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Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - Band 1, Seite 81 ff. (engl.)
mit noch grösserer Leichtigkeit fortgesetzt werden kann, wenn sie nicht durch das Gehirnbewusstsein begrenzt und von ihm abhängig ist.

Die Verwirklichung dieser Zielsetzungen wird klare Vision und ein scharfes und intelligentes Verständnis erfordern; sie wird die beständige und bewusste Verstärkung der Gruppenliebe und des Gruppenwechselspiels notwendig machen; dies wird alle Jünger dazu führen, ihr Leben erfüllt, von einer weisen Zielstrebigkeit und voller geplanter geistiger Zielsetzungen zu leben und gleichzeitig wird der geleistete Dienst eine genau festgelegte und automatische Ausdruckstechnik annehmen.

Hier könntet ihr mich [82] fragen, ob es eine einzige Methode oder ein einziges Mittel gibt, wodurch ein Jünger anfangen kann, sich diesem anscheinend unmöglichen Ziel zu nähern. Ich würde antworten: Durch die beständige Übung von Unpersönlichkeit mit ihrer ergänzenden Haltung einer Gleichgültigkeit in bezug auf persönliche Wünsche, Kontakte und Ziele. Eine solche Unpersönlichkeit wird selten verstanden und selbst wenn sie von wohlmeinenden Aspiranten gepflegt wird, hat sie doch eine selbstsüchtige Grundlage. Erwägt dies und bemüht euch, durch Selbstvergessenheit und durch die Dezentralisation des Bewusstseinsbrennpunkts von der Persönlichkeit (wo er gewöhnlich konzentriert wird) in die lebendige, liebende Seele hinein, Unpersönlichkeit zu erlangen.

Vier Dinge halten eine Jüngergruppe häufig davon zurück, das Ziel zu erreichen und zufriedenstellende Arbeit zu leisten:

1. Mangel an Vision, was auf einem Mangel an mentalem Scharfsinn beruht.

2. Persönliche Verblendung. Dies hängt mit der Astralebene zusammen.

3. Individuelle Probleme, die eine ausgesprochene Inanspruchnahme auf der physischen Ebene, mit ihren Umständen und Schwierigkeiten, in dieser schwierigsten der Welten. mit sich bringen.

4. Trägheit oder langsame Reaktion auf den erteilten Unterricht und die dargebotene Gelegenheit.

Tiefes Nachdenken über die Dringlichkeit der Zeiten und eine verständnisvolle Erkenntnis der unglücklichen Lage der Menschheit, durch viele Jünger und Aspiranten in der Welt, sind heute sehr vonnöten, besonders durch diejenigen, die nicht allzusehr von der Weltlage berührt werden, sondern sie aus der Entfernung betrachten. Es ist so einfach, seinem Mitgefühl leichthin Ausdruck zu verleihen, aber schwer zur gleichen Zeit eine zu grosse Energieverausgabung im Dienst und eine zu intensive Hilfsanstrengung zu vermeiden.

Das Kennzeichen des verpflichteten Jüngers und eine Qualität, die sein Leben zunehmend beherrschen sollte, ist die Fähigkeit, sich mit dem Teil oder dem Ganzen zu identifizieren, je nachdem es zu einem besonderen Zeitpunkt notwendig erscheint. Eine solche Haltung erfordert einen allumfassenden Liebesimpuls, und dieser führt zu einer Haltung, alle und alles einzubegreifen, und zu einer Selbstverpflichtung, der grössten Anzahl und den Allerbedürftigsten lebenslänglich zu dienen. Wenn man mich auffordern würde den hervorstechenden Fehler der Mehrzahl der heutigen Jüngergruppen zu bezeichnen, dann würde ich sagen, dass es der Ausdruck einer falschen Art von Gleichgültigkeit ist, der zu einer fast unerschütterlichen Befangenheit in ihren persönlichen Ideen und Unternehmungen führt. Diese wirken der Gruppenintegrierung entgegen [83] und neigen dazu, die Arbeit zu hemmen.

Wichtig ist, dass jeder Jünger die ihm zuteil gewordene Belehrung auf die Idee anwendet, seinen Weltdienst zu fördern und zu erweitern, und so das ihm erteilte Wissen und die ihm gebotene Anregung in seiner Umgebung praktisch anwendet und wirksam macht. Ich möchte euch bitten, diesem Vorschlag wirkliche Aufmerksamkeit zu schenken.

An dieser Stelle möchte ich euch auch auf die Tatsache aufmerksam machen, dass ein angenommener Jünger in Wahrheit nicht jemand ist, der von einem Meister zur Ausbildung angenommen worden ist. Dies ist die Verdrehung einer wahren Idee, die während ihres Vorrückens von der Mentalebene zur physischen Ebene eine völlige Umkehrung oder Verdrehung erlangt hat. Ein angenommener Jünger ist jemand, der:

1. Die Tatsache der Hierarchie angenommen hat, einschliesslich der Folgerungen in bezug auf Loyalität und Mitarbeit, die diese Annahme mit sich bringt.

2. Die Tatsache, dass alle Seelen eins sind, angenommen hat, und der sich aus diesem Grund verpflichtet hat, sich zu bemühen, sich als Seele auszudrücken. Der zu leistende Dienst besteht im Erwecken und Stimulieren aller Seelen, mit denen er in Berührung kommt.

3. Die okkulte Technik des Dienstes angenommen hat. Sein Dienst an der Menschheit bestimmt all seine Tätigkeiten und unterwirft seine Persönlichkeit den Erfordernissen der Zeit. Beachtet diesen Satz. Entwickelt Einsicht und eine bewegliche Reaktion auf die unmittelbaren Erfordernisse, nicht aber eine empfindungsfähige Reaktion auf ein entferntes Ziel.

4. Den Plan, wie er durch die Lehrer der Rasse angedeutet worden ist, angenommen hat. Er sucht die Natur jenes Plans zu verstehen und seine Manifestation zu fördern.

Andere Punkte (von mehr individueller Natur) könnten aufgezählt werden, aber ich möchte, dass ihr die Betonung auf die Annahme dessen legt, was eure Haltung motiviert hatte oder hätte motivieren sollen, und ich möchte euch bitten, in euren privaten Gedanken diese Idee, «von einem Meister angenommen zu sein», nicht so ungebührlich zu betonen. Dieser Gedanke und die Tatsache, dass dies von vielen esoterischen Gruppen gelehrt worden ist, hat viel Irrtum, viele Missverständnisse, viel Schmerz und viel Enttäuschung hervorgerufen. Ein Jünger wird in gewissen wichtigen Dingen ausgebildet und nicht in seiner Beziehung zu einem [84] Meister. Diese Faktoren, von Bedeutung für einen Jünger, sind:

1. Das ganze Thema der Menschheit ihr gegenwärtiger Status, ihre Probleme und die Gelegenheit, die ihr unmittelbar geboten wird. Ein Jünger ist jemand, der sowohl der Menschheit jederzeit zu helfen und die Evolutionsprozesse zu fördern sucht, als auch danach trachtet, jene tiefe Liebe zur Menschheit zu entwickeln, die das charakteristische Kennzeichen des Eingeweihten und des Meisters ist.

2. Das Thema der Einweihung. Ein Studium dieses Themas wird zu einer Erwägung ihrer in zweiter Linie kommenden Entwicklung und ihres grundlegenden Zwecks, eine fortschreitende Identifizierung mit der Seele des Jüngers, mit der Seele der Gruppe, mit der Seele der Menschheit als Ganzes und mit der Seele aller Formen führen.

3. Das Thema des Dienstes. Dies ist nicht Dienst, wie er gewöhnlich verstanden wird. Der übliche Begriff hat seine Bedeutung infolge einer falschen Betonung grösstenteils verloren., Der Eingeweihte betrachtet Dienst als den einer inneren Eingebung folgenden, mühelosen Ausdruck eines bestimmten Seelenkontakts, der auf die physische Ebene heruntergebracht worden ist, und der dem Jünger Einsicht, einen praktischen Sinn und Erleuchtung gibt, während er auf der äusseren Ebene arbeitet. Die meisten Jünger befassen sich auf unklare Art und Weise damit Erleuchtung zu erlangen, wissen aber nichts von den früheren Stadien der Einsicht, die dazu führt, den Bedürfnissen auf der Stufe des Alltagslebens praktisch und weise zu begegnen. Eine der hauptsächlichsten Verpflichtungen des angenommenen Jüngers (oder, wie ich es lieber nennen möchte, des annehmenden Jüngers) besteht darin, sich selbst von einem wohlmeinenden Idealisten in einen Mann der Tat, im Interesse der Menschheit, umzuwandeln. Wenn eine Gruppe einmütig auf diese Weise denken und übereinstimmend arbeiten kann, dann wird der erste Schritt zur Gruppeneinweihung hin, die das Ziel der neuen Jüngerschaft ist, getan worden sein. Gruppeneinweihung schliesst ein:

1. Den Besitz und das Erkennen einer gemeinsamen Vision, welcher der einzelne in der Gruppe sich unterordnet.

2. Die gleichzeitige Verbindung der Gruppenmitglieder mit der Seele auf ihrer eigenen Ebene (jener zusammengesetzten Gruppenseele, die aus den Seelen aller einzelnen Mitglieder besteht). Dies führt zu Gruppenintegrierung auf den Ebenen der Seele.

3. Die harmonisierte, geweihte Fühlung der Gruppenpersönlichkeiten miteinander auf den drei Stufen des Persönlichkeitsausdrucks, d.h. den mentalen, astralen und ätherischen [85] Bewusstseinsstufen. Einige Gruppenmitglieder berühren sich auf der einen Stufe und einige auf einer anderen; das Ziel sollte sein, dass alle miteinander nach Belieben auf allen drei Stufen in Berührung stehen, wenn die Gruppe als Gruppe es verlangt. Dies ist ein schwer zu verstehender Ausspruch, aber später werdet ihr ein klareres Verständnis für seine Bedeutung erlangen und für das, was es herbeiführt.

4. Die Befähigung der Gruppe, vereint und ohne jegliche Schranken irgendwelcher Art, zwischen den Gruppenmitgliedern zu stehen. Dies wird notwendigerweise das Aufopfern von Persönlichkeitsreaktionen, von persönlichen Idealen und Plänen verlangen. Augenblicklich trennen die verschiedenartigen Ideale, Haltungen und Ansichten die Jünger voneinander. Diese müssen verschwinden.

Es bestehen natürlich noch weitere Erfordernisse, aber wenn ihr die obigen verstehen könnt und euch nach besten Kräften bemüht, ihnen gerecht zu werden, dann ist das alles, was ich im Augenblick verlange. Eine der dringendsten Notwendigkeiten ist, dass alle Jünger und Aspiranten ganz sachlich ihre Lieblingstheorie in bezug auf Leben, Jüngerschaft und Plan aufgeben; dass sie jenen unbefangenen Sinn bewahren, der stets bereit für etwas ganz Unerwartetes ist, was ihm geboten wird, und der die Fähigkeit besitzt (wenn die geistige Vision stark genug ist), alle vorgefassten Ideale schnellstens über den Haufen zu werfen. Dies muss dann geschehen, wenn es vom geistigen Gesichtspunkt aus als weise erachtet wird, und es macht gleichfalls jene wartende Haltung notwendig, die erwartet, dass die neue Vision in Erscheinung tritt, dass die neuen Wahrheiten klar formuliert hervortreten und die neuen Mächte immer wirksamer werden. Solche Haltungen sind besonders schwer für solche Jünger, die den sechsten Strahl der Hingabe und des Idealismus vorherrschend in ihrer Energieausrüstung haben, denn die Ideale eines Aspiranten auf dem sechsten Strahl kristallisieren sich äusserst schnell und werden dabei rasch entstellt. Das vorläufige Ideal (das den unentwickelten Aspiranten lenken soll) kann zu einer Schranke werden, die ihn von der Wahrheit und von der Realisierung einer wahreren Vision trennt.

Deshalb möchte ich euch bitten, meine Jünger, nach einer weit offenen Einfachheit zu streben, die erwartungsvoll auf jenes Neue wartet, das heute so sehr bereit ist, durchzubrechen, das jedoch viel mehr durch die Idealisten der Welt daran gehindert wird, als durch den Mann auf der Strasse. Der letztere ist einfacher in seinen Reaktionen und bereitwilliger, etwas zu erfassen und einen Ausweg aus der momentanen Sackgasse zu sehen als der Mystiker oder der Okkultist, weil er die Menschheit im Auge hat. Die Jünger der [86] Welt (mit ihren schön formulierten Idealen und stilvoll ausgedrückten idealistischen Vorstellungen) sind oft durch die zukünftige Schönheit verblendet, weil sie blind gegenüber der augenblicklichen Gelegenheit sind. Viele von ihnen werden später erkennen, dass sie, so weit es sich um das Registrieren der neuen Wahrheiten handelt, zurückgeblieben sind. Hierauf bezog Christus sich, als er sagte, dass es nicht möglich wäre, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen, denn das, was alt ist, wird durch das sich ausdehnende neue Leben zerstört werden.

Der Eingeweihte steht also bereit wofür? Für das sofortige Erkennen dessen, was neu ist, für das augenblickliche Begreifen desselben und jeden neuen Schritt in der Entfaltung des bahnbrechenden menschlichen Bewusstseins, für die Offenbarung der neuen, die alten ersetzenden Begriffe, die unaufhörlich und beständig dargeboten werden. Diese Begriffe besitzen eine dynamische Stosskraft und erfüllen die menschlichen Bedürfnisse im gegenwärtigen Zyklus zufriedenstellend. Er ist bereit für das sofortige Aufgeben all dessen, was für die Not der Stunde nutzlos, unnötig und unzulänglich erscheint und für den Empfang der Kraft von oben, die das, was sich kristallisiert hat, was seinen Zweck erfüllt hat und alt und nutzlos geworden ist, zerbricht und zerstört. Er ist bereit, als praktischer Okkultist (und nicht nur als mystischer Idealist) sowohl auf den Stufen der Vision als auch auf den Stufen der praktischen menschlichen Angelegenheiten, zu arbeiten.

Ich möchte vorschlagen, dass euer Meditationsprozess in zwei Abschnitte geteilt

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.