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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 575 ff. (engl.) |
langsam vorzugehen.
Januar 1936 BRUDER AUS ALTEN ZEITEN! Der Druck der Zeitverhältnisse ist sehr stark und doch besteht gleichfalls eine grosse Notwendigkeit dafür, vorsichtig vorzugehen. Zuerst wünsche ich dich darauf hinzuweisen, wo deine hauptsächliche Gefahr liegt und ich gebrauche das Wort «Gefahr» absichtlich. Ich weiss, dass du dir selbst darüber klar bist, aber es wird keine vergebliche Mühe sein, wenn ich es meinerseits nochmals betone. Dein physischer Körper ist sehr zart und deshalb musst du Kraft und geistige Energie mit besonderer Sorgfalt handhaben; wo eine schwache und zarte äussere Hülle ist, da können die inneren Körper zu beherrschend werden; wenn Kraft hereinfliesst, werden deine inneren Körper lebenskräftiger. Gegenwärtig fliesst viel Kraft durch dich hindurch. Folgere aus dieser Bemerkung nicht, dass du mehr Kraft aufnimmst und anziehst als deine Mitjünger, denn dies ist nicht der Fall. Aber deine physische Ausrüstung ist derart, dass sie ein wirkliches Problem darstellt. Der sich daraus ergebende Einfluss und die Macht der inneren Körper besonders des Mentalkörpers mit seinen kritischen Fähigkeiten drücken sich auf der physischen Ebene zu stark aus. [576] Ich bin mir vollkommen klar darüber, dass du dies weisst. Jeder Meister steht (wenn er eine Jüngergruppe so wie diese lehrt) dem Problem gegenüber, wie er sie zu ihrem nächsten Schritt führen soll, wenn er nicht mehr zu ihnen sagen kann als zu betonen, was sie wie die meisten intelligenten Aspiranten bereits wissen. Ich kann dir persönlich diesmal wenig sagen. Du weisst so viel und du weisst, dass dein hauptsächliches Problem im richtigen Handhaben von Kraft besteht. Vielleicht werde ich dir am meisten helfen, wenn ich dich bitte, dich nicht so stark mit Kraft zu befassen. Lerne es, weniger intensiv an dich und deine Lebensprobleme, an deine Arbeit als Jünger, an deine Beziehungen mit meiner Jüngergruppe und mit allen, denen du begegnest, heranzutreten. Du gibst dich bewusst so stark und mit einer solchen Heftigkeit aus, dass du dich fortwährend zerrüttest und die Kontakte, die du herstellst, die Arbeit, die du tust und die Brücken, die du zwischen dir und anderen zu bauen versuchst, beständig niederreisst. Auch dies weisst du. Wirst du mich verstehen, mein Bruder, und es mir glauben, wenn ich dir sage, dass die Erlangung einer inneren Stille für dich der Ausweg für alle deine Probleme ist? Dein intensiv tätiger Denkaspekt, der sich von Persönlichkeiten zum Plan, von der Neuen Gruppe der Weltdiener zu den Einzelheiten des täglichen Lebens bewegt und der niemals einen Augenblick lang von seiner Gedankenformen bildenden Tätigkeit ruht, muss lernen, still im Licht zu ruhen. Er muss lernen, einfach zu reflektieren sowohl im Sinn ruhigen Denkens als auch im Sinn eines stillen Glanzes. Dann werden deine Gedanken sich harmonisch verbinden; dann werden deine Pläne konstruktiv und frei vom Ich werden; dann wirst du ein Zentrum des Friedens und ein Punkt strahlender Energie werden, welches die Menschen zusammenbringen und als eine zusammenhaltende Kraft wirken wird. Bemühe dich deshalb während der nächsten paar Monate, diese innere Stille zu erlangen. Dies wird das Ziel deiner Arbeit in keiner Weise in Mitleidenschaft ziehen oder ändern; es wird die Methoden, durch die du meine Arbeit zu fördern versuchst, keineswegs in Frage stellen. Es wird jedoch auf die Qualität und den Rhythmus dessen, was du tun sollst, einwirken und dir viel Zeit ersparen, die augenblicklich für ein beständiges Wiederaufbauen verwendet wird. Hüte dich jeden Monat, zur Zeit des Vollmonds und besonders während der Zeit des Vollmonds im Mai, vor übermässiger Anregung, entziehe dich jedoch nicht [577] dem Kontakt mit dieser geistigen Energie. Bewahre dich vor einer zu starken Intensität und erlange auf diese Weise einen wirklicheren Sinn für richtige Proportion. Die Hierarchie wartet geduldig auf die Verwirklichung ihrer Bemühungen, nachdem sie alles, was auf allen Ebenen getan werden kann, getan hat. Diese beständige Aufmerksamkeit und dieses wachsame Warten muss von allen Jüngern nachgeahmt werden. Verweile beständig im Haus der Ruhe, mein Bruder, vermindere jedoch deinen Dienst nicht. Es ist alles eine Frage der inneren Orientierung und Haltung; es ist keine Frage der äusseren Tätigkeit. Diese kann gleich bleiben oder sogar lebendiger und wirksamer werden, aber die Qualität und das antreibende lebendige Prinzip kann höher und liebevoller werden, dem Zentrum näherrücken und daher stiller werden. Die einzige Übung, die ich dir diesmal gebe, ist folgende: 1. Eine einfache Atemübung. ... 2. Sitze fünfzehn Minuten lang in vollkommenem innerem Schweigen und in innerer Ruhe, aber lass dich nicht negativ in einen Zustand einer halben Trance treiben, sondern werde dir aktiv jenes inneren Zentrums der Stille und des Friedens bewusst, wo Freude und Wonne wohnen. 3. Wenn du fühlst, dass sich alle deine Körper beruhigt haben und dass du «zum Ort der stillen, heiligen Ruhe heimgekehrt bist», dann weihe dich zum Dienst am Plan und stelle dich denjenigen zur Verfügung, die dem Plan dienen. 4. Sprich: «Ich fordere nichts für das getrennte Ich, sondern ströme Liebe aus». Behalte im Sinn: a. deinen unmittelbaren Familienkreis; b. deine Mitjünger und Gruppenbrüder; c. die Neue Gruppe der Weltdiener; d. die Menschheit. 5. Schliesse mit dem Segen. Mein Segen ruht auf dir, mein Bruder und der Friede, der höher ist als alle Vernunft, möge alle deine Bemühungen belohnen. Juni 1936 MEIN BRUDER! Konzentriere den Willen auf die unmittelbare Pflicht und verliere dich nicht im Labyrinth der Möglichkeiten. Aus eigenem freiem Willen hast du es unternommen, in meiner Jüngergruppe [578] zu arbeiten und mit den Arbeitern, die sich bemühen, die ihnen zugewiesenen Aufgaben durchzuführen, zusammenzuarbeiten. In zwei Augenblicken der Hingabe und wirklichen Verstehens hast du dich verpflichtet, an der Aufgabe der Neuen Gruppe der Weltdiener mitzuwirken. Lass die Schönheit dessen, was getan werden könnte, dich nicht dazu verleiten, das, was angefangen worden ist, zu vergessen, sonst könntest du in die Welt der Illusion und die sich daraus ergebende Nutzlosigkeit geraten. Du hast viel zu geben; gib deshalb von dem Reichtum deines Verständnisses. Wenn Gruppenarbeit erfolgreich ist, hat dies seinen Grund darin, dass die Ausrüstung der Gruppe durch das, was jeder einzelne zu geben hat, bereichert wird. Die Energie des einzelnen wird von der ganzen Gruppe absorbiert und die Gruppenleistung im Dienst nimmt dadurch zu. Die Gruppe wird dann in den Stand gesetzt, in eine höhere Ebene des Dienstes und des Bewusstseins hineinzugehen. Denke hierüber nach. Januar 1937 MEIN BRUDER UND AUSERWÄHLTER FREUND! Ich habe dich während des vergangenen Jahres sorgfältig und mit vollem Verständnis beobachtet. Ich weiss, was du durchgemacht hast und kenne das Mass deiner Schwierigkeiten und Probleme. Diesen bist du, wie gewöhnlich, mutig entgegengetreten. Die Vergangenheit liegt hinter dir, und obgleich ich bis vor wenigen Wochen voller Sorge auf dich geblickt habe, tue ich es jetzt nicht mehr. Du kannst und wirst eine integrierende Kraft in dieser Gruppe werden. Ein grosser Umwandlungsprozess der niederen Energien ist in dir vor sich gegangen, der, wie stets über das Sonnengeflechtszentrum, jenes grosse Übertragungszentrum der Persönlichkeit, durchgeführt worden ist. Dies ist für dich, esoterisch gesprochen, eine kulminierende Krise deines Lebens gewesen, obgleich ihre Wirkungen exoterische Ereignisse hervorrufen mögen. Diese letzteren sind im Vergleich mit den inneren Ereignissen von geringer Bedeutung, nicht wahr? Zuzeiten war die Lage kritisch. Während des vergangenen Jahres bin ich dreimal eindeutig während solcher kritischen Stadien dazwischengetreten und habe meine Hilfe eingeschaltet, obgleich du es natürlich nicht wusstest. Kann ich dir an dieser Stelle eine Lektion andeuten, die alle angenommenen Jünger lernen müssen? Ein solches Dazwischentreten durch einen beobachtenden Lehrer oder Meister ist etwas, was selten geschehen sollte und was alle bewussten Jünger zu vermeiden suchen; etwas, was sie nie erwarten und niemals fordern. Bewusste Jüngerschaft fängt als Resultat [579] dieser Erfahrung erst jetzt für dich an und während des unbewussten Stadiums helfen wir gelegentlich. Dies habe ich getan. Ich möchte dich bitten, den Prozess einer so entschiedenen Neuordnung und Umwandlung jetzt als beendet anzusehen wahrscheinlich für dieses ganze Leben. Du hast dich zu einem Mass von Befreiung durchgekämpft und bist in einem Sinn für den Dienst befreit worden, der vorher nicht möglich war. Nun bitte ich dich, dir mehrere Monate vollständiger Ruhe zu gönnen und deinem Sonnengeflecht Zeit zu lassen, sich zu entspannen und deinem Gehirn und Denkaspekt Zeit zu geben, sich einem neuen Rhythmus anzupassen. Mache keine Pläne, sondern gehe den Tätigkeitsgebieten nach, die sich dir eröffnen und wo Bedürfnisse deine Aufmerksamkeit erregen. Ich brauche dich nicht zu bitten, meiner Arbeit und all meinen Bemühungen in der Welt treuzubleiben, denn ich weiss, dass du es tun wirst. Deine Seele fordert es von deiner Persönlichkeit und wird dich stets bereit finden. Unten sind sechs Saatgedanken, die ich für deine Betrachtung erwählt habe. Willst du ihnen jeden Tag fünfzehn Minuten ruhigen Denkens widmen? Erster Monat Ich bin ein Singvogel. Diejenigen in grosser Höhe können meinen Gesang hören. Meine Mitpilger fühlen meine Freude. Zweiter Monat Ich bin die Lotosblume des Herzens. Der Duft des Herzens muss die Luft um mich herum erfüllen und meinen Mitmenschen Ruhe gewähren. Dritter Monat Ich bin ein stilles Gewässer. Nichts darf diesen Frieden zerstören, denn alle um mich herum brauchen diesen Frieden und die Stille, die das friedliche Gewässer verleiht. Vierter Monat Ich bin ein unbeweglicher Berg auf den die Brise Gottes ungehindert herabbläst. Die müden Pilger auf dem Weg finden auf diesem Berg frische Kraft und stärkendes Leben. Fünfter Monat - Ich bin eine Stimme, die ruft und Ermunterung bringt, weil ich die Vision gesehen habe. Sechster Monat Alles, was ich bin und alles, was ich habe, gehört anderen, nicht mir selbst. Die Arbeit, die du jetzt planst und die du mit mir besprochen hast, ist für deine Arbeit während der nächsten paar Monate hinreichend. Juli 1937 MEIN BRUDER! |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |