seine Weisheit tief und sein Verständnis ungewöhnlich ist. Bei dir herrscht der Kopf und du sitzest auf der Spitze deines Turms, während der Ruf des Herzens unaufhörlich durch dein ganzes Wesen und in deinen Ohren erklingt. Doch fürchtest du dich, herabzusteigen und mit deinen Mitmenschen zu wandern und dich liebevoll mit ihnen zu identifizieren. Nur wenn wir gemeinsam mit unseren Brüdern auf der staubigen Strasse des Lebens gehen, werden wir schliesslich durch die Pforte der Einweihung hindurchschreiten.

Und doch, langjähriger Bruder, habe ich bemerkt, dass du in Augenblicken, wenn du unter Druck bist und wenn du glaubst, womöglich falsch verstanden zu werden, den Weg des Herzens wählst. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde ich nicht auf diese Art und Weise schreiben.

Ich möchte dir die Aufgabe stellen, einen Artikel über den Gebrauch der Liebe zum Verstehen von Menschen zu schreiben. Ich empfehle dir dieses Thema für die

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.