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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 589 ff. (engl.)

Ich möchte dir deshalb ein paar Fragen stellen in dem Bemühen, es dir zu ermöglichen, dein eigenes Denken zu klären, und von deiner Reaktion auf das, was ich sagen werde, und von deinen Antworten auf die Fragen, die ich dir vorlegen werde, hängen die Massnahmen ab, die zu treffen mir wünschenswert erscheinen mögen. Du kannst diese Fragen entweder mündlich (und ich werde hören) oder schriftlich beantworten. Wenn du dich nicht imstande fühlst, es zu tun, werde ich es als ein Anzeichen dafür nehmen müssen, dass du dich nicht zu meiner Jüngergruppe zugehörig fühlst, und dass du nicht wünschest, an der Gruppentätigkeit teilzunehmen. Dies wird mir leid tun, aber ich kann die Arbeit dieser Gruppe nicht länger deinetwegen aufhalten. Die Fragen, die ich dir vorzulegen wünsche lauten folgendermassen:

1. und 2. Die beiden vorher erwähnten Fragen im ersten Abschnitt dieser Mitteilung.

3. Wenn du fühlst, dass die Arbeit, die jetzt ausgeführt wird, nicht mit meinem Willen übereinstimmt und keinen wirklichen Zweck hat, (weil sie aus früheren Zeiten stammt und nicht mit den neuen Ansichten übereinstimmt) warum gründest du da nicht deine eigene Gruppe und zeigst, wie eine Gruppe geleitet werden sollte?

Du bist [590] voller Pläne und Ideen, die du vielen Menschen vorlegst, mein Bruder, aber nichts geschieht. Die Jünger in meiner Gruppe stehen infolge der Weltlage grossen Schwierigkeiten gegenüber und leisten treuen Dienst. Ich bin nicht unbefriedigt. Deine Wahl ist klar und gut definiert. Du kannst entweder zufrieden in dieser Gruppe mitarbeiten bei der Arbeit, die jetzt versucht wird, und alle Hilfe leisten, die du zu geben fähig bist oder du kannst deine eigene Gruppe zusammenstellen und auf diese Weise deine eigene Idee demonstrieren.

4. Wünschest du wirklich eine Gruppe zu organisieren und fühlst du, dass du es tun kannst? Verstehst du klar und deutlich, was getan werden soll?

5. Kannst du dich darin üben, einen kritischen Geist zu überwinden? Ich möchte dich daran erinnern, dass Gewohnheit mächtig ist, und dass du deiner Lebensaufgabe und deinem hauptsächlichen Problem gegenüberstehst. Du bist der Aufgabe gewachsen, aber nur dann, wenn du wirklich von ihrer Notwendigkeit überzeugt bist.

6. Kannst du anfangen, dich mit konstruktiver Arbeit zu befassen, die den augenblicklichen Bedürfnissen deiner Umgebung entspricht? Du hast viel geredet. Kannst du jetzt anfangen zu arbeiten?

Es besteht keine Frage in bezug auf deine Aufrichtigkeit und deine guten Absichten. Aber Arbeit wird durch Taten und nicht durch Reden vollbracht. Sie wird dadurch getan, dass du den Menschen in deinem unmittelbaren Gesichtskreis hilfst und auf ihre augenblicklichen Bedürfnisse eingehst. Sie wird nicht dadurch vollbracht, dass ungeheure Pläne geschmiedet werden, die nicht zur Ausführung gelangen, weil sie auf keiner vernünftigen Grundlage angelegt sind. Ich möchte dich bitten, dich aufbauend einzusetzen und damit aufzuhören, so zerstörend und negativ zu funktionieren.

Bis ich weiss, welche Entscheidung du für die richtige hältst und bis ich deine Stellungnahme in bezug auf die obigen Fragen erfahre, werde ich nicht wieder mit dir in Verbindung treten. Dies wird deinem Denkaspekt ermöglichen, ruhig nachzudenken. Die Frage, wo deine Arbeit liegt, ist eine Angelegenheit, die du selbst entscheiden musst.

Dezember 1938

MEIN BRUDER!

Ich habe keine Zeit, dir so ausführlich zu schreiben, wie ich beabsichtigt hatte. Ich habe seit Tagen versucht, etwas Zeit zu finden, habe aber keine Zeit übrig gehabt. Wir, die wir auf der anderen [591] Seite des Schleiers arbeiten, müssen stets die Tatsache in Betracht ziehen, dass diejenigen, mit denen wir verbunden sind, durch die Zeitfrage begrenzt sind, und daher müssen wir in unseren Beziehungen mit ihnen von diesem Standpunkt der Begrenzung aus arbeiten. Heute Morgen habe ich jedoch einige Minuten übrig, und ich will kurz mit dir reden.

Ich habe deine Antworten auf die Fragen genau durchgesehen, und wenn ich zwischen den Zeilen lese, nehme ich in dir (mehr als durch das, was du sagst) eine entschiedene Erneuerung des Herzens wahr, die rasch zu einer veränderten mentalen Haltung führt, zu einer grösseren Stabilisierung und Gelassenheit, und doch zu einem konzentrierteren Dienst des Denkaspekts. Vergiss nicht, dass der Denkaspekt in deinem Fall ein grosser lenkender Faktor des Gefühlslebens und deiner Tätigkeiten auf der physischen Ebene sein kann. Es hat niemals irgendein Zweifel an der Absicht oder Zielsetzung deiner Seele noch an deiner Hingabe zu mir, deinem Lehrer und Freund, bestanden. Aber du hast stets in jenem Gebiet oder in jener Schicht der mentalen Substanz gearbeitet, wo die Neigung zu Kritik und der Glaube, (manchmal unerkannt), dass deine Persönlichkeitsansichten richtig und von Bedeutung seien, so leicht Illusion verursachen können. Davon befreist du dich nun rasch. Es ist am Platz, dass du diese Ermutigung von mir erhältst.

Deshalb heisse ich dich erneut zum Dienst am Plan willkommen, zu dem unmittelbaren Dienst, der jene konzentrierte Anstrengung und Initiative erforderlich machen wird, welche die ganze Zeit, das ganze Interesse, alle Kraft und Zielstrebigkeit jener Jüngergruppe beanspruchen werden, die unter meiner direkten Überwachung arbeitet.

Die Einzelheiten des Plans enthalten die Keime zur Welterrettung und können wenn sie richtig und weise gefördert werden dauernde Resultate in der Welt hervorrufen; diese Einzelheiten müssen ausgearbeitet werden. Sie können und müssen variieren, um den Bedürfnissen der verschiedenen Nationen und Umstände entgegenzukommen, aber das Bilden einer zentralen Weltgruppe und das Organisieren von Männern und Frauen guten Willens fordert eine äusserste Anstrengung.

März 1939

MEIN BRUDER UND MEIN FREUND!

Dies ist eine von mehreren Unterweisungen, die ich dir im Lauf dieses Jahres geschrieben habe. Dies sollte an sich nicht nur latente Möglichkeiten andeuten (nach denen wir alle, die mit der Hierarchie verbunden sind, beständig Ausschau halten), sondern [592] auch Leistungen; wir können keine Zeit mit denjenigen verschwenden, die keine Fortschritte machen oder die nicht entschlossen sind, dem Engel der Gegenwart entgegenzutreten oder mit der Erleuchtung und Offenbarung, die dann stattfindet, fertig zu werden, einer Erleuchtung des Lebens der Seele und einer Offenbarung der Bedürfnisse und Grenzen der Persönlichkeit.

Dein Problem ist verhältnismässig einfach und dein Dienst ist zweifach. Du bedarfst einer Einfachheit im Sprechen und im Ausblick, frei von der Neigung zu kritisieren und zu urteilen sowie eine Bereitschaft, dort zu dienen, wo die Not am grössten ist. Das ist dein Problem. Du hast bereits damit begonnen, es zu lösen und subjektiv hast du seine Verwicklungen begriffen. Jetzt fängst du damit an, die Lösung objektiv auszuarbeiten. Diejenigen, welche in irgendeiner geistigen Richtung auf Abwege geraten sind, sind stets stark, wenn sie eine Umwandlung erfahren haben. Dein Dienst ist im Grund der folgende: Mir und der Arbeit, die ich in der Welt zu tun versuche, beizustehen (und glücklicherweise für dich ist dies auch dein Herzenswunsch) und dies durch definitive Arbeit auszudrücken. Deine Arbeit zerfällt in zwei Kategorien: Erstens, denen die in meiner Gruppe und unter meiner Leitung arbeiten, deine unwandelbare Mitarbeit zukommen zu lassen, und zweitens, deine eigene Seele dadurch auszudrücken, dass du kleinen Gruppen Offenbarung bringst. Dies wird weniger individuelle Arbeit mit sich bringen, aber mehr Arbeit mit kleinen Gruppen von Menschen. Finde diese kleinen Gruppen und erhöhe ihre Schwingung durch kurzen und starken Kontakt, wobei du jede Stunde, die du mit ihnen verbringst, bedeutungsvoll und wertvoll gestaltest und der Gruppe zu einem weiteren Ausblick und einem bestimmteren Gesichtskreis verhilfst. Gehe dann wieder weiter.

Mitarbeit, Bewegung, dynamische Anstrengung und dann Zurückziehung dies ist deine zukünftige Aufgabe nach meinem Plan. Das musst du in gemeinsamer Arbeit mit anderen tun, mit den neuen Gruppen, die den neuen psychologischen Ausblick besitzen und über eine richtige Meditationstechnik verfügen. Die Welt braucht heute Gruppenarbeit und ein zunehmendes Verbinden von Seelen und den einzelnen in den verschiedenen Gruppen, die von der Haltung beeinflusst sind, welche die zukünftige Zivilisation charakterisieren wird. Ich denke, dass du gut verstehst, was ich meine und um was ich bitte; du hast bereits einen Anfang in dieser etwas eigenartigen Richtung gemacht. Die Pflicht eines hierarchischen Beobachters (wie ich einer bin) besteht nur darin, (nach erfolgter Tatsache, um den freien Willen des Menschen nicht zu beeinträchtigen) anzudeuten, dass die unternommenen Schritte mit der Absicht der Seele übereinstimmen. Dies ist stets im Einklang mit hierarchischer Absicht. Deshalb tue ich es.

April 1940

MEIN FREUND UND MEIN BRUDER!

Heute möchte ich [593] nach langem Schweigen, das viele Monate gedauert hat, mit dir reden. Während dieser Zeit hast du dich dem Leben der Seele angepasst und hast dich aufs neue dem Weltdienst und mir geweiht. Ich habe dies registriert und ich habe es nicht übersehen. Deine innere Fühlung mit deiner Seele und mit mir ist gestärkt und das Licht vergrössert worden.

Ein Jünger in deinem Entwicklungsstadium muss zwei grosse Aufgaben erlernen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn er eine Strahlenverbindung hat wie du. In erster Linie muss er lernen, völlig allein zu stehen, (obgleich nur scheinbar und vorübergehend), losgelöst von Fühlung mit dem Meister. Zuweilen scheint selbst seine eigene Seele zu schweigen. Aber all dies ist Illusion. Umstände werden herbeigeführt, um diesen Zustand zu verursachen, und wenn die eigene Seele des Jüngers dies nicht veranlasst, dann handelt der Meister, um die Umstände herbeizuführen. Der Jünger muss auf sich selbst angewiesen sein. Dieses Stadium der Stabilisierung liegt jetzt hinter dir und in Zukunft musst du die beständige Ruhe diesem Leben gegenüber, jene «ausgewogene Stellung im Zentrum» zeigen, welche die Gabe deiner unmittelbar hinter dir liegenden Erfahrung ist.

Das zweite, das du lernen musst, ist die Kontrolle des labilen, genau aufzeichnenden, planbildenden Denkaspekt. Dieser hat dich fast ins Verderben geführt. Die Gefahr ist jetzt aber vorüber. Du bist dir ihrer bewusst und wirst dich sorgfältig davor hüten. Wenn ein Jünger zuerst in die Gruppe eines Meisters kommt (so wie du in die meine gekommen bist) ist der Energieeinfluss so stark, dass der Denkaspekt häufig zu einer so intensiven Tätigkeit erweckt wird, dass er vorübergehend die ruhige Kontrolle verliert. Zuviel wird auf einmal erkannt; zuviel wird geahnt und begriffen; Möglichkeiten und Pläne, Arten und Weisen, Lehr- und Dienstmethoden und (bisher unerkannte) latente Kräfte strömen ungehindert und alle zugleich in das Bewusstsein des Jüngers hinein. Wo dies vor sich geht, folgt eine Zeit ernstlicher Unbeständigkeit, der Labilität des Denkens und Unternehmens, heftigen Experimentierens und etwas, wie ein geistiger Aufruhr. Dies muss schliesslich ein Ende finden, ehe der Jünger in seinen wahren Dienst eintreten kann. Diese wiedererlangte Stabilität ist dir zuteil geworden, weil [594] du im Grund stabil und zuverlässig bist, und weil zu solchen Zeiten die Gruppe eines Meisters denjenigen, der durch die Erfahrung der übermässigen Anregung hindurchgeht, unterstützt und beschützt. Die beschirmende Arbeit, die im Ashram eines Meistes geleistet wird, ist etwas, über das der Durchschnittsjünger sich kaum klar ist. Während dieser Art von Erfahrung erweist sich die äussere Gruppe der Jünger eines Meisters als ziemlich dienstuntauglich; sie regt einfach den Denkaspekt an und versorgt das blinde, zügellose Bewusstsein mit Entladungsmöglichkeiten. Daher war deine Zurückziehung richtig und stichhaltig, braucht jedoch nicht länger fortgesetzt zu werden.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.