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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 385 ff. (engl.) |
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b. Stelle dir dann vor, wie du das langsame Öffnen der Knospen beobachtest, bis das Feld allmählich von Grün zu Gold wechselt und alles, was sichtbar ist, eine Masse goldener Blumen ist, die in der Sonne weit geöffnet sind. c. Stelle dir dann vor, mein Bruder, wie du einen Fuss auf das Feld setzest und statt des Schlammes und des Wassers, das du erwartet hast, einen festen Pfad findest, der vor dir erscheint während du vorwärtsschreitest, der das Feld in zwei Hälften teilt und geradewegs zu der goldenen Pforte führt. d. Stelle dir vor, während du auf diesem Pfad weiterschreitest, wie sich die beiden Hälften der Pforte langsam öffnen, während du zuversichtlich vorwärtsgehst und den Blick auf die Pforte und nicht auf deine Füsse richtest. Was du innerhalb jenes Portals siehst und was für eine Ausdeutung du dieser symbolischen Arbeit gibst, musst du selbst entdecken. Du magst fragen: «Was für einen Zweck hat diese spezielle Art von Meditation für mich?» Zwei Hauptzwecke, mein Bruder. Erstens bildet sie dich im Gebrauch der schöpferischen Vorstellungskraft aus (die ein Aspekt der Intuition ist) und zweitens hebt sie dich aus dem täglichen Geleise schwerer irdischer Arbeit heraus, mit der du notgedrungen andauernd beschäftigt bist und bringt dir Erquickung und Realisierung der subjektiven Welt. Kehre Kummer und Sorgen den Rücken, während du durch dein [386] Lotosfeld wanderst und konzentriere dein Bewusstsein jeden Morgen ein paar Minuten lang ausserhalb deines Persönlichkeitslebens. Wenn du diese Übung richtig zustande bringen kannst, wird die Wirkung auf dein tägliches Leben und auf deinen Dienst viel durchschlagender sein als es dir vorauszuahnen möglich ist. Juni 1934 MEIN BRUDER! Die Schicksalsschläge des Lebens haben dich in den vergangenen sechs Monaten hart auf die Probe gestellt und dabei hast du an Verständnis zugenommen. Für dich bestand der Zweck dieser Kampfperiode nicht darin, dich liebevoller zu machen oder dich besser instand zu setzen, Widerstand zu leisten. Dies sind für dich nur untergeordnete Wirkungen. Die für dich bestimmte Lehre ist Loslösung und, wenn du dich von den dich umklammernden Ketten der Gebundenheit an einen Ort oder einen Menschen freimachst, wird deine intuitive Wahrnehmung dadurch befreit werden und du wirst in Begriffen der Wirklichkeit und nicht in solchen der Form sehen gleichviel wie hochentwickelt oder gereinigt die Form auch sein mag. Du magst vielleicht in diesem Zusammenhang fragen: «Worin besteht meine hauptsächliche Brauchbarkeit für diese Jüngergruppe, falls ich diese losgelöste Schau erlangen sollte?» Du denkst stets im Sinn des Dienstes, mein Bruder, was einer der Gründe war (abgesehen von karmischer Eignung) der mich dazu veranlasste dich für Arbeit in dieser Gruppe auszuwählen. Meine Antwort mag dich überraschen; deine hauptsächliche Brauchbarkeit besteht in der Macht deiner Aura jenes Feldes magnetischen Lebens, das jeden Menschen auf allen Seiten umgibt und das in deinem Fall von ungewöhnlichem Ausmass ist. Bis jetzt ist nur wenig hinsichtlich der Aura bekannt. Ich möchte sie einfach als die Gesamtsumme der anziehenden Kräfte im Feld individueller Tätigkeit definieren. Gerade durch die Aura macht sich eine individuelle Wirkung in der Umgebung eines Menschen fühlbar. Meine Botschaft für dich ist daher, deinen aurischen Einfluss auf intelligentere Weise zu gebrauchen, geistig wirksamer und weniger persönlich anziehend zu werden. Ich spreche in Symbolen und bitte um dein Verständnis. Denke hierüber nach, mein Bruder, denn das Feld deiner Brauchbarkeit wird in dem Mass wachsen wie du dich von Formen befreist, wie lieb sie dir auch sein mögen oder wie alt der Rhythmus auch sein mag mit dem sie dich halten. Wende dich statt dessen nach aussen, im Bemühen, deinen Mitmenschen zu helfen. Hilf den Menschen dadurch, dass du gebrauchst, was du bist, was sich vermittels der Aura ausdrücken muss. Behalte deine [387] Meditation so bei wie bisher, aber wechsle die Farbe deines Lotosfeldes von gelb zu einem tiefen und vibrierenden rosa. Dies wird dazu dienen, deine astrale Aura anzuregen und stellt den dritten Zweck dieser Meditation dar. Die beiden anderen Zwecke habe ich in meiner letzten Unterweisung angedeutet. August 1934 MEIN BRUDER! Darf ich dir diesmal zweierlei andeuten, mein Bruder, da ich weiss, dass du als alter und erfahrener Aspirant stets danach trachtest, das Leben so zu sehen wie es wirklich ist? Erstens: In jedem Leben wird etwas erreicht, was ich ein bestimmtes Hochwasserzeichen der Errungenschaft nennen könnte, und das Alter, in dem dies erreicht wird, ist äusserst verschieden. Wenn es erreicht worden ist, besteht eine entschiedene Neigung zur Kristallisierung, zu einer Erkenntnis der Gedankenform des Lebens (welche die Gesamtsumme aller formulierten Ideen ist, die den Fortschritt bestimmt haben) und zu einem allmählichen Gleiten unter die Herrschaft dieser Gedankenform. Dies hemmt weitere Fortschritte. Wenn das Hochwasserzeichen nach dem Alter von 55 bis 70 Jahren erreicht wird, erhöht sich die Schwierigkeit noch durch eine vollkommen normale physische Trägheit. Ein so grosser Teil des Lebens befasst sich dann mit den Prozessen, in einem solchen physischen Zustand zu verbleiben, dass die erforderlichen Pflichten eines vollen Lebens erfüllt werden können. Dieses Hochwasserzeichen hast du im gewöhnlichen Sinn und nach dem Gesetz normaler Entwicklung erreicht. Es kann für dich genau das darstellen, was es ist und du brauchst nicht beschämt zu sein über das, was du erreicht hast, denn es ist gut gewesen. Deine Lebenszielsetzung ist richtig orientiert gewesen und im nächsten Leben wirst du die Resultate deiner lebenslänglichen Disziplin ernten. Für dich, als Seele und als Jünger in Ausbildung, besteht jedoch keine Notwendigkeit dafür, den Entwicklungsvorgang aufzuhalten. Das Hochwasserzeichen deines Lebenszyklus (im breiteren und weiteren Sinn) wird viele Leben lang noch nicht erreicht werden, und deshalb braucht für dich keine Zwischenpause der Untätigkeit und keine Demonstration eines statischen Zustands einzutreten. Du kannst von einem Punkt zum anderen auf dem Weg weiterwandern, sowohl jetzt als auch künftig. Die Entscheidung und das Bemühen müssen von dir kommen, mein Bruder, und es liegt gänzlich in deinen Händen. Geh mit der vollen Kraft und [388] Stärke deines Seelenlebens vorwärts, das seinem Wesen nach dasjenige eines reifen und erfahrenen Aspiranten ist. Die Macht deiner Seele auf dem ersten Strahl kann die Persönlichkeit zu fortgesetztem Handeln und Streben, zu fortdauernder mentaler Kontrolle anspornen; es besteht daher keine Notwendigkeit für dich, deine Tätigkeit zu beenden und dich in Untätigkeit zurückzuziehen bis die letzte Tätigkeit des Übergangs die zweifache Aufmerksamkeit deiner Seele und deiner Persönlichkeit in Anspruch nimmt und die endgültige Loslösung stattfindet. Um jedoch das normale Hochwasserzeichen zu überschreiten wird es erforderlich sein, jenen inneren Druck. auszuüben, der sich weigern wird, den müden Körper und Denkaspekt auf der Vergangenheit ruhen zu lassen. Dies wird den Antrieb eines konzentrierten Willens, der seine dynamische Energie durch den niederen dreifachen Menschen spielen lässt, notwendig machen; es fordert jenes gereinigte, unterscheidende Denken, das (im Interesse der Seele) das Wesentliche vom Unwesentlichen trennt und dich auf diese Weise instand setzt, deinen Dienst. Durch weise Anschaffung jener Faktoren zu bereichern, die eine zwecklose Verschwendung deiner Kraft darstellen, und deine Zeit für das beanspruchen, dessen Resultate belanglos sind. Ich weiss. dass du dir über den Grund meiner Bemerkungen klar bist, und dass du diesen Fragen im Licht deiner Seele und zum Guten derjenigen, die von dir Inspiration erwarten, entgegentreten wirst. Wie ich dir früher in deiner Ausbildung gesagt habe, ist geistige Wirkungsfähigkeit dein Ziel und alle deine Bemühungen müssen daraufhin gerichtet werden. Dies wird den Gebrauch weltlicher Weisheit und die richtige Erfüllung deiner vielen Verpflichtungen nicht aufheben, wird dir jedoch beim Prozess der Auswahl, die dein hauptsächliches und selbst erwähltes Ausbildungsgebiet ist, behilflich sein. Heute möchte ich deine Meditation gänzlich verändern. Der Brennpunkt, der durch die Arbeit in bildlicher Vorstellung und durch Farben- und Formübungen hergestellt worden ist, hat viel zu der Arbeit der inneren Anpassung beigetragen. Jetzt möchte ich deinen Lebensrhythmus beschleunigen, damit eine stärkere Flut von Willen und Zielsetzung dynamisch durch dich hindurchfliessen kann. Du magst überrascht über das sein, was ich dir zu tun gebe und darüber, dass ich es scheinbar unterlasse, dir eine vorgeschriebene Form zu geben, an der du arbeiten kannst. Das werde ich dann tun, wenn du selbst eine Zeitlang an dem Problem gearbeitet hast. Viel ist seit Jahrhunderten über die Übung, die Gegenwart Gottes zu erfahren, gesagt und geschrieben worden und heute ist das In-Erscheinungtreten verschiedener Techniken, um die Realisierung dieser [389] Kontakt zu erlangen, eins der interessanten Ereignisse der Zeit. Ich will dir drei Fragen stellen und in der Beantwortung werden wir die Arbeit und die Meditation, die dir später gegeben werden soll, angedeutet finden. 1. Was verstehst du unter dem Gedanken der Gegenwart? Wessen Gegenwart ist es und worin besteht sie? 2. Was verhindert Kontakt mit dieser Gegenwart und was hindert dich daran, in ihrem Licht zu stehen? 3. Kannst du eine Meditationstechnik aufstellen, die für dich den Weg zu dieser Gegenwart darstellen wird? Beantworte diese drei Fragen und sei dir darüber klar, dass der Kontakt mit dieser Gegenwart bewusst und in vollem Verständnis für den Prozess für dich das Ziel für den Rest deiner Lebenserfahrung in diesem speziellen Körper darstellt. Ich verlange kein mystisches Verständnis. Diese Art von theoretischem Verständnis ist das Erbgut der meisten Aspiranten. Sie haben die Vision dieses Kontakts. Ich verlange ein entschiedenes Begreifen und gebe dir den Schlüssel zu der Arbeit in den folgenden Sätzen, die, wenn sie gebührend überdacht werden, Offenbarung herbeiführen mögen. «Zweiheit wird vom Seher erschaut. Er erkennt die Gegenwart. Er sieht und weil er sieht, erkennt er, dass er existiert und gleichfalls das, was sichtbar ist. «Der Wissende verbindet beides zu Einem. Er erkennt die Gegenwart als sich selbst. Er verschmilzt mit ihrem Licht. Hinter der Gegenwart schimmert der ehrfurchtgebietende Glanz, der den Einen und Einzigen verhüllt. Vor der Gegenwart steht der Aspirant. Innerhalb der Gegenwart, durch den Verschmelzungsprozess, ist Friede, Einswerdung, das Ende der Furcht, das Ende aller Unterschiede, Freude, Liebe und Licht.» Deine Meditation soll daher in dieser Richtung erfolgen. Die Form kannst du selbst während der nächsten paar Monate aufstellen. Das Thema wird dann in deinem Bewusstsein in Erscheinung treten, wenn du langsam vorgehst, tief erwägst und kein Gefühl des Drucks empfindest. Offenbarung wird durch ruhiges Denken und tägliches Nachsinnen kommen. Darf ich diese Botschaft an dich mit den einfachen Worten beenden: «Bitte, sei glücklich, mein Bruder». Februar 1935 MEIN BRUDER! |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |