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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 599 ff. (engl.) |
Sei keineswegs [599] entmutigt, langjähriger Bruder, wenn du findest, dass es beschwerlich und mühsam ist, den Weg nach oben emporzuklettern. Du bist in guter Gesellschaft und nicht allein. Aus der augenblicklichen Lage wird wahre Weisheit geboren. Ehe das volle Sonnenlicht zur Zeit der Morgendämmerung scheinen kann, muss der Nebel vertrieben werden, ein Nebel, der entstellt und verbirgt. Dies geschieht nicht durch irgendeine Funktion des Nebels selbst, sondern durch das Stärkerwerden der Strahlen der aufgehenden Sonne. Deshalb muss in deinem Fall das Licht deiner eigenen Seele beständig wachsen, durch Meditation gepflegt und in selbstlosem Dienst ausgedrückt werden und die Strahlung muss durch die Verstärkung deines Seelenlebens zunehmen. Lebe deshalb als Seele und vergiss die Persönlichkeit. Widme der Betrachtung der Fehler und Irrtümer der Vergangenheit nicht so viel Zeit. Selbstunterschätzung ist nicht unbedingt ein Zeichen geistigen Wachstums. Es ist häufig das erste Resultat von Seelenkontakt und bedeutet die Offenbarung von Persönlichkeitsbegrenzungen, die viele Jahre dauerten. Dies ist vorübergehend wertvoll, vorausgesetzt, dass du deine Augen wieder der Seele zuwendest. Vergiss die Dinge, die hinter dir liegen und lass das Licht deiner Seele dich dorthin führen, wo sie es wünscht. Sei, wie ich einem anderen Jünger meiner Gruppe gesagt habe, der Sannyasin, der in der Welt der Menschen lebt, dessen Interessen jedoch in jener Welt sind, in der die Grossen arbeiten. Du bist nicht allein. Du hast deine eigene Seelengruppe gefunden. Du wandelst nicht im Dunkeln, denn Licht ist auf deinem Weg. Bleibe innerhalb dieses Lichtkreises und wandere nicht auf den gewohnten Seitenwegen. Diese Worte mögen den Lesern wie Gemeinplätze vorkommen, die auf jeden angewandt werden könnten. Du selbst weisst jedoch, wie stark sie auf dich zutreffen. Du kannst das Studium meiner Unterweisungen und Schriften wieder aufnehmen, aber du musst eine ausgeglichene Haltung bewahren. Es gibt andere Dinge zu tun als einfach ein Verehrer des tibetischen Bruders zu sein. Verfolge die Meditation, die ich dir hier gebe. ... März 1934 MEIN BRUDER! Diesmal habe ich keine Unterweisungen für dich. Ich muss erst wissen, dass du noch eine Fensterscheibe geputzt hast. Auch diejenige, die du früher gesäubert hast, und auf die ich in meiner letzten Mitteilung hinwies, ist wieder verdunkelt, nicht so sehr durch [600] die Ansammlung von Schmutz, sondern durch die innere Kälte, die Verdichtung hervorruft. Überlege dies gründlich. Ergründe deine Motive, denn sie sind die Ursache aller deiner Schwierigkeiten, und verblende dich nicht selbst in dem Glauben, dass du von einem Prinzip beseelt bist oder für ein Prinzip kämpfst und dich deshalb mit der Wahrheit befasst. Du sagst, dass du mir und der Gruppe diese Tatsachen und Eindrücke berichtest, weil du davon überzeugt bist, dass du dich getrost zur Bestätigung oder Berichtigung in bezug auf irgendeinen Punkt an den Lehrer wenden kannst. Wenn du in irgendeiner Hinsicht nach falschen Grundsätzen vorgehst dann wünschst du es zu wissen und dein Leben meinen Wünschen gemäss zu ändern. Wie du Autorität liebst, mein Bruder, und wie gern möchtest du, dass ich dir viele Schwierigkeiten ersparte und deinen Weg lenkte und dir Auskunft in bezug auf das, was richtig oder falsch ist, gäbe! Wenn ich jedoch deinem Ersuchen nachkommen und dir das sagen würde, was du zu wissen wünschst, was würde dann das Resultat sein? Es ist dir gesagt worden, wie die Sache lag und du kennst die Gründe, warum die Mitteilungen zurückgewiesen worden sind genau, aber du hast dich geweigert, sie anzunehmen. Worin besteht der Unterschied, wenn ich dir dasselbe sage? Wenn das, was geschrieben oder gesagt wird, mit deinen eigenen Ideen übereinstimmt, wie gern würdest du meine Worte hören. Aber wenn sie deinen Ideen nicht entsprechen, wie leicht würdest du einwenden, dass es die Worte eines anderen sind und glauben, dass sie falsch durchgegeben oder von Persönlichkeitsreaktionen beeinflusst worden sind. Oder du würdest sie absolut annehmen, weil ich sie gesagt habe und dich somit der Autorität unterwerfen und deine Intuition weiterhin untätig lassen. Aber ich habe keine Autorität, mein Bruder, noch habe ich je beansprucht, dass ich sie habe. In einem Fall nimmt deine Fähigkeit, allein zu stehen, und weise Entscheidungen zu treffen, die auf intuitiver Erkenntnis der Wirklichkeit begründet sind, nicht zu und im anderen Fall wird der Punkt der Trennung stärker. Was ich, dein Lehrer von früher, denken mag, ist von geringer Bedeutung. Was irgend jemand anders denken mag, ist von sehr geringer Bedeutung. Was gegenwärtig von Wichtigkeit für dich ist, ist klar zu sehen, dir selbst gegenüber die Wahrheit zu sprechen und im Licht zu wandeln etwas, was du noch nie längere Zeit hindurch getan hast. Du berichtest über ein Wachsen des abstrakten Bewusstseins. Dieses Wachstum hast du nicht nötig. Klares Denken und klares Handeln müssen zunehmen. Du stehst dem Problem deines eigenen Ich's gegenüber, und du wirst es nur dann lösen, wenn du dich von Persönlichkeitsimpulsen und von der Verblendung befreit hast, in der du gewöhnlich wandelst. Mein Bruder, beachte die Entschiedenheit und Klarheit, mit [601] der ich hier mit dir rede. Beachte meinen Stil, denn es ist derselbe Stil wie früher, aber ich fasse diese Mitteilung in sorgfältig gewählte Worte, damit du meine Ausführungen klar verstehen kannst. Wenn du die adjektivischen Sätze des Übermittlers, der deine Aufmerksamkeit seit kurzem in Anspruch genommen hat, schätzest, dann würde ich dich (seinem Stil gemäss) einen Bruder mit geweihten Gefühlen aber geringer intuitiver Mentalität und einen verwirrten Aspiranten nennen. In aller Liebe sage ich dir dies und in der Absicht deine Aufmerksamkeit zu erregen. Was ich allen meinen Jüngern gesagt habe, sage ich auch dir: Wenn du mit mir arbeiten möchtest und wenn du den Gruppenansprüchen genügen willst, dann will ich meinerseits alles tun, was ich kann, um dir in deiner Gruppenarbeit zu helfen. Alle Arbeit, die ich einzelnen in der Gruppe zuweise, hat nur ein Ziel im Auge, nämlich sie in den Stand zu setzen, als Gruppe für das Wohl der Gruppe, zu arbeiten. Dies hast du nicht getan, und die Gruppenarbeit als Ganzes ist durch dich zurückgehalten worden, denn die Gruppe bewegt sich als Gruppe vorwärts; obwohl die einzelnen sich entwickelt haben mögen, hat die Gruppe keine Fortschritte gemacht, sondern ist während der letzten sechs Monate durch die Situation zurückgehalten worden, für die du grösstenteils verantwortlich gewesen bist. Ich beziehe mich in dieser Unterweisung nicht auf das Problem von Mitteilungen. Es steht Jüngern frei, sich für jede Anzahl von Gruppen und Übermittlern zu interessieren. Ich beziehe mich auf das Problem dieser speziellen Situation, die einfach eine Frage der Identität ist. Vergiss dies nicht und verwirre den Sachverhalt nicht. Es ist nicht eine Frage von Autorität. Es ist eine Frage der Identität. Natürlich steht es dir als Jünger frei, von irgendeiner Quelle Mitteilungen zu empfangen. Aber gib acht, dass du die Identitäten nicht verwechselst. Diese Situation in der Gruppe hat mich dazu veranlasst, ernstliche Erwägungen anzustellen. Das Wohl der Gruppe ist das Wichtigste. Ich befasse mich in dieser Gruppenarbeit mit einem Experiment. Es ist kein leichtes Experiment, weder für mich noch für die Mitglieder der Gruppe. Soll ich die Gruppe der Verblendung eines Menschen opfern? Denn letzten Endes würden andere nicht so beeinflusst worden sein, wenn du die Wahrheit erkannt und daran mitgearbeitet hättest, das Gleichgewicht der Gruppe zu bewahren, und wenn du nicht das Problem der Identitäten in diese Gruppenarbeit hereingebracht hättest. Ich kann nicht fortfahren, dir diese Unterweisungen zu geben, wenn du die Persönlichkeit und Trennung auf diese Weise in die Arbeit hineinbringst. Es wird nicht von dir verlangt, dass du alles, was du empfängst, blindlings annimmst. Aber während du in der Gruppe bist, wird von dir verlangt, dass du den Gruppenanforderungen gerecht wirst und mit der Gruppeneinheit arbeitest und dass du unterlässt, deine Persönlichkeitsprobleme irgendwelcher Art in die Gruppenarbeit hineinzubringen. Wenn [602] dir an dem Unterricht nichts mehr liegt, und du das nicht tust, was gefordert wird, steht es dir frei, dich von der Gruppenarbeit zurückzuziehen und auf diese Weise die Gruppeneinigkeit zu wahren. Ich arbeite für Gruppeneinigkeit und nicht für dein persönliches Wachstum oder um dir Anregung zu geben. Ich spreche so mit scheinbarer Härte im Bemühen, deiner jahrelangen Persönlichkeitsverwirrung und deinem tiefsitzenden Ehrgeiz ein Ende zu machen. Die beiden sind miteinander verbunden. Vergiss auch nicht, dass ich dir früher dringend eingeschärft habe, dass es «andere Dinge zu tun gibt, als ein Verehrer des tibetischen Bruders» oder des Tibeters und eines gefährlichen astralen Doppelgängers zu sein. Deine Losungsworte sind Selbsterkenntnis, Klarheit und Wahrheit, und sie müssen augenblicklich alle in Tätigkeit gesetzt werden. Sei dessen eingedenk, dass deine Entscheidung, wenn sie auf einer Wahl zwischen zwei Tibetern begründet ist, - falsch sein wird. Dein Problem besteht darin, zwischen dem Lehrer, den wir die Persönlichkeit nennen, und dem Lehrer, den wir das Höhere Ich nennen, zu wählen. Entscheide dieses Problem im Licht der Seele und nicht durch impulsive Persönlichkeitsreaktionen. Juli 1934 MEIN BRUDER! Wenn ich an dich denke, dann tue ich es mit einem Gefühl des Forschens, liebevoller Freundlichkeit und auch mit einem Gefühl der Dringlichkeit. Die Jahre verstreichen; diejenigen, welche den Leben von Aspiranten zuschauen, haben oft dieses Gefühl der Dringlichkeit, einer Dringlichkeit, die der Aspirant selbst selten empfindet. Das Leben hat dir viele Gelegenheiten für Fortschritt geboten, aber du bist ins Leben eingetreten und hast einen Körper, der viel kristallisiertes Material enthält und einen Mentalkörper von einer solchen Starrheit gebaut, dass dein Problem (in dieser Verkörperung) darin bestand, wenn ich eine so unzulängliche Bezeichnung gebrauchen dürfte das, was du selbst gebaut und gebraucht hast zu zerschmettern. Du musstest deine alten Gedankenformen der Intrigen, des Ehrgeizes und der Macht zerbrechen, bevor du für wirklichen Dienst freigemacht werden konntest. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen. Die Gedankenform des Ehrgeizes ist gebrochen und lahmgelegt worden, aber es darf kein Gefühl der Unzulänglichkeit an seine Stelle treten. Die Gedankenform der Macht wird schwächer. Der Gedankenform der Intrigen ist während der Episode der Verblendung im Vorfrühling ein harter Schlag versetzt worden. Aber die Formen bestehen noch immer. Du stehst ihnen verwirrt gegenüber, eifrig bestrebt, das [603] Richtige zu tun, von der Macht deiner eigenen Schöpfungen, die mit ihrem eigenen Licht leuchten, geblendet, und auch geblendet von dem Glanz des Lichts, das aus deiner eigenen Seele und von der Gruppenseele herausströmt, aber geblendet und anscheinend hilflos. Keiner kann dir helfen, mein Bruder. Du selbst musst alle Dinge aufgeben und «das kleine Kind» werden, von dem in der Bibel gesprochen wird. Es ist weder meine Aufgabe, noch diejenige irgendeines Lehrers, dir zu sagen, was du tun solltest. Denn dann würdest du es tun und nichts dabei lernen. Aus dir selbst heraus muss der Antrieb kommen, und aus dir selbst heraus müssen die klare Weisheit und das eindeutige Handeln hervorgehen, welche dir schliesslich Befreiung bringen werden. Was kann irgend jemand von uns daher tun? Folgere aus dem Obigen nicht, dass ich oder andere fühlen, dass für dich in diesem Leben keine Befreiung möglich ist. Nichts kann in diesem Stadium die Arbeit deiner eigenen Seele aufhalten. Nur die drängende Zeit treibt uns dazu, zu wünschen, dass diese Befreiung so schnell wie möglich vollbracht werden möge, um dich für den Dienst freizusetzen. Vielleicht kann ich dir am besten dadurch helfen, dass ich dir eine Meditation gebe, die es dir ermöglichen wird, das Gebiet der Motive zu klären. Dein Lebensmotiv, auf dem Pfad zu wandeln, ist in Ordnung, aber selbst dieses Motiv wird von den alten Rhythmen beeinträchtigt. Deine anderen Motive sind oft wunderschön, werden aber verdorben durch die ihnen zugrunde liegenden Entstellungen des konkreten Denkaspekts, der zu Ehrgeiz, Liebe zur Macht und zu der Unaufrichtigkeit anspornt, mit der du an alles herantrittst, was du unternimmst. Deshalb ist es für dich wichtig und notwendig, einfach und klar die Gründe zu erkennen für alles, was du tust. Befolge zur Zeit des Sonnenaufgangs, mittags, beim Sonnenuntergang und abends viermal am Tage die nachstehende Übung: 1. Lass das OM dreimal ertönen, indem du es als Seele durch die drei Körper hindurch ausatmest. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |