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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 361 ff. (engl.)
durch dein okkultes Wissen bereichert zu sehen und zwar durch deinen Kopf und nicht nur durch dein Herz. Es ist erforderlich, dass wir das Reservoir anzapfen und dein Leben esoterisch fruchtbringend gestalten. ... Was sollen wir daher tun?

Erstens, anstatt beständig zu meditieren, musst du die Zeit, die du verwendest, dazu gebrauchen, die Ideen, die dir aufgegangen sind, zu erweitern und aufzuschreiben, damit sie von anderen [362] gebraucht werden können und diejenigen, die der Hilfe bedürfen, erreichen. ... Symbolisch ausgedrückt kann das, was ich dir zu sagen habe, in den Worten eines alten Regelbuchs für Jünger, das zur Zeit des ersten Patanjali noch existierte, verkörpert werden:

«Die Tür öffnet sich weit in die Welt dessen, was in Erfahrung gebracht werden kann. Sie öffnet sich von der Seite des Denkaspekts. Wenn sie erst einmal offensteht, dringt der tropfende Regen dessen, was in Erfahrung gebracht werden kann, in das Denken hinein. Die andere Tür öffnet sich durch tiefes Verlangen. Sie öffnet sich nach der Welt, die alle Menschen kennen. Wenn beide Türen weit offenstehen, dient der Jünger der Zielsetzung des Herrn der Wahrheit. Der Regen aus der am weitesten entfernten Tür tropft in sein Herz hinein. Er giesst den Regen dessen, was in Erfahrung gebracht werden kann, in die Welt dessen, was alle Menschen wissen. Auf diese Weise können neue Gedanken in die Herzen der Menschen hineingetragen werden. Somit können neue Blüten von Ideen den staubigen Ebenen der Erde Schönheit verleihen».

Verfolge voller Frieden und Verständnis deinen Weg zu den Füssen der Grossen.

Juli 1935

BRUDER SEIT LANGEN JAHREN!

... Als ich das letzte Mal mit dir in Verbindung stand, habe ich dir viel gegeben. Diesmal brauche ich dir nur wenig zu geben, da du meine Vorschläge noch ausarbeiten musst. Strebe vor allem nach Einfachheit. Die Fruchtbarkeit deines Denkaspekts ist eine grosse und nützliche Gabe, die durch Wissen erworben wurde, das durch viele Leben erlangt worden ist. Aber ein fruchtbarer Garten und eine üppige Wildnis sind beides Ausdrücke von Fruchtbarkeit, jedoch ist der eine schön und der andere bedarf der Aufmerksamkeit, die durch einen entschiedenen Prozess der Zerstörung eingeleitet werden muss.

Du bist in den letzten Monaten gebraucht worden, um eine Arbeit in die Wege zu leiten, die von wirklichem Nutzen sein kann, und du hast Gutes geleistet und zukünftige Offenbarung ermöglicht. Das ist gut und dafür danke ich dir, mein Bruder. Ich weiss, dass du keine Anerkennung verlangst, aber wenn sie tatsächlich verdient worden ist, dann gewähren wir, die Lehrer auf der inneren Seite, sie stets. Ich kann dir deshalb sagen, dass deine Arbeit anerkannt wird.

Du hast jedoch [363] viel in deinem Innern zu tun, ehe du so vollständig wie möglich gebraucht werden kannst. Sorge daher dafür, dass du dreierlei tust:

1. Verliere dich selbst aus den Augen. Deine beständige innere Gewohnheit der Selbstunterschätzung weist auf zuviel Konzentration auf das kleine Ich hin. Du hinderst deine Arbeit und hebst einen umfangreicheren Einfluss auf, dadurch, dass du dich selbst als untauglich ansiehst, und es doch gleichzeitig unterlässt, solche Schritte zu unternehmen, die dich zu einem wirklichen Erfolg führen würden Schritte, die ich dir früher angedeutet habe. Verliere eine Zeitlang, mein Bruder, den Zeitablauf als Ganzes aus den Augen und arbeite drei Monate lang nur für einen Tag auf einmal, wobei du jede Stunde jeden Tages so schön und selbstlos wie nur möglich gestaltest.

2. Der Weisheitsaspekt in dir ist hoch entwickelt. Lass dich nun von dem Liebesaspekt des zweiten Strahls beherrschen. Du musst deine Lebenstendenz mit derjenigen von F. C. D. austauschen. Er hat eine hochentwickelte Liebesnatur und muss lernen, Weisheit wirksamer auszudrücken. In dir kommt Weisheit stark zum Ausdruck und du musst lernen, umfassender zu lieben und dich nicht vor Liebe zu fürchten, wie du es jetzt tust. Deine Arbeit als leitende Persönlichkeit hat deine latente Weisheit hervorgeholt. Deine Arbeit in meiner Gruppe und in der Neuen Gruppe der Weltdiener muss jetzt die tiefen Schätze des Herzens hervorbringen. Denke über diesen Vorschlag nach.

3. Leiste entschiedenere Hilfe in der Arbeit. ... Du kannst geben was erforderlich ist, wenn du dich selbst aus den Augen verlierst und dich lehren kannst, voller Freudigkeit zu arbeiten. Ist dies nicht der Schlüssel für dich, mein Bruder, die Arbeit des freudigen Dienstes? Darf ich dich bitten, den Geist der Freude zu kultivieren? Wenn du diesen Geist entschiedener förderst und so arbeitest, wie es dir angedeutet wird, bringt es für dich ein grosses Mass von Befreiung. Du kannst die Arbeit mit deiner Weisheit und reifer Erfahrung unterstützen.

Halte an dem einfachen Umriss fest, den ich dir in meiner vorhergehenden Mitteilung andeutete. Ich kann ihn noch nicht abändern, denn du hast noch keinen Gebrauch von der Hilfe gemacht, die ich dir dort zu geben versuchte. Sei jedoch guten Mutes und gehe voller Freude auf dem Weg vorwärts. In diesen schicksalsschweren Tagen ist keine Zeit für jene verlorenen Bemühungen vorhanden, die eine zu gründliche Beschäftigung mit dem eigenen Ich und Selbstanalyse in sich schliessen, und die zu Misstrauen führen.

Januar 1936

Das einzige, [364] was ich diesmal für dich zu tun versuche, mein Bruder, besteht darin, dir eine Meditation zu geben, die du bitte bis auf weiteres ausführen willst. Ich will dir auch sechs Saatgedanken zur Meditation geben. Sonst gelten meine früheren ausdrücklichen Verordnungen weiter, und deine zukünftige Brauchbarkeit in der kommenden geistigen Ausweitung hängt ab von deiner sorgfältigen Beachtung des Selbstvergessens, dem rechten Gebrauch der Liebe (der es dir ermöglichen wird, leichter zu lieben. Bitte studiere meine letzte Mitteilung an dich in bezug auf diesen Gegenstand) sowie von der Beachtung eines praktischen, liebevollen, wirksamen und regelmässigen Dienstes.

Dein Fortschritt im äusseren Ausdruck deines inneren Wissens ist unnötig langsam vor sich gegangen. Mit einer richtigen und konzentrierten Haltung könntest du dich mit grossen Sprüngen in ein klareres Licht und wirksames Leben hineinbegeben. Dies habe ich dir oft gesagt. Dein Grundgedanke für die Zukunft ist Disziplin und noch einmal Disziplin. Dein Weg zur Befreiung besteht in der Unterwerfung deines physischen Körpers unter deinen Willen durch die Auferlegung eines ausgesprochenen, geordneten Rhythmus. Es handelt sich daher um die Frage, ob du dir genügend aus den möglichen Resultaten machst, um dir die erforderlichen disziplinarischen Massnahmen aufzuerlegen. Worin diese bestehen, ist dir ebenfalls bekannt. Handelt es sich nicht einfach um das Auferlegen gewisser Regeln hinsichtlich des täglichen Lebens, die so einfach sind, dass sie deinen Willen nicht hervorrufen? Eben die Hervorrufung eines dynamischen Willens wünsche ich durch die folgende vorgeschlagene Meditation herbeizuführen.

1. Fahre nach wirksamer Gleichschaltung und dem Eintritt des Bewusstseins in den Denkaspekt so fort, wie es unten angedeutet ist:

OM

a. Lass dies als Seele in ihrer eigenen Welt ertönen, wobei du die schöpferische Vorstellungskraft gebrauchst, während du dies tust.

b. Lass das OM wiederum als Seele ertönen, wobei du dem Denkaspekt ihre Zielsetzung auferlegst.

c. Lass das OM als Seele ertönen und bringe den Astralkörper unter Kontrolle.

d. Lass das OM als Seele ertönen und fülle den Ätherkörper durch ihre Willenskraft mit Energie.

e. Lass wiederum das OM ertönen, aber diesmal unter Mitwirkung der Persönlichkeit und erwecke den physischen Körper zu richtigem Handeln. Tue all dies sehr langsam [365] und gründlich mit einem tiefen und geweihten Gedanken über jedes der fünf Stadien.

2. Stelle dir bildlich vor, wie die ganze niedere Natur in das Bewusstsein der Seele eingesammelt wird.

3. Meditiere daraufhin 15 Minuten lang (nicht länger) über die folgenden sechs Saatgedanken. Diese ganze Meditation soll dynamisch und kurz sein. Wenn sie so gebraucht wird, kann sie durch Hindernisse hindurchbrechen und den Weg für das Einfliessen deines dynamischen, aber bisher unwirksamen Willens freimachen.

Erster Monat Meine Seele hat Ziel, Macht und Willen. Diese drei werden auf dem Weg zur Befreiung benötigt.

Zweiter Monat Meine Seele muss Liebe unter den Menschensöhnen pflegen. Dies ist ihr hauptsächliches Ziel. Ich will deshalb lieben und auf dem Weg der Liebe wandeln.

Dritter Monat Das Ziel meiner Seele muss sich durch Brennen ausdrücken. Das, was den Weg versperrt und hindert, muss vor der Macht Gottes verschwinden. Diese Macht bin ich. Ich wandle daher auf dem Weg «zum brennenden Grund». Dort verschwinden Hindernisse.

Vierter Monat - Mein Wille ist eins mit dem grossen Willen Gottes. Dieser Wille ist heute der meinige auf den Ebenen der Erde. Er führt zum Dienst und zu der Gruppe meines Meisters. Ich wandle deshalb auf dem Weg des Dienstes nach dem Fest des Brennens.

Fünfter Monat Ich weihe mich der Zielsetzung des Plans.

Ich habe kein Ziel als den Willen Gottes.

Ich suche keinen anderen Weg als den Weg der Göttlichen Erfüllung. Ich verliere mich in der Gruppe, welche nach der Förderung des Plans trachtet.

Sechster Monat Der Weg des Opfers ist ewiglich der Weg der Freude. Der Weg der Freude führt zum Ort des Friedens. Der Friede Gottes ist nur dadurch zu finden, dass man sich selbst aus den Augen [366] verliert und nur sieht was heute getan werden muss.

Juni 1936

MEIN BRUDER UND MEIN FREUND!

Vieles von dem, was ich an S. C. P. geschrieben habe, ist auch für dich von hervorragender Wichtigkeit. Ich beziehe mich hier nicht darauf, weil ich andere Dinge habe, die ich mit dir zu besprechen wünsche. Ich bitte dich eindringlich und von ganzem Herzen (das dich mit seiner beständigen Liebe umschliesst) dich selbst aus den Augen zu verlieren und nicht so andauernd darüber nachzudenken, dass du deine Zielsetzungen nicht erreichst. Nimm Notiz davon, wenn du versagst (wenn es der Fall ist) aber dann kehre solchem Versagen den Rücken, das Gesicht dem Licht zugewandt und mit einem Lächeln auf den Lippen und gehe unerschütterlich vorwärts.

D. A. O., einem Mitglied meiner Jüngergruppe, fällt es nicht leicht, die Lektion der Selbstdisziplin zu erlernen; die Verblendung der Furcht vor Autorität hat sie überfallen. Sie hat um Erlaubnis gebeten, meine Gruppe zu verlassen und möchte, dass jemand anderes an ihrer Stelle mitwirkt. Ich schlage ihr vor, dass sie sich als von dem Gruppenbemühen und von meiner sogenannten Kontrolle enthoben betrachten und ein Jahr lang reiflich überlegen soll, ehe sie eine endgültige Entscheidung trifft. Um dir zu beweisen, dass dein Versagen im Grunde oberflächlich ist, bitte ich dich, mir einen bestimmten Dienst zu

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.